Das dritte Jahrhundert war geprägt von Herrschern, die nur sehr kurz an der Macht waren und keine oder kaum Zeit dafür hatten, sich um nötige Reformen im Römischen Reich zu kümmern – es ging Ihnen im Gegenteil zumeist lediglich darum, einerseits so lange wie möglich zu überleben und andererseits das Reich gegen immer stärkere Einfälle von Barbaren zu verteidigen.
Zumindest dem Kaiser Gallienus wird von einigen Historikern unterstellt, dass er sich auf positive Art von anderen Soldatenkaisern abgrenzt. Dies habe ich zum Anlass genommen, mich mit Gallienus genauer zu beschäftigen.
In die Zeit seiner Regierung fällt mit der Gefangennahme seines Vaters Valerian einer der Tiefpunkte der römischen Geschichte der Kaiserzeit. Dies und massive innen- und außenpolitische Probleme, hervorgerufen durch Usurpatoren und die Bildung zweier Sonderreiche, haben dazu geführt, dass Gallienus in der Geschichtsschreibung deutlich negativ gefärbt gezeigt wird. Doch ist diesen tendenziösen Texten zu glauben? War Gallienus wirklich nicht erfolgreich? Ist er am Ende gar kein gescheiterter Kaiser? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fragestellung
- Antike Quellen
- Die Regierung des Gallienus
- Ereignisgeschichtlicher Überblick
- Gallienus - ein gescheiterter Kaiser?
- Umgang mit den Christen
- Gallienus und die hellenische Kultur
- Ausschluss der Senatoren aus dem Militär
- Die „Militärreform“ des Gallienus
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Regierungszeit des römischen Kaisers Gallienus und hinterfragt die in der Geschichtsschreibung häufig vorgebrachte Annahme, er sei ein gescheiterter Herrscher gewesen. Die Arbeit analysiert die politischen Entscheidungen und Aktionen Gallienus im Kontext der weltweiten Krise des 3. Jahrhunderts, die durch Usurpatoren, Barbareninvasionen und die Gefangennahme Valerians geprägt war.
- Die politische und militärische Situation des römischen Reiches während der Regierungszeit des Gallienus
- Die Rolle Gallienus im Umgang mit Usurpatoren und der Herausbildung von Sonderreichen
- Die Auswirkungen der Gefangennahme des Vaters Valerians auf die Herrschaft Gallienus
- Die Reformen des Gallienus, insbesondere seine Militärreform
- Die Bewertung der Regierungszeit Gallienus in der antiken Geschichtsschreibung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und beleuchtet die schwierige Quellenlage für die Regierungszeit des Gallienus. Es werden die wichtigsten Quellen und ihre jeweiligen Stärken und Schwächen vorgestellt, insbesondere die lateinische und die griechisch-byzantinische Tradition.
Die Regierung des Gallienus
Ereignisgeschichtlicher Überblick
Dieser Abschnitt bietet einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse während der Regierungszeit des Gallienus, einschließlich der Gefangennahme seines Vaters Valerian, der Usurpation des Ingenuus und der Entstehung von Sonderreichen.
Gallienus - ein gescheiterter Kaiser?
Dieser Abschnitt diskutiert verschiedene Aspekte der Regierungszeit des Gallienus und untersucht, ob er tatsächlich ein gescheiterter Kaiser war.
Schlüsselwörter
Gallienus, Römisches Reich, 3. Jahrhundert, Weltkrise, Usurpatoren, Sonderreiche, Militärreform, antike Quellen, senatorische Geschichtsschreibung, griechisch-byzantinische Tradition, Valerian, Schapur I., Ingenuus.
- Arbeit zitieren
- Bastian Kruse (Autor:in), 2008, Gallienus - ein gescheiterter Kaiser?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159083