La historia de las palabras ist eine Mythe über den Ursprung und die Geschichte der Wörter. Im Kontext der zapatistischen Bewegung in Chiapas verfasste Subcommandante Marcos diese Geschichte neben einer Reihe weiterer Geschichten wie „La historia de la noche y de las estrellas“ oder „La historia de los colores“, als politischen Mythos, der sinnstiftend, inspirierend und mobilisierend dem Aufstand der Zapatisten gewidmet ist. Marcos inszeniert dabei seine literarische Figur des „viejo Antonio“, einen melancholischen Weisen, als symbolischen Gründer der Bewegung und gestaltet dessen Erzählungen als Leitgedanken des Zapatismus.
Nach dem Motiv „Nuestra arma es nuestra palabra“ folgen die Zapatisten einer alternativen Form politischen Widerstandes, einer, dessen Triebfeder nicht Waffen und Gewalt sind, sondern im Bereich der Sprache liegt. Die Nutzbarmachung von Sprache als Form des Widerstands hat politische Gruppen in aller Welt fasziniert und auch ich sehe mich als Sympathisantin dieser gewaltfreien Bewegung. Hier werden Poesie und Politik, Bilder und Botschaften verschmolzen, um die drei zentralen Forderungen nach Gerechtigkeit, Freiheit und Demokratie, welche ein würdiges Leben ausmachen, durchzusetzen. Diese drei Forderungen bilden den Angelpunkt der Historia de las palabras, die ich im Folgenden analysieren werde. Da die Mythe eine Vielzahl von versteckten, in Marcos metaphorische und überaus poetische Sprache gekleidete Bedeutungen enthält, auf die ich innerhalb von fünf Seiten nicht ausgiebig eingehen kann, werde ich mich vor allem auf zwei Aspekte konzentrieren, von denen ausgehend ich jeweils meine Analyse durchführe. Zum einen werde ich die Mythe von der politischen Warte her untersuchen. Hier gehe ich der Frage nach, welche politischen Grundsätze der zapatistischen Bewegung in der Mythe reflektiert werden. Dann werde ich die Mythe unter dem Gesichtspunkt von Religion und Weltbild beleuchten. Welche kosmologischen Ansichten werden in der Mythe wiedergespiegelt und an den Leser bedeutungsgeladen transportiert? Ich schreibe aus meinem persönlichen Interesse heraus, die Bewegung tiefergehend zu beleuchten und denke, dass die Analyse ihrer Mythe über die Geschichte der Wörter hierfür sehr aufschlussreich sein kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Inhaltsangabe
- Mythenanalyse: La historia de las palabras
- Politische Leitlinien
- Religion und Weltbild.
- Schlusswort
- Bibliographie.
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Analyse des zapatistischen Mythos "La historia de las palabras". Ziel ist es, die politischen und weltanschaulichen Botschaften, die in dieser Mythe verankert sind, zu erforschen und zu verstehen.
- Die politische Bedeutung des Mythos im Kontext der zapatistischen Bewegung.
- Die zentrale Rolle der drei Leitworte "Justicia", "Libertad" und "Democracia" im Rahmen des Zapatismus.
- Die kosmologischen Ansichten und das Weltbild, die in der Mythe vermittelt werden.
- Die Funktion des Mythos als integratives und mobilisierendes Element der zapatistischen Bewegung.
- Die Verbindung von Sprache und Politik im Kampf um Gerechtigkeit, Freiheit und Demokratie.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Mythenanalyse ein und stellt "La historia de las palabras" als eine politisch relevante Mythe im Kontext der zapatistischen Bewegung in Chiapas vor. Sie beleuchtet die Rolle des Subcommandante Marcos als Autor der Mythe und die Bedeutung der drei zentralen Forderungen nach Gerechtigkeit, Freiheit und Demokratie.
- Inhaltsangabe: Die Inhaltsangabe präsentiert den narrativen Rahmen der Mythe, in der der "viejo Antonio" die Geschichte des Ursprungs der Wörter erzählt. Die Geschichte erzählt von den Göttern, die die ersten Wörter "Justicia", "Libertad" und "Democracia" in die Welt brachten und die Menschen des Mais beauftragten, diese zu schützen.
- Mythenanalyse: Politische Leitlinien: Dieser Abschnitt analysiert die politischen Implikationen der Mythe im Kontext der zapatistischen Bewegung. Es werden die zentralen Begriffe "Justicia", "Libertad" und "Democracia" im Kontext der Geschichte des Ursprungs der Wörter untersucht und ihre Rolle im Kampf der Zapatisten um Würde und Selbstbestimmung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Mythenanalyse, Zapatismus, politische Mythen, "La historia de las palabras", Subcommandante Marcos, Gerechtigkeit, Freiheit, Demokratie, Sprache, Politik, Widerstand, Weltbild, Kosmologie.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2009, Mythenanalyse "La Historia de las Palabras", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159532