1. Einleitung
Die vorliegende Hausarbeit zum Proseminar „Es geht auch anders – Real und vital existierende
Alternativen zur Staatsschule“ will sich mit zwei reformpädagogischen Ansätzen, die beide auf der
intrinsischen Grundannahme beruhen, dass ein Mensch von sich aus lernen will, auseinandersetzen:
Die Waldorfpädagogik Rudolf Steiners und die Montessoripädagogik von Maria Montessori.
Es soll erarbeitet werden, wie heutige Waldorfschulen und Montessorischulen in der Praxis die
Schulbildung der Kinder umsetzen.
Zunächst wird das jeweilige Menschenbild der entsprechenden pädagogischen Richtung
beschrieben. Im nächsten Abschnitt folgen die aus dem intrinsischen Menschenbild abgeleiteten
Methoden der Waldorf- und Montessoripädagogik. Die Inhalte der Lehrpläne werden im dritten und
letzten Abschnitt des Hauptteils zusammengefasst.
Meine These ist, dass sowohl Montessori- als auch Waldorfpädagogik in mancherlei Hinsicht
fortschrittlicher als die staatliche Regelschule sind.
2. Waldorfpädagogik und Montessoripädagogik – Ein Vergleich
2.1. Das Menschenbild
Wie wir schon im Proseminar gelernt haben, geht sowohl die Waldorfpädagogik als auch die
Montessoripädagogik davon aus, dass der Mensch aus eigenem Antrieb lernt:
“Das Lernen geht als Tätigkeit vom Kinde aus. Die Erwachsenenwelt gibt Möglichkeit und Anlass
zum Lernen. Die Schule sollte ein Ort sein, in dem verschiedenste Lernmöglichkeiten für
unterschiedliche Interessen und Begabungen angeboten werden, so dass individuelle Lernwege
begangen werden können” schreibt Christoph Lindenberg in “Waldorfschule heute” (S. 126).
Auch in den Montessori-Schulen geht man davon aus, “dass das Kind sich selbstständig und
selbsttätig entwickelt” (WILDE, S.140).
Aus diesem intrinsischen Menschenbild resultieren die jeweils besonderen Merkmale der Waldorfund
Montessorischulen im Kontrast zu staatlichen Regelschulen.
Da die Vertreter beider pädagogischer Ansätze glauben, dass Kinder lernen wollen, ist kein
extrinsischer Druck notwendig: Es gibt - zumindest bis zum Eintritt in die Oberstufe - keine
Zensuren und daraus resultierend kein Sitzenbleiben und keine Auslese:
„Die Waldorfschulen setzen dieser Pädagogik der Auslese eine Pädagogik der Förderung entgegen. Sie
meinen (...), dass es im tiefsten unmenschlich ist, die Schule als Instrument der Auslese zu missbrauchen
(...)“ (LINDENBERG, Waldorfschulen, S.56).
...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Waldorfpädagogik und Montessoripädagogik – Ein Vergleich
- Das Menschenbild
- Methodik der Waldorf- und der Montessoripädagogik
- Der Lernplan
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Waldorfpädagogik und der Montessoripädagogik und untersucht die Umsetzung dieser reformpädagogischen Ansätze in heutigen Waldorfschulen und Montessorischulen. Im Mittelpunkt steht der Vergleich der beiden pädagogischen Richtungen in Bezug auf ihr Menschenbild, ihre Methodik und ihre Lehrpläne. Die Arbeit argumentiert, dass sowohl Montessori- als auch Waldorfpädagogik in mancherlei Hinsicht fortschrittlicher sind als die staatliche Regelschule.
- Vergleich des Menschenbildes in der Waldorfpädagogik und der Montessoripädagogik
- Analyse der spezifischen Methoden beider pädagogischen Ansätze
- Untersuchung der Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Lehrpläne von Waldorfschulen und Montessorischulen
- Bewertung der pädagogischen Konzepte im Hinblick auf ihre Potenziale und Herausforderungen
- Reflexion der Relevanz von reformpädagogischen Ansätzen im Kontext der heutigen Bildungslandschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und stellt die beiden reformpädagogischen Ansätze der Waldorfpädagogik und der Montessoripädagogik vor. Sie beleuchtet den gemeinsamen Grundgedanken, dass Lernen vom Kind selbst ausgeht, und skizziert den Fokus der Arbeit auf die praktische Umsetzung der pädagogischen Konzepte in heutigen Schulen.
Waldorfpädagogik und Montessoripädagogik – Ein Vergleich
Das Menschenbild
Dieser Abschnitt beleuchtet das jeweilige Menschenbild der Waldorfpädagogik und der Montessoripädagogik. Beide Ansätze gehen davon aus, dass Kinder intrinsisch lernen wollen und keinen extrinsischen Druck benötigen. Die Autoren betonen die Bedeutung von individuellen Lernwegen und die Ablehnung einer auf Auslese ausgerichteten Pädagogik. Die Arbeit zeigt auf, dass die beiden Ansätze Noten als ungeeignet für die Beurteilung des Lernprozesses betrachten und stattdessen ausführliche Beurteilungen favorisieren.
Methodik der Waldorf- und der Montessoripädagogik
Dieser Teil analysiert die didaktischen Methoden, die aus den jeweiligen Menschenbildern der Waldorfpädagogik und der Montessoripädagogik resultieren. Maria Montessoris Credo "Hilf mir, es selbst zu tun" wird vorgestellt, und die Bedeutung des selbstbestimmten Lernens in der Montessoripädagogik wird hervorgehoben. Die Arbeit verdeutlicht, wie beide pädagogischen Ansätze die Förderung des Selbstbewusstseins und der Freude am Lernen durch Erfolgserlebnisse in den Vordergrund stellen.
- Arbeit zitieren
- Philipp Kock (Autor:in), 2008, Waldorfschulen und Montessorischulen in der Praxis, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159637