Der Wein ist in der Bibel ein göttliches Getränk, das Blut Jesu sozusagen. Das Recht stellt im Mittelalter altes und daher auch objektives Recht dar. Es ist ein Gewohnheitsrecht mit eigenen Ritualen, das Jahrhunderte unbeschadet überstanden hat. Recht braucht nicht gesetzt werden, es muss nur gefunden werden. Als Anbeginn des Rechts wird Gott angesehen, weswegen es heilig ist und mit der Wahrheit verbunden ist. Damit ist die Untrennbarkeit von Recht und Moral oder Recht und Sitte verknüpft. Der Herrscher oder der Richter als Vertreter ist somit nur Gott und seinem Gewissen verantwortlich. In der Vorstellung der Menschen im Mittelalter sitzt Justitia auf dem Thron, über sich nur Gott und Glauben und unter sich Fürst und Volk. Der Wein dabei dient wie in der Kirche dem Bund mit Gott und ist daher eine Verstärkung dieses Bundes.
Wie in der Gesellschaft spielt auch in der Kirche die Gemeinschaft eine große Rolle. So trank der Pfarrer den Messwein schließlich stellvertretend für alle. Dieser Messwein ist ein besonderer Wein, der eigenen Herstellungserfordernissen unterliegt, von der theologischen Bedeutung daneben ganz zu schweigen. Auch das ist ein Rechtsbezug.
Inhaltsverzeichnis
- Wein und Recht – ein Zugang zu Mittelalter und früher Neuzeit
- Kritische Darstellung des Trinkens in der Literatur
- Der Wiener Meerfahrt - Gertrudenminne
- Der Prozess im Himmel Johannisminne und Bernhardswein
- Wein als Teil eines Rituals
- Mündlichkeit - Schriftlichkeit - symbolische Interaktion
- Wein bei Rechtsakten
- Das Krönungsmahl
- Wein im Studentenleben
- Wein im Handwerkerleben
- Lehrling
- Geselle
- Meister
- Wein als Zahlungsmittel
- Wein bei rechtlichen Dingen
- Johannissegen bei Rechtsdingen
- Zeugenwein
- Wein bei Geschäftsabschluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle des Weines im Mittelalter und der frühen Neuzeit, insbesondere seine Bedeutung im Kontext von Recht, Ritualen und sozialem Leben. Die Analyse stützt sich auf literarische Quellen und historische Dokumente, um die vielschichtigen Facetten des Weinkonsums zu beleuchten.
- Wein als religiöses und rechtliches Symbol
- Die soziale Bedeutung des Weines in verschiedenen gesellschaftlichen Schichten
- Wein als Zahlungsmittel und Bestandteil von Rechtshandlungen
- Die Darstellung des Weinkonsums in der mittelalterlichen Literatur
- Rituale und Bräuche im Zusammenhang mit Wein
Zusammenfassung der Kapitel
Wein und Recht – ein Zugang zu Mittelalter und früher Neuzeit: Dieses Kapitel legt die Grundlage der Arbeit, indem es den Wein als göttliches Getränk und das mittelalterliche Recht als Gewohnheitsrecht mit eigenen Ritualen darstellt. Es betont die untrennbare Verbindung von Recht und Moral im Mittelalter und die Rolle des Weines als Symbol für den Bund mit Gott, sowohl in der Kirche (Messwein) als auch in gesellschaftlichen Zusammenhängen. Die gemeinschaftsstiftende Funktion von Essen und Trinken wird anhand von Beispielen und historischer Literatur erläutert, mit Fokus auf die Bedeutung des Mahls im frühen Mittelalter und dessen rechtlichen Implikationen.
Kritische Darstellung des Trinkens in der Literatur: Dieses Kapitel verschiebt den Fokus auf die kritische Auseinandersetzung mit Weinkonsum in der mittelalterlichen Literatur. Es kündigt die nachfolgenden Analysen von Werken an, die den exzessiven Weinkonsum kritisch beleuchten und ihn dem sinnvollen Genusstrinken gegenüberstellen.
Der Wiener Meerfahrt - Gertrudenminne: Die Wiener Meerfahrt wird als Beispiel für exzessiven Weinkonsum und dessen Folgen analysiert. Das Werk beschreibt eine Gesellschaft, die durch übermäßigen Weingenuss in den Glauben verfällt, auf einer Pilgerreise zu sein. Die daraus resultierende körperliche Verletzung eines Zechkumpanen führt zu einer finanziellen Entschädigung. Im Kontrast dazu wird die Gertrudenminne als friedenstiftendes Ritual und sinnvoller Weingenuss hervorgehoben.
Der Prozess im Himmel Johannisminne und Bernhardswein: Das Kapitel analysiert „Der Prozess im Himmel“, in dem der Heilige Nikolaus Klage gegen den Apostel Johannes wegen übermäßigen Konsums von Johanniswein führt. Die Debatte um die Schuld am übermäßigen Weingenuss wird beleuchtet, mit Fokus auf die soziale und kulturelle Bedeutung des Johannisweins und den damit verbundenen Ritualen.
Schlüsselwörter
Wein, Mittelalter, Recht, Ritual, Literatur, Weinkonsum, Gertrudenminne, Johanniswein, Gesellschaft, Moral, Recht und Moral, Gemeinschaft, Genusstrinken, Exzess.
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in diesem Text?
Dieser Text ist eine umfassende Sprachvorschau, die den Titel, das Inhaltsverzeichnis, die Ziele und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter einer wissenschaftlichen Arbeit enthält. Die Arbeit untersucht die Rolle des Weines im Mittelalter und der frühen Neuzeit, insbesondere seine Bedeutung im Kontext von Recht, Ritualen und sozialem Leben.
Welche Hauptthemen werden behandelt?
Die Hauptthemen sind: Wein als religiöses und rechtliches Symbol, die soziale Bedeutung des Weines in verschiedenen gesellschaftlichen Schichten, Wein als Zahlungsmittel und Bestandteil von Rechtshandlungen, die Darstellung des Weinkonsums in der mittelalterlichen Literatur sowie Rituale und Bräuche im Zusammenhang mit Wein.
Welche Kapitel sind in der Arbeit enthalten?
Die Arbeit umfasst Kapitel wie "Wein und Recht – ein Zugang zu Mittelalter und früher Neuzeit", "Kritische Darstellung des Trinkens in der Literatur", "Der Wiener Meerfahrt - Gertrudenminne", "Der Prozess im Himmel Johannisminne und Bernhardswein", "Wein als Teil eines Rituals", "Mündlichkeit - Schriftlichkeit - symbolische Interaktion", "Wein bei Rechtsakten", "Das Krönungsmahl", "Wein im Studentenleben", "Wein im Handwerkerleben", "Wein als Zahlungsmittel", "Wein bei rechtlichen Dingen", "Johannissegen bei Rechtsdingen", "Zeugenwein", und "Wein bei Geschäftsabschluss".
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel der Arbeit ist es, die Rolle des Weines im Mittelalter und der frühen Neuzeit zu untersuchen, wobei der Schwerpunkt auf seiner Bedeutung im Kontext von Recht, Ritualen und sozialem Leben liegt. Die Analyse stützt sich auf literarische Quellen und historische Dokumente, um die vielschichtigen Facetten des Weinkonsums zu beleuchten.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Relevante Schlüsselwörter sind: Wein, Mittelalter, Recht, Ritual, Literatur, Weinkonsum, Gertrudenminne, Johanniswein, Gesellschaft, Moral, Recht und Moral, Gemeinschaft, Genusstrinken, Exzess.
Was wird im Kapitel "Wein und Recht – ein Zugang zu Mittelalter und früher Neuzeit" behandelt?
Dieses Kapitel legt die Grundlage der Arbeit, indem es den Wein als göttliches Getränk und das mittelalterliche Recht als Gewohnheitsrecht mit eigenen Ritualen darstellt. Es betont die untrennbare Verbindung von Recht und Moral im Mittelalter und die Rolle des Weines als Symbol für den Bund mit Gott.
Was wird im Kapitel "Kritische Darstellung des Trinkens in der Literatur" behandelt?
Dieses Kapitel verschiebt den Fokus auf die kritische Auseinandersetzung mit Weinkonsum in der mittelalterlichen Literatur. Es kündigt die nachfolgenden Analysen von Werken an, die den exzessiven Weinkonsum kritisch beleuchten.
Was wird im Kapitel "Der Wiener Meerfahrt - Gertrudenminne" behandelt?
Die Wiener Meerfahrt wird als Beispiel für exzessiven Weinkonsum und dessen Folgen analysiert. Im Kontrast dazu wird die Gertrudenminne als friedenstiftendes Ritual und sinnvoller Weingenuss hervorgehoben.
Was wird im Kapitel "Der Prozess im Himmel Johannisminne und Bernhardswein" behandelt?
Das Kapitel analysiert „Der Prozess im Himmel“, in dem der Heilige Nikolaus Klage gegen den Apostel Johannes wegen übermäßigen Konsums von Johanniswein führt. Die Debatte um die Schuld am übermäßigen Weingenuss wird beleuchtet.
- Quote paper
- Dietmar Schneidergruber (Author), 2021, Wein und Recht. Ein Zugang zu Mittelalter und früher Neuzeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1587227
