Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der literarischen Gattung Märchen. Ihr Hauptaugenmerk liegt dabei auf den Untersuchungen von Max Lüthi, genauer: auf seinen Erkenntnissen über Form und Wesen des europäischen Volksmärchens. Lüthi begründet seine Forschungen auf Quellen aus 15 Sprachbereichen Europas. „Es soll versucht werden, die Wesenszüge des europäischen Volksmärchens zu zeichnen. Dabei wird nicht eine vergleichende Charakteristik der einzelnen völkischen Ausprägungen angestrebt, sondern im Gegenteil die Grundform gesucht, die ihnen allen gemeinsam ist. […] Wir suchen das, was das Märchen zum Märchen macht. Der Typus kommt in der Wirklichkeit nie rein vor.“ (Max Lüthi: Das europäische Volksmärchen, S. 7. Im Folgenden werden Zitate unter der Sigle „EVM“ im Text nachgewiesen).
Ich werde zunächst kurz auf die von Lüthi herausgearbeiteten Stilelemente Eindimensionalität und Flächenhaftigkeit sowie Isolation und Allverbundenheit eingehen, die unter dem Begriff abstrakter Stil zusammengefasst werden können. Im Verlauf der Arbeit werden auch die zwei Strukturmerkmale Einsträngigkeit und Mehrgliedrigkeit der Handlung dargestellt.
Im Hauptteil der Arbeit soll die Theorie Anwendung in der Praxis finden. Ich werde ein Märchen dahingehend analysieren, inwiefern sein Stil und seine Elemente den von Lüthi postulierten entsprechen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das europäische Volksmärchen
- Eindimensionalität
- Flächenhaftigkeit
- Abstrakter Stil
- Isolation und Allverbundenheit
- Sublimation und Welthaltigkeit
- 3. Lilla Rosa och långa Leda
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den stilistischen und strukturellen Merkmalen des europäischen Volksmärchens, insbesondere mit den Erkenntnissen von Max Lüthi. Der Fokus liegt auf der Analyse der von Lüthi herausgearbeiteten Stilelemente und Strukturmerkmale anhand eines konkreten Beispiels, dem skandinavischen Märchen „Lilla Rosa och långa Leda".
- Analyse der stilistischen und strukturellen Merkmale des europäischen Volksmärchens nach Max Lüthi
- Anwendung der Theorie auf das Märchen „Lilla Rosa och långa Leda"
- Untersuchung der Einhaltung der von Lüthi postulierten Kriterien in der Praxis
- Vergleich der Merkmale des ausgewählten Märchens mit den allgemeinen Merkmalen des europäischen Volksmärchens
- Beurteilung des Einflusses von Stil und Struktur auf die Handlung und Figuren
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die zentralen Aspekte der Forschung von Max Lüthi vor. Das zweite Kapitel behandelt die von Lüthi definierten Stilelemente und Strukturmerkmale des europäischen Volksmärchens, wie Eindimensionalität, Flächenhaftigkeit, abstrakter Stil, Isolation und Allverbundenheit, sowie Sublimation und Welthaltigkeit. Im dritten Kapitel wird das Märchen „Lilla Rosa och långa Leda" analysiert, um die Relevanz der von Lüthi beschriebenen Merkmale in der Praxis zu demonstrieren.
Schlüsselwörter
Europäisches Volksmärchen, Max Lüthi, Stilmerkmale, Strukturmerkmale, Eindimensionalität, Flächenhaftigkeit, Abstrakter Stil, Isolation, Allverbundenheit, Sublimation, Welthaltigkeit, „Lilla Rosa och långa Leda", Märchenanalyse, Vergleich, Handlung, Figuren
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2008, „Lilla rosa och långa leda“ – Eine Märchenanalyse nach Max Lüthi, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159475