Derzeit leben in Deutschland laut dem Statistischen Bundesamt über sieben Millionen Ausländer. Zum Vergleich findet man eine Statistik von 1970 – 2008 auf (http://de.statista.com/statistik/daten/studie/1219/umfrage/anzahl-der-auslaender-in-deutschland-seit-dem-jahr-1970/).
Betrachtet man die Pisa Studie von 2006 erreichen Jugendliche mit Migrationshintergrund im Hinblick auf die Kompetenzen in allen Ländern ein deutlich geringeres Niveau als Jugendliche ohne Migrationshintergrund. „Die hohen Kompetenzunterschiede zu Jugendlichen ohne Migrationshintergrund lassen sich über die Länder hinweg zu 40 bis 50 Prozent auf Unterschiede im Sprachgebrauch und in der sozialen Herkunft der Jugendlichen mit Migrationshintergrund zurückführen. Insgesamt zeigen die Befunde in den Ländern, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund im Hinblick auf die Teilhabe am Bildungssystem und im Hinblick auf notwendige Kompetenzen bis heute noch schlecht integriert sind“ (http://pisa.ipn.uni-kiel.de/Zusfsg_PISA2006_national.pdf).
Wenn man die Debatte um eine Pädagogik im Hinblick auf die Integration von Migranten betrachtet, deren erste Ansätze nun weit über 50 Jahre zurückreichen, steht man allerdings vor einem weitaus größeren Problem als dem des Kompetenzunterschiedes.
Das Aufwachsen in der Bundesrepublik Deutschland bedeutet heute „ein Leben in und mit Vielfalt und Verschiedenheit“ (Lüddecke 2001, S. 7). Es bedarf deshalb nicht nur einer Pädagogik, die darauf abzielt Menschen mit Migrationshintergrund zu integrieren und an deutsche Bildungskompetenzen anzupassen. Vielmehr muss eine Pädagogik in Betracht gezogen werden, die von einer gemeinsamen interkulturellen Bildung und Erziehung ausgeht und sich an alle Adressaten in der heutigen multikulturellen Gesellschaft richtet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historische Entwicklung: Von der Ausländerpädagogik zur Interkulturellen Erziehung
- Interkulturelle Erziehung „das“ vollkommene Konzept?
- Erziehungsauftrag der Schule
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung einer interkulturellen Pädagogik, die sich an alle Adressaten in der heutigen multikulturellen Gesellschaft richtet. Im Zentrum steht die Frage, ob die interkulturelle Pädagogik ein Allheilmittel oder eher ein Problem für den schulischen Alltag darstellt.
- Entwicklung einer interkulturellen Pädagogik
- Integration von Migranten in das deutsche Bildungssystem
- Hauptdebatten um die interkulturelle Pädagogik
- Umsetzungsmöglichkeiten der interkulturellen Pädagogik in der Grundschule
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die aktuelle Situation von Migranten in Deutschland und die Notwendigkeit einer interkulturellen Pädagogik. Sie stellt die Forschungsfrage nach der Rolle der interkulturellen Pädagogik im schulischen Alltag.
- Historische Entwicklung: Von der Ausländerpädagogik zur Interkulturellen Erziehung: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entwicklung der pädagogischen Ansätze im Umgang mit Migranten, angefangen von der Ausländerpädagogik mit ihren Fokus auf Sprachdefiziten und der Rückkehrfähigkeit bis hin zur Interkulturellen Erziehung, die eine gemeinsame Bildung für alle anstrebt.
- Interkulturelle Erziehung „das“ vollkommene Konzept?: Dieses Kapitel analysiert die Deutungen und Relevanz der interkulturellen Pädagogik im Kontext der aktuellen Debatten und stellt verschiedene Perspektiven auf die Umsetzung im schulischen Alltag dar.
- Erziehungsauftrag der Schule: Dieses Kapitel erörtert den Erziehungsauftrag der Schule im Hinblick auf die interkulturelle Erziehung. Es beleuchtet die Herausforderungen und Möglichkeiten für eine inklusive und anti-rassistische Bildungspraxis.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Interkulturelle Erziehung, Integration von Migranten, Bildungsungleichheit, Ausländerpädagogik, schulische Integration, anti-rassistische Pädagogik und multikulturelle Gesellschaft. Die Kernaussagen der Arbeit umfassen die Notwendigkeit einer gemeinsamen Bildung für alle und die kritische Auseinandersetzung mit den Herausforderungen und Chancen einer interkulturellen Pädagogik im schulischen Alltag.
- Arbeit zitieren
- Marcel Rösner (Autor:in), 2010, Interkulturelle und Anti-rassistische Erziehung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159030