Die verschiedenen Ansichten darüber, wie sich Gesellschaft erschließt, gehen weit auseinander. Sind es die Zeichen oder die Institutionen, die soziale Realität begründen? Ist es eine Dynamik oder Statik, die Gesellschaft überhaupt möglich macht? Um diese Frage etwas zu erleuchten, wird eine Aussage Arnold Gehlens, die sich für zweites ausspricht, also die Institutionen, herangezogen, um diese mit Hilfe großer Soziologen unserer Zeit und der Vergangenheit zu widerlegen.
Inhaltsverzeichnis
- Soziale Realität via Institutionen?
- Arnold Gehlens Denkgerüst
- Die Zeichen – Ein Gegenentwurf
- Individuelle Handlungen und Gesellschaft
- Veränderungen und Stagnation
- Das Paradox der gesellschaftlichen Situation
- Ist der Kapitalismus eine Institution, die den Menschen überdauert?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die Aussage von Arnold Gehlen, dass Institutionen die soziale Realität begründen, und stellt sie den Ansichten anderer Soziologen gegenüber. Ziel ist es, verschiedene Perspektiven auf die Entstehung und den Charakter der sozialen Realität zu beleuchten und die These von der überdauernden Macht der Institutionen kritisch zu hinterfragen.
- Soziale Realität als künstliches Konstrukt
- Rolle von Institutionen und Zeichen in der Gesellschaft
- Dynamik und Stabilität in gesellschaftlichen Prozessen
- Bedeutung individueller Handlungen für die Gesellschaft
- Das Verhältnis von Mensch und Institution
Zusammenfassung der Kapitel
- Im ersten Kapitel wird Arnold Gehlens Argumentation vorgestellt, wonach Institutionen die soziale Realität begründen und den Menschen überdauern können. Er sieht den Menschen als Mängelwesen, das durch Institutionen Stabilität und Entlastung findet.
- Das zweite Kapitel beleuchtet alternative Perspektiven auf die soziale Realität. Armin Nassehi und Umberto Eco betonen die Bedeutung von Zeichen für die soziale Wirklichkeit. Sie sehen die Gesellschaft als ein semiotisches Phänomen, das durch die Interpretation von Zeichen geprägt ist.
- Im dritten Kapitel wird die Frage nach der Rolle individueller Handlungen in der Gesellschaft erörtert. Georg Simmel betont die Dynamik gesellschaftlicher Prozesse und sieht Veränderungen als Normalfall. Er argumentiert, dass Gesellschaft nicht dingfest gemacht werden kann und durch die Perspektive der Individuen geprägt ist.
- Das vierte Kapitel setzt sich kritisch mit Gehlens These von der überdauernden Macht der Institutionen auseinander. Es wird argumentiert, dass die Stabilität von Institutionen durch die Instabilität der Gesellschaft geprägt ist und dass Individuen diese Institutionen tragen und legitimieren müssen.
- Das fünfte Kapitel untersucht, ob der Kapitalismus als Institution den Menschen überdauern kann. Es wird festgestellt, dass der Kapitalismus, obwohl er eine gewisse Autonomie erlangt hat, dennoch von Menschen geschaffen wurde und von ihnen getragen wird.
Schlüsselwörter
Soziale Realität, Institutionen, Zeichen, Kultur, Gesellschaft, Mängelwesen, Stabilität, Dynamik, Individuum, Kapitalismus, Marktwirtschaft, Semiotik, Soziologie, Arnold Gehlen, Armin Nassehi, Umberto Eco, Georg Simmel.
- Arbeit zitieren
- Friedrich Baubrass (Autor:in), 2010, Soziale Realität via Institutionen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/158708