Widersprechen sich Theologie und Naturwissenschaft? Schließen sie sich gegenseitig aus? Oder lassen sie sich miteinander vereinbaren?
In die vergangenen Jahrhunderte zurückblickend sehen wir eine schier unendliche Fülle von immer öfter aufkommenden Infragestellungen, Angriffen und Abwehrhaltungen, sowohl auf Seiten der Kirche als auch auf Seiten der Naturwissenschaft. Eines der nach wie vor aktuellen Themen der Diskussion zwischen Naturwissenschaften und Theologie ist die Entstehung der Welt. Vom Schöpfungsbericht des Alten Testaments hört man nur noch wenig, denn unserer aufgeklärten Gesellschaft wurde er nicht mehr zumutbar und somit ließen sich die ersten Kapitel des Buches Genesis recht rasch in den Hintergrund drängen. Hierfür ist größtenteils die immer mehr vorstoßende und erstarkende Naturwissenschaft verantwortlich. Scheinbar längst überholte Ansichten werden mehr und mehr mit modernen, konkurrierenden Wissenschaftstheorien konfrontiert und zu widerlegen versucht. Die Urknalltheorie, Raum- und Zeitkrümmung sowie auch die Evolutionstheorie vertragen sich ganz offensichtlich nicht mit der Schöpfung durch Gott. Doch wie denkt sich denn die Naturwissenschaft die Entstehung des Universums? Was bedeutet überhaupt Schöpfung und Schöpfung aus dem Nichts und wie hat sich die Lehre darüber entwickelt? Auf diese Fragen möchte ich in meiner Arbeit weiter eingehen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- NATURWISSENSCHAFTLICHE SICHTWEISE
- Der „Urknall“
- Geschichte des Universums
- Unbeantwortete Fragen
- DER BEGRIFF SCHÖPFUNG
- Schöpfung aus dem Nichts
- Schöpfung in der Bibel
- DIE KIRCHLICHE LHRE VON DER CREATIO EX NIHILO
- Anfänge der kirchlichen Lehre
- Creatio ex nihilo bei Irenäus von Lyon
- ZUR SCHÖPFUNGSTHEOLOGIE DES AUGUSTINUS
- Schöpfer und Schöpfung
- Creatio ex nihilo
- Theorie einer Simultanschöpfung
- Zeit und Ewigkeit
- ZUR SCHÖPFUNG BEI THOMAS VON AQUIN
- Schöpfung im Werk „Summa Theologica“
- Konkretes zur Creatio ex nihilo
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, die Entstehung der Welt aus der Sicht der Naturwissenschaften und der Theologie zu betrachten und die Frage nach der Vereinbarkeit beider Perspektiven zu untersuchen. Dabei wird insbesondere auf den Schöpfungsbericht des Alten Testaments und die Lehre von der Creatio ex nihilo eingegangen.
- Die Urknalltheorie und ihre wissenschaftlichen Grundlagen
- Der Schöpfungsbegriff und seine Bedeutung für die Theologie
- Die Entwicklung der Lehre von der Creatio ex nihilo in der Kirchengeschichte
- Die Positionen von Augustinus und Thomas von Aquin zur Schöpfung
- Die Herausforderungen, die sich aus dem Verhältnis von Naturwissenschaft und Theologie ergeben
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Problematik des Verhältnisses von Naturwissenschaft und Theologie dar. Im zweiten Kapitel werden die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse zur Entstehung des Universums beleuchtet, insbesondere die Urknalltheorie und die Geschichte des Universums. Es werden auch unbeantwortete Fragen der Kosmologie aufgezeigt. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit dem Begriff der Schöpfung und seiner Interpretation in der Bibel.
Kapitel 4 behandelt die kirchliche Lehre von der Creatio ex nihilo und ihre Anfänge. Das fünfte Kapitel widmet sich der Schöpfungstheologie des Augustinus, einschließlich seiner Ansichten zur Creatio ex nihilo, zur Simultanschöpfung und zum Verhältnis von Zeit und Ewigkeit. Im sechsten Kapitel wird die Schöpfungslehre von Thomas von Aquin im Kontext seiner „Summa Theologica“ untersucht, mit besonderem Fokus auf seine Interpretation der Creatio ex nihilo.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Schöpfung, Creatio ex nihilo, Urknalltheorie, Kosmologie, Schöpfungstheologie, Bibelinterpretation, Kirchengeschichte, Augustinus, Thomas von Aquin, Naturwissenschaft, Theologie und deren Beziehung zueinander.
- Arbeit zitieren
- Barbara Bauer (Autor:in), 2008, Urknall und Schöpfung: Creatio ex Nihilo, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159185