Wie beeinflusst der Wandel der Geschlechterrollen die Ideologien der Incel-Community? Diese Arbeit beleuchtet die Entstehung misogyner Subkulturen im Netz und verbindet soziologische Theorien mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen. Eine tiefgehende Analyse deckt auf, ob zwischen Feminismus, männlicher Identitätskrise und digitalem Frauenhass ein kausaler Zusammenhang besteht.
In den weitgehend verborgenen Bereichen des Internets entfaltet sich seit geraumer Zeit eine subkulturelle Gemeinschaft, deren Ideologie und Einfluss bislang vergleichsweise selten mediale oder öffentliche Aufmerksamkeit erfahren hat, jedoch in den vergangenen Jahren stärker zu einem relevanten Forschungsobjekt heranwächst. Incels – eine Abkürzung für "involuntary celibates" – finden sich online zusammen und verbreiten von Frauenhass getriebene Ideen und Weltanschauungen. Dieses Kollektiv an jungen Männern, deren romantische und sexuelle Bedürfnisse unerfüllt bleiben, zeichnet sich durch eine radikal misogyne Ideologie aus, die anhand selbst entworfener Theorien und Ideen im Internet verbreitet wird.
Mit den Gewalttaten von Isla Vista 2014, Toronto 2018 und Halle 2019 trat die Incelbewegung auch in der realen Welt in Erscheinung. All jene Taten, die einer Vielzahl von Menschen das Leben kosteten, wurden durch junge Männer begangen, die sich der Incel-Community zugehörig fühlten.
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- Anonym (Author), 2023, In welchem Verhältnis steht die Verbreitung der subkulturellen Ideologien sogenannter "Incels" zum gesellschaftlichen Wandel von Geschlechterrollen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1597175