Die vorliegende Bachelorarbeit untersuchte, ob soziodemografischen Faktoren und die Leistungsmotivation, Einfluss auf Versagensängste von 15-jährigen SchülerInnen in Deutschland nehmen. Hierbei wurde die Leistungsmotivation als Wettbewerbsfähigkeit und als Lern- und Arbeitsorientierung operationalisiert. Als soziodemografische Faktoren wurden der sozioökonomische und soziokulturelle Status der Eltern, der Migrationshintergrund und das Geschlecht berücksichtigt. Stressbezogene Belastungen wurden sowohl als Prädiktor für Versagensängste und als möglicher Mediator für den Zusammenhang zwischen der Leistungsmotivation bzw. soziodemografischen Faktoren und Versagensängste untersucht. Eine weitere Forschungsfrage war, ob sich 15-jährige Mädchen und Jungen in Deutschland in den Ausprägungen von Versagensängsten, Leistungsmotivation und stressbezogenen Belastungen unterscheiden. Dazu wurde eine quantitative Sekundäranalyse mit dem Datensatz der PISA-Studie 2018 aus Deutschland durchgeführt, an der 5451 SchülerInnen teilnahmen. Es zeigte sich, dass die 15-jährige SchülerInnen in Deutschland durch Versagensängste (M = 2.2783, SD =0.83350) belastet waren. Fast 40 % zweifelten an ihrer Zukunft und an ihrem Talent, wenn sie mit Misserfolgen konfrontiert sind. Über die Bewertung anderer bei einem Misserfolg, sorgte sich fast die Hälfte der Jugendlichen. Alle Prädiktoren, ausgenommen Migrationshintergrund, zeigten einen signifikanten Einfluss auf Versagensängste. Die Jugendlichen in Deutschland waren sehr erfolgsmotiviert (MLA = 2.9541, SD = 0.61470; MWB = 2.7026, SD = 0.74472). Insgesamt konnten die Prädiktoren eine Varianz von 23.3 % der Versagensängste aufklären. Der Zusammenhang zwischen Lern- und Arbeitsorientierung bzw. sozioökonomischem und soziokulturellem Status der Eltern und Versagensängsten konnten durch stressbezogene Belastungen nicht vermittelt werden. Für den Zusammenhang zwischen Wettbewerbsfähigkeit, für die Variable „IMM“ (mit und mit keinem Migrationshintergrund) bzw. dem Geschlecht und den Versagensängsten konnte ein Mediationseffekt von stressbezogenen Belastungen bestätigt werden. Die Schülerinnen in Deutschland waren durch Versagensängste und stressbezogene Belastungen stärker als ihre Mitschüler belastet. Die Mädchen waren lern- und arbeitsorientierter, mit einer geringeren positiven Einstellung gegenüber einem Wettbewerb, als die Jungen. [...]
- Arbeit zitieren
- Ursula Klang (Autor:in), 2024, Versagensängste von 15-jährigen SchülerInnen in Deutschland. Einfluss von Leistungsmotivation, Stress und soziodemografischen Faktoren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1590478