Noch nie hat es in der Geschichte Vorgänge wie die der Jahre 1076 und 1077 gegeben:
Der Papst verhängt als Folge über den Kaiser den Kirchenbann und exkommuniziert diesen! Die anschließende Unterwerfung und Demütigung des Kaisers durch den Gang nach Canos-sa, sind bis in die heutige Zeit zu einem geflügelten Wort für eine tiefe Reue, Buße und Un-terwerfung geworden.
Was trieb einen derartigen Keil zwischen Papst und Kaiser, dass es zu diesem bis dato absolut undenkbaren Vorgang, einem Novum der Reichs- und Kirchengeschichte, kam? Wie konnten regnum und sacerdotium, also Reich und Kirche, sich so sehr voneinander entfernen, während sie die Jahre zuvor noch einträchtig nebeneinander existierten, in der ottonisch-salischen Reichskirche gar miteinander verflochten, ja teilweise voneinander abhängig waren? Doch war der in der Literatur angegebene Auslöser, der Streit um die Laieninvestitur, die eigentli-che und alleinige Ursache des Konflikts?
Dieser Frage nachzugehen ist die Basis der vorliegenden Arbeit. In Anbetracht des begrenzten Umfangs dieser Arbeit, möchte ich meine Ausführungen auf die Problematik innerhalb des deutschen Reiches konzentrieren, wobei die beiden Protagonisten, der Salierkaiser Heinrich IV. und Papst Gregor VII., im Mittelpunkt des Geschehens stehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung in die Thematik
- Begrifflichkeiten
- Simonie
- Investitur
- Investiturstreit
- Entstehung und Gegenstand der Laieninvestitur
- Die Laieninvestiturverbote und Synoden gegen die Laieninvestitur
- Die Investiturpraxis unter Gregor VII. bis zum Gang nach Canossa
- Der Investiturstreit nach Canossa bis zur Überwindung im Wormser Konkordat
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Problematik der Laieninvestitur im deutschen Reich, insbesondere mit dem Konflikt zwischen Kaiser Heinrich IV. und Papst Gregor VII. Ziel ist es, die Ursachen für den Investiturstreit zu erforschen und die Entwicklung des Konflikts bis hin zur Überwindung im Wormser Konkordat zu beleuchten.
- Die Entstehung und Entwicklung der Laieninvestitur
- Die Kirchenreform und die Rolle der Synoden
- Die Investiturpraxis im 11. Jahrhundert
- Der Konflikt zwischen Papst und Kaiser
- Die Folgen des Investiturstreits
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Thematik des Investiturstreits vor und führt den Leser in die Problematik ein.
- Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit wichtigen Begriffen wie Simonie, Investitur und Investiturstreit und erläutert deren Bedeutung.
- Das dritte Kapitel beleuchtet die Entstehung und den Gegenstand der Laieninvestitur.
- Kapitel vier behandelt die Laieninvestiturverbote und die Synoden, die gegen die Laieninvestitur gerichtet waren.
- Kapitel fünf schildert die Investiturpraxis unter Papst Gregor VII. bis zum Gang nach Canossa.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselbegriffe Laieninvestitur, Simonie, Investiturstreit, Kirchenreform, Papst Gregor VII., Kaiser Heinrich IV., Gang nach Canossa und Wormser Konkordat. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung des Investiturstreits im deutschen Reich und beleuchtet die komplexen Beziehungen zwischen Kirche und Staat in dieser Zeit.
- Quote paper
- Martin Teichmann (Author), 2007, Die Laieninvestitur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159763