„Was als ein Strom nützlicher Informationen begann, hat sich inzwischen in eine Sturzflut verwandelt.“
Neil Postman hätte es nicht besser treffen können, als er diese Aussage über die immense Entwicklung der Medien vor über mehr als 20 Jahren tätigte. Heute besticht es trotz alle dem durch Voraussicht und Aktualität. Auch wenn Postman zu seiner Zeit vor allem auf das Medium Fernsehen anspielte, muss man sich heute eingestehen, dass die zitierte Sturzflut an Informationen mittlerweile aus weit mehr als nur dem Fernsehen besteht.
Internet, Computer, MP3, iPhone, eBook und HDTV sind Schlagworte, die seit geraumer Zeit aus dem Vokabular der modernen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken sind. Während schon der Großteil der Erwachsenen Probleme hat, mediale Zusammenhänge zu begreifen und Gefahren der Medien zu erkennen, wirken neue Medien auf Kinder und Jugendliche umso stärker. Denn das ausgehende 20. Jahrhundert war dadurch geprägt, dass sich die Medien zu einer mächtigen Sozialisationsinstanz, neben den traditionellen Erziehungsinstitutionen wie Elternhaus, Gleichaltrigengruppen und Schule, entwickelt haben. Nicht umsonst werden Medien auch als die »heimlichen Erzieher« der Heranwachsenden bezeichnet. Das Aufwachsen hat sich also in der moderten Gesellschaft zunehmend verändert.
In der vorliegenden Arbeit soll daher versucht werden diese Fragen zu beantworten. Dabei wird zunächst auf die heutige Entwicklung von neuen Medien eingegangen, indem theoretische und geschichtliche Aspekte der Medien aufgezeigt werden. Die Begriffe Mediensozialisation und Mediennutzung werden dann genauer analysiert und zwei aktuelle empirische Mediennutzungsstudien angesprochen, um schließlich drei große Aspekte der Mediensozialisation und dem Aufwachsen in der Mediengesellschaft zu beleuchten. Diese wären erstens der Alltag rund um Familie und Peergroup, zweitens das Mediennutzungsverhalten in der Freizeit und drittens die Folgen der Mediatisierung für Sprache und Kommunikation.
Im letzten großen Abschnitt soll dieser Wandel der Kindheit und Jugend vor dem Hintergrund der Medienpädagogik und deren Aufgaben für die schulische Medienerziehung diskutiert werden. Das Ziel der vorliegenden Arbeit soll daher sein, mediale Auswirkungen auf die Kindheit und Jugend in wichtigen Bereichen ihres Alltags zu untersuchen, um letztendlich die Frage zu klären, wie erziehenden Instanzen, wie Schule und Lehrer den medialen Einfluss auf ihre Schüler kompensieren können.
Inhaltsverzeichnis
- Hinführung
- A. Medientheorie und Medienentwicklung - »Der Pegel steigt«
- 1. Zur Theorie der Medien
- 1.1 Grundlegendes zur Medien- und Kommunikationstheorie
- 1.2 Spezielle Medientheorien
- 2. Zur Entwicklung der Medien
- B. Mediensozialisation - Vom »Sturz ins,mediale' Nass« bis zum »Treiben in der Flut«
- 1. Mediensozialisationsforschung
- 1.1 Theoretische Grundlagen der Mediensozialisation
- 1.2 Mediennutzung und empirische Befunde
- 2. Neue Medien in Familie und Peergroup
- 2.1 Neue Medien und Familie
- 2.2 Neue Medien und Peergroup
- 3. Neue Medien in der Freizeit
- 4. Neue Medien und Sprache
- C. Medienpädagogik - »Das rettende Ufer«
- 1. Medienpädagogische Ansätze, Aufgaben und Ziele
- 2. Die Integration der Medienpädagogik in den Unterricht
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die zunehmende Bedeutung von Medien im Alltag von Kindern und Jugendlichen und untersucht die Herausforderungen, die diese Entwicklung für die Medienpädagogik mit sich bringt. Die Arbeit beleuchtet sowohl theoretische Grundlagen als auch empirische Befunde zu Medienentwicklung, Medientheorie und Mediensozialisation. Sie betrachtet die Rolle der Medien in verschiedenen Lebensbereichen, wie Familie, Peergroup und Freizeit, und untersucht den Einfluss der Medien auf Sprache und Kommunikation.
- Entwicklung und Bedeutung der Medien
- Mediensozialisation und ihre Auswirkungen auf das Aufwachsen
- Die Rolle der Medien in der Familie und Peergroup
- Der Einfluss der Medien auf Sprache und Kommunikation
- Herausforderungen und Möglichkeiten der Medienpädagogik
Zusammenfassung der Kapitel
Hinführung
Die Einleitung stellt die These auf, dass die Medienentwicklung zu einer „Sturzflut“ an Informationen geführt hat, die sowohl Chancen als auch Herausforderungen für die Gesellschaft mit sich bringt.
A. Medientheorie und Medienentwicklung - »Der Pegel steigt«
Dieses Kapitel behandelt theoretische Ansätze zur Medien- und Kommunikationstheorie und beleuchtet die historische Entwicklung der Medien von der Mündlichkeit über die Schriftlichkeit bis zur Digitalisierung.
B. Mediensozialisation - Vom »Sturz ins,mediale' Nass« bis zum »Treiben in der Flut«
Das Kapitel untersucht die Mediensozialisation, ihre theoretischen Grundlagen und empirischen Befunde. Es analysiert die Rolle der Medien in verschiedenen Sozialisationsinstanzen wie Familie und Peergroup und betrachtet den Einfluss der Medien auf das Freizeitverhalten von Kindern und Jugendlichen.
C. Medienpädagogik - »Das rettende Ufer«
Der letzte Abschnitt beleuchtet verschiedene medienpädagogische Ansätze, Aufgaben und Ziele. Es werden Konzepte zur Integration der Medienpädagogik in den Unterricht und die Bedeutung von Mediendidaktik für Lehren und Lernen mit neuen Medien diskutiert.
Schlüsselwörter
Medienentwicklung, Medientheorie, Mediensozialisation, Mediennutzung, Neue Medien, Familie, Peergroup, Freizeit, Sprache, Kommunikation, Medienpädagogik, Mediendidaktik.
- Arbeit zitieren
- Karsten Golze (Autor:in), 2010, Neue Medien und Mediensozialisation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159156