„Wird sie unpünktlich kommen?“- „Wird sie denn auch noch unpünktlich kommen?“ Jedem Muttersprachler des Deutschen ist sofort klar, dass zwischen diesen beiden Sätzen ein Bedeutungsunterschied besteht. Doch die vielen kleinen Wörter, die in unserer Alltagssprache so verbreitet sind, erweisen sich bei einer linguistischen Analyse als störrischer Untersuchungsgegenstand. Eisenberg schreibt über die Partikeln, sie seien die „Zaunkönige und Läuse im Pelz der Sprache“, die „lange Zeit und aus verschiedenen Gründen stiefmütterlich oder gar nicht behandelt“ worden seien. Da sie keine eindeutigen Charakteristika einer geschlossenen Gemeinschaft aufweisen, scheint man diese Wortgruppe nur über die Eigenschaften definieren zu können, die sie nicht besitzen: Sie sind unflektierbar, können nicht alleine im Vorfeld oder Nachfeld stehen, sind in der Regel nicht betonbar und nie erfragbar. Zudem sind diese Wörter auch noch „typischerweise weglassbar, fakultativ“ und besitzen „keine lexikalische Bedeutung“. Grammatisch scheinen die Abtönungspartikeln also nur schwer ihre Existenz rechtfertigen zu können. Empirisch wird jedoch jeder Sprecher, der beispielsweise den Satz „Du hast aber vielleicht eine Laune!“ sagen möchte, sich in seiner Aussageintention beschnitten fühlen, wenn er nur sagen darf: „Du hast eine Laune!“
Inhaltsverzeichnis
- Die Abtönungspartikeln im Deutschen
- Einleitung
- Partikeln in der Grammatik
- Abgrenzung von verwandten Wortarten
- Merkmale von Partikeln
- Problematik der Zuordnung
- Abtönungspartikeln: Ein Sonderfall
- Funktionen der AP
- Differenzierung der Subklasse
- Bedeutungsunterschiede und Sprechakte
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die Wortklasse der Abtönungspartikeln (AP) im Deutschen, indem er ihre grammatischen Eigenschaften, Funktionen und Bedeutungsvielfalt untersucht. Dabei wird die Problematik der Abgrenzung von verwandten Wortarten wie Adverbien, Modalwörtern und Konjunktionen beleuchtet.
- Grammatische Eigenschaften von Abtönungspartikeln
- Funktionale Unterscheidung zwischen AP und anderen Partikeltypen
- Bedeutungsvielfalt von Abtönungspartikeln in verschiedenen Satzarten und Sprechakten
- Herausforderungen der Zuordnung von Wörtern zur Wortklasse der Partikeln
- Methoden zur Analyse von Abtönungspartikeln in der Sprachwissenschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Der Text stellt die Abtönungspartikeln als ein wichtiges, aber oft unterschätztes Element der deutschen Sprache vor. Er erläutert, dass diese Partikeln eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von Sprechhaltung und Interaktion spielen.
- Partikeln in der Grammatik: Dieser Abschnitt beschreibt die grammatischen Eigenschaften von Partikeln und grenzt sie von verwandten Wortarten ab. Er betont die Schwierigkeiten der Zuordnung von Wörtern zur Wortklasse der Partikeln, da einige Wörter in unterschiedlichen Funktionen vorkommen können.
- Abtönungspartikeln: Ein Sonderfall: Dieser Abschnitt befasst sich mit den besonderen Eigenschaften von Abtönungspartikeln. Er beschreibt ihre Funktionen im Satz und in der Kommunikation und verdeutlicht ihre Bedeutung für die Interpretation von Äußerungen.
- Bedeutungsunterschiede und Sprechakte: Dieser Abschnitt beleuchtet die Bedeutungsunterschiede zwischen verschiedenen Abtönungspartikeln und ihre Verwendung in verschiedenen Sprechakten. Es wird auch auf die Methoden zur Analyse von Abtönungspartikeln eingegangen.
Schlüsselwörter
Abtönungspartikeln, Partikelforschung, deutsche Grammatik, Wortart, Funktion, Bedeutung, Satzart, Sprechakt, Interaktion, Kommunikation, Sprachwissenschaft, Methoden, Analyse, Syntax, Semantik, Pragmatik, Lexik, Linguistik, Gesprächsanalyse
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- Britta Baier (Author), 2010, Die Abtönungspartikeln im Deutschen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159402