Gummi zählt zu den unentbehrlichsten Produkten in der Wirtschaft. Der
Grundstoff des Gummis ist Kautschuk1. Einige hunderte, vorwiegend in
tropischen Klimazonen wachsende Pflanzen erzeugen einen milchigen
Saft, der als Latex bezeichnet wird. Natürlich werden nicht alle kautschukerzeugenden Pflanzen industriell genutzt, da entweder die Ausbeute zu gering oder der Kautschukgehalt des Latex zu niedrig ist, oder weil der Kautschuk zu viele Harzbestandteile als Verunreinigung enthält. Da sich Naturkautschuk erschöpft und nicht so schnell von der Natur nachgeliefert werden kann und die Produktion damit begrenzt, mussten zu Beginn des 20. Jahrhunderts neue Quellen für die sich rasch entwickelnde Industrie gefunden werden. Der synthetische Kautschuk bot die Möglichkeit. Dennoch ist Naturkautschuk (NR) gefragt. Die drei größten NR-Produzenten sind Thailand, Indonesien und Malaysia mit insgesamt 72,9% der Weltproduktion. Die Gummiindustrie stellt in vielen Ländern ein Kriterium der industriellen Entwicklung dar.
In den 422 Betrieben der Gummiindustrie, die der BG Chemie
angehören, werden z.B. Reifen einschließlich runderneuerten Reifen,
Schläuche, Profile und Halbzeuge, Transportbänder, technische
Gummiartikel, Gebrauchsartikel, Spielwaren, gummierte Gewebe,
Schwimmkörper, Schlauchboote, Gummi-Metallartikel und Kabel hergestellt. Diese sind in der Gefahrtarifstelle 12, Gefahrklasse 3,1 des Gefahrtarifs aus dem Jahre 2001 der BG Chemie zusammengefasst. Im Jahr 2004 wurden 58 467 Vollarbeiter in dem Gewerbezweig gemeldet.
Trotz der sich immer weiter entwickelnden Technologie und der
extrem hohen Sicherheitsvorkehrungen können dennoch Arbeitsunfälle und BKen nicht ausgeschlossen werden. Wo speziell noch immer Gefahren in der Gummiindustrie zu sehen sind, soll in den
folgenden Ausführungen erläutert werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Verfahren der Herstellung und Bearbeitung von Gummierzeugnissen
- 3 Betriebsgefahren und Schutzmaßnahmen
- 3.1 Mechanische Unfallgefahren
- 3.2 Brand- und Explosionsgefahren
- 3.3 Gesundheitsgefahren
- 4 Häufigkeit und Schwere der Unfälle und Erkrankungen
- 4.1 Arbeitsunfälle
- 4.2 Berufskrankheiten
- 5 Organisatorische und persönliche Schutzmaßnahmen
- 6 Prävention in der Gummiindustrie hat sich bewährt
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Bericht analysiert Unfallschwerpunkte in der Gummiindustrie und beleuchtet die Notwendigkeit und Effektivität von Präventionsmaßnahmen. Ziel ist es, ein umfassendes Bild der Gefahren und Schutzmöglichkeiten in diesem Industriezweig zu zeichnen.
- Mechanische Unfallgefahren in der Gummiindustrie
- Brand- und Explosionsgefahren in der Gummiproduktion
- Gesundheitsgefahren durch chemische Stoffe und Arbeitsbedingungen
- Häufigkeit und Schwere von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten
- Organisatorische und persönliche Schutzmaßnahmen zur Unfallprävention
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung stellt die Bedeutung der Gummiindustrie und die steigende Nachfrage nach Naturkautschuk dar. Die Autorin beschreibt die Vielzahl an produzierten Gummimaterialien und die Entwicklung des Gewerbezweigs.
Kapitel 2: Verfahren der Herstellung und Bearbeitung von Gummierzeugnissen erläutert die verschiedenen Verfahrensschritte der Gummiproduktion, von der Materialanlieferung bis zur Fertigung. Die Autorin beschreibt die Verarbeitung von Natur- und Synthesekautschuk, Füllstoffen und Weichmachern sowie die einzelnen Produktionsschritte wie Kneten, Walzen, Extrudieren, Vulkanisieren und Entgraten.
Kapitel 3: Betriebsgefahren und Schutzmaßnahmen konzentriert sich auf die spezifischen Gefahren, die in der Gummiindustrie auftreten. Die Autorin gliedert diese in mechanische Unfallgefahren, Brand- und Explosionsgefahren sowie Gesundheitsgefahren. Sie beschreibt die typischen Unfallursachen und die dafür notwendigen Schutzmaßnahmen.
Kapitel 4: Häufigkeit und Schwere der Unfälle und Erkrankungen untersucht die Entwicklung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten in der Gummiindustrie. Die Autorin beleuchtet die häufigsten Unfallursachen und Verletzungsarten sowie die wichtigsten Berufskrankheiten, die mit dem Industriezweig in Verbindung stehen.
Kapitel 5: Organisatorische und persönliche Schutzmaßnahmen analysiert die Möglichkeiten, die Gefahren am Arbeitsplatz durch gesetzliche Vorgaben, technische Einrichtungen und persönliche Schutzausrüstung zu minimieren.
Kapitel 6: Prävention in der Gummiindustrie hat sich bewährt fasst die positiven Ergebnisse der Präventionsmaßnahmen in der Gummiindustrie zusammen und zeigt die stetige Verbesserung der Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz auf.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit behandelt Themen wie Unfallprävention, Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz, Gummiindustrie, Kautschukverarbeitung, mechanische Gefahren, Brandschutz, Explosionsgefahr, Gesundheitsgefahren, chemische Stoffe, Berufskrankheiten, Arbeitsunfälle, organisatorische und persönliche Schutzmaßnahmen. Die Autorin untersucht die Auswirkungen von Präventionsmaßnahmen auf die Häufigkeit von Unfällen und Berufskrankheiten in der Gummiindustrie und präsentiert die Bedeutung von kontinuierlicher Verbesserung der Sicherheitsstandards.
- Arbeit zitieren
- Evelyn Barz (Autor:in), 2006, Unfallschwerpunkte in der Gummiindustrie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/158928