„SgDuH, VüA mMn kP. PEBKAC! MfG“ – Mit diesem oder einem ähnlichen Abkürzungswirrwarr wurden wir sicher alle schon einmal konfrontiert, denn im aktuellen elektronischen Briefverkehr finden sich immer häufiger Abkürzungen, die sich nicht jedem Rezipienten auf Anhieb erschließen und somit schnell als unhöflich empfunden werden können. Obwohl sich der Sender in unserem Beispiel doch anscheinend große Mühe gab, um seiner Nachricht einen höflichen Rahmen zu verleihen, denn mit dem richtigen Code schlüsseln sich „SgDuH“ in „Sehr geehrte Damen und Herren“ und „MfG“ in „Mit freundlichen Grüßen“ auf. Doch wie viel kann man als Empfänger derartiger Grußformelabkürzungen auf die Ehrung durch den Absender oder dessen Freundlichkeit geben, wenn er sich nicht einmal die Mühe machte, seine Grüße auszuschreiben? [...]
Mit der vorliegenden Arbeit soll der Versuch unternommen werden zu klären, ob elektronische Briefe, sprich E-Mails, in denen es von Akronymen und Abkürzungen nur so wimmelt, die weder Anreden noch Grüße enthalten oder sich durch eine permanente Kleinschreibung „auszeichnen“, ausnahmslos auf seinen Empfänger unhöflich wirken und inwieweit im E-Mail-Verkehr allgemein von einem Verlust der Höflichkeit gesprochen werden kann.
Grundlegende Fragen, die an den Untersuchungsgegenstand gestellt werden: Woher kommt der Begriff Höflichkeit? Was ist sprachliche Höflichkeit denn eigentlich und wie lässt sie sich beschreiben? Welche Höflichkeitstheorien sind für die Untersuchung ausschlaggebend und wie stellt sich sprachliche Höflichkeit im elektronischen Briefverkehr dar?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Vorbemerkung
- Grundlagen der Höflichkeitsforschung
- Die Sprechakttheorie
- Das Kooperationsprinzip von Grice
- Das face-Konzept von Goffman
- Klassische Höflichkeitstheorien
- Sprachliche Höflichkeit im E-Mail-Verkehr
- Vorbemerkung
- Der E-Mail-Kopf
- Die E-Mail-Adresse
- Der Verteiler
- Die Betreffzeile
- Anrede und Namensnennung
- Der Textkörper
- Der E-Mail-Abschluss
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Verwendung sprachlicher Höflichkeit im elektronischen Briefverkehr. Ziel ist es zu untersuchen, ob die zunehmende Verwendung von Abkürzungen und Akronymen im E-Mail-Verkehr zu einem Verlust an Höflichkeit führt und ob der E-Mail-Verkehr als eine eigenständige Form der Kommunikation betrachtet werden kann, die eigene Höflichkeitsnormen entwickelt.
- Entwicklung der Höflichkeitsforschung
- Theorien der sprachlichen Höflichkeit
- Einfluss des E-Mail-Verkehrs auf sprachliche Höflichkeit
- Analyse von Abkürzungen und Akronymen
- Vergleich von E-Mail-Verkehr mit anderen Kommunikationsformen (SMS, Chats, Blogs)
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Problematik des Abkürzungswirrwarrs im elektronischen Briefverkehr und die Frage nach einem möglichen Verlust an Höflichkeit dar. Sie führt in das Thema der sprachlichen Höflichkeit im E-Mail-Verkehr ein und skizziert die Zielsetzung der Arbeit.
- Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel beleuchtet die Grundlagen der Höflichkeitsforschung und stellt verschiedene relevante Theorien vor. Es behandelt die Sprechakttheorie, das Kooperationsprinzip von Grice und das face-Konzept von Goffman. Weiterhin wird ein Überblick über klassische Höflichkeitstheorien gegeben.
- Sprachliche Höflichkeit im E-Mail-Verkehr: Dieser Abschnitt analysiert verschiedene Aspekte des E-Mail-Verkehrs im Hinblick auf die sprachliche Höflichkeit. Dazu gehören der E-Mail-Kopf, Anrede und Namensnennung, der Textkörper und der E-Mail-Abschluss.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Themen sprachliche Höflichkeit, elektronischer Briefverkehr, E-Mail-Kommunikation, Abkürzungen, Akronyme, Sprechakttheorie, Kooperationsprinzip, face-Konzept, Anredeformen, Grußformeln, Kleinschreibung.
- Arbeit zitieren
- Enrico Gottschalk (Autor:in), 2010, Sprachliche Höflichkeit im E-Mail-Verkehr, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159294