Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Transformationsprozessen in Ägypten und Tunesien im Kontext des Arabischen Frühlings. Ziel ist es, die Faktoren zu identifizieren, die zu unterschiedlichen Resultaten in beiden Ländern geführt haben. Im Jahr 2011 kam es in beiden Ländern zum Sturz autoritärer Regime. Während Tunesien eine erfolgreiche Demokratisierung durchlief, kehrte Ägypten zu autoritären Strukturen zurück. Die vergleichende Methode wird angewendet, wobei der Fokus auf drei Hauptfaktoren liegt: die Rolle des Militärs, die Gewerkschaften und internationale Akteure. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass das tunesische Militär eine neutrale Haltung einnahm und die Demokratisierung unterstützte, während das ägyptische Militär einen Putsch durchführte, um seine Interessen zu schützen. In Tunesien übernahm das ‚Quartett der Zivilgesellschaft‘ eine entscheidende Vermittlerrolle, während in Ägypten keine vergleichbare zivilgesellschaftliche Initiative ergriffen wurde. Im Falle Tunesiens unterstützten internationale Akteure wie die USA und die EU den demokratischen Prozess, während sie in Ägypten das Militär förderten. Die vorliegende Arbeit liefert wichtige Erkenntnisse für die Demokratisierung in der arabischen Welt und betont die Notwendigkeit, dass der Westen seine Werte über seine Interessen stellt. Zudem wird die Bedeutung unterstrichen, dass das Militär sich nicht in politische Auseinandersetzungen einmischt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Grundlagen
- 2.1 Theorie der politischen Gelegenheitsstrukturen
- 2.2 Zentralbegriffe der Transformationsforschung
- 2.3 Phasen der Transformation nach Wolfgang Merk
- 3. Hypothesen
- 4. Methodik
- 5. Autokratische Strukturen
- 6. Der Transformationsprozess in Tunesien
- 6.1 Ende der autokratischen Systeme
- 6.2 Institutionalisierung der Demokratie
- 7. Der Transformationsprozess in Ägypten
- 7.1 Ende der autokratischen Systeme
- 7.2 Institutionalisierung der Demokratie
- 8. Vergleich der Transformationsprozesse in beiden Ländern
- 8.1 Ende der autokratischen Systeme
- 8.2 Institutionalisierung der Demokratie
- 9. Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Transformationsprozesse in Ägypten und Tunesien während des Arabischen Frühlings und analysiert die Faktoren, die zu den unterschiedlichen Ergebnissen in beiden Ländern führten. Im Mittelpunkt steht ein Vergleich der Wege zur Demokratisierung, bzw. der Rückkehr zu autoritären Strukturen.
- Rolle des Militärs in den Transformationsprozessen
- Einfluss von Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Akteuren
- Bedeutung internationaler Akteure (EU und USA)
- Unterschiede in der Institutionalisierung der Demokratie
- Analyse der politischen Gelegenheitsstrukturen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Kontext der Arbeit, ausgehend von einer Aussage von Donald Trump über den ägyptischen Präsidenten al-Sisi, welche den autoritären Zustand Ägyptens nach dem Militärputsch verdeutlicht. Sie erläutert den Auslöser der arabischen Revolutionen – den Selbstmord von Mohamed Bouazizi – und die daraus resultierenden Proteste in verschiedenen arabischen Ländern, einschließlich Ägypten und Tunesien. Die Einleitung hebt die unterschiedlichen Ergebnisse der Revolutionen hervor und betont die Notwendigkeit einer vergleichenden Analyse der Transformationsprozesse in Ägypten und Tunesien. Sie verweist auf bestehende Forschung zu den Einflüssen internationaler Akteure und innergesellschaftlicher Faktoren auf die Demokratisierung.
2. Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Arbeit dar, indem es die Theorie der politischen Gelegenheitsstrukturen und zentrale Begriffe der Transformationsforschung einführt. Es beschreibt die Phasen der Transformation nach Wolfgang Merk und dient als methodische Grundlage für die vergleichende Analyse der Ereignisse in Ägypten und Tunesien. Der Fokus liegt auf der systematischen Erklärung der unterschiedlichen Entwicklungen durch den Einsatz etablierter Theorien.
5. Autokratische Strukturen: Dieses Kapitel beschreibt die autokratischen Strukturen in Ägypten und Tunesien vor dem Arabischen Frühling. Es analysiert die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen, die zur Instabilität und schließlich zum Sturz der bestehenden Regime führten. Es dient als Ausgangspunkt für den Vergleich der anschließenden Transformationsprozesse und hebt die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Ausgangslagen hervor.
6. Der Transformationsprozess in Tunesien: Dieses Kapitel behandelt den Transformationsprozess in Tunesien, beginnend mit dem Ende des autokratischen Systems und der anschließenden Institutionalisierung der Demokratie. Es analysiert die Rolle verschiedener Akteure, wie beispielsweise das Militär, die Zivilgesellschaft und internationale Akteure, bei der Gestaltung des demokratischen Übergangs. Es wird auf die Herausforderungen und Erfolge des Demokratisierungsprozesses in Tunesien eingegangen.
7. Der Transformationsprozess in Ägypten: Dieses Kapitel behandelt den Transformationsprozess in Ägypten, ebenfalls beginnend mit dem Ende des autokratischen Systems und der anschließenden Entwicklung. Es analysiert die Rolle der gleichen Akteure wie im tunesischen Kontext, jedoch unter Berücksichtigung der spezifischen ägyptischen Gegebenheiten. Es wird der Unterschied im Ergebnis der Transformationsprozesse zwischen Tunesien und Ägypten im Detail dargestellt und analysiert.
Schlüsselwörter
Arabischer Frühling, Ägypten, Tunesien, Transformationsprozess, Demokratisierung, Autoritarismus, Rolle des Militärs, Zivilgesellschaft, Internationale Akteure, Politische Gelegenheitsstrukturen, Vergleichende Analyse.
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in der Arbeit zum Transformationsprozess in Ägypten und Tunesien?
Die Arbeit untersucht die Transformationsprozesse in Ägypten und Tunesien während des Arabischen Frühlings. Sie analysiert die Faktoren, die zu den unterschiedlichen Ergebnissen in beiden Ländern geführt haben. Im Mittelpunkt steht ein Vergleich der Wege zur Demokratisierung, bzw. der Rückkehr zu autoritären Strukturen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte:
- Rolle des Militärs in den Transformationsprozessen
- Einfluss von Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Akteuren
- Bedeutung internationaler Akteure (EU und USA)
- Unterschiede in der Institutionalisierung der Demokratie
- Analyse der politischen Gelegenheitsstrukturen
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Die Arbeit legt die theoretischen Grundlagen dar, indem sie die Theorie der politischen Gelegenheitsstrukturen und zentrale Begriffe der Transformationsforschung einführt. Es werden die Phasen der Transformation nach Wolfgang Merk beschrieben.
Was wird in den Kapiteln zu Tunesien und Ägypten analysiert?
Die Kapitel zum Transformationsprozess in Tunesien und Ägypten behandeln jeweils das Ende des autokratischen Systems und die anschließende Institutionalisierung der Demokratie. Es wird die Rolle verschiedener Akteure, wie beispielsweise das Militär, die Zivilgesellschaft und internationale Akteure, bei der Gestaltung des Übergangs analysiert. Die Arbeit vergleicht die Herausforderungen und Erfolge der Demokratisierungsprozesse in beiden Ländern.
Welche autokratischen Strukturen werden betrachtet?
Die Arbeit beschreibt die autokratischen Strukturen in Ägypten und Tunesien vor dem Arabischen Frühling und analysiert die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen, die zum Sturz der Regime führten.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Relevante Schlüsselwörter sind: Arabischer Frühling, Ägypten, Tunesien, Transformationsprozess, Demokratisierung, Autoritarismus, Rolle des Militärs, Zivilgesellschaft, Internationale Akteure, Politische Gelegenheitsstrukturen, Vergleichende Analyse.
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- Mohamad Rajab (Autor:in), 2024, Der Arabische Frühling in Ägypten und Tunesien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1590370