Das Dritte Reich war ein totalitäres System, geprägt von Zwang, Gewalt und Terror. Spätestens mit der Verkündung des Vierjahresplans wurde die Kriegsabsicht des NS-Regimes deutlich. Dieser Plan besagte, dass die deutsche Armee in vier Jahren einsatzfähig und die deutsche Wirtschaft in vier Jahren kriegsfähig sein muss. Das NS-Regime war sich bewusst, dass ein totaler Krieg nur erfolgreich geführt werden kann, wenn die deutsche Wirtschaft auf eine beschleunigte Aufrüstung und Autarkie ausgerichtet wird. Aus diesem Grund mussten enorme privatwirtschaftliche Investitionen in die Autarkie- und Rüstungsbranchen gelenkt werden. Die Vermutung liegt nahe, dass diese Diktatur vor Nichts zurückschreckte um ihre Rüstungs- und Autarkieziele zu verwirklichen. Wenn die Privatwirtschaft nicht freiwillig bereit war die Forderungen des Reiches zu erfüllen, dann würde man auch zu Gewalt und Zwangsmaßnahmen greifen. In der Literatur jedoch wird dieser Sachverhalt seit Jahrzehnten kontrovers diskutiert. Diese Arbeit widmet sich dem Verhältnis zwischen Staat und Industrie, in Bezug auf die Investitionslenkung in die Rüstungs- und Autarkiebranchen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. INVESTITIONSLENKUNG DURCH ZWANG
- 2.1 Regelungen, Kontrolle und Terror
- 2.2 staatliche Lenkung und Preisregulierung
- 2.3 Junkers und die BRABAG
- 3. INVESTITIONSLENKUNG DURCH ANREIZE
- 3.1 ökonomische Anreize und Wettbewerbsdruck
- 3.2 Varianten der Investitionsförderung
- 3.2.1 Der Risikoteilungsvertrag
- 3.2.2 Der Wirtschaftlichkeitsgarantievertrag
- 3.2.3 Der Pachtvertrag
- 3.3 Beispielhafte Investitionsentscheidungen
- 3.3.1 synthetischer Treibstoff
- 3.3.2 Chemiefasern
- 3.4 ökonomische Rationalität bei der Wahl der Investitionsverträge
- FAZIT
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht das Verhältnis zwischen Staat und Industrie im Dritten Reich im Hinblick auf die Investitionslenkung in die Rüstungs- und Autarkiebranchen. Sie analysiert, inwieweit der Staat die Privatwirtschaft durch Zwangsmaßnahmen oder durch ökonomische Anreize zur Umsetzung seiner Kriegs- und Autarkieziele veranlasste.
- Zwangsmaßnahmen zur Investitionslenkung
- Rolle von Kontrolle, Terror und staatlichen Interventionen
- Ökonomische Anreize und Investitionsförderung
- Beispielhafte Investitionsentscheidungen
- Ökonomische Rationalität bei der Wahl von Investitionsverträgen
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel beleuchtet die durch den Staat ergriffenen Zwangsmaßnahmen, um die Investitionen in die gewünschte Richtung zu lenken. Es zeigt auf, wie die Vertragsfreiheit der Unternehmen eingeschränkt wurde, sie unter Druck gesetzt und bedroht wurden, um sie für die nationalsozialistischen Ziele gefügig zu machen.
Kapitel 3 analysiert die ökonomischen Anreize, die neben Zwang zur Investitionslenkung eingesetzt wurden. Es beschreibt verschiedene Investitionsverträge und gibt Beispiele für Investitionsentscheidungen, die das Verhältnis zwischen Staat und Unternehmen verdeutlichen.
Schlüsselwörter
Investitionslenkung, Drittes Reich, Rüstungsindustrie, Autarkie, Zwang, Kontrolle, Terror, ökonomische Anreize, Investitionsförderung, staatliche Intervention, Vertragsfreiheit, Preisregulierung.
- Quote paper
- Markus Figiel (Author), 2009, Investitionslenkung im Dritten Reich , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159662