Im vorliegenden Fall hat ein 43-jähriger Arbeitnehmer nach einer unfallbedingten Kopfverletzung einen Antrag auf vorzeitige Pensionierung gestellt. Als Begründung führt er anhaltende kognitive Beeinträchtigungen an, die ihn an der Ausübung seiner beruflichen Tätigkeit hindern. Da dieser Antrag jedoch abgelehnt wurde, befindet sich der Fall nun zur weiteren Klärung vor dem zuständigen Arbeits- und Sozialgericht. Im Zuge des Verfahrens wurde ein psychologisches Gutachten zur Einschätzung der Arbeitsfähigkeit des Klienten in Auftrag gegeben. Das Ziel dieser Arbeit ist es nun, die diagnostische Untersuchung für das Gutachten zur Arbeitsfähigkeit des Klienten zu planen. Es sollen relevante Merkmale für die Begutachtung abgeleitet, geeignete diagnostische Verfahren identifiziert und ein Untersuchungsablauf entwickelt werden.
Zur Umsetzung dieses Ziels erfolgt im theoretischen Teil zunächst ein kurzer Überblick über den diagnostischen Prozess sowie eine Auseinandersetzung mit dem Thema Arbeitsfähigkeit und den möglichen kognitiven Beeinträchtigungen infolge von Kopfverletzungen. Dabei werden wesentliche Aspekte dieser Themenfelder herausgearbeitet, um dann auf dieser Grundlage relevante Merkmale für die Begutachtung abzuleiten. Im da-rauffolgenden Anwendungsteil werden drei diagnostische Verfahren vorgestellt, die im Rahmen der Untersuchung zur Anwendung kommen sollen und sodann der geplante Ablauf der Untersuchung unter Einbezug dieser Verfahren skizziert. Schließlich werden in der Diskussion die Vor- und Nachteile der angewandten Instrumente kritisch reflektiert sowie potenzielle Herausforderungen bei der praktischen Umsetzung thematisiert. Ein kurzer Ausblick dazu, wie die gewonnenen Ergebnisse genutzt werden können, rundet die Arbeit ab.
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- Lisa Schwarm (Author), 2025, Psychologische Diagnostik und Begutachtung. Planung einer diagnostischen Untersuchung für ein Gutachten zur Arbeitsfähigkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1599189