Am 19. Februar 2020 ermordete ein rechtsextremer Terrorist neun Menschen in Hanau, mitten in Deutschland. Diese Seminararbeit wurde kurz nach dem 3. Jahrestag dieses schrecklichen Ereignisses verfasst und beschäftigt sich damit, wie solch ein Höhepunkt rechter und rassistischer Kontinuitäten erreicht werden konnte. Es ist eine stets kontemporäre Thematik, die im Zeitalter der Digitalisierung die Frage aufwirft, wie sich rechtes Gedankengut auch im Netz initial verbreitet, da die Verbreitung von Falschinformation in den letzten Jahren besonders in der politischen Sphäre zugenommen hat. Im rechten Spektrum wird Desinformation oft strategisch genutzt, um bestimmte ideologische Auffassungen zu festigen und Mitbürger:innen zu mobilisieren. Desinformation in diesem Kontext führt zu Vorurteilen, Hass, Hetze und Diskriminierung, was oftmals gewaltbereites Verhalten initiiert. Laut des Verfassungsschutzberichtes des Bundesinnenministeriums gab es 2020 in Deutschland schätzungsweise 33.300 Rechtsextremist:innen, von denen 13.300 gewaltorientiert gewesen sind (Suhr 2021). Im Jahr 2021 wurden knapp 22.000 Straftaten rechter Kriminalität erfasst (Bocksch 2022). Mit einer zunehmenden Anzahl an in Deutschland lebenden Ausländer:innen und Menschen mit Migrationshintergrund, sind dies sehr beunruhigende Zahlen. Weitergehend wird abgehandelt, inwiefern Desinformation, die auf Online-Plattformen verbreitet wird, dazu führen kann, dass xenophobe und diskriminierende Haltungen an Zuwachs gewinnen.
- Arbeit zitieren
- Selin Kara (Autor:in), 2023, Desinformation und Rechtsextremismus. Inwiefern forciert Desinformation auf Online-Plattformen rechtsextremen Aktivismus?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1594630