Wenige Tage vor der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald, Ende März 1945, stirbt dort, geschwächt und entkräftet durch Gestapo-Misshandlungen und miserable hygienische Zustände, der Rechtsanwalt und Notar Josef Kreppel aus Usingen.
Kreppel hatte 1932/33 vorübergehend der NSDAP angehört, war aber wegen abweichenden Verhaltens aus der Partei ausgeschlossen worden. Seitdem übte er über Jahre hindurch scharfe Kritik an lokalen NSDAP-Funktionären, verweigerte den "Hitler-Gruß", zeigte sich in der Öffentlichkeit mit Kommunisten und kaufte beim jüdischen Fleischer ein. Auch die örtlichen Behörden verwickelte er in juristische und ideologische Streitigkeiten, die mit mehreren Disziplinarverfahren geahndet wurden.
Kreppel erhielt 1942 Berufsverbot, 1944 wurde er in Gestapo-Haft genommen und im März 1945 als "politischer Häftling" mit der Nummer 136.518 nach Buchenwald überführt, wo er innerhalb von zwei Wochen verstarb.
Klaus Kreppel, Dr. phil., Historiker und entfernter Verwandter, zeigt in einer biografischen Skizze auf, welches menschliche Schicksal sich hinter einem von 280.000 Gefangenen und 55.000 Toten des Konzentrationslagers in der Nähe von Weimar verbirgt.
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- Klaus Kreppel (Author), 2025, Josef Kreppel. Tod in Buchenwald, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1594430