„Was mich am meisten erstaunt hat, ist, dass etwas so Unglaubliches in der Mitte des 20. Jahrhunderts geschehen konnte [...] Es schien geradezu widersinnig primitiv für Menschen, die stolz darauf sind, einem Kulturvolk [...] anzugehören.“
Dieses Zitat von Ruth Harrison beschreibt ihr Erstaunen über den heutigen Umgang des Menschen mit den Tieren. Der Mensch neigt in seiner Egozentrik dazu, dass alles um ihn herum als etwas Fremdes angesehen wird. Dieses Phänomen zeigt der Mensch auch nicht allzu selten gegenüber anderen Menschen. Jedoch hat sich die Kultur bis heute schon so weit entwickelt, dass wir zunehmend lernen miteinander, auch im großen Raum, umzugehen und uns zu tolerieren. Daraus ist ein Moralverständnis hervorgegangen in das wir uns, immer großräumiger betrachtet, verstehen einzugliedern. Jedoch gilt dies meist nur begrenzt auf den Menschen, denn das Tier ist uns immer noch ein Fremder. Zwischen dem Tier und dem Menschen ist von uns selbst eine große Trennlinie gezogen worden, die es uns erlaubt, uns über das Tier zu stellen. Jedoch sollte in Anbetracht der Geschichte klar sein, dass dieses Verhalten unter Menschen immer zu Unverständnis und Diskriminierung geführt hat. Wieso sollte also so ein Verhalten anderen Lebensformen gegenüber gerechtfertigt sein? Kants Theorien haben bis heute eine große Auswirkung auf die Menschenrechte hinterlassen. Diese zeigen auf, dass wir dazu in der Lage sind, autonom zu Handeln und stellt so den Menschen in das Zentrum des Geschehens. Daraus resultiert der wichtige Schritt, dass jeder Mensch an und für sich einen Wert besitzt und deshalb jedem Menschen eine Achtung zukommen muss. Tieren wird bei Kants Theorie jedoch dieser Wert abgesprochen. Diese Hausarbeit versucht nun Ansatzpunkte an Kants Theorie zu finden, die uns doch, durch das Einbringen neuerer Theorien zu Tierrechten führen sollen. Jedoch geht es hierbei nicht ausschließlich um Tierrechte, sondern durch deren Existenz, auch um ein besseres Verständnis der Menschenrechte und dem Umgang mit anderen Menschen.
Inhaltsverzeichnis
1) Von Menschen- zu Tierrechten
2) Kants Theorie zur Begründung der Menschenrechte
2.1) Grobe Einteilung der Naturphilosophie
2.2) Praktische Gesetze und der gute Wille
2.3) Die Forderung der Vernunft - der kategorische Imperativ
2.4) Betrachtung der vernünftigen Wesen und die Bedeutung der Autonomie
2.5) Vereinigung vernünftiger Wesen: Das Reich der Zwecke und der Wert im Reich der Zwecke
3) Kants Theorie im Bezug auf Tierrechte
3.1) Stellung der Tiere in Kants Sittenlehre
3.2) Tierschutz als Selbstverpflichtung des Menschen
4) Ansatzpunkte zur Entwicklung von Tierrechten in Kants Theorie
4.1) Wiedersprüche in Kants Theorie gegenüber Tieren
4.2) Kritik am Ansatzpunkt der Vernunft zur Erschließung der Moral
4.2.1) Das Tier als vernunftbegabtes Wesen - das moralische Tier
4.2.2) Allgemeine Problematik der Vernunft
5) Vergleiche und Lösungsansätze - Peter Singer und Tom Regan
5.1) Vergleich mit dem Utilitarismus - Peter Singer
5.2) Der inhärente Wert eines Individuums - Tom Regan
6) Bedeutung und Anwendung auf das Gleichheitsprinzip
7) Quellenverzeichnis
- Arbeit zitieren
- Anna - Vanadis Faix (Autor:in), 2009, Die Bedeutung der Entwicklung von Tierrechten für die Menschenrechte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159659
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