Bei der Untersuchung von lautlichen Eigenschaften des Sprechens kann sich die Wissenschaft meist nur auf gewisse Stereotypen beschränken; bei der Untersuchung der Syntax des lautlichen Codes scheitert sie jedoch meist.
In der spanischen Sprache, beziehungsweise in den sogenannten iberoamerikanischen Sprachen, lässt sich seit einigen Jahrzehnten im Bereich der Sprachkritik ein Phänomen beobachten, welches aus einer sehr akzentuierten Verwendung von Infinitiven besteht. Jene Infinitive wurden von Emilio Ridruejo (1992) als sogenannte infinitivos enunciativos bezeichnet. Bei jenen Infinitiven soll es sich um elliptische, meist modale Verbalperiphrasen handeln, die ohne ein Hauptverb verwendet werden. Hierzu einige Beispiele:
1.) Tras las palabras de José Luis, decirles que su familia ha recibido la historia de su liberación con gran alegría. (Radio Nacional de España, 18.2.1976, apud Hernanz 1999)
2.) Por el momento, nada más; agradecer su atención y despedirnos de ustedes hasta mañana. (ibd.)
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- Niklas Richter (Autor:in), 2018, Auffälligkeiten gegenwärtigen Sprachwandels in einer romanischen Sprache, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1586952