Im Zuge des Ausdifferenzierungsprozesses moderner Gesellschaften richtet man in der gesellschaftstheoretischen Betrachtung den Fokus auf die Inklusion und Exklusion von Akteuren in der Gemeinschaft. Beide zentralen Begriffe werden in dieser Hausarbeit näher beleuchtet. Es zeigt sich, dass sich weder ein klares Verständnis für den Gebrauch dieser Begriffe, geschweige denn eine eindeutige Definition herausgebildet haben. Inklusion und Exklusion werden sowohl in systemtheoretischen Zusammenhängen als auch dann verhandelt, wenn es um Belange der sozialen Ungleichheit in der Gesellschaft geht. Vor diesem Hintergrund wird folgenden Fragestellungen nachgegangen: Wie entstehen Ungleichheiten durch Inklusions- und Exklusionsstrukturen in funktional differenzierten Gesellschaften? Wie entwickelt sich soziale Ungleichheit auf der Basis dieses gesellschaftstheoretischen Konzepts im Rahmen der funktionalen Ausdifferenzierung fort?
Zunächst werden die systemtheoretischen Bezüge skizziert, die die Einführung von Inklusion und Exklusion überhaupt erforderlich gemacht haben. Danach wird ein kleiner Einblick in die Verwendungsbreite der Begriffe angeboten. Die weiteren Ausführungen befassen sich mit der Frage, inwiefern Inklusion und Exklusion Ungleichheitsstrukturen erzeugen oder aufrechterhalten können. Schließlich wird der Frage nachgegangen, wohin uns die Logik der funktionalen Differenzierung mit Blick auf die soziale Ungleichheit treiben könnte. In diesem Zusammenhang werden konkrete Problemstellungen betrachtet – die Bedeutung von Wachstumsgrenzen; die Frage der Zukunft alter Menschen in der Gesellschaft; die Segregation von Bevölkerungsteilen in sogenannten „gated communities“ -. Es zeigt sich, dass die Frage, wohin uns die Logik der funktionalen Differenzierung treibt, keineswegs leicht zu beantworten ist. Aber Möglichkeiten der Entwicklungen sind schon denkbar.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die moderne Gesellschaft
- Die Gesellschaftstheorie der funktionalen Differenzierung
- Die Mitglieder der Gesellschaft
- Inklusion und Exklusion in funktional differenzierten Gesellschaften
- Systemtheoretische Ebene
- Differenzierungstheoretische Ebene
- Funktionale Differenzierung und soziale Ungleichheit
- Systemintegration und Sozialintegration
- Inklusion als Brückenkonzept
- Exklusion als neue Qualität sozialer Ungleichheit
- Die Fortentwicklung sozialer Ungleichheitsstrukturen - Wohin steuern moderne Gesellschaften?
- Inklusionsprobleme durch Wachstumsgrenzen
- Inklusion und Exklusion alter Menschen
- Freiwillige Exklusionen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Konzept der Inklusion und Exklusion im Kontext funktional differenzierter Gesellschaften. Die Arbeit untersucht, wie diese Konzepte zur Entstehung und Fortentwicklung sozialer Ungleichheitsstrukturen beitragen.
- Die Entstehung von Ungleichheiten durch Inklusions- und Exklusionsstrukturen
- Die Rolle der funktionalen Differenzierung bei der Entwicklung sozialer Ungleichheit
- Die Bedeutung von Inklusion und Exklusion im Rahmen der Systemintegration und Sozialintegration
- Die Herausforderungen der Inklusion in modernen Gesellschaften
- Die zukünftige Entwicklung sozialer Ungleichheitsstrukturen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2: Die moderne Gesellschaft
Dieses Kapitel stellt die Gesellschaftstheorie der funktionalen Differenzierung nach Niklas Luhmann vor. Luhmann beschreibt moderne Gesellschaften als ausdifferenzierte Systeme, die sich durch ihre selbstreferentielle Geschlossenheit auszeichnen. Die Kommunikation in diesen Teilsystemen folgt eigenen Codes und Leitdifferenzen, die die Arbeitsteilung und Kooperation zwischen den Systemen prägen.
Kapitel 3: Inklusion und Exklusion in funktional differenzierten Gesellschaften
Kapitel 3 widmet sich der Betrachtung von Inklusion und Exklusion in der Systemtheorie und in Bezug auf soziale Ungleichheit. Es werden verschiedene Perspektiven auf diese Konzepte beleuchtet und deren Bedeutung für das Verständnis moderner Gesellschaften hervorgehoben.
Kapitel 4: Funktionale Differenzierung und soziale Ungleichheit
In diesem Kapitel wird die Beziehung zwischen funktionaler Differenzierung und sozialer Ungleichheit untersucht. Es wird erörtert, wie Inklusions- und Exklusionsstrukturen zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Ungleichheitsmustern beitragen.
Kapitel 5: Die Fortentwicklung sozialer Ungleichheitsstrukturen
Kapitel 5 befasst sich mit der Frage, wohin moderne Gesellschaften im Hinblick auf soziale Ungleichheit steuern. Es werden verschiedene Prognosen und Entwicklungstendenzen im Kontext der funktionalen Differenzierung diskutiert, sowie die Herausforderungen der Inklusion in einer Welt mit begrenzten Ressourcen und demografischen Veränderungen beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit behandelt zentrale Themen wie funktionale Differenzierung, Inklusion, Exklusion, soziale Ungleichheit, Systemintegration, Sozialintegration, autopoietische Systeme, selbstreferentielle Systeme, und die Gesellschaftsanalyse nach Niklas Luhmann.
- Arbeit zitieren
- Egon Wachter (Autor:in), 2010, Inklusion und Exklusion in funktional differenzierten Gesellschaften , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159480