In dieser Arbeit, die aus einem theoretischen und einem empirischen Teil besteht, wird eine Ereignisstudie durchgeführt, um die Informationswirkung und -verarbeitung von Ad-hoc-Mitteilungen am deutschen Kapitalmarkt zu messen. Der erste Abschnitt des theoretischen Teils führt Grundlagen zur Ad-hoc-Publizität auf. Der Fokus liegt dabei auf den rechtlichen Grundlagen der seit 1995 bestehenden Pflicht, kursrelevante Unternehmensnachrichten unverzüglich zu veröffentlichen. Anschließend wird erläutert, wie aus theoretischer Sicht kursrelevante Unternehmensinformationen effizient verarbeitet werden. Danach wird die Rolle der Deutschen Gesellschaft für Ad-hoc-Publizität (DGAP) bei der Informationsverbreitung dargestellt. Eine Übersicht über die Regelungen in den USA, Großbritannien und Japan rundet dieses Kapitel ab. Der zweite Abschnitt des theoretischen Teils beschäftigt sich mit der Methodik von Ereignisstudien. Zuerst werden deren Ziele und ein typisches Ablaufschema beschrieben. Es folgt eine Darstellung der möglichen Kursreaktionen, die während der Untersuchung im Ereigniszeitraum auftreten können. Als Vorbereitung auf die eigene empirische Studie wird die Methodik der bisherigen Ereignisstudien zur Ad-hoc-Publizität in Deutschland beschrieben.
Der empirische Teil behandelt zunächst die deskriptive Statistik der eigenen Stichprobe. Dabei wird auch die Bereinigung der Stichprobe erläutert. Daran schließt sich die Darstellung der in dieser Arbeit verwendeten Methodiken an. Im folgenden Abschnitt werden die Ergebnisse der eigenen Ereignisstudie zu den Ad-hoc-Mitteilungen präsentiert und mit Ergebnissen früherer Untersuchungen verglichen. Hierbei werden die folgenden Fragestellungen untersucht:
Lässt sich bei Ad-hoc-Mitteilungen ein Informationsgehalt feststellen? Dabei wird auch der Zusammenhang zwischen Meldungshäufigkeit und Informationsgehalt untersucht.
Erfolgt eine effiziente Kursreaktion auf neue Informationen?
Welche Unterschiede lassen sich bei den Kursreaktionen zwischen Dax-30- und Nemax-50-Werten feststellen?
Verzögern die Manager die Veröffentlichung von ex-ante negativ eingeschätzten Ad-hoc-Mitteilungen um den Aktienkurs nicht zu belasten?
Haben die Marktentwicklung und die Volatilität einen Einfluss auf die Häufigkeit der Veröffentlichung von Ad-hoc-Mitteilungen?
Die Arbeit schließt mit einer kurzen Zusammenfassung der Ergebnisse und einem Fazit ab.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Theoretische Grundlagen
- 2.1 Ad-hoc-Publizität
- 2.1.1 Rechtliche Rahmenbedingungen der Ad-hoc-Publizität
- 2.1.2 Marktwirkung von Ad-hoc-Mitteilungen
- 2.1.3 Deutsche Gesellschaft für Ad-hoc-Publizität
- 2.1.4 Internationaler Vergleich
- 2.2 Ereignisstudien
- 2.2.1 Ablaufschema von Ereignisstudien
- 2.2.2 Erklärungsansätze für das Kursverhalten im Event-Window
- 2.2.2.1 Effiziente Reaktion
- 2.2.2.2 Reaktion vor dem Ereignistag
- 2.2.2.3 Reaktion nach dem Ereignistag
- 2.2.3 Überblick über bisherige Studien zur Ad-hoc-Publizität in Deutschland
- 3 Empirischer Teil
- 3.1 Untersuchungsaufbau
- 3.1.1 Stichprobe
- 3.1.2 Methodik
- 3.1.2.1 Ermittlung der Renditen
- 3.1.2.2 Berechnung der abnormalen Renditen
- 3.1.2.3 Aggregation der abnormalen Renditen
- 3.1.2.4 Statistische Testverfahren
- 3.2 Ergebnisse
- 3.2.1 Untersuchung der Ad-hoc-Mitteilungen auf Informationsgehalt
- 3.2.2 Kursreaktionen vor dem Ereignistag und mittelstrenge Informationseffizienz
- 3.2.3 Mittelfristige Performance nach Ad-hoc-Mitteilungen
- 3.2.4 Zusammenhang zwischen abnormaler Rendite und meldungsfreier Zeit
- 3.2.5 Zusammenhang zwischen Marktentwicklung und Meldungshäufigkeit
- 3.2.6 Zusammenhang zwischen Meldungshäufigkeit und Informationsgehalt
- 3.2.7 Einfluss der Volatilität auf die Meldungshäufigkeit
- 4 Zusammenfassung und Fazit
- Rechtliche Rahmenbedingungen der Ad-hoc-Publizität
- Marktwirkung von Ad-hoc-Mitteilungen
- Ereignisstudien zur Ad-hoc-Publizität
- Empirische Untersuchung des Informationsgehalts von Ad-hoc-Mitteilungen
- Zusammenhänge zwischen Meldungshäufigkeit, Marktentwicklung und Informationsgehalt
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Informationsgehalt von Ad-hoc-Mitteilungen. Ziel ist es, die Marktreaktionen auf diese Mitteilungen zu analysieren und zu beurteilen, inwieweit sie den Anlegern tatsächlich neue Informationen liefern.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in das Thema der Ad-hoc-Publizität ein und erläutert die Relevanz der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet die theoretischen Grundlagen und stellt verschiedene Erklärungsansätze für das Kursverhalten im Event-Window vor. Kapitel 3 präsentiert die empirische Untersuchung, in der der Informationsgehalt von Ad-hoc-Mitteilungen anhand eines Datensatzes von deutschen Unternehmen untersucht wird. Die Ergebnisse werden in mehreren Unterkapiteln analysiert, die verschiedene Aspekte der Marktreaktion auf Ad-hoc-Mitteilungen beleuchten.
Schlüsselwörter
Ad-hoc-Publizität, Informationsgehalt, Ereignisstudien, Markteffizienz, abnormale Renditen, Kursreaktionen, Meldungshäufigkeit, Volatilität, WpHG.
- Arbeit zitieren
- Andre Güttler (Autor:in), 2001, Informationsgehalt von Ad-hoc-Mitteilungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1590