Else Lasker-Schüler wird in ihrer Prosa, ihren Dramen und vor allem ihrer Lyrik seit langem als die bedeutendste deutsche Dichterin des 20. Jahrhunderts angesehen. Auch ihr bildkünstlerisches Werk ist seit Jahren hoch anerkannt. Der dritte künstlerische Bereich, die Musik in ihrem Werk wurde bislang nur am Rande behandelt. Der vorliegende Text untersucht das lyrische Werk der Dichterin erstmalig in Hinblick auf Wortfelder und deren sprachliche Bedeutung, thematisiert die oft kryptischen Wortneuschöpfungen (Neologismen) in ihrer Lyrik, ihr Konstrukt und ihre semantische Bedeutung.
Wenn nur der Klang der Wörter noch Geltung hat, die Wörter aber keinen lexikalischen Sinn aufweisen, so haben wir es formal mit sinnfreien Lautgedichten zu tun, wie sie etwa im Dada gebräuchlich waren. Lasker-Schüler schuf solche Gedichte als rein sprachklangliche Gegenstücke zu einigen ihrer Originalen; kein früher Dada, sondern eine Lasker-Schüler eigene Klangsprache.
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- Karl Bellenberg (Author), 2025, Die Musikalität in der Lyrik Else Lasker-Schülers, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1598124