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Hybris und Herrschaft im Alexanderroman

Zur Delegitimation von Macht im "Straßburger Alexander" und ihr Spannungsverhältnis zur augustinischen politischen Theologie

Title: Hybris und Herrschaft im Alexanderroman

Term Paper , 2025 , 20 Pages , Grade: 1,3

Autor:in: Lucius Valens (Author)

Literature - Medieval Literature
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Summary Excerpt Details

Die vorliegende Arbeit untersucht, wie Alexanders Hybris im "Straßburger Alexander" als ambivalente Kraft inszeniert wird, die zugleich Herrschaft motiviert und zerstört. Anhand einer literaturwissenschaftlichen Analyse zentraler Episoden – der Begegnung mit den Gymnosophisten, der Paradiesexpedition und der Todesszene – wird aufgezeigt, wie der Text Alexanders Machtausübung als moralisch illegitim dekuvriert. Als theoretischer Rahmen dient Augustinus’ De civitate Dei, insbesondere dessen Räuberbanden-Analogie und die Zwei-Städte-Lehre. Im Spannungsverhältnis zur augustinischen politischen Theologie wird sichtbar: Alexanders Herrschaft basiert nicht auf Gerechtigkeit, sondern auf superbia, wodurch sie dem Ideal der civitas Dei diametral entgegensteht. Die Arbeit zeigt, wie das literarische Herrscherbild dekonstruiert und in einen geistlich-ethischen Deutungsrahmen überführt wird. So fungiert der Straßburger Alexander nicht nur als Eroberungsnarrativ, sondern auch als macht- und theologiekritische Reflexion mittelalterlicher Herrschaftsmodelle.

Excerpt


Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung
  • Machttheoretische Grundlagen ausgehend von Augustinus De civitate Dei
    • Räuberbanden-Analogie – ohne Gerechtigkeit keine Herrschaft?
    • Heilsgeschichtlicher Dualismus von civitas terrena und civitas Dei
  • Analyse: Hybris als zentrales Narrativ der Dekonstruktion von Macht
    • mâze vs. unmâze: Die Gymnosophisten als Gegenentwurf zu Alexanders Herrschaft
    • Das Paradies als Grenze der Macht
    • Alexanders Tod als Spiegel von superbia und vanitas
  • Fazit

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Arbeit untersucht die Darstellung von Alexanders Hybris im Straßburger Alexanderroman und deren Verhältnis zur augustinischen politischen Theologie. Sie analysiert, wie Alexanders Hybris als macht-treibende oder macht-zerstörende Kraft inszeniert wird und welche Rolle die augustinische Perspektive dabei spielt.

  • Die Legitimität von Herrschaft im mittelalterlichen Kontext
  • Augustinus' Machttheorie und die Räuberbanden-Analogie
  • Die Darstellung von Alexanders Hybris als superbia und vanitas
  • Alexander als Exemplum: Vorbild und Warnung
  • Das Spannungsverhältnis zwischen Alexanders Machtstreben und christlicher Moral

Zusammenfassung der Kapitel

Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt den Straßburger Alexanderroman als wichtiges Werk der mittelhochdeutschen Literatur vor. Sie hebt die ambivalente Darstellung Alexanders hervor: einerseits als Exemplum für menschliche Größe, andererseits als warnendes Beispiel für Hybris und die Vergänglichkeit weltlicher Macht. Die Arbeit konzentriert sich auf die Deutung von Alexanders Handeln durch das Prisma der augustinischen politischen Theologie, wobei die superbia als zentrales Moment der Delegitimation seiner Herrschaft betrachtet wird. Die Forschungsfrage lautet: Wie wird Alexanders Hybris als macht-treibende oder macht-zerstörende Kraft im Straßburger Alexander inszeniert und inwiefern steht diese Darstellung im Spannungsverhältnis zur augustinischen politischen Theologie?

Machttheoretische Grundlagen ausgehend von Augustinus De civitate Dei: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für die Analyse. Es erläutert Augustinus' Herrschaftsverständnis anhand der Räuberbanden-Analogie, die verdeutlicht, dass Herrschaft ohne Gerechtigkeit illegitim ist. Weiterhin wird die Zwei-Städte-Lehre (civitas terrena und civitas Dei) erklärt, die die Dichotomie zwischen weltlicher und göttlicher Ordnung verdeutlicht und als Analyseinstrument für die Interpretation des Alexanderromans dient. Dieses Kapitel liefert den interpretativen Rahmen für die anschließende Analyse von Alexanders Handlungen.

Analyse: Hybris als zentrales Narrativ der Dekonstruktion von Macht: Dieses Kapitel analysiert ausgewählte Textstellen des Straßburger Alexanderromans, um Alexanders Hybris als zentrales Narrativ der Dekonstruktion von Macht zu belegen. Die Begegnung mit den Gymnosophisten, die Expedition ins Paradies und Alexanders Tod werden als Beispiele für Alexanders Überschreitung von Grenzen und seine letztliche Niederlage interpretiert. Die Analyse untersucht, wie diese Episoden Alexanders superbia und vanitas veranschaulichen und im Spannungsfeld zur augustinischen politischen Theologie stehen. Die verschiedenen Aspekte von Alexanders Handeln werden im Kontext der augustinischen Theorie analysiert, um das Spannungsverhältnis zwischen weltlicher Macht und göttlicher Ordnung aufzuzeigen.

Schlüsselwörter

Straßburger Alexanderroman, Hybris, superbia, vanitas, Augustinus, politische Theologie, Macht, Herrschaft, Legitimität, mittelalterliche Literatur, Exemplum, civitas terrena, civitas Dei.

Häufig gestellte Fragen zum Straßburger Alexanderroman

Worum geht es in dieser Arbeit zum Straßburger Alexanderroman?

Die Arbeit untersucht die Darstellung von Alexanders Hybris im Straßburger Alexanderroman und deren Verhältnis zur augustinischen politischen Theologie. Sie analysiert, wie Alexanders Hybris als macht-treibende oder macht-zerstörende Kraft inszeniert wird und welche Rolle die augustinische Perspektive dabei spielt.

Welche Hauptthemen werden in der Arbeit behandelt?

Die Hauptthemen sind: Die Legitimität von Herrschaft im mittelalterlichen Kontext, Augustinus' Machttheorie und die Räuberbanden-Analogie, die Darstellung von Alexanders Hybris als superbia und vanitas, Alexander als Exemplum (Vorbild und Warnung), und das Spannungsverhältnis zwischen Alexanders Machtstreben und christlicher Moral.

Was ist die Räuberbanden-Analogie von Augustinus und welche Bedeutung hat sie für die Arbeit?

Die Räuberbanden-Analogie von Augustinus, erläutert in "De civitate Dei", besagt, dass Herrschaft ohne Gerechtigkeit illegitim ist und sich kaum von einer Räuberbande unterscheidet. Diese Analogie dient als Grundlage, um die Legitimität von Alexanders Herrschaft im Roman zu untersuchen.

Was sind "civitas terrena" und "civitas Dei" und wie werden sie in der Analyse verwendet?

Die "civitas terrena" (irdische Stadt) und "civitas Dei" (Gottesstadt) sind zwei Konzepte aus Augustinus' Theologie, die die Dichotomie zwischen weltlicher und göttlicher Ordnung verdeutlichen. Sie dienen als Analyseinstrument, um das Spannungsverhältnis zwischen Alexanders Machtstreben (weltliche Ordnung) und christlicher Moral (göttliche Ordnung) im Alexanderroman zu interpretieren.

Was wird unter Alexanders Hybris verstanden und wie wird sie im Roman dargestellt?

Alexanders Hybris bezieht sich auf seine Überheblichkeit und seinen Größenwahn, insbesondere sein Streben nach unbegrenzter Macht und sein Überschreiten moralischer und physischer Grenzen. Die Arbeit analysiert, wie diese Hybris als "superbia" (Hochmut) und "vanitas" (Eitelkeit) im Roman dargestellt wird, beispielsweise in der Begegnung mit den Gymnosophisten, der Expedition ins Paradies und Alexanders Tod.

Welche Bedeutung hat der Straßburger Alexanderroman im Kontext der mittelalterlichen Literatur?

Der Straßburger Alexanderroman ist ein wichtiges Werk der mittelhochdeutschen Literatur. Er bietet eine ambivalente Darstellung Alexanders: einerseits als Vorbild menschlicher Größe, andererseits als warnendes Beispiel für Hybris und die Vergänglichkeit weltlicher Macht.

Welche Textstellen werden besonders analysiert, um Alexanders Hybris zu belegen?

Die Analyse konzentriert sich auf Textstellen, die Alexanders Überschreitung von Grenzen verdeutlichen, wie die Begegnung mit den Gymnosophisten, die Expedition ins Paradies und Alexanders Tod. Diese Episoden werden im Kontext der augustinischen politischen Theologie interpretiert, um das Spannungsverhältnis zwischen weltlicher Macht und göttlicher Ordnung aufzuzeigen.

Was ist die Forschungsfrage der Arbeit?

Die Forschungsfrage lautet: Wie wird Alexanders Hybris als macht-treibende oder macht-zerstörende Kraft im Straßburger Alexander inszeniert und inwiefern steht diese Darstellung im Spannungsverhältnis zur augustinischen politischen Theologie?

Was sind die Schlüsselwörter der Arbeit?

Die Schlüsselwörter sind: Straßburger Alexanderroman, Hybris, superbia, vanitas, Augustinus, politische Theologie, Macht, Herrschaft, Legitimität, mittelalterliche Literatur, Exemplum, civitas terrena, civitas Dei.

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Details

Title
Hybris und Herrschaft im Alexanderroman
Subtitle
Zur Delegitimation von Macht im "Straßburger Alexander" und ihr Spannungsverhältnis zur augustinischen politischen Theologie
College
University of Münster  (Germanistisches Institut, Abteilung Literatur des Mittelalters)
Course
Das Problem mit der Macht: Herrscherfiguren in der mittelalterlichen Literatur und Kultur
Grade
1,3
Author
Lucius Valens (Author)
Publication Year
2025
Pages
20
Catalog Number
V1590464
ISBN (PDF)
9783389134054
ISBN (Book)
9783389134061
Language
German
Tags
Alexanderroman Pfaffe Lamprecht Hybris Superbia Augustinus De civitate Dei civitas Dei civitas terrena Mittelalterliche Herrschaftskritik Vanitas Machtlegitimation Gymnosophisten-Episode christliche Theologie mittelalterliche Epik
Product Safety
GRIN Publishing GmbH
Quote paper
Lucius Valens (Author), 2025, Hybris und Herrschaft im Alexanderroman, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1590464
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