Schon immer wurde der Mensch von der Frage nach der Existenz von Geistern und Schattenwesen gefesselt. In die vergangenen Jahrhunderte zurückblickend gibt es eine schier unendliche Fülle von Literatur, die dies belegt: Man denke nur an bekannte Gedichte wie „Der Totentanz“ oder „Der Zauberlehrling“ von Johann Wolfgang von Goethe oder an die unzähligen unheimlichen Novellen aus der Zeit der Romantik, die das Thema Hexerei und Gespenster immer wieder aufs Neue thematisierten. So reicht die Faszination für Übernatürliches bis in unsere Gegenwart hinein und Spuk und Zauberei sind nicht mehr nur in der Literatur, sondern auch in Filmen und anderen Medien vorzufinden. Jedoch stellt sich hier die Frage, wie es zu solch einer Entwicklung kam, denn offensichtlich sind einige der uns bekannten Spukgestalten keine Erfindung der Moderne.
Im Folgenden werde ich auf zwei der nächtlichen Gestalten näher eingehen: Den Werwolf und die Hexe. Wie entstanden die Vorstellungen von diesen? Und wie haben sich die Zauberei und die Faszination dafür verbreitet? Hat sich ihr Bild bis heute stark verändert oder ist es ein früheres, das sich in unserer Vorstellung manifestiert hat?
Sucht man in den Werken griechischer und römischer Autoren, stößt man auf eine Vielzahl von Erwähnungen, die für diese Entwicklung relevant sind. Besonders Petron gibt genaue Beschreibungen: In seinem Werk Satyricon stellt er den Werwolf und die Hexen in zwei Spuknovellen dar, mit denen ich mich in meiner Arbeit weiter befassen werde. Daneben werde ich auch die Erzähler dieser Geschichten nicht außen vor lassen und auf die Art, wie sie die ihnen zugestoßenen Abenteuer darlegen, eingehen. Hierbei wird besonders der Aspekt des Erzählstils berücksichtigt und die Frage, wie Werwolf und Hexen dargestellt werden, beantwortet.
Inhaltsverzeichnis
- EINFÜHRUNG
- DIE ENTWICKLUNG DES GLAUBENS AN DEN WERWOLF UND DIE HEXEN UND IHRE ERWÄHNUNG IN DER ANTIKEN LITERATUR
- Der Werwolf
- Die Strigen
- DER WERWOLF UND DIE HEXEN IN DER CENA TRIMALCHIONIS
- Die Werwolfgeschichte des Niceros
- Inhalt und Handlung
- Sprachkompetenz des Niceros
- Erzählweise und Stil
- Der Werwolf in der Geschichte des Niceros
- Die Strigenerzählung des Trimalchio
- Inhalt und Handlung
- Sprachkompetenz des Trimalchio
- Erzählweise und Stil
- Die Strigen in der Erzählung des Trimalchio
- Vergleich der beiden Gruselnovellen
- Die Werwolfgeschichte des Niceros
- SCHLUSS: Fortleben der Hexen und Werwölfe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Darstellung von Werwölfen und Hexen in der antiken Literatur, insbesondere in Petrons Satyricon. Sie untersucht die Entwicklung des Glaubens an diese Wesen und ihre Erwähnung in der griechischen und römischen Literatur. Die Arbeit analysiert die beiden Spuknovellen in Petrons Satyricon und beleuchtet dabei die Erzähler, ihre sprachliche Kompetenz und den Erzählstil. Darüber hinaus wird die Frage untersucht, wie Werwolf und Hexen in den Erzählungen dargestellt werden.
- Die Entwicklung des Glaubens an Werwölfe und Hexen in der Antike
- Die Darstellung von Werwölfen und Hexen in Petrons Satyricon
- Die Analyse der Erzähler, ihrer sprachlichen Kompetenz und des Erzählstils
- Die Rolle von Werwölfen und Hexen in den Erzählungen
- Der Vergleich der beiden Spuknovellen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einführung in das Thema und beleuchtet die bleibende Faszination des Menschen für Geister und Schattenwesen. Es stellt die Frage nach der Entstehung dieser Vorstellungen und ihrer Verbreitung bis in die Gegenwart. Das zweite Kapitel widmet sich der Entwicklung des Glaubens an den Werwolf und die Hexen in der antiken Literatur. Es analysiert die Rolle des Wolfes in der griechischen und römischen Kultur sowie den Mythos des Lykaon, der als Ursprung des Werwolfsmythos gilt. Außerdem werden weitere Verwandlungsgeschichten aus der antiken Literatur betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Werwolf, Hexe, antike Literatur, Petron, Satyricon, Spuknovellen, Erzählweise, Sprachkompetenz, Mythologie, griechische Literatur, römische Literatur, Lykaon, Strigen.
- Arbeit zitieren
- Barbara Bauer (Autor:in), 2009, Der Werwolf und die Hexe in der antiken Literatur und ihre Darstellung in Petrons Spukerzählungen (61,1 - 64,1), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159187