Carbon Capture and Storage - Eine Option für Deutschland?


Seminararbeit, 2010

34 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

TABELLENVERZEICHNIS

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

1. EINFÜHRUNG

2. CARBON CAPTURE AND STORAGE - DIE TECHNOLOGIE IM FOKUS
2.1. Was ist Carbon Capture and Storage?
2.2. Status Quo und Potentiale der Technologie
2.3. Risiken und Umweltauswirkungen
2.4 Erfolgsvoraussetzungen

3... CARBON CAPTURE AND STORAGE - EINE ÖKONOMISCHE ANALYSE
3.1. co- -Minderungspotential von Carbon Capture and Storage
3.2. Kosten von Carbon Capture and Storage
3.3. Künftige Entwicklung von Carbon Capture and Storage

4 CARBON CAPTURE AND STORAGE IN DEUTSCHLAND
4.1. Potential für Deutschland
4.2. Pilot- und Demonstrationsprojekte
4.3. Rechtsrahmen und Mabnahmen der Bundesregierung

5... kritische Würdigung

6. FAZIT

ANHANG

LITERATURVERZEICHNIS

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abbildung 1: Schematische Darstellung eines möglichen CCS Systems 24

Abbildung 2: Nettoeffekt der Vermeidung durch CCS Kraftwerke 24

Abbildung 3: Verfahren zur CD? Abschneidung 26

Abbildung 4: Entwicklung des globalen CGa Ausstoßes bis zum Jahr 2100 in Abhängigkeit von demographischem Wandel und wirtschaftlicher Entwicklung 27

Abbildung 5: Globales Entwicklungspotential von CCS-Systemen bei der CO; Vermeidung 30

TABELLENVERZEICHNIS

Tabelle 1: Großtechnische Anlagen mit der Möglichkeit der Integration von CCS, weltweite Aktivität und jährliche C02 Emissionen in Mio. t pro Jahr 23

Tabelle 2: Einsatzmöglichkeiten der CCS- Technologie und Stand der Entwicklung 25

Tabelle 3: Momente die eine Durchsetzung von CCS beeinflussen 27

Tabelle 4: Übersicht unterschiedlicher Kraftwerksperformance und Kosten bei COj Abschnei­dung 29

Tabelle 5: Übersicht der Kosten des gesamten CCS Systems bei unterschiedlichen Kraftwerken 30

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. EINFÜHRUNG

Die steigende Konzentration an in der Atmosphäre der Erde beschleunigt den Temperatur­anstieg und gefährdet unseren Planeten. Ein Großteil des Ausstoßes ist vom Menschen ver­ursacht. Eine Minderung der CG; Emissionen ist zwingend notwendig, um die Erwärmung der Erde einzudämmen.1 Die Erreichung des Klimaziels, die Erderwärmung bis zum Jahr 2100 auf 2 °C gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen, muss von den Staaten der Erde gemeinsam verfolgt werden.2 In Deutschland und Europa wird bspw. eine Reduzierung der CO; Emissionen von 30 % verglichen mit dem Jahr 1990 angestrebt.3

Das Reduzierungsziel kann nur durch mehrere parallele Maßnahmen erreicht werden. Die Steige­rung der Energieeffizienz bei der Erzeugung, eine Verringerung des Energiebedarfs und dem Ausbau bestehender und dem Einsatz neuer, armer Technologien.4

Eine neuartige Technologie mit verminderten Cüa Emissionen ist Carbon Capture and Storage (CCS).5 Fossile Energieträger dominieren weltweit bei der Energieerzeugung und sind für 75% des vom Menschen gemachten CCE Ausstoßes verantwortlich.6 Zudem steigen die Emissionen proportional mit dem Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum.7 Die CCS-Technologie verspricht die Nutzung von fossilen Energieträgern mit verminderten C02 Emissionen.8 Die CCS- Technologie ermöglicht es, das im Rahmen des Energieerzeugungsprozesses abzuschnei­den9 oder gar das vorhandene in der Atmosphäre aufzufangen10 und sicher unterhalb der Erdoberfläche zu verwahren.11

Im Folgenden soll untersucht werden, welches technologische Potential mit welchen verbundenen Risiken und Umweltauswirkungen Carbon Capture and Storage bietet und welche Voraussetzun­gen für eine Einführung der Technologie notwendig sind (Kap. 2). Anschließend wird aus öko­nomischer Perspektive untersucht, wie sich CCS entwickeln kann und zu welchen Kosten sich die Technologie gegenüber anderen Alternativen durchsetzen kann (Kap. 3). In Kapitel 4 wird dann das Potential der CCS-Technologie speziell für Deutschland untersucht. Der Fokus liegt hier ins­besondere auf den Einsatzmöglichkeiten und der Marktdurchdringung. Abschließend wird das Potential Technologie zur Minderung der CO π Emissionen vor dem Hintergrund der Umweltaus­wirkungen, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit kritisch gewürdigt.

2. CARBON CAPTURE AND STORAGE - DIE TECHNOLOGIE IM FOKUS

2.1. Was ist Carbon Capture and Storage?

Durch Carbon Capture and Storage (CCS), ist es prinzipiell möglich, CDs beim Energieerzeu­gungsprozess12 abzuschneiden und außerhalb der Atmosphäre dauerhaft einzulagem.13 Der Pro­zess beim CCS besteht aus drei Schritten. Der Abtrennung des CD2, dem Transport zu einer ge­eigneten Lagerstätte und der Einlagerung unterhalb der Erdoberfläche.14 Aufgrund der zur Ab­trennung notwendigen großtechnischen Anlagen ist CCS zunächst nur bei großen industriellen Anlagen sinnvoll einsetzbar.15 Diese großtechnischen Anlagen (siehe Tab. 1) ermöglichen den Einsatz von CCS zum abfangen großer Mengen an COi direkt am Entstehungsort.16 Nachdem das * : abgetrennt, aufgefangen und komprimiert ist, wird es zur Einlagerung in geologischen For­mationen, dem Ozean17 oder zur weiteren industriellen Nutzung transportiert.18 Zu beachten ist, dass die Verfahren zur Abschneidung, dem Transport und der Einlagerung Energie benötigen und eine 100%-ige langfristige Speicherung nicht möglich ist, sodass die CO2 Vermeidung als Netto­effekt betrachtet werden muss.19 Mit denen sich derzeitig in der Forschung und Entwicklung be­findlichen Verfahren ist eine Vermeidung bzw. Verringerung des C02 Ausstoßes von 67-78% möglich.20 CCS ist derzeit eine Zukunftsoption und die einzelnen Prozesselemente befinden sich in der Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsphase.21 Der Stand der technologischen Entwicklung und möglicher Beitrag zur Erreichung des Klimaziels soll im folgenden Abschnitt dargestellt werden.

2.2. Status Quo und Potentiale der Technologie

Die Abschneidung und Einlagerung von COt ist momentan nur bei großtechnischen Anlagen sinnvoll.22 Hierfür kommen in erster Linie Kraftwerke und Industrieanlagen bei denen große Mengen an СОг freigesetzt werden (Herstellung von Amoniak oder Zement) in frage. Zudem ist der Einsatz bei der Energieerzeugung über Biomasse denkbar.23 Im Rahmen dieser Arbeit be­schränkt sich die Betrachtung von CCS auf den Einsatz im Kraftwerksbereich, da dort gegenwär­tig das größte Einsatzpotential besteht.24

Das CCS Verfahren kann in drei Prozessschritte, Abschneidung, Transport und Einlagerung un­terteilt werden.25 Der aufwendigste Prozessabschnitt ist die Abschneidung, denn das Abtrennen des CO: ist energieintensiv26 und somit ein bedeutender Kostenfaktor.27 Die Abtrennung des1 u. kann nach der Verbrennung über die Rauchgaswäsche (Post-Combustion), vor der Verbren­nung (Pre-Combustion) oder über die Verbrennung von Kohle mit reinem Sauerstoff (Oxyfuel- Verfahren) erfolgen.28 Die Rauchgaswäsche ist zwar die am weitesten ausgereifte aber zugleich auch verhältnismäßig teure und energieintensive Variante der CO; Abtrennung, die zudem viel Platz benötigt. Sie eignet sich aber auch prinzipiell zur Nachrüstung bei konventionellen Kraft- werken.29 Das Pre-Combustion-Verfahren ist technologisch noch nicht so weit entwickelt wie die Rauchgaswäsche, bietet allerdings eine höhere Flexibilität im Einsatz in Kraftwerken. Es kann bspw. in Kohle- oder Gaskraftwerken mit integrierter Vergasung (IGCC, NGCC) eingesetzt wer- den.30 Daneben können bei der Feststoffvergasung wie bei Kohle auch Biomasse oder Sonder­brennstoffe bei diesem Verfahren eingesetzt werden.31 Beim Oxy fuel-Verfahren wird bei der Verbrennung fast reiner Sauerstoff verwendet, wodurch die Konzentration im Abgas deut­lich erhöht wird (über 70%), wodurch die Abschneidung des COq erleichtert wird.'"32 Dieses Ver­fahren arbeitet jedoch mit hohen Temperaturen und somit bestehen hohe Ansprüche an das Mate­rial der Kraftwerkselemente. Zudem erhöht der hohe Energieverbrauch bei der Sauerstoffherstel­lung die Kosten deutlich.33 Eine grafische Übersicht zu den Verfahren zur Abschneidung bietet

Abb. 3.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Das IPCC geht davon aus, dass im Jahr 2050 ca. 20-40% der globalen, durch fossile Energieträger verursachten, Emissionen technisch aufgefangen werden können.34

Nachdem das CCN bei der Erzeugung abgetrennt und gegebenenfalls zwischengelagert wurde, muss es zur Endlagerung transportiert werden. Hierfür kommt aus heutiger Sicht unter ökonomi­schen und ökologischen Aspekten nur ein Transport in Pipelines und Tankschiffen in Betracht.35

Für die Speicherung des CQ2 kommen in erster Linie geologische Formationen in Frage, wie z.B. leere Öl- und Gasfelder, saline Aquifere36 sowie tiefe Kohelflöze.37 Eine Besonderheit der geolo­gischen Speicherung ist das sog. Enhanced Oil Recovery (EOR), bei dem das m Ölfelder gepresst wird, um über den erhöhten Druck mehr Öl fördern zu können. Über EOR lässt sich dem eine direkter ökonomischer Nutzen zuordnen und das Verfahren gilt deshalb als Einstiegsop­tion für die Speicherung.38 Eine Speicherung im Ozean wird ebenfalls diskutiert, jedoch sind die Kenntnisse über mögliche Umweltauswirkungen noch nicht genügend erforscht, sodass diese Speicheroption für die meisten Länder noch nicht in Frage kommt.39

Inwiefern CCS als komplettes System Anwendung finden kann und ökonomisch sinnvoll ist, hängt von den einzelnen Komponenten des Systems (Abschneidung, Transport und Lagerung) sowie deren technologischen Entwicklung ab.40

Bisherige Erfahrungen mit der Technologie in großtechnischen Anlagen wurden in den USA seit den 1970er Jahren und Kanada seit dem Jahr 2000 vor allem mit EOR zur verbesserten Ölförde­rung gemacht. In Europa existiert seit 1996 im Sleiper-Erdgasfeld in Norwegen ein Speicherpro­jekt, indem jährlich ca. 1 Mio. t CO* im offshore Erdgasfeld eingespeichert werden.41 Das grundsätzliche Potential der Technologie besteht in dem wesentlichen Beitrag zum Klima­schutz, wenn ausreichend geeignete Lagerstätten zur Verfügung stehen und unter rechtlichen, politischen und vor allem ökonomischen Gesichtspunkten genutzt werden können.42 Welche Risiken in der Technologie stecken und welche Umweltauswirkungen dadurch hervorge­rufen werden können, soll im folgenden Abschnitt untersucht werden.

2.3. Risiken und Umweltauswirkungen

Das Potential Emissionen zu mindern43 hat jedoch auch Nachteile. Bspw. durch eine erhöhten Mehrbedarf an Ressourcen,44 der auf eine verminderte Kraftwerkseffizienz und einen erhöhten Energiebedarf bei der Abschneidung, dem Transport und der Speicherung zurückzuführen ist (E­nergy Penalty).45 Neben den Nachteilen ist jedoch das am häufigsten diskutierte Risiko, das an einer Stelle im CCS-System austritt (Leakage).46 Zum einen kann Leakage die lokale Um­welt beeinträchtigen, wenn an den technischen Anlagen, den Transportsystemen oder den Lager- Stätten £(?г entweicht.47 Zum anderen kann Leakage die Erreichung des Klimaziels gefährden, da das sorgfältig abgetrennte wieder diffundiert.48 С0г ist nicht direkt gefährlich, denn es ist als Gas in der Atmosphäre enthalten. Jedoch in hoher Konzentration verdrängt es den Sauerstoff der Luft in Bodennähe. Diese hohe Konzentration kann bei Menschen und Tieren zur Erstickung führen.49 Die Maßnahmen und Kontrollen der technischen Anlagen und Transportsysteme gelten jedoch als ausreichend sicher.50 Das größte Problem durch Leakage bezieht sich demnach auf die Lagerstätten.51 Eine nicht langfristige Lagerung des CQj vermindert nicht nur das . Minderungspotential des gesamten CCS-Systems52, sondern erhöht zugleich die Grenzkosten zur Rentabilität Gesamtsystems.53 '" Die langfristige Speicherung von COi ist also essentiell für eine ökologische und ökonomische Vorteilhaftigkeit von CCS.

Welcher Zeitraum „langfristig“ ist und damit ausreicht, um tatsächlich zu einer Minderung der Konzentration in der Atmosphäre beitragen zu können, ist noch umstritten. Diskutiert wer­den meist Zeiträume von 1.000 bis 10.000 Jahren.54

Zu einer Minderung des Leakage Risikos müssen die Lagerstätten sorgfältig ausgewählt werden und Maßnahmen zur Überwachung ergriffen werden.55 Die Überwachung muss an die Eigen­schaften der Lagerstätte angepasst werden. Untersuchungen zu Kosten der Überwachungen über einen Zeitraum von 1000 Jahren gehen von 0,05 US-$ bis 0,31 US-$/ tCOj je nach Intensität der Überwachung und den Kapitalkosten aus.56

Weitere Risiken auf lokaler Ebene können darin bestehen, dass es zu geologischen Strukturver­schiebungen kommt, wodurch es zu kleine Erdbeben kommen kann,57 die aber bei sorgfältig aus­gewählten Speicherstandorten nicht zu erwarten sind.58 59 Zudem muss die Auswahl des Speicher­standortes unter Berücksichtigung einer möglichen Beeinträchtigung des Grundwassers erfol-Für den erfolgreichen Einsatz von CCS und Nutzung des Potentials zur Reduktion sind Maßnahmen auf rechtlicher, regulatorischer und politischer Ebene zu ergreifen, um Risiken für die Umwelt und den Menschen zu minimieren.

2.4 Erfolgsvoraussetzungen

Neben der Auswahl geeigneter Speicherstätten und einer entsprechenden Risikoanalyse und eines Risikomangements um das Leakagerisiko zu verringern,60 bedarf CCS für eine erfolgreiche Durchsetzung einem rechtlichen und politischen Rahmen. Bislang steht weder auf nationaler noch auf internationaler Ebene ein spezifisches Regelwerk, das die gesamte Prozesskette erfasst, zu Verfügung.61 Ausnahmen bilden Regelungen zu EOR und einiger nationaler Forschungsprojek­te.62 Auf EU Ebene bspw. ist die geologische Speicherung noch gar nicht genehmigungsfähig, jedoch ist mit dem Erlass der CCS-Richtlinie im Dezember 2008 ein erster Schritt zu einem Rechtsrahmen für CCS auf europäischer Ebene unternommen worden.63

Wichtige Fragestellungen die noch von der Gesetzgebung zu klären sind, sind bspw., ob CO? als Schadstoff oder Abfall einzustufen ist, wem das gespeicherte besitzrechtlich gehört, wer eine langfristige Überwachung übernimmt, wer bei eventuellen Unfällen haftet und den Menschen bzw. die Umwelt vor Risiken absichert.64 Die Klärung dieser Fragestellungen ist nicht nur allein von den nationalen Gesetzgebern abhängig, sondern erfordert eine internationale Kooperation. Dies ist nicht allein darauf zurückzuführen, dass in einem CCS-System die Erzeugung und Lagerung auf verschiedene Staaten entfallen kann.65

Ebenso ist eine öffentliche Akzeptanz der Technologie für eine Durchsetzung entscheidend. Ins­besondere in Deutschland ist das Umweltbewusstsein relativ hoch.66 Es ist also notwendig die Bevölkerung in vollem Umfang über die CCS-Technologie aufzuklären.67 Darüberhinaus hängt das Meinungsbild in der Öffentlichkeit in Starkem Maße davon ab, auf welche Weise einer infor­mierenden Institution geglaubt wird. Vertraut die Bevölkerung bspw. auf die Erfahrung und die Expertise der Institution, ist die Wahrnehmung von Nutzen und Risiken und somit eine mögliche Akzeptanz von CCS deutlich höher, als wenn die Bevölkerung bspw. auf die Ehrlichkeit, Offen­ heit und Besorgnis der Institution vertraut.68 In Deutschland haben u.a. Umweltverbände großen Einfluss auf die Meinungsbildung der Bevölkerung.69

Als weitere Voraussetzung für den Erfolg wird die Integration von CCS in bestehende Klimaab­kommen wie das Kyoto-Protokoll gesehen. Vor allem wie die C02 Vermeidung den einzelnen Ländern hinzugerechnet wird und zu ihrer CO? Bilanz beiträgt.70 Neben den rechtlichen, regula­torischen und politischen Voraussetzungen ist jedoch für den Erfolg von CCS ebenso entschei­dend, dass das CCS-System ökonomisch tragbar ist.71 Das bedeutet, dass zum einen die höheren Investitions- und Energiekosten von den eingesparten Kosten aus der Vermeidung der Emission von CCU mindestens gedeckt sind72 und dass die Technologie gegenüber anderen Optionen zur Vermeidung wettbewerbsfähig ist.73

Der Aspekt der Wirtschaftlichkeit von CCS unter Berücksichtigung eines möglichen Beitrags zur Senkung der Emissionen soll im folgenden Kapitel untersucht werden.

3. CARBON CAPTURE AND STORAGE - EINE ÖKONOMISCHE ANALYSE

3.1. CQ2 -Minderungspotential von Carbon Capture and Storage

Für eine Analyse der möglichen Durchsetzung von CCS und einer Untersuchung der Kosten, ist es zunächst von Bedeutung, das tCU Senkungspotential durch die CCS-Technologie darzustellen. Das gesamte Potential der CCS-Technologie hängt weitestgehend von potentiellen Speichermög­lichkeiten und -kapazitäten ab.74 Die weltweiten Speicherpotentiale wurden im Jahr 2004 auf eine Bandbreite von 476 - 5880 Gt CÍU geschätzt.75 Das IPCC beziffert das gesamte Potential sogar auf 1678 - 11000 Gt £CU.76 Die mit einer Wahrscheinlichkeit von 66-90% globale technisch nutzbare Kapazität wird auf ca. 2000 Gt CtU in geologischen Formationen geschätzt.77 Vergli­chen mit dem globalen Ausstoß im Jahr 2005 von ca. 27,3 Gt COa besteht durchaus ein Potential für die Technologie. In Europa werden die Kapazitäten auf 36 - 285 Gt ССЬ geschätzt.78 Es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass die Speicherkapazitäten begrenzt sind und somit auch der Beitrag zur Lösung des Klimaproblems Grenzen hat.79

[...]


1 Vgl. BMWi, BMU, BMBF (2007), S. 2.

2 Vgl. Fischedick et. al. (2007), S. 7.

3 Vgl. BMWi, BMU, BMBF (2007), S. 2.

4 Vgl. BMWi, BMU, BMBF (2007), S. 2 sowie IPCC (2005), S. 53.

5 Vgl. IPCC (2005), S. 53.

6 Vgl. IPCC (2005), S. 55.

7 Vgl. IPCC (2005), S. 56f

8 Vgl. Praetorius/ Schumacher (2008), S. 1.

9 Vgl. Grünwald (2008), S. 7.

10 Vgl. Lontzek/ Rickels (2008), S. 3

11 Vgl. Grünwald (2008), S. 7.

12 Von einer direkten Abschneidung bzw. Absorption aus der Atmosphäre soll in dieser Arbeit aufgrund der schwieri­gen technischen Machbarkeit abgesehen werden, vgl. IPCC (2005): S. 108.

13 Vgl. IPCC (2005), S. 3.

14 Vgl. Grünwald (2008), S. 7.

15 Vgl. IPCC (2005), S. 3 sowie Fischedick et. al. (2007), S. 11.

16 Vgl. Fischedick et. al. (2007), S. 11.

17 Die Einlagerung im Ozean in oberen Wasserschichten oder der Tiefsee wird zwar vom IPCC diskutiert (vgl. IPCC (2005), S. 279ff.), ist aber als Speicheroption für Deutschland von der Bundesregierung aus ökologischen Gründen ausgeschlossen (vgl. BMWi, BMU, BMBF (2007), S. 9) und führt auch zu enormen Konfliktpotential auf der interna­tionalen Rechtsebene (Vgl. Luhmann (2008), S. 144ff.), sodass diese Möglichkeit der Einlagerung im folgenden nicht weiter betrachtet werden soll.

18 Vgl. IPCC (2005), S. 3. Für einen grafischen Überblick des CCS-Systems siehe Abb. 1 im Anhang.

19 Vgl. IPCC (2005), S. 4. Für einen grafischen Vergleich des Nettoeffekts siehe Abb. 2 im Anhang.

20 Vgl. RECCS (2007), S. 30.

21 Vgl. BMWi, BMU, BMBF (2007), S. 5. Für eine Übersicht der Einsatzmöglichkeiten und der Entwicklungsphase siehe Tab. 2 im Anhang.

22 Vgl. Fischedick et. al. (2007), S. 11.

23 Vgl. Grünwald (2008), S. 23.

24 Vgl. BMWi, BMU, BMBF (2007), S. 5.

25 Vgl. Grünwald (2008), S. 24.

26 Vgl. Hanke/ Schüwer, S. 111.

27 Vgl. IPCC (2005), S. 341.

28 Vgl. Fischedick et. al. (2007), S. 12

29 Vgl. Fischedick et. al. (2007), S. 12

30 Vgl. Fischedick et. al. (2007), S. 13.

31 Vgl. Fischedick et. al. (2007), S. 13.

32 Vgl. Grünwald (2008), S. 28.

33 Vgl. Grünwald (2008), S. 28.

34 Vgl. IPCC (2005), S. 9.

35 Vgl. Fischedick et. al. (2007), S. 14. Für eine weiterführende Diskussion zum Transport wird auf IPCC (2005), S. 179-193 verwiesen.

6 sind tiefliegende unterirdische Sandsteinschichten, die wie ein Schwamm über Poren verfügen. In diesen Poren ist stark mineralhaltiges Wasser (die sog. „Sole“) enthalten. Eine weitere Besonderheit: Viele saline Aquifere sind von kompakten Schichten aus Salz oder Ton umschlossen und so für Gas undurchlässig. Ab einer Tiefe von mindestens 800 Metern kommen Sie deshalb für die dauerhaft sichere Speicherung von CO2 in Frage, vgl. Vattenfall (2010).

37 Vgl. Fischedick et. al. (2007), S. 15.

38 Vgl. Fischedick et. al. (2007), S. 15f.

39 Vgl. Fischedick et. al. (2007), S. 15f.

40 Vgl. IPCC (2005), S. 8

41 Vgl. Fischedick et. al. (2007), S. 18.

42 Vgl. Grünwald (2008), S. 10.

43 Vgl. BMU (2007), S. 24.

44 Vgl. BMU (2007), S. 24.

45 Vgl. Praetorius/ Schumacher (2008), S. 6.

46 Vgl. Praetorius/ Schumacher (2008), S. 6.

47 Vgl. Grünwald (2008), S. 10f

48 Vgl. Grünwald (2008), S. 45.

49 Vgl. Sinn (2008), S. 301 sowie IPCC (2005), S. 13.

50 Vgl. Grünwald (2008), S. 10f

51 Vgl. Grünwald (2008), S. 11. Das IPCC hält bspw. eine verbleibende Menge von 99% in ausgewählten Spei­cherstätten nach 100 Jahren für höchstwahrscheinlich (90%) und nach 1000 Jahren für wahrscheinlich (66%), vgl. IPCC (2005), S. 66. Die Bundesregierung diskutiert über eine zulässige Leakage-Rate von 0,01% p.a., diese würde einer verbleibenden Menge von 90,5% nach 1000 Jahren entsprechen, vgl. Fischedick et. al. (2007), S. 21.

52 Vgl. IPCC (2005), S. 14.

53 Vgl. Ha-Duong/ Keith (2003), Van der Zwaan/ Gerlagh (2008).

54 Vgl. Grünwald (2008), S. 11.

55 Vgl. Grünwald (2008), S. 47. Das Thema der Überwachung ist eng mit Haftungsfragen, einer gesellschaftlichen Aktzeptanz und vor allem der Regulierung, verbunden, vgl. Grünwald (2008), S. 47.

56 Vgl. Benson et. al. (2004). Im Vergleich gibt das IPCC insgesamt Bandbreiten von 0,05 - 0,85 US-$ /1 COi aus (vgl. IPCC (2005), S. 263). Für mögliche Verfahren zur Überwachung, wie Messungen oder chemische Analysen wird auf IPCC (2005), S. 234-242 verwiesen.

57 Vgl. Praetorius/ Schumacher (2008), S. 7.

58 Vgl. BMWi, BMU, BMBF (2007), S. 13.

59 Vgl. BMWi, BMU, BMBF (2007), S. 12.

60 Vgl. Fischedick et. al. (2007), S. 20f

61 Vgl. BMWi, BMU, BMBF (2007), S. 15.

62 Vgl. Hanke/ Schüwer (2007), S. 113 Vgl.

63 Fischer (2009), S. 8 und 12.

64 Vgl. Hanke/ Schüwer (2007), S. 113.

65 Vgl. IPCC (2005), S. 69. Wichtige internationale Abkommen wie bspw. das London-Protokoll oder die OSPAR-Konvention müssten an eine mögliche Speicherung von ^ angepasst werden. Eine Öffnung der Abkommen bzgl. der Speicherung ist bereits 2007 geschehen, vgl. Flanke/ Schüwer (2007), S. 113 sowie BMWi, BMU, BMBF (2007),

66 Vgl. Hanke/ Schüwer (2007), S. 113.

67 Vgl. BMWi, BMU, BMBF (2007), S. 18.

68 Vgl. Terwel et. al (2009)

69 Vgl. Hanke/ Schüwer (2007), S. 113.

70 Vgl. IPCC (2005), S. 365. Für eine ausführliche Darstellung wird auf IPCC (2005), S. 365-378 verwiesen. Zusätz­lich analysieren Bakker et. al. (2009) eine mögliche Integration von CCS-Systemen in den Clean Development Me­chanism des Kyoto Protokolls.

71 Vgl. Fischedick et.al. (2007), S. 21.

72 Vgl. Fischer (2009), S. 8

73 Vgl. Hanke/ Schüwer (2007), S. 92. Verschiedene Momente, die eine Durchsetzung von CCS fördern, hemmen, oder gar verhindern können sind im Anhang in Tab. 3 aufgeführt.

74 Vgl. Grünwald (2008), S. 39.

75 Vgl. RECCS (2007), S. 28.

76 Vgl. IPCC (2005), gefunden in Fischdick et. al. (2007), S. 16.

77 Vgl. IPCC (2005), S. 12.

78 Vgl. Hendriks et. al. (2004).

79 Vgl. RECCS (2007), S. 28.

Ende der Leseprobe aus 34 Seiten

Details

Titel
Carbon Capture and Storage - Eine Option für Deutschland?
Hochschule
Christian-Albrechts-Universität Kiel  (Institut für Volkswirtschaftslehre)
Veranstaltung
Geoengeneering - Eine Option für die Klimapolitik
Note
1,7
Autor
Jahr
2010
Seiten
34
Katalognummer
V158793
ISBN (eBook)
9783640723799
ISBN (Buch)
9783640723942
Dateigröße
3847 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
CCS, Carbon Capture and Storage, Klimawandel, Klimapolitik, BMWi, BMU, Leakage, CO2, Klimagas, Greenhouse Gas, Kohlenstoffdioxid, Deutschland, Lausitz, RWE, EON, Vattenfall, IGCC, Kohle, Kohlevergasung, Oxyfuel, Enhanced Gas Recovery, Geoengeneering
Arbeit zitieren
Kai Blume (Autor:in), 2010, Carbon Capture and Storage - Eine Option für Deutschland?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/158793

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