Lange Zeit hielt sich die prevalente Meinung, ein bereits im Kindes- und Jugendalter durchgeführtes Krafttraining sei schädlich für die Entwicklung des noch im Wachstum befindlichen Organismus. Aus historischer Perspektive ist die Entstehung dieser zeitweise fast zu einer Doktrin erhobene Sichtweise möglicherweise in der Beobachtung von Wachstums- und Entwicklungsstörungen bei körperlich schwer arbeitenden Kindern begründbar. Völlig ausgeklammert blieb bei dieser Herangehensweise jedoch die Qualität der Ernährung und die hygienischen und anderweitigen Lebensbedingungen, die ebenfalls schwerwiegenden retardierenden Einfluss auf die physische Entwicklung haben können. Aufgrund der ablehnenden Haltung eines Großteils sowohl der praktischen Sportlehrer und Therapeuten als auch der Wissenschaft spielte das Thema Krafttraining für Kinder und Jugendliche in der Vergangenheit in Deutschland daher kaum eine Rolle.
In letzter Zeit hat das Interesse allerdings enorm zugenommen, was seine Begründung auch darin findet, dass gleichzeitig der schlechter werdende Gesundheitszustand der Jugendlichen mehr und mehr ins Blickfeld rückt. Heutzutage ist es weitgehend unbestritten, dass ein professionell ausgeführtes Krafttraining auch und gerade im Kindes- und Jugendalter viele Chancen zur Gesundheitsförderung bietet. Immer im Hinterkopf bleiben sollten dabei allerdings die physiologischen Unterschiede zwischen und Kindern und Erwachsenen, welche das Krafttraining bei Heranwachsenden zu einer speziellen (Forschungs)Disziplin werden lässt. Kinder sind bekanntlich nicht einfach „kleine Erwachsene“.
Die vorliegende Arbeit verdeutlicht den Nutzen eines angemessen durchgeführten Krafttrainings bei Kindern und Jugendlichen und gibt Antworten auf die Frage nach zu berücksichtigenden Besonderheiten, potentiellen Risiken sowie Richtlinien für die Trainingspraxis.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Krafttraining für Kinder und Jugendliche - eine Begriffsbestimmung
- 3. Das vermehrte Auftreten von „Zivilisationskrankheiten“
- 4. Krafttraining und physiologische Dispositionen im Kindes- und Jugendalter
- 4.1 Die Entwicklung der Muskeln
- 4.2 Knochen
- 5. Vorteile eines angemessenen Krafttrainings im Kindes- und Jugendalter
- 6. Risiken des Krafttrainings im Kindes- und Jugendalters
- 7. Methodik und Trainingspraxis
- 8. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Nutzen und die Risiken von Krafttraining im Kindes- und Jugendalter. Sie beleuchtet die physiologischen Besonderheiten des heranwachsenden Körpers und gibt Empfehlungen für eine sichere und effektive Trainingspraxis. Der Fokus liegt auf der Widerlegung veralteter Vorbehalte und der Darstellung der gesundheitsfördernden Aspekte eines angemessenen Krafttrainings.
- Physiologische Entwicklung im Kindes- und Jugendalter im Kontext von Krafttraining
- Vorteile von Krafttraining für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen
- Risiken von Krafttraining und deren Vermeidung
- Methodische Ansätze und praktische Empfehlungen für das Krafttraining im Kindes- und Jugendalter
- Vergleich der Situation in Deutschland mit anderen Ländern (z.B. USA)
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung räumt mit dem lange verbreiteten Vorurteil auf, Krafttraining im Kindes- und Jugendalter sei schädlich. Sie verweist auf historische Missverständnisse, die die Bedeutung von Ernährung und Lebensbedingungen vernachlässigten. Der Fokus liegt auf dem zunehmenden Interesse an Krafttraining für Jugendliche im Kontext verschlechterter Gesundheitsdaten und der Anerkennung der gesundheitsfördernden Wirkung professionell angeleiteter Programme. Die Arbeit skizziert ihren Fokus auf den Nutzen, Besonderheiten, Risiken und die Praxis des Krafttrainings bei Heranwachsenden.
2. Krafttraining für Kinder und Jugendliche - eine Begriffsbestimmung: Dieses Kapitel definiert Krafttraining präzise, indem es verschiedene Kraftarten (Maximalkraft, Schnellkraft, Kraftausdauer, Reaktivkraft) unterscheidet und Bodybuilding von altersgerechten Krafttrainingsmethoden abgrenzt. Es betont die Wichtigkeit der Berücksichtigung der alterspezifischen physiologischen Leistungsfähigkeit, um die Muskulatur zu trainieren ohne den passiven Bewegungsapparat zu schädigen. Die Definition von Kraft selbst wird im Detail erörtert, verschiedene Ansätze werden gegenübergestellt und differenziert.
3. Das vermehrte Auftreten von „Zivilisationskrankheiten“: Dieses Kapitel beschreibt die Zunahme von Bewegungsmangel bedingten Zivilisationskrankheiten wie Adipositas, Haltungsschäden, Muskelatrophien und Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Es wird hervorgehoben, wie die zunehmende Technisierung des Alltags zu verringerter körperlicher Aktivität und damit zu einer unzureichenden Kraftausprägung führt, was insbesondere Haltungsschäden begünstigt. Der Mangel an Kraft, insbesondere im Rumpfbereich, wird als Hauptproblem identifiziert.
4. Krafttraining und physiologische Dispositionen im Kindes- und Jugendalter: Dieses Kapitel analysiert die physiologischen Besonderheiten des Wachstums von Muskeln und Knochen im Kindes- und Jugendalter. Es erörtert die Bedeutung des "Mark-Jansen-Gesetzes" und die interindividuelle Variabilität der Belastungsverträglichkeit. Das Kapitel liefert somit das physiologische Fundament für die Gestaltung eines altersgerechten Krafttrainings.
5. Vorteile eines angemessenen Krafttrainings im Kindes- und Jugendalter: Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die positiven Auswirkungen eines adäquaten Krafttrainings auf die Gesundheit und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Es werden verschiedene Vorteile diskutiert, unter anderem die Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit, die Stärkung des Bewegungsapparates und die Prävention von Zivilisationskrankheiten. Konkrete Beispiele und die Bedeutung für die langfristige Gesundheit werden hervorgehoben.
6. Risiken des Krafttrainings im Kindes- und Jugendalters: Hier werden potenzielle Gefahren des Krafttrainings im Kindes- und Jugendalter thematisiert. Es werden Risiken und deren Vermeidung diskutiert, um ein sicheres Training zu gewährleisten. Der Fokus liegt auf der Notwendigkeit einer professionellen Anleitung und der individuellen Anpassung des Trainings an die jeweiligen Fähigkeiten und Bedürfnisse der jungen Sportler.
Schlüsselwörter
Krafttraining, Kindesalter, Jugendalter, Muskelentwicklung, Knochengrowth, Zivilisationskrankheiten, Gesundheitsförderung, Risikominimierung, Trainingspraxis, Physiologie, Altersgerechtes Training
Krafttraining im Kindes- und Jugendalter: Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist der Hauptfokus dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Nutzen und die Risiken von Krafttraining im Kindes- und Jugendalter. Sie beleuchtet die physiologischen Besonderheiten des heranwachsenden Körpers und gibt Empfehlungen für eine sichere und effektive Trainingspraxis. Ein Schwerpunkt liegt auf der Widerlegung veralteter Vorbehalte und der Darstellung der gesundheitsfördernden Aspekte eines angemessenen Krafttrainings.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit deckt folgende Themen ab: Physiologische Entwicklung im Kindes- und Jugendalter im Kontext von Krafttraining; Vorteile von Krafttraining für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen; Risiken von Krafttraining und deren Vermeidung; Methodische Ansätze und praktische Empfehlungen für das Krafttraining im Kindes- und Jugendalter; sowie einen Vergleich der Situation in Deutschland mit anderen Ländern (z.B. USA).
Wie wird Krafttraining in der Arbeit definiert?
Krafttraining wird präzise definiert, indem verschiedene Kraftarten (Maximalkraft, Schnellkraft, Kraftausdauer, Reaktivkraft) unterschieden und Bodybuilding von altersgerechten Krafttrainingsmethoden abgegrenzt wird. Die Wichtigkeit der Berücksichtigung der alterspezifischen physiologischen Leistungsfähigkeit wird betont, um die Muskulatur zu trainieren ohne den passiven Bewegungsapparat zu schädigen.
Welche Zivilisationskrankheiten werden im Zusammenhang mit Bewegungsmangel thematisiert?
Die Arbeit beschreibt die Zunahme von Bewegungsmangel bedingten Zivilisationskrankheiten wie Adipositas, Haltungsschäden, Muskelatrophien und Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Der Mangel an Kraft, insbesondere im Rumpfbereich, wird als Hauptproblem identifiziert.
Welche physiologischen Aspekte der Entwicklung werden betrachtet?
Die Arbeit analysiert die physiologischen Besonderheiten des Wachstums von Muskeln und Knochen im Kindes- und Jugendalter. Sie erörtert die Bedeutung des "Mark-Jansen-Gesetzes" und die interindividuelle Variabilität der Belastungsverträglichkeit. Dies bildet das physiologische Fundament für die Gestaltung eines altersgerechten Krafttrainings.
Welche Vorteile bietet angemessenes Krafttraining im Kindes- und Jugendalter?
Die Arbeit diskutiert verschiedene Vorteile, darunter die Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit, die Stärkung des Bewegungsapparates und die Prävention von Zivilisationskrankheiten. Konkrete Beispiele und die Bedeutung für die langfristige Gesundheit werden hervorgehoben.
Welche Risiken sind beim Krafttraining im Kindes- und Jugendalter zu beachten?
Potenzielle Gefahren des Krafttrainings werden thematisiert, einschließlich Risikominimierung durch professionelle Anleitung und individuelle Anpassung des Trainings an die Fähigkeiten und Bedürfnisse der jungen Sportler.
Welche Kapitel enthält die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit umfasst Kapitel zu Einleitung, Begriffsbestimmung von Krafttraining, dem vermehrten Auftreten von Zivilisationskrankheiten, Krafttraining und physiologischen Dispositionen im Kindes- und Jugendalter, den Vorteilen und Risiken von Krafttraining, Methodik und Trainingspraxis und einer Schlussbetrachtung. Jedem Kapitel ist ein ausführliches Summary gewidmet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Krafttraining, Kindesalter, Jugendalter, Muskelentwicklung, Knochengrowth, Zivilisationskrankheiten, Gesundheitsförderung, Risikominimierung, Trainingspraxis, Physiologie, Altersgerechtes Training.
- Arbeit zitieren
- Joachim von Meien (Autor:in), 2010, Krafttraining für Kinder und Jugendliche, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/158572