Mit Sorge beäugen Einwohner des Kreises Ostholstein (OH) den baldigen Baubeginn der festen Fehmarnbeltquerung (FFBQ). Sie verbindet die Orte Puttgarden und Rødby miteinander und verkürzt die Fahrzeit zwischen den Ballungsräumen Kopenhagen/Malmö sowie Hamburg um ca. 1 Std. gegenüber der Fähre. (Bröcker und Klatt, 2006)
Es wird befürchtet, dass die FFBQ als Verbesserung wirtschaftlicher Infrastruktur nicht etwa Wachstum und Beschäftigung in der Region maximiert, sondern Konkurrenz aus Dänemark mit sich bringt. 4,5%-7,6% aller Erwerbstätigen der Hansestadt Lübeck, OH und Plön sind im Gastgewerbe beschäftigt und von einem funktionierendem Fremdenverkehr abhängig. (Statistik Nord, 2010) Eine FFBQ, mit entsprechend ausgebauter Hinterlandanbindung, sorgt für starken Durchgangsverkehr und lässt Befürchtungen aufkommen, der Tourismus bräche weg. (INTERREG IVA, 2007, S.26ff) Zusätzlich erwarten die regional bedeutenden Häfen in Lübeck und Puttgarden ein Einbrechen der Aufträge. Die Schätzung reicht von -25% im Skandinavienverkehr am Lübecker Hafen bis hin zum Einstellen des kompletten Fährbetriebs in Puttgarden. (Holdt, 2007) Der Beschäftigungseffekt durch die FFBQ wäre demnach negativ. Nur während der Bauphase entstünde ein positiver Beschäftigungseffekt, da die Fährhäfen wie gewohnt in Betrieb sind. (Sichelschmidt, 2003, S. 17) Dennoch eröffnet die FFBQ Chancen Wachstum und Beschäftigung zu generieren. Getrieben durch den Handlungsdruck, zukünftig im Wettbewerb mit Dänemark zu bestehen, und zusätzlich durch die 300 Mio. € Förderung im Rahmen des INTERREG IVA Programms, wird diese Seminararbeit die Frage beantworten, in welchen Bereichen sich Wachstums- und Beschäftigungseffekte durch eine festen Fehmarnbeltquerung maximieren lassen. Dafür notwendig ist zunächst die Erstellung eines Profils der Region.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. PROFIL DER FEHMARNBELT REGION
- 2.1. FÖRDERUNG DER FEHMARNBELTREGION
- 2.2. GEOGRAPHISCHE LAGE UND BEVÖLKERUNG
- 2.2.1. Arbeitsmarkt, Beschäftigungsstruktur und Wachstum
- 2.2.2. Bildung
- 2.3. BESCHÄFTIGUNGSEFFEKTE
- 2.4. WACHSTUMSEFFEKTE
- 2.5. EINGRENZUNG ZU MAXIMIERENDER BEREICHE
- 3. EFFEKTE EINER FFBQ
- 3.1. ERWARTETE EFFEKTE
- 3.2. ERNEUERUNG DER KOMMUNEN
- 3.3. BILDUNG & SPRACHE
- 3.4. EFFEKTE DURCH DIE UNTERNEHMENSENTWICKLUNG
- 3.5. ARBEITSMARKTBERATUNG- UND VERMITTLUNG
- 3.6. TOURISMUS
- 4. FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Frage, wie die Wachstums- und Beschäftigungseffekte der festen Fehmarnbeltquerung für die Region zwischen Fehmarn und Hamburg maximiert werden können.
- Das Profil der Fehmarnbelt Region wird analysiert.
- Die erwarteten Effekte einer festen Fehmarnbeltquerung werden untersucht.
- Es werden Maßnahmen zur Maximierung der Wachstums- und Beschäftigungseffekte erörtert.
- Die Rolle der Unternehmensentwicklung, Bildung, Sprachförderung und Tourismus in der Region wird beleuchtet.
- Die Arbeit analysiert die Bedeutung von Arbeitsmarktberatung und -vermittlung für die Region.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 stellt die Fehmarnbeltregion und ihre Charakteristika vor. Es werden die geografische Lage, die Bevölkerungsstruktur, der Arbeitsmarkt sowie die Bildungslandschaft beleuchtet. Außerdem werden die Bedeutung der Region für die Förderung und die bereits bestehenden Wachstums- und Beschäftigungseffekte diskutiert.
Kapitel 3 konzentriert sich auf die Effekte einer festen Fehmarnbeltquerung. Es werden die erwarteten Auswirkungen auf die Region untersucht, insbesondere in Bezug auf die Erneuerung der Kommunen, die Entwicklung des Bildungswesens und der Sprachförderung, die Auswirkungen auf die Unternehmensentwicklung, die Bedeutung der Arbeitsmarktberatung und -vermittlung sowie die Chancen für den Tourismus.
Schlüsselwörter
Fehmarnbeltquerung, Regionale Entwicklung, Wachstumseffekte, Beschäftigungseffekte, Unternehmensentwicklung, Bildung, Sprachförderung, Tourismus, Arbeitsmarktberatung, Arbeitsmarktvermittlung.
- Quote paper
- Oliver Gätgens (Author), 2010, Wie können die Wachstums- und Beschäftigungseffekte der festen Fehmarnbeltquerung für die Region zwischen Fehmarn und Hamburg maximiert werden?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159289