Fragestellung
Die zentrale Frage dieser Arbeit soll sein, warum in der Doha-Runde, die schon Ende 2004 abgeschlossen sein sollte, keine entscheidenden Fortschritte erzielt werden und wie unter veränderten Bedingungen die Chancen für einen erfolgreichen Abschluss der Runde stehen.
Im Rahmen des Seminars ist Deutschlands Außenwirtschaftspolitik von besonderem Interesse. Diese wird aber, da die EU-Kommission als Verhandlungspartner in der Doha-Runde mit einer Stimme auftritt, lediglich indirekt artikuliert. In Abschnitt 2.1 werde ich jedoch zeigen, dass sich deutsche Interessen nahezu vollständig in der EU-Position wieder finden.
In Abschnitt 2.2 wird ein Überblick über die Positionen der Akteure in folgenden Bereichen gegeben: Interne Stützung (Fördermaßnahmen, Subventionen), Marktzugang (Zölle), und Exportwettbewerb (Exportsubventionen). Es wird nicht zu viel verraten, wenn man festhält, dass in den Agrarverhandlungen bereits substantielle Fortschritte gemacht wurden.
Warum sich dennoch nicht viel bewegen kann, soll im Abschnitt 2.3 erörtert werden. Zum einen zeige ich mit einem spieltheoretischen Ansatz wie sich durch Informationsvorsprung und Vertrauen eine bestimmte Machtkonstellation herausbilden kann, die eine Einigung verhindern oder erschweren kann.
Zum anderen wird letztere schon durch die Art der Akteure selbst festgelegt. Das mag trivial klingen, ist aber in diesem Zusammenhang ein entscheidender Punkt. Durch die Bedürfnispyramide von Maslow lässt sich erklären, dass die grundsätzliche Perspektive auf die Doha-Runde je nach Teilnehmergruppe (Industrie-, Schwellen- oder Entwicklungsland) variiert - gar variieren muss.
Abschließend wage ich in Abschnitt 3, gestützt auf neuere Entwicklungen (Zunahme bilateraler Handelsabkommen), eine Prognose wie sich der internationale Handel entwickeln wird.
Inhaltsverzeichnis
- I. Allgemeine Einführung
- Eingrenzung des Themas und der Fragestellung
- II. Darlegung
- 2.1 Die Deutsche Außenhandelspolitik im Rahmen der EU
- 2.2 Die Positionen der Akteure
- 2.2.1 Definitionen und Grundlegendes aus dem Uruguay-Papier
- 2.2.2 The „Draft Possible Modalities on Agriculture“ und die Positionen
- 2.3 Grundsätzliche Überlegungen zur Doha-Runde
- III. Prognose und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die Doha-Development-Agenda (DDA) und untersucht die Gründe für den mangelnden Fortschritt der Verhandlungen sowie die Erfolgsaussichten eines Abschlusses unter veränderten Bedingungen. Dabei wird der Fokus auf den Agrarsektor gelegt, welcher als Schlüsselproblem in den Verhandlungen angesehen wird. Die Arbeit konzentriert sich auf die Positionen dreier Akteursgruppen: die EU, die G20 und die USA, um die verschiedenen Interessen im internationalen Handel darzustellen und die Komplexität nationaler Positionen zu vereinfachen.
- Die Herausforderungen der Doha-Development-Agenda
- Die Positionen von EU, G20 und USA im Agrarsektor
- Die Bedeutung der Liberalisierung vs. Entwicklung im internationalen Handel
- Der Einfluss der Globalisierung auf die deutsche Außenhandelspolitik
- Die Rolle der WTO im Kontext des multilateralen Handels
Zusammenfassung der Kapitel
I. Allgemeine Einführung
Dieses Kapitel stellt die zentrale Frage der Seminararbeit vor, die sich mit den Gründen für den fehlenden Fortschritt der Doha-Runde und den Chancen eines erfolgreichen Abschlusses unter veränderten Bedingungen befasst. Der Fokus liegt auf dem Agrarsektor, der als das Schlüsselproblem in den Verhandlungen angesehen wird. Die Arbeit beschränkt sich auf die Positionen dreier Akteursgruppen: EU, G20 und USA, um die Bandbreite an Interessen im internationalen Handel darzustellen und gleichzeitig die Komplexität der verschiedenen nationaler Positionen einzugrenzen.
II. Darlegung
2.1 Die Deutsche Außenhandelspolitik im Rahmen der EU
Dieser Abschnitt untersucht die Position Deutschlands innerhalb der EU im Kontext der Doha-Runde. Es wird gezeigt, dass deutsche Interessen im Wesentlichen mit der Position der EU übereinstimmen, da die EU-Kommission in den Verhandlungen mit einer Stimme auftritt.
2.2 Die Positionen der Akteure
Dieser Abschnitt gibt einen Überblick über die Positionen der drei Akteursgruppen (EU, G20 und USA) in Bezug auf interne Stützung (Fördermaßnahmen, Subventionen), Marktzugang (Zölle) und Exportwettbewerb (Exportsubventionen) im Agrarsektor.
2.3 Grundsätzliche Überlegungen zur Doha-Runde
Dieser Abschnitt beleuchtet die Spannung zwischen Liberalisierung und Entwicklung, die für die Akteure auf internationaler Ebene von großer Bedeutung ist. Es werden die verschiedenen Interessen und Ziele der Akteure in Bezug auf die Marktöffnung für Agrarprodukte und den Zugang zu neuen Absatzmärkten für Industriegüter diskutiert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter und Fokusthemen der Arbeit sind die Doha-Development-Agenda (DDA), multilateraler Handel, Agrarpolitik, Entwicklungsländer, Liberalisierung, Protektionismus, EU, G20, USA, und Interessenkonflikte. Die Arbeit untersucht die Auswirkungen der Globalisierung auf die deutsche Außenhandelspolitik und die Rolle der WTO im Kontext des internationalen Handels.
- Arbeit zitieren
- Diplom-Politologe Benjamin Scholz (Autor:in), 2007, Die Doha-Development-Agenda - Scheitern des multilateralen Handels, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/158843