Die Ständekämpfe in der Römischen Republik entstanden zwischen zwei unterschiedlichen Gruppierungen innerhalb Roms. Auf der einen Seite standen die Patrizier, der alte Geburtsadel, welche daher auf das Monopol der Machtstellungen beharrten. Sie hatten bis zur Mitte der Römischen Republik alle politischen Ämter sowie die Priesterschaft für sich beansprucht. Dieser kleinen Gruppe von Menschen standen auf der anderen Seite die Plebejer gegenüber, welche den Großteil der römischen Bürger stellten. Die Plebejer konnte man aber nicht als bloße heterogene Masse ansehen, sondern konnte dabei noch in eine Unter-, Mittel und Oberschicht differenzieren. Innerhalb von Rom kam es zur Zeit der Römischen Republik fortlaufend zu Widerstand der Plebejer gegen die Patrizier. Die Oberschicht der Plebejer forderte den Zugang zu politischen Ämtern, wogegen die Unterschicht einfach auf ihre schlechte wirtschaftliche Situation aufmerksam machen wollte. Im Laufe der Republik konnten die Plebejer ihre Forderungen größtenteils durchsetzen, worauf auf Seiten der Patrizier einerseits Gewinner, andererseits auch Verlierer gab. Eine Person aus den Reihen der Verlierer war Appius Claudius Caecus. Dieser versuchte jedoch den politischen Einfluss seines Geschlechtes in Rom wieder zu etablieren, indem er bei seiner politischen Laufbahn zahlreiche Reformen und Neuerungen versuchte durchzusetzen. Die Handlungen von Caecus sollen in dieser Seminararbeit aufgezeigt werden. Quellen und Grundlagenliteratur zu dieser Thematik existieren nur in geringer Quantität. Dennoch sollen die teilweise unterschiedlichen Theorien in der Wissenschaft im Folgenden dargestellt werden. Ein besonderes Augenmerk liegt nicht nur in der bloßen Benennung von Fakten, sondern es soll einer bestimmten Fragestellung nachgegangen werden. Mein Ziel ist es, die Motivationen von Appius Claudius Caecus zu analysieren, die ihn dazu gebracht haben, seine Reformen und Handlungen in dieser Art und Weise durchzuführen. Dabei werde ich besonders seine Amtszeit als Censor hervorheben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Spannungen zwischen den Patriziern (untereinander) und den Plebejern
- Appius Claudius Caecus – Überblick seiner politischen Laufbahn
- Ämter bis zu seiner Censur
- Aufgaben eines Censors und die Besonderheit der Censur von Caecus
- Die Amtshandlungen des Appius Claudius Caecus
- Die Tribusreform
- lus Flavianum - Der „Frevel“ des Gnaeus Flavius
- Die Reform der Gerichtsformeln und des Kalenders
- Erklärung nach Fögen:
- Erklärung nach Wieacker:
- Erklärung nach Kaser:
- Erklärung nach Rüpke:
- Die Reform der Gerichtsformeln und des Kalenders
- Bauprojekte des Appius Claudius Caecus
- Die Via Appia:
- Die Aqua Appia:
- Bewertung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die politischen Handlungen und Motivationen von Appius Claudius Caecus, einem Patrizier der römischen Republik, der versuchte, den Einfluss seines Geschlechts angesichts der ständischen Konflikte und der Machtverschiebung zu erhalten. Die Arbeit konzentriert sich auf seine Amtszeit als Censor und untersucht seine Reformen und Bauprojekte im Kontext der politischen und sozialen Situation Roms.
- Die Spannungen zwischen Patriziern und Plebejern in der römischen Republik
- Die politische Karriere von Appius Claudius Caecus
- Die Reformen und Bauprojekte unter der Censur von Appius Claudius Caecus
- Die Motivationen und Ziele von Appius Claudius Caecus
- Die Bewertung der Handlungen und des Einflusses von Appius Claudius Caecus auf die römische Gesellschaft.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Kontext der Ständekämpfe in der römischen Republik, die Spannungen zwischen Patriziern und Plebejern, und den Fokus der Arbeit auf die politischen Handlungen von Appius Claudius Caecus, einem Patrizier, der versuchte, den Einfluss seines Geschlechtes inmitten dieser Konflikte wiederherzustellen. Die Einleitung betont die begrenzte Verfügbarkeit von Quellen und die Notwendigkeit einer sorgfältigen Analyse der vorhandenen Materialien.
Spannungen zwischen den Patriziern (untereinander) und den Plebejern: Dieses Kapitel beleuchtet die gesellschaftlichen und politischen Spannungen zwischen Patriziern und Plebejern im antiken Rom. Es differenziert zwischen wohlhabenden und armen Plebejern und ihren unterschiedlichen Forderungen. Das Kapitel beschreibt die Macht der Patrizier, ihre Widerstand gegen die Plebejer und die spaltung innerhalb der Patrizier selbst, zwischen den konservativen (wie den Claudii) und den "plebejerfreundlicheren" Familien. Die Leges Liciniae Sextiae von 367 v. Chr. werden als Meilenstein in diesem Konflikt vorgestellt, der die Macht der Patrizier beschränkte und den Plebejern mehr politische Teilhabe ermöglichte. Die Claudii werden als besonders konservative und kompromisslose Patrizierfamilie dargestellt, die sich gegen die Veränderungen widersetzte.
Appius Claudius Caecus – Überblick seiner politischen Laufbahn: Dieses Kapitel skizziert die politische Karriere von Appius Claudius Caecus, einem Mitglied der bedeutenden, jedoch zunehmend weniger einflussreichen Familie der Claudii. Es beschreibt seine Ämter als Militärtribun und curulischer Ädil, wobei letzterer zweimal ausgeübt wurde - eine ungewöhnliche Tatsache, die möglicherweise auf seinen Ehrgeiz und seinen Versuch hindeutet, seine politische Stellung zu stärken.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Appius Claudius Caecus
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit analysiert die politischen Handlungen und Motivationen von Appius Claudius Caecus, einem einflussreichen Patrizier der römischen Republik. Der Fokus liegt auf seiner Censur und den damit verbundenen Reformen und Bauprojekten im Kontext der politischen und sozialen Lage Roms. Die Arbeit untersucht, wie Caecus versuchte, den Einfluss seines Geschlechts angesichts der ständischen Konflikte und der Machtverschiebung zu erhalten.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Spannungen zwischen Patriziern und Plebejern, die politische Karriere von Appius Claudius Caecus, seine Reformen (insbesondere die Tribusreform und die Reform der Gerichtsformeln/des Kalenders), seine Bauprojekte (Via Appia und Aqua Appia), und seine Motivationen und Ziele. Es wird auch eine Bewertung seiner Handlungen und seines Einflusses auf die römische Gesellschaft vorgenommen. Die unterschiedlichen Interpretationen der Reform der Gerichtsformeln nach Fögen, Wieacker, Kaser und Rüpke werden verglichen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Spannungen zwischen Patriziern und Plebejern, Appius Claudius Caecus – Überblick seiner politischen Laufbahn (einschließlich seiner Ämter vor der Censur und der Aufgaben eines Censors), Die Amtshandlungen des Appius Claudius Caecus (mit Fokus auf die Tribusreform und den "Frevel" des Gnaeus Flavius), Bauprojekte des Appius Claudius Caecus (Via Appia und Aqua Appia) und Bewertung.
Wie werden die Spannungen zwischen Patriziern und Plebejern dargestellt?
Die Arbeit beschreibt die sozialen und politischen Spannungen zwischen den Patriziern und Plebejern, differenziert zwischen reichen und armen Plebejern und ihren jeweiligen Forderungen. Sie beleuchtet den Widerstand der Patrizier, insbesondere der konservativen Familien wie der Claudii, gegen die Forderungen der Plebejer und die daraus resultierenden Konflikte. Die Leges Liciniae Sextiae von 367 v. Chr. werden als wichtiger Wendepunkt in diesem Konflikt dargestellt.
Welche Rolle spielte Appius Claudius Caecus in diesen Konflikten?
Appius Claudius Caecus wird als ein konservativer Patrizier dargestellt, der versuchte, den Einfluss seiner Familie, der Claudier, trotz der wachsenden Macht der Plebejer zu erhalten. Seine Reformen und Bauprojekte werden im Kontext dieses Ziels analysiert. Seine ungewöhnliche zweimaligen Amtszeit als curulischer Ädil deutet auf seinen Ehrgeiz und seinen Versuch hin, seine politische Position zu stärken.
Welche Reformen führte Appius Claudius Caecus durch?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Tribusreform und die Reform der Gerichtsformeln und des Kalenders (im Zusammenhang mit dem "Frevel" des Gnaeus Flavius). Die unterschiedlichen Interpretationen dieser Reformen durch verschiedene Historiker (Fögen, Wieacker, Kaser, Rüpke) werden diskutiert.
Welche Bauprojekte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Via Appia und die Aqua Appia als bedeutende Bauprojekte unter der Censur von Appius Claudius Caecus.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die Arbeit erwähnt die begrenzte Verfügbarkeit von Quellen und die Notwendigkeit einer sorgfältigen Analyse der vorhandenen Materialien. Konkrete Quellenangaben sind nicht im vorliegenden Auszug enthalten.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Schlussfolgerungen der Arbeit sind im vorliegenden Auszug nicht vollständig dargestellt, es wird jedoch eine abschließende Bewertung der Handlungen und des Einflusses von Appius Claudius Caecus auf die römische Gesellschaft in Aussicht gestellt.
- Arbeit zitieren
- Markus Arens (Autor:in), 2010, Appis Claudius Caecus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159787