Die Zwangsmigration der Deutschen in den letzten Kriegsjahren sowie direkt nach Kriegsende kann man prinzipiell in vier Phasen unterteilen.
Bis zum Jahr 1944 haben sich die polnischen Kommunisten mit der Frage der deutschen Aussiedlung nicht befasst. Erst im Oktober 1944 wurde der PUR (der Staatliche Repatriierungsamt) gebildet. Sein Ziel war ursprünglich, die Rückkehr der Polen aus dem Ausland in die Heimat zu ermöglichen. In den ersten Monaten 1945, als mit der Frontrichtungsänderung die Offensive der Roten Armee zur Realität wurde, fiel auch die Aussiedlung der Deutschen mit in den Zuständigkeitsbereich der PUR. Die Deutschen, sowohl Truppen als auch Zivilisten, haben ab diesem Zeitpunkt angefangen, in Panik Richtung Westen zu fliehen. Die Panik war umso grösser, weil man mit so einer umfassenden Offensive nicht gerechnet hatte. Von der faschistischen Propaganda wurden die schlechten Nachrichten über die Frontverschiebung nämlich nicht weitergeleitet.
Inhaltsverzeichnis
- Die Zwangsmigration der Deutschen in den letzten Kriegsjahren
- Die erste Phase: Panik und Flucht
- Die zweite Phase: „Eindeutschung“ und „Aussonderung“
- Die dritte Phase: Chaos und Kritik
- Die vierte Phase: Umsiedlung und soziale Benachteiligung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Zwangsmigration der Deutschen in den letzten Kriegsjahren und direkt nach Kriegsende, indem sie die verschiedenen Phasen dieses Prozesses im Kontext der sich wandelnden nationalen und internationalen Situation untersucht. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die komplexen Ursachen, Motive und Auswirkungen der Vertreibung aufzuzeigen.
- Die Rolle der politischen Akteure in Polen und der Sowjetunion
- Die Auswirkungen der sowjetischen Offensive auf die deutsche Bevölkerung
- Die politische und gesellschaftliche Stimmung in Polen
- Die internationalen Reaktionen auf die Vertreibung
- Die sozialen und ökonomischen Folgen für die betroffene Bevölkerung
Zusammenfassung der Kapitel
- Die erste Phase: Panik und Flucht: Die Arbeit beschreibt die zunehmende Panik der deutschen Bevölkerung in den letzten Kriegsjahren, die zu einer massenhaften Flucht in Richtung Westen führte. Die politischen und propagandistischen Hintergründe dieser Flucht werden beleuchtet.
- Die zweite Phase: „Eindeutschung“ und „Aussonderung“: Die Arbeit untersucht die Strategie der polnischen Regierung, die Vertreibung der Deutschen als Mittel zur „Eindeutschung“ der ehemaligen deutschen Gebiete und zur „Aussonderung“ von „feindlichen Elementen“ zu nutzen.
- Die dritte Phase: Chaos und Kritik: Die Arbeit beleuchtet die chaotischen Umstände der Vertreibung, die durch Konflikte zwischen der polnischen Armee und den Sowjets sowie durch Kritik der Alliierten geprägt waren.
- Die vierte Phase: Umsiedlung und soziale Benachteiligung: Die Arbeit beschreibt den Übergang von „wilder“ Vertreibung zu einer gesteuerten „Umsiedlung“ und untersucht die sozialen und ökonomischen Folgen für die in Polen verbliebenen Deutschen.
Schlüsselwörter
Zwangsmigration, Vertreibung, Deutsche, Polen, Sowjetunion, Zweiter Weltkrieg, „Eindeutschung“, „Aussonderung“, Flüchtlinge, Menschenrechte, „situativer Zwang“, soziale Benachteiligung, Umsiedlung.
- Arbeit zitieren
- MA Elzbieta Szumanska (Autor:in), 2010, Die Phasen der Zwangsmigration der Deutschen vor dem Hintergrund der sich wandelnden nationalen und internationalen Situation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159526