„Für den Historiker ist sie (Friederike) vorläufig noch ein Schatten, der entflieht, wenn wir ihn zu greifen wähnen.“
Dieses Zitat beschreibt äußerst zutreffend die Quellenlage, die den Historikern heutzutage für die Herzogin von Württemberg, Elisabeth Friederike Sophie von Bayreuth, zur Verfügung steht. Ihr Leben lässt sich im Zusammenhang mit den Quellen und Informationen über Herzog Karl Eugen, ihrer Mutter Wilhelmine und deren Briefwechsel mit dem Preußenkönig Friedrich II. chronologisch relativ gut nachvollziehen. Jedoch ist diese Darstellung, was ihre Persönlichkeit, ihre Gefühle und Gedanken betrifft, unvollständig und bruchstückhaft.
Es gibt nur einzelne persönliche schriftliche Bemerkungen über sie, wie z.B. von Voltaire oder einem Gefolgsmann Friedrichs II., die ein vages Bild von ihrem Charakter und ihrem Gemüt zeichnen. Quellen, die tiefere Einblicke in ihr Selbst liefern könnten, wie Tagebucheinträge oder Briefe, sind leider nicht überliefert.
Ihr ganzes Leben, das von den Intrigen und Machenschaften ihrer Umgebung abhängig gewesen war, lässt sich nur mit Hilfe der oben genannten Personen und Werken über jene nachvollziehen und wird aus diesem Grund auch stets nur „angeschnitten“ oder nebenbei erwähnt.
Doch Friederike – so soll sie in dieser wissenschaftlichen Arbeit der Einfachheit halber genannt werden – war eine Frau, deren Schicksal und deren Persönlichkeit eine genauere Betrachtung und Widmung wert sind. Dies soll Aufgabe dieser Arbeit sein.
Der erste Punkt wird sich mit der Aufklärung, und spezifischer mit den Frauen in der Aufklärung, beschäftigen. Dies ist notwendig, um die Situation, in der sich Frauen allgemein in dieser Zeit befanden, zu verdeutlichen und um zu verstehen, unter welch einem gesellschaftlichen Druck Frauen wie Friederike standen, welche Konventionen stillschweigend an sie gestellt wurden und welche Klischees sie zu erfüllen hatten.
Dieser geschichtliche Hintergrund impliziert, dass die Entscheidungen Friederikes und ihr Leben von einem anderen Standpunkt aus bewertet werden müssen, d.h. dass man ihre Geschichte nicht nach den heutigen Maßstäben beurteilen kann, sondern den zeitlichen und gesellschaftlichen Faktor beachten muss. Nichtsdestotrotz wird ihr Schicksal auch nach heutiger Sicht anrührend, Mitleid erregend und interessant wirken.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Frauen in der Aufklärung
- Elisabeth Friederike Sophie von Bayreuth
- Kindheit und Jugend
- Herzogin von Württemberg
- Leben nach der Trennung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Arbeit befasst sich mit dem Leben der Herzogin von Württemberg, Elisabeth Friederike Sophie von Bayreuth, und untersucht ihre Geschichte vor dem Hintergrund der Aufklärung und ihrer spezifischen Herausforderungen für Frauen dieser Zeit.
- Die Rolle von Frauen in der Aufklärung und die gesellschaftlichen Erwartungen an sie
- Die Lebensgeschichte von Elisabeth Friederike Sophie von Bayreuth und ihre Einbindung in die Machenschaften ihrer Umgebung
- Die Bewertung der Entscheidungen und des Schicksals von Friederike im Kontext der Zeit und der gesellschaftlichen Normen
- Die Bedeutung der Quellenlage für die Rekonstruktion des Lebens von Friederike und die Schwierigkeiten, ihre Persönlichkeit und Gedanken zu verstehen
- Die Bedeutung der Arbeit als Beitrag zur historischen und biografischen Forschung über Frauen in der Aufklärung
Zusammenfassung der Kapitel
- Das einleitende Kapitel beleuchtet die Herausforderungen der Quellenlage und betont die Notwendigkeit einer genaueren Betrachtung des Schicksals von Friederike Sophie von Bayreuth.
- Das zweite Kapitel widmet sich den Frauen in der Aufklärung und untersucht die gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen in dieser Zeit. Es wird deutlich, dass die Frauen in den meisten Bereichen der Gesellschaft und den theoretischen Konzepten der Aufklärung ausgeklammert wurden.
- Das dritte Kapitel befasst sich mit dem Leben von Elisabeth Friederike Sophie von Bayreuth, ihren Anfängen, ihrer Zeit als Herzogin von Württemberg und ihrem Leben nach der Trennung von ihrem Ehemann.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Frauen in der Aufklärung, gesellschaftliche Erwartungen an Frauen, historische Biografie, Elisabeth Friederike Sophie von Bayreuth, Herzogin von Württemberg, Quellenlage, wissenschaftliche Rekonstruktion, historische Analyse, Lebensgeschichte, Schicksal einer Frau.
- Citar trabajo
- Hannah Scharf (Autor), 2007, Frauen in der Aufklärung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/158497
