Diese Hausarbeit untersucht das Herrschaftsideal Marc Aurels im Spannungsfeld zwischen Tyrannis und legitimer Monarchie in der römischen Kaiserzeit. Im Fokus steht die Frage, wie Marc Aurels Selbstverständnis als „Philosophenherrscher“ auf Grundlage seiner Selbstbetrachtungen einzuordnen ist und wie es im Vergleich zur idealisierten Herrscherfigur in Aelius Aristides’ panegyrischer Rede Eis Basileia zu bewerten ist. Die Arbeit verbindet stoische Philosophie mit politischer Theorie und analysiert die rhetorischen Mittel zur Legitimation kaiserlicher Macht im kulturellen Umfeld der Zweiten Sophistik.
Im Verlauf der Arbeit werden zunächst die politischen Konzepte der Basileia und Tyrannis bei Platon und Aristoteles dargestellt und in ihren philosophischen Grundlagen erläutert. Anschließend wird Aristides’ Idealbild eines weisen Monarchen analysiert und mit Marc Aurels introspektivem Selbstbild verglichen. Die Analyse zeigt, dass sich beide Vorstellungen vom Herrscher durch Tugend, Gerechtigkeit und Verantwortungsbewusstsein auszeichnen – jedoch aus unterschiedlicher Perspektive: einerseits als öffentliche Inszenierung, andererseits als private Selbstverpflichtung. Die Arbeit schließt mit einer kritischen Würdigung Marc Aurels als reales Beispiel für das antike Ideal des Philosophenherrschers.
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- Anonym (Autor:in), 2025, Marc Aurel und das Ideal des Philosophenherrschers, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1594440