In der Arbeit gehe ich der These nach, dass vom Aufwachsen ohne Vater oder andere starke männliche Bezugspersonen ein Risiko für die Entwicklung von Jungen ausgeht. Besondere Beachtung schenke ich in
diesem Zusammenhang der geschlechtsspezifischen Sozialisation, denn hier verfolge ich die Ansicht, dass die Findung einer eigenen männlichen Rolle, einer positiven Geschlechtsidentität, ohne Vater
stark erschwert ist.
Im ersten Teil der Arbeit werde ich der Rolle des Vaters in der Sozialisation des Sohnes nachgehen und Erziehungsfunktionen, die beide Eltern geschlechtsunabhängig ausüben können, darstellen. Ein Unterabschnitt widmet sich der Gruppe der „Neuen Väter“ und dem Versuch eine Typologie aufzustellen.Im letzten Teil des ersten Kapitels gehe ich auf
die Rolle des Vaters in der geschlechtsspezifischen
Sozialisation ein. Dargestellt wird sie anhand
psychologischer, soziologischer und theorieübergreifender
Modelle.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich in vier Schwerpunkten mit den
Auswirkungen der Vaterabwesenheit auf den Sohn, insbesondere auf
seine kognitive und moralische Entwicklung. Weiterhin stehen die Folgen für die Geschlechtsrollenentwicklung und die Untersuchungen
zu Verhaltensauffälligkeiten bei Jungen, die ohne Väter aufwachsen,
im Mittelpunkt.
Das Kapitel 4 zeigt Möglichkeiten der Kompensation der
Vaterabwesenheit. In diesem Zusammenhang wird die Rolle der
Mutter kurz beschrieben. Ausführlicher gehe ich auf die Chancen ein,
durch geschlechtsorientierte Arbeit männlicher Pädagogen Einfluss
zu nehmen, auf die Entwicklung von Jungen und der von ihnen
gelebten Männlichkeit, durch Jungenarbeit. Schwerpunkt dieser
Bearbeitung ist die Frage danach, was Väterlichkeit in der Arbeit mit
Jungen ausmacht. Es bleibt darauf hinzuweisen, dass sich diese Arbeit ausschließlich mit
der Bedeutung des Vaters für den Sohn und den Folgen seiner
Abwesenheit beschäftigen. Andere Konstellationen können hier leider
nicht mehr nicht diskutiert werden. So stellt die Tatsache, dass der
umgekehrte Fall - Verlust der Mutter und Aufwachsen beim Vater -
mit seinen Chancen und Risiken nicht betrachtet wird, keinerlei
Wertung dar, sondern ist allein dem Fakt geschuldet, dass zur
zusätzlichen Darstellung dieses Themas keine Zeit mehr verblieb.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DIE ROLLE DES VATERS IN DER SOZIALISATION DES SOHNES
- GEMEINSAME ROLLEN BEIDER ELTERNTEILE
- DIE ROLLE DES VATERS
- Sozialisation ihrer Söhne...
- Theorien zur Rolle des Vaters in der geschlechtsspezifischen Sozialisation
- Die klassische Psychoanalyse.
- Modelle der Lerntheorie..
- Kognitive Entwicklungstheorie...
- Rollentheorie....
- Theorieübergreifender Ansatz zur geschlechtsspezifischen Sozialisation von Nancy Chodorow.
- Die Neuen Väter'...
- AUSWIRKUNGEN DES VATERVERLUSTES UND DES AUFWACHSENS OHNE VATER AUF DEN SOHN
- FORSCHUNGSGESCHICHTE.
- AUSWIRKUNGEN DER VATERABWESENHEIT AUF DIE KOGNITIVE ENTWICKLUNG DES KINDES.
- Geschlechtsrollenidentifikation.....
- Angstinterferenz
- Konfluenz-Modell.
- Intelligenzdefizithypothese.......
- AUSWIRKUNG DER VATERABWESENHEIT AUF DIE MORALISCHE ENTWICKLUNG DES SOHNES.
- Identifikation und Geschlechtsrollenübernahme..
- Lernen am Modell.....
- veränderte Mutter-Kind-Interaktion.
- VATERABWESENHEIT UND DIE GESCHLECHTSROLLENENTWICKLUNG DES SOHNES
- VERHALTENSAUFFÄLLIGKEITEN BEI KINDERN DIE OHNE VATER AUFWACHSEN
- MÖGLICHKEITEN DER KOMPENSATION DER NEGATIVEN AUSWIRKUNGEN DER VATERABWESENHEIT
- INTRAFAMILIÄRE KOMPENSATIONSMÖGLICHKEITEN AM BEISPIEL DER MUTTER.
- AUBERFAMILIÄRE KOMPENSATIONSMÖGLICHKEITEN AM BEISPIEL DER SOZIALPÄDAGOGISCHEN JUNGENARBEIT.
- Inhalte und Ziele der Jungenarbeit....
- Väterlichkeit in der Arbeit mit Jungen...
- ERGEBNISSE
- LITERATURVERZEICHNIS.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die Sozialisation von Jungen, die ohne Vater aufwachsen. Ziel ist es, die Bedeutung des Vaters im Leben seines Sohnes zu erforschen und die Auswirkungen der Vaterabwesenheit auf die Entwicklung des Jungen zu analysieren. Dabei liegt der Fokus auf der geschlechtsspezifischen Sozialisation und der Frage, wie die Findung einer eigenen männlichen Rolle und einer positiven Geschlechtsidentität ohne Vater beeinflusst wird.
- Die Rolle des Vaters in der Sozialisation des Sohnes
- Theorien zur geschlechtsspezifischen Sozialisation
- Auswirkungen der Vaterabwesenheit auf die Entwicklung des Sohnes
- Mögliche Kompensationsmöglichkeiten der negativen Auswirkungen
- Väterlichkeit in der Arbeit mit Jungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Sozialisation von Jungen ohne Vater ein und stellt die Fragestellung der Arbeit vor. Das erste Kapitel widmet sich der Rolle des Vaters in der Sozialisation des Sohnes und betrachtet verschiedene Theorien zur geschlechtsspezifischen Sozialisation. Das zweite Kapitel untersucht die Auswirkungen der Vaterabwesenheit auf den Sohn, insbesondere auf seine kognitive und moralische Entwicklung. Im dritten Kapitel werden Möglichkeiten der Kompensation der negativen Auswirkungen der Vaterabwesenheit, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Familie, dargestellt. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der Rolle von Väterlichkeit in der Arbeit mit Jungen und den Möglichkeiten der Sozialpädagogischen Jungenarbeit.
Schlüsselwörter
Vaterabwesenheit, Sozialisation, Jungen, Geschlechtsidentität, Entwicklung, kognitive Entwicklung, moralische Entwicklung, Kompensationsmöglichkeiten, Väterlichkeit, Jungenarbeit.
- Arbeit zitieren
- Marcus Voigt (Autor:in), 2002, Söhne ohne Väter. Männliche Sozialisation ohne väterliche Bezugsperson, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15973