Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt immer mehr an Bedeutung sowohl für die Gesellschaft als auch für das Unternehmen und deren Stakeholder. Von Unternehmen wird weit mehr erwartet als nur Gewinn zu machen, viel mehr Wert wird auf nachhaltiges Handeln gelegt. Dabei kommt es auf die drei Standpunkte Soziales, ökologisches und ökonomisches an. Immer mehr Menschen in Deutschland sehen die Nachhaltigkeit eines Unternehmens als einen wichtigen Entscheidungsfaktor bei dem Kauf eines Produktes. Die Erzielung der Nachhaltigkeitsstrategie sowie die unternehmerische Zielsetzung werden mithilfe von Nachhaltigkeitskennzahlen, auch Nachhaltigkeits-KPIs (Key Performance Indicators) genannt, gemessen. Diese „Kennzahlen dienen dem Controlling zur Bewertung der Leistung.“ (Nasca, o. J). Sie unterstützen das Unternehmen zur Umsetzung des nachhaltigen Wirtschaftens in allen Bereichen. Die Relevanz des Nachhaltigkeitscontrollings sowie das wichtigste über die Nachhaltigkeitskennzahlen werden in Punkt 3 noch ausführlicher erläutert. Aber wie unterscheiden sich die Kennzahlen im Nachhaltigkeitscontrolling zwischen verschiedenen Branchen? Da es sich um unterschiedliche Branchen handelt ist davon auszugehen, dass die Kennzahlen ebenfalls voneinander abweichen. Die folgende Arbeit zeigt die Unterschiede der Nachhaltigkeit in der Automobil- und der Lebensmittelbranche auf und soll Antwort darauf geben, ob diese gleiche oder ähnliche Nachhaltigkeitskennzahlen vertreten. Es werden zuerst die wichtigsten Begrifflichkeiten geklärt und anschließend auf die Relevanz des Nachhaltigkeitscontrolling sowie die dazugehörigen wichtigsten Kennzahlen der Nachhaltigkeit eingegangen. Danach folgt die Darstellung zweier großer Unternehmen, jeweils eines aus der Automobilbranche und der Lebensmittelbranche, diese werden anschließend anhand der Kennzahlen verglichen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Begrifflichkeiten
2.1 Kennzahlen
2.2 Nachhaltigkeit
2.3 Controlling
2.4 Branche
3 Theoretische Grundlagen des Nachhaltigkeitscontrolling
3.1 Bedeutung von Nachhaltigkeitscontrolling
3.2 Diewichtigsten Kennzahlen der Nachhaltigkeit
4 Nachhaltigkeitskennzahlen in derAutomobilbranche
4.1 Allgemeines zum Thema Nachhaltigkeit innerhalb derAutomobilbranche
4.2 Nachhaltigkeit und die dazugehörigen Kennzahlen innerhalb derAudi AG
5 Nachhaltigkeitskennzahlen in der Lebensmittelbranche
5.1 Allgemeines zum Thema Nachhaltigkeit innerhalb der Lebensmittelbranche
5.2 Nachhaltigkeit und die dazugehörigen Kennzahlen innerhalb der Nestle AG
6 Gegenüberstellung
7 Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Drei- Phasen- Modell
Abbildung 2: Abteilungen, welche die Nachhaltigkeit vorantreiben und die Abteilungen, in denen die Nachhaltigkeit angesiedelt ist
1 Einleitung
Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt immer mehr an Bedeutung sowohl für die Gesellschaft als auch für das Unternehmen und deren Stakeholder (vgl. Meier, 2023). Von Unternehmen wird weit mehr erwartet als nur Gewinn zu machen, viel mehr Wert wird auf nachhaltiges Handeln gelegt. Dabei kommt es auf die drei Standpunkte Soziales, ökologisches und ökonomisches an (vgl. Statista, 2024a). Immer mehr Menschen in Deutschland sehen die Nachhaltigkeit eines Unternehmens als einen wichtigen Entscheidungsfaktor bei dem Kauf eines Produktes (vgl. Statista, 2024b). Die Erzielung der Nachhaltigkeitsstrategie sowie die unternehmerische Zielsetzung werden mithilfe von Nachhaltigkeitskennzahlen, auch Nachhaltigkeits- KPls (Key Performance Indicators) genannt, gemessen (vgl. Kramer, o. J). Diese „Kennzahlen dienen dem Controlling zur Bewertung der Leistung.“ (Nasca, o. J). Sie unterstützen das Unternehmen zur Umsetzung des nachhaltigen Wirtschaftens in allen Bereichen (vgl. Nasca, o. J). Die Relevanz des Nachhaltigkeitscontrollings sowie das wichtigste über die Nachhaltigkeitskennzahlen werden in Punkt 3 noch ausführlicher erläutert. Aber wie unterscheiden sich die Kennzahlen im Nachhaltigkeitscontrolling zwischen verschiedenen Branchen? Da es sich um unterschiedliche Branchen handelt ist davon auszugehen, dass die Kennzahlen ebenfalls voneinander abweichen. Die folgende Arbeit zeigt die Unterschiede der Nachhaltigkeit in der Automobil- und der Lebensmittelbranche auf und soll Antwort darauf geben, ob diese gleiche oder ähnliche Nachhaltigkeitskennzahlen vertreten. Es werden zuerst die wichtigsten Begrifflichkeiten geklärt und anschließend auf die Relevanz des Nachhaltigkeitscontrolling sowie die dazugehörigen wichtigsten Kennzahlen der Nachhaltigkeit eingegangen. Danach folgt die Darstellung zweier großer Unternehmen, jeweils eines aus der Automobilbranche und der Lebensmittelbranche, diese werden anschließend anhand der Kennzahlen verglichen.
Zur besseren Lesbarkeit wird in dieser Studienarbeit das generische Maskulinum verwendet. Die in dieser Arbeit verwendeten Personenbezeichnung beziehen sich - sofern nicht anders kenntlich gemacht - auf alle Geschlechter.
2 Begrifflichkeiten
2.1 Kennzahlen
Kennzahlen sind eine „Zusammenfassung von quantitativen, d.h. in Zahlen ausdrückbaren Informationen für den innerbetrieblichen (betriebsindividuelle Kennzahlen) und zwischenbetrieblichen (Branchen- Kennzahlen) Vergleich (etwa Betriebsvergleich, Benchmarking)“ (Hennig et. al., o. J). Sie „dienen der Entscheidungsunterstützung, Steuerung und Kontrolle von Maßnahmen“ (ebd.). Kennzahlen werden auch mit dem englischen Begriff key performance indicators, kurz KPI betitelt (vgl. Springer Gabler, o. J) und beziehen sich „auf den Erfolg, die Leistung oder Auslastung des Betriebs, seiner einzelnen organisatorischen Einheiten oder einer Maschine (...).“ (Springer Gabler, o. J). Sie stellen Maßzahlen dar um „die betriebswirtschaftlichem] Sachverhalte mit hoher Komplexität möglichst transparent dar[zu]stellen. Dadurch sind sie sowohl Grundlage als auch wichtigstes Instrument für die Führung und das Controlling Ihres Unternehmens.“ (Lexoffice Redaktion, o. J). Durch „Kennzahlen lassen sich betriebliche Vorgänge messen, betriebliche Sachverhalte beurteilen, komplexe Sachverhalte kurz und prägnant darstellen, Maßstäbe für die Zukunft festlegen und kritische Erfolgsfaktoren festmachen.“ (Vollmuth/Zwettler, 2020, S.8). Kennzahlen werden als Messwerte dargestellt und lassen sich zwischen drei Varianten unterscheiden. Es gibt die absoluten Kennzahlen (Grundzahlen), welche nicht ausgerechnet werden müssen, sondern aus den vorhandenen Daten entnommen werden können. Des Weiteren gibt es die Verhältniszahlen, welche mehrere Zahlen aus den Unternehmensdaten miteinander vergleichen. Neben den absoluten Kennzahlen und den Verhältniszahlen gibt es noch die Richtzahlen, welche die externen Orientierungsgrößen mit den Kennzahlen vergleichen (vgl. Vollmuth/Zwettler, 2020, S. 10). Kennzahlen können über sehr viele Bereiche im Unternehmen Auskunft geben dazu gehören die Finanziellen Aussagen, die Qualitätsauskunft, die Kunden- sowie die Mitarbeiterzufriedenheit und die Nachhaltigkeit (vgl. Vollmuth/Zwettler, 2020, S.16-17). Die Auswertung von Kennzahlen kann eine große Unterstützung für das Unternehmen sein. Sie können helfen bei der Beurteilung der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens, der Überwachung der Gesamtlage oder das Aufdecken von Stärken und Schwächen. Auch helfen sie die Veränderungen zu beobachten und dadurch rechtzeitig Fehler vorzubeugen. Sie unterstützen auch dabei das eigene Unternehmen mit anderen zu vergleichen (vgl. Vollmuth/Zwettler, 2020, S.18). Die KPls haben den Zweck die obere Führungsebene eines Unternehmens bei der Findung von Entscheidungen sowohl auf kurzfristiger als auch auf langfristiger Sicht des Controllings zu unterstützen (vgl. Vollmuth/Zwettler, 2020, S. 19). Neben der Führungsposition profitieren aber auch die Stakeholder wie Kunden und Lieferanten von den veröffentlichen Kennzahlen, da sie viele Informationen sowie Beurteilungsmaßstäbe dadurch schöpfen können. Aber auch Gesellschafter, Aktionäre und die Öffentlichkeit haben einen guten Einblick in das Unternehmen durch die veröffentlichten Kennzahlen (vgl. Vollmuth/Zwettler, 2020, S.19-20). Die Kennzahlen werden in einem Nachhaltigkeitsbericht erfasst und veröffentlicht. Es nannte sich bis zuletzt die Corporate Sustainability Reporting- Berichtspflicht (CSR). Unternehmen, die über 500 Mitarbeiter beschäftigen und kapitalmarktorientiert sind haben eine CSR- Berichtspflicht. Genauso wie „Banken, Versicherungen und
Fondsgesellschaften“ (Industrie- und Handelskammer, o. J) und wenn der Umsatz über 40 Millionen Euro oder die Bilanzsummer über 20 Millionen Euro beträgt, sind die Unternehmen zur Berichtserstattung verpflichtet (vgl. Industrie- und Handelskammer, o. J). Seit dem Geschäftsjahr2024 gibt es neue Richtlinien überdie Nachhaltigkeitsberichterstattung der Unternehmen. Sie nennt sich die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSDR). Dadurch müssen nun weitaus mehr Unternehmen einen Nachhaltigkeitsbericht erbringen (vgl. Industrie- und Handelskammer, o. J). Die Berichtspflicht gilt somit „für alle großen Kapitalgesellschaften oder ihnen gleichgestellten Gesellschaften, wie haftungsbeschränkte Personenhandelsgesellschaften, unabhängig davon, ob sie kapitalmarktorientiert sind.“ (Industrie- und Handelskammer, o. J). Ebenso gehören Mutterunternehmen dazu, genauso wie kleine und mittlere Unternehmen die mindesten zehn Mitarbeiter beschäftigen, wenn sie zudem Kapitalmarktorientiert sind. Damit erhöht sich die Zahl der berichtsverpflichteten Unternehmen auf ca. 14 600 (vgl. Industrie- und Handelskammer, o. J). Da das Ziel der Europäischen Union umfasst bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu sein wurde 2019 der European Green Deal von der Europäischen Kommission beschlossen. Dieser beinhaltet neben den CSDR auch die EU- Taxonomie (vgl. KfW, o. J). Unter der EU- Taxonomie versteht man „ein Regelwerk für Unternehmen, in dem festgelegt ist, welche Wirtschaftsaktivitäten bestimmter Branchen als nachhaltig eingestuft werden.“ (KfW, o. J). Falls ein Unternehmen als nicht nachhaltig eingestuft wird kann dies negative Auswirkungen auf die Kreditfähigkeit haben. Der Inhalt der EU- Taxonomie ergibt sich aus sechs Umweltzielen. Die Taxonomie ist erfüllt, wenn ein Unternehmen zu einem der sechs Ziele einen bedeutenden Beitrag zur Realisierung liefert aber gleichzeitig gegen kein anderes Ziel steuert. Zudem müssen bestimmte Mindestanforderungen erfüllt sein zum Beispiel die Wahrung der Menschenrechte sowie ein angemessenes Arbeitsumfeld (vgl. KfW, o. J). Eine Gemeinsamkeit, welche die EU- Taxonomie und die CSDR hat, sind die ESG- Kriterien. Die Abkürzung für ESG steht für Environmental, Social und Governance. Dies lautet übersetzt: Umwelt, Soziales und Unternehmen. Diese Kriterien geben Auskunft darüber, ob ein Unternehmen nachhaltig handelt (vgl. ebd.). Auch Kennzahlen lassen sich in diese ESG- Kriterien einteilen.
2.2 Nachhaltigkeit
„Als nachhaltig wird eine Entwicklung bezeichnet, bei der heutige Bedürfnisse befriedigt werden (intergenerationale Gerechtigkeit), ohne zukünftigen Generationen die Lebensgrundlage zu entziehen (internationale Gerechtigkeit).“ (Nowak et.al., o. J). Mit der Nachhaltigkeit sind die Drei Dimensionen: wirtschaftliche effizient (ökonomisch), sozial gerecht und ökologisch tragfähig zu beachten (vgl. Bundesministerium fürwirtschaft- liche Zusammenarbeit und Entwicklung, o. J). Diese Dimensionen bilden das DreiSäulen-Modell, siehe Abbildung 1. Diese stellen die Grundlage für das Corporate Social Responsibility (CSR) Konzept dar (vgl. Lexikon der Nachhaltigkeit, 2015). „Dabei sind die Dimensionen der Nachhaltigkeit völlig gleichwertig und in der Reihenfolge der Anwendung beliebig austauschbar.“ (Englert/Ternes, 2019, S.62). Hinter dem Drei- Säulen- Modell steckt die EU, welche 1997 mit dem Vertrag von Amsterdam die Drei Dimensionen der Nachhaltigkeit verfasst hat. Dabei sollte nicht nur auf die Natur geachtet werden, sondern auch auf die wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Ansichten achtgegeben werden (vgl. Lexikon derNachhaltigkeit, 2015).
Abbildung 1: Drei-Phasen-Modell
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Die Nachhaltigkeit eines Produktes oder einer Dienstleistung liegt vor, wenn alle drei Aspekte eingehalten und gleichermaßen angewendet wurden (vgl. Englert/ Ternes, 2019, S.62). Unter der ökologischen Nachhaltigkeit versteht man „innovative Lösungen umzusetzen, die u.a unsere Lebensgrundlagen langfristig lebenswert erhalten (...)“ (Hinrichs, 2021, S. 34). Mit der Sozialen Nachhaltigkeit soll das soziale Wohlbefinden gestärkt und gesichert werden zum Beispiel die Sicherung der Lebensnotwendigkeiten, das Vorgehen gegen Armut oder Gleichberechtigung auf dem Arbeitsmarkt sicherzustellen (vgl. ebd. S. 34-35). Mit der letzten Dimension der drei Säulen, die Ökonomischen Nachhaltigkeit, ist gemeint die Betriebe zukunftssicherer und effizienter zu gestalten (vgl. ebd. S. 35).
Durch nachhaltiges Wirtschaften wird eine Grundlage für eine Unternehmensstrategie geschaffen und es stellt eine zentrale Einstellung sowie ein richtungsweisendes Prinzip für die strategische Ausrichtung von Unternehmen dar (vgl. ebd. S. 16).
2.3 Controlling
Unter Controlling versteht man ,,ein[en] Teilbereich des unternehmerischen Führungssystems, dessen Hauptaufgabe die Planung, Steuerung und Kontrolle aller Unternehmensbereiche ist. Im Controlling laufen die Daten des Rechnungswesens und anderer Quellen zusammen.“ (Weber, o. J). Abgeleitet wird der Begriff Controlling aus dem Englischen to control. Übersetzt heißt es beherrschen und steuern (vgl. Jung, 2014, S. 6). Controlling lässt sich vielseitig definieren aber der Großteil der Definitionen haben eine gemeinsame Grundlage: „die Hauptaufgabe des Controllings ist im Wesentlichen die Sicherstellung der Erreichung der Unternehmensziele, insbesondere durch das zielgerichtete Koordinieren aller Maßnahmen auch über die betrieblichen Bereichsgrenzen hinaus“ (Jung, 2014, S. 7). Spezifische Tätigkeiten sind zum Beispiel kontinuierliche Überprüfung der Unternehmensstrategie, Koordination von Planungs- und Steuerungsprozessen und die Beschlussfassung (vgl. Jung, 2014, S. 8). Auch wichtig zu wissen ist, dass Controlling „primär keine Stelle oder gar eine Person [bezeichnet], sondern ein Aufgabenfeld, das gegebenenfalls von verschiedenen Personen oder auch der Geschäftsleitung selbst wahrgenommen wird, ohne dass eine bestimmte Person die Funktionsbezeichnung Controller trägt.“ (Jung, 2014, S.8). In kleinen mittelständischen Unternehmen wird das Controlling oftmals von der Leitung selbst übernommen (vgl. Jung, 2014, S.8).
Controlling hat vier wesentliche Funktionen, dazu gehören die „Ermittlungs- und Dokumentationsfunktion, [die] Planungs-, Prognose- und Beratungsfunktion, [die] Vorgabe- und Steuerungsfunktion [und die] Kontrollfunktion.“ (Jung, 2014, S.11). Zur Ermittlungsund Dokumentationsfunktion gehört die Kontrolle der Bilanziellen Effizienz oder auch die Gestaltung einer effektiven Kosten- und Leistungsrechnung. Unter der Planungs-, Prognose- und Beratungsfunktion versteht man die Ausarbeitung eines erfolgreichen Gesamtplanes, Ausblicke in die Zukunft erarbeiten und die Beratung bei der Zieldefinition. Durch die Vorgabe- und Steuerungsfunktion sollen die Planungsziele durchgehend überwacht werden sowie Differenzen erkannt und Lösungen zur Behebung gefunden werden. Auch gehört der wechselnde Informationsfluss sowie die durchgehende Meldung des aktuellen Standes dazu. Mit der Kontrollfunktion ist die Kontrolle der Planung, Erfolge sowie Ergebnisse gemeint (vgl. ebd. S.11). Die genannten Funktionen „stellen ein großes Informationsinstrumentarium dar. Die Datenerfassung und Verarbeitung stellt durch laufende Steuerungs- und Kontroll-informationen die Erfüllung der Unternehmensziele sicher.“ (Jung, 2014, S.11).
Das Zentrale „Ziel des Controllings ist die Verbesserung der betrieblichen Tätigkeit, indem Controller und Controlling Informationen liefern, die die Entscheidungsfindung auf allen Unternehmensebenen erleichtern, weil sie für mehr Transparenz sorgen.“ (Internationaler ControllerVerein eV, o. J). Um das Ziel zu erreichen ist zwischen dem operativen und strategischen Controlling zu unterscheiden. Unter operativem Controlling versteht man die Zielsetzung, Vorbereitung und die Lenkung innerhalb eines Jahres.
Strategisches Controlling umfasst das Konzept sowie die Kontrolle der Strategien für einen nicht vorgegebenen Zeitraum (vgl. InternationalerControllerVerein eV, o. J).
2.4 Branche
Unter einer Branche versteht man die „Sammelbezeichnung für Unternehmen, die weitgehend substituierbare Produkte oder Dienstleistungen herstellen (bspw. Automobilbranche, Elektronik, Pharmaindustrie“ (Engelhard, o. J). Der Begriff Branche oder auch Wirtschaftszweige genannt, wird für Betriebe, die dieselben Produkte oder Dienstleistungen anbieten, angewendet (vgl. EWD Expertennetzwerk Deutschland GmbH, o. J). Die Einteilung in Branchen wird „anhand von Angebot, Fertigungstechnik oder genutzter Grundmaterialien (...)“ (EWD Expertennetzwerk Deutschland, o. J) vorgenommen. Die Produkte oder Dienstleistungen innerhalb einer Branche sind auswechselbar und lassen sich ersetzen. Die Brancheneinteilung erfolgt seit 1950 durch das statistische Bundesamt (vgl. ebd.). Unternehmen mit den gleichen Produktionsverfahren oder denselben Grundstoffen werden gebündelt und innerhalb Fachverbändern oder Kammern koordiniert. Ebenso können für die verschiedenen Branchen Tarifverträge geschlossen werden (vgl. ebd.). Folgende sind Beispiele für bedeutsame Branchen innerhalb Deutschlands: Pharmaindustrie, Lebensmittelindustrie, Textilindustrie, Bauindustrie, Halbleiterindustrie und die Automobilindustrie (vgl. Lexware, 2023). In der heutigen Zeit gibt es aber einige Betriebe welche bereichsübergreifenden Produkte oder Dienstleistungen anbieten. Somit sind sie nicht nur einer Branche zugeordnet, sondern befinden sich in Nischen. Ein Beispiel dafür ist die Internetbranche und die E- Commerce- Branche (vgl. ebd.). Zu den Ertragsstärksten Wirtschaftszweigen in Deutschland zählen der Kraftfahrzeugbau, der Maschinenbau, die Chemisch- pharmazeutische Industrie, die Elektrotechnik und die Ernährungsindustrie. Es ist aber mit Abstand zu erkennen, dass die Automobilindustrie mit dem hohen Umsatz und der hohen Zahl an Beschäftigten weit vorne liegt und somit einen wichtigen Beitrag zur Wirtschaft liefert. Dazu gehören die Automobilhersteller wie VW, Audi, BMW und Porsche, welche die Autos weltweit verkaufen (vgl. ebd.). Auch das Gehalt weicht von Branche zu Branche ab. Am besten bezahlt wird im Banksektor, danach folgt die Luft- und Raumfahrtindustrie und anschließend die Pharmabranche. Am schlecht bezahltesten werden die Beschäftigten in der Handwerksbranche, der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei, Gartenbau und im Gastgewerbe (vgl. ebd.). Natürlich spielen neben der Branche auch das Bundesland sowie die Berufserfahrung eine Rolle für die Gehaltshöhe. Für Branchen, welche sich mit erneuerbaren Energien und Verbesserung des Umweltschutzes beschäftigen ist davon auszugehen, dass diese in Zukunft mehr an Bedeutung gewinnen, da darauf immer mehr Wert gelegt wird und diese auch gefördert wird. Dazu gehört auch die nachhaltige und umweltfreundliche Mobilität wie
Elektroautos aber auch die Recyclingindustrie, da derAbfall in den Meeren und auf Deponien immer mehrzunimmt (vgl. Lexware, 2023).
3 Theoretische Grundlagen des Nachhaltigkeitscontrolling
3.1 Bedeutung von Nachhaltigkeitscontrolling
Aufgabe des Nachhaltigkeitscontrolling, was auch Green Controlling genannt wird, ist die Bereitstellung der Informationen über die in Punkt 2.2 beschriebenen Drei Dimensionen: Ökonomie, Ökologie und Soziales. Der wesentliche Bestandteil ist die ökonomische Dimension. Daneben werden Informationen des ökologischen Aspektes über die Beschaffung von Kraftstoffen, Öl, Gas und Strom bereitgestellt. Dabei liegt der Fokus auf der Messung des CO2- Ausstoßes (vgl. Nasca, o. J). Der Soziale Aspekt ist dagegen noch nicht so ausgebaut, wird sich aber mit den neuen CSR- Regelungen weiter voran bewegen (vgl. Nasca, o. J). Das Controlling stellt „die instrumentale Betrachtung in den Vordergrund.“ (Sailer, 2024, S.37). Es „baut auf dem Gedanken der Nachhaltigkeit auf und soll den rein ökonomischen Part um die Komponenten Ökologie und Soziales ergänzen.“ (Nasca, o. J). Gründe für die mehr Achtung auf das Nachhaltige Controlling sind die „Veränderungen der Umweltbedingungen, Zunahme von Umweltkatastrophen und deren (finanziellen) Auswirkungen, Entstehung neuer gesetzlicher Rahmenbedingungen [sowie] Veränderungen der (Kunden-) Anforderungen.“ (Nasca, o. J). Innerhalb des Green Controllings gibt es die sogenannten „Grünen Strategien“. Eine davon ist Green Complaince und beinhaltet nur die Wahrung der gesetzlichen Vorschriften und es wird nicht mehr als nötig im Unternehmen umgesetzt. Eine weitere Strategie ist die Abwartende Strategie, in der dem Unternehmen die Wichtigkeit der Nachhaltigkeit bewusst ist, es aber trotzdem nicht umgesetzt wird, da nicht genug externer Druck besteht. Des Weiteren gib es die Strategie der Grünen Produkte und Leistungen in der viel Wert auf die Herstellung und der Verkauf umweltfreundlicher Produkte gelegt wird und auch einiges umgesetzt wird es aber trotzdem noch nicht komplett ausgereift ist. Die vierte und letzte Strategie ist die ganzheitlich grüne Strategie, in der das Unternehmen sich komplett umweltfreundlich bewegt und der Nachhaltigkeitsaspekt einen hohen Stellwert erzielt hat (vgl. Nasca, o. J).
Trotz der Strategien gibt es immer noch Unstimmigkeiten zwischen dem funktionalen Erfordernis und der Umsetzung der nachhaltigen Aspekte innerhalb Unternehmen (vgl. Sailer, 2024, S.37). Auch gibt es keine einheitlichen Lösungen, wer sich innerhalb des Unternehmens um die Nachhaltigkeit kümmert und in welcher Abteilung oder Bereich die Nachhaltigkeit angesiedelt ist (vgl. Schäffer, o. J, S.7). Dies lässt sich gut aus der in Abbildung 2 aufgezeigten Umfrage erkennen:
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Abteilungen, welche die Nachhaltigkeit vorantreiben und die Abteilungen, in denen die Nachhaltigkeit angesiedelt ist. Umfrage von Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern im WHU Controller Panel (Eigene Darstellung in Anlehnung an Schäffer, o. J, S. 6)
Aus der Umfrage geht hervor, dass bei nur 21% der Befragten aus Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern das Controlling dabei unterstützt, das Thema Nachhaltigkeit weiter voranzutreiben. Auch die Ansiedlung der Nachhaltigkeit in der Controlling Abteilung beträgt bei Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern nur 6%. Von großen Unternehmen wird erwartet, dass sie sich mit dem Thema Nachhaltigkeit ausführlich beschäftigen, laut der Umfrage wird mit 17% das Thema Nachhaltigkeit in einer Nachhaltigkeitsabteilung bearbeitet (Schäffer, o. J, S. 7-8). Daneben ist zu erkennen, dass die Abteilungen, die die Nachhaltigkeit vorantreiben sich sehr weit Strecken und dabei Abteilungen wie die Strategieabteilung, Nachhaltigkeitsabteilung, Kommunikation& PR, Controlling und Marketing dazu beitragen. Auch die Ansiedlung der Nachhaltigkeit in eine einzige Abteilung ist nicht möglich. Aus der Umfrage geht hervor, dass es am häufigsten in der Strategieabteilung, Nachhaltigkeitsabteilung, Kommunikation& PR und in der Controlling Abteilung angesiedelt ist. Erschreckend ist auch, dass bei 18% die Nachhaltigkeit in keiner Abteilung angesiedelt ist (vgl. Sailer, 2024, S. 38). Somit sollte das Thema Nachhaltigkeit in Zukunft „nicht nur zu berichten, sondern systematisch in die Unternehmenssteuerung zu integrieren [sein].“ (Schäffer, o. J, S.8).
3.2 Die wichtigsten Kennzahlen der Nachhaltigkeit
„Nachhaltigkeitskennzahlen verhelfen dem Unternehmen, ein nachhaltiges Verhalten und Wirtschaften auf allen operativen Ebenen umsetzen zu können.“ (Nasca, o. J).
Grundsätzlich gibt es fünf Punkte, welche in der Berichtserstattung eines Unternehmens zu finden sind. Dazu gehören die „Umweltbelange, Arbeitnehmerbelange, Sozialbelange, Achtung der Menschenrechte [und die] Bekämpfung [von] Korruption [und] Bestechung“ (Meier, 2023). Über welche Kennzahlen ein Unternehmen berichtet hängt zum einem von den jeweiligen festgelegten Nachhaltigkeitszielen ab und zum anderen ob ein Unternehmen gesetzlich zur Berichtserstattung verpflichtet ist. Dann sollte das Unternehmen zu den oben genannten Punkten weitere erarbeitete Kennzahlen veröffentlichen (vgl. Meier, 2023.). „Durch diese Kennzahlen können Unternehmen ihre strategischen Ziele im Hinblick auf Nachhaltigkeit besser verfolgen und kommunizieren."(Global Changer, 2024). Die folgenden Kennzahlen lassen sich ebenfalls in die Drei Dimensionen einteilen.
Zu den Ökologischen Kennzahlen, also zu denen die sich mit der Umwelt und dem ökologischen Fußabdruck eines Unternehmens beschäftigen, gehören die CO2- Emissionen aber auch der Verbrauch von Energie, biologische Vielfalt und die Abfallmenge (vgl. ebd.). Des Weiteren spielen die Treibhausgasemissionen, der Verbrauch von Wasser und die Wiederverwertungsrate eine große Rolle der ökologischen Kennzahlen (vgl. Meier, 2023).
Die sozialen Kennzahlen haben die wichtige Aufgabe sich um das Wohlbefinden der Arbeitnehmer, die Gesellschaft und um die Einhaltung der Menschenrechte zu kümmern. Dazu zählen Kennzahlen wie die Sicherheit am Arbeitsplatz, die Zufriedenheit der Mitarbeiter und Diversität (vgl. Global Changer, 2024). Darunter fallen auch Kennzahlen wie die Fluktuationsrate, Krankheitstage, Altersverteilung und der Anteil an Frauen in Leitenden Positionen (vgl. Meier, 2023). „Diese Kennzahlen geben Aufschluss darüber, wie ein Unternehmen sein soziales Umfeld wahrnimmt und fördert und wie es intern soziale Standards umsetzt.“ (Global Changer, 2024).
Zu der letzten Dimension der Ökonomischen Kennzahlen zählen die Organisation und Prinzipen der Unternehmenssteuerung. Dabei geht es um Offenheit, Risikoverwaltung und die Einhaltung von gesetzlich vorgeschriebenen Regeln (vgl. Global Changer, 2024). Mögliche Kennzahlen sind der Gewinn, Umsatz sowie Innovationsfähigkeit (vgl. pmOne AG, o. J).
Diese genannten Kennzahlen sind nur mögliche Beispiele, je nach Unternehmen und Nachhaltigkeitsziel können die Kennzahlen abweichen. Aber im Großen und Ganzen sind dies die wichtigsten und meistvertretenen Kennzahlen innerhalb Unternehmen. Wie sich die Kennzahlen in den zwei großen Branchen der Automobil- und Lebensmittelbranche zeigen, wird im folgenden Kapitel näher erläutert.
4 Nachhaltigkeitskennzahlen in derAutomobilbranche
4.1 Allgemeines zum Thema Nachhaltigkeit innerhalb derAutomobilbranche
Das Thema Nachhaltigkeit innerhalb derAutomobilbranche bringt aktuell einige Herausforderungen mit sich und sollte in Zukunft definitiv weiter ausgebaut werden.
In derAutomobilbranche wird aktuell anteilig weniger in die Nachhaltigkeit investiert als in dem Jahr 2020. Dadurch würden bis zum Jahr 2030 nur 19% statt die vorgegebenen 35% an Treibhausgasemissionen eingespart werden (vgl. Garschagen, 2023). Zu den Herausforderungen zählen der Einstieg in die Elektromobilität und somit einen Einstieg in einen neuen Markt, auch die verzögerten Lieferketten und die Folgen der Energiekrise bringen Probleme mit sich. Dadurch wird das Thema Nachhaltigkeit oftmals hintenangestellt (vgl. Garschagen, 2023). Jedoch ist das Thema Nachhaltigkeit in der heutigen Zeit nicht mehr vom alltäglichen Leben auszuschließen (vgl. Wallner, 2023). Denn die Abnehmer von Autos haben immer mehr Interesse daran nachhaltig und umweltschonend auf den Straßen unterwegs zu sein. Damit steigt auch der Druck der Automobilhersteller, denn diese müssen dementsprechend aktiv werden (vgl. ESGvolution, 2023). Für die „Automobilbranche bedeutet dies zum einen, dass Fahrzeuge mit nachhaltig erzeugten Energieträgern betrieben, und zum anderen, dass Komponenten und Werkstoffe klimaschonend und umweltgerecht produziert sowie rezykliert werden.“ (Köllner/ Eisenkrämer, 2022). Des Weiteren besteht die Schwierigkeit für die Unternehmen darin die Vorgaben des Gesetzes nachzugehen und daneben eine kostengünstige Herstellung sicherzustellen, welche zudem die Wünsche der Kunden erreichen (vgl. PwC, o. J). Unter den damit verbundenen wichtigsten Nachhaltigkeitskennzahlen aus derAutomobilbranche fällt die Reduzierung der CO2- Emissionen (vgl. Wallner, 2023) sowie ein geringer Energieverbrauch bei der Herstellung von Fahrzeugen (vgl. ESGvolution, 2023). Da Rohstoffe nicht unbegrenzt verfügbar sind benötigt es eine neue Strategie für eine nachhaltige Wertschöpfungs- und Lieferkette, dabei spielt das Thema Recycling eine wichtige Rolle. Jedoch ist Recycling mit viel Aufwand und Kosten verbunden, deswegen greifen Unternehmen noch auf die Neubeschaffung von Rohstoffen zurück (vgl. Wallner, 2023). In Zukunft sollte aber daran gearbeitet werden einen „umfassenden Recyclingprozess zu etablieren und in großem Stil Remanufacturing zu betreiben- also gebrauchte Teile oder Produkte industriell aufzuarbeiten.“ (Wallner, 2023). Neben der Wertschöpfung sollte auch Einsicht an der Lieferkette gewährt werden, um den Ursprung der Materialien zu ermitteln und die Nachhaltigkeit feststellen zu können (vgl. PwC, o. J).
Für die Automobilbranche lassen sich folgende Nachhaltigkeitskennzahlen als die bedeutendsten darstellen. Das ist zum einen die „Flottenemissionen und Material- und
Recyclingmanagement, wie der Anteil an recycelbaren oder kreislauffähigen Materialien (...).“ (Kramer, 2023) und zum anderen die „Anteile von umweltfreundlichen Fahrzeugen in der Flotte, Produktsicherheit sowie Wasser-, Energie-, Lösungsmittel- und Material- verbräuche durch Produktion, Transport, Produktionsabfall wesentlich.“ (Kramer, 2023). Welche Nachhaltigkeitskennzahlen in der Praxis tatsächlich verwendet werden wird im folgenden Punkt anhand eines großen Automobilherstellers genauer dargestellt.
4.2 Nachhaltigkeit und die dazugehörigen Kennzahlen innerhalb der Audi AG
Der deutsche Automobilhersteller Audi, welcher seinen Sitz in Ingolstadt hat, ist eine Tochterfirma der Volkswagen AG. Audi gehört zu den zweitstärksten bei Umsatz und Absatz unter den im VW-Konzerns vertretenen Automarken (vgl. Impey, 2024). Innerhalb derAudi AG arbeiten über 87.000 Mitarbeitende in 21 Werken auf 12 Ländern verteilt. 2023 hatte Audi über 1.900.000 Auslieferungen (vgl. Audi AG, o. J a).
Das Thema Nachhaltigkeit ist bei derAudi AG sehr präsent. Zu den Nachhaltigkeitszielen von Audi gehört, dass bis 2025 alle Standorte bilanziell CO2- neutral sein sollen sowie die Investition von über 250 Millionen Euro in Aus- und Weiterbildung für die Mitarbeitenden (vgl. Audi AG, o. J b) und bis 2027 möchte Audi „in allen Kernsegmenten ein rein batterieelektrisches Fahrzeug anbieten. Bis zum Jahr 2033 wird die Produktion der letzten Verbrenner Modelle sukzessive beendet.“ (Audi AG, o. J b). Audi wirbt damit ökonomische, ökologische und soziale Verantwortung zu übernehmen und, dass das nachhaltige Wirtschaften ein wichtiger Bestandteil der Entscheidungen und Produkte ist. (vgl. Audi AG, o. J b).
In dem Nachhaltigkeitsbericht von Audi aus dem Jahr 2023 werden die wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen in die ESG- Kriterien eingeteilt, bewertet und mit den Kennzahlen näher dargestellt (vgl. Audi AG Nachhaltigkeitsbericht, 2023, S.62).
Zum Punkt Environmental (E) sind die „Emissionen und Energie entlang der Wertschöpfungskette“ (Audi AG Nachhaltigkeitsbericht, 2023, S.66) aufgeführt. Audi ist durchgehend daran die CO2- Emissionen sowie den Energieverbrauch entlang des gesamten Wertschöpfungsprozess zu reduzieren und somit den Umweltfußabdruck zu mindern. Das Ziel welches Audi verfolgt ist die CO2- Neutralität innerhalb der Fertigung bis 2025, und bis zum Jahr 2050 soll das ganze Unternehmen CO2- neutral sein (vgl. Audi AG Nachhaltigkeitsbericht, 2023, S. 66). Zu den Kennzahlen welche Audi in ihrem Bericht veröffentlichen gehört der Energieverbrauch. Dieser wird als Gesamtzahl sowie nurfür das Automobil Segment angegeben. Zudem wird der Strom, Wärme, Brenngase für die Produktion, Kälte und Exportierte Energie angegeben. Eine weiter Kennzahl ist der Einsatz von Brennstoffen, darunter fällt der Brennstoffeinsatz als Gesamtes sowie das Erdgas, Biomethan, Heizöl, Dieselkraftstoff und Ottokraftstoff. Neben Energieverbrauch und Brennstoffen werden noch die Emissionen als Nachhaltigkeitskennzahlen angegeben. Darunter fallen zum Beispiel die Treibhausgasemissionen (vgl. ebd., S.7274). Ein weiterer Aspekt, der zum Punkt Environmental gehört ist die „Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Materialien“ (Audi AG Nachhaltigkeitsbericht, 2023, S. 79). Audi möchte nachhaltig mit Rohstoffen umgehen und die Autos umweltschonender sowie Recyclingfreundlicher fertigen (vgl. Audi AG Nachhaltigkeitsbericht, 2023, S. 79). Dazugehörige angegebenen Kennzahlen ist das Abfallaufkommen (vgl. Audi AG Nachhaltigkeitsbericht, 2023, S. 85- 86). Ein weiteres Nachhaltigkeitsthema welches Audi vertritt ist der „Naturschutz und [die] Biodiversität“ (Audi AG Nachhaltigkeitsbericht, 2023, S.87). Audi möchte mit seinem Programm MissiomZero die Biodiversität erhalten (vgl. Audi AG Nachhaltigkeitsbericht, 2023, S. 87). Aus dem Nachhaltigkeitsbericht gehen zudem der Wasserverbrauch und das Abwasseraufkommen als Nachhaltigkeitskennzahlen hervor. (vgl. Audi AG Nachhaltigkeitsbericht, 2023, S.92).
Zum Aspekt Social (S) hat Audi den Punkt „Faire Arbeitsbedingungen und moderne Arbeitsformen“ (Audi AG Nachhaltigkeitsbericht, 2023, S.95) angebracht, welche die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter steigern soll (vgl. Audi AG Nachhaltigkeitsbericht, 2023, S.95). Angegebene Kennzahlen dafür sind die Beschäftigten, welche in Teil- oder Elternzeit sind, aber auch die Angabe der weiblichen und männlichen Mitarbeiter in Elternzeit sowie die Dauer der durchschnittlichen Elternzeit. Zudem sind Kennzahlen über die Qualifizierungszeit pro Mitarbeiter angegeben (vgl. Audi AG Nachhaltigkeitsbericht, 2023, S.98). Ein weiteres Soziales Thema ist der „Arbeits- und Gesundheitsschutz“ (Audi AG Nachhaltigkeitsbericht, 2023, S.107) denn um langfristig erfolgreich zu sein benötigt es engagierte und produktive Mitarbeiter (vgl. Audi AG Nachhaltigkeitsbericht, 2023, S.107). Zu den Kennzahlen gehören der Gesundheitsstand im Unternehmen, die Unfallhäufigkeit und die Betriebsunfälle (vgl. Audi AG Nachhaltigkeitsbericht, 2023, S.109). Zudem beschäftigt sich die Audi AG mit der „Unternehmenskultur, Integration und Vielfalt“ (Audi AG Nachhaltigkeitsbericht, 2023, S.110) um vor Diskriminierung zu schützen (vgl. Audi AG Nachhaltigkeitsbericht, 2023, S.110). Kennzahlen hierfür ist die Belegschaft, darunter fallen dieAuszubildende, Fluktuationsquote, Neueinstellungen und das Durchschnittsalter. Auch die Altersstruktur, der Frauenanteil, Anteil der Akademiker, Anteil der Mitarbeiter mit anderen Nationalitäten und Anteil der Schwerbehinderten Mitarbeiter wird angegeben (vgl. Audi AG Nachhaltigkeitsbericht, 2023, S.114). Ein weiterer Punkt ist die „Stakeholder- Orientierung und langfristige Kundenbeziehungen“ (Audi AG Nachhaltigkeitsbericht, 2023, S.115) um strategische Themen weiterzubringen (vgl. Audi AG Nachhaltigkeitsbericht, 2023, S.115). Eine Nachhaltigkeitskennzahl hierfür ist der Wert zu Verlässlichen externen Partnern. Ein letzter sozialer Aspekt, der aus dem Nachhaltigkeitsbericht hervor geht, ist das „Gesellschaftliche (...) Engagement“ (Audi AG Nachhaltigkeitsbericht, 2023, S.118), da sich Audi sehr für die Gesellschaft einsetzt (vgl. Audi AG Nachhaltigkeitsbericht, 2023, S.118). Dazugehörige Kennzahlen sind die Arbeitsaufträge für Behinderte Menschen und die Ausgaben für das gesellschaftliche Engagement (vgl. Audi AG Nachhaltigkeitsbericht, 2023, S.120).
Für den Punkt Governance (G) wurde im Nachhaltigkeitsbericht die „nachhaltige Unternehmensführung“ (Audi AG Nachhaltigkeitsbericht, 2023, S.122) aufgeführt. Eine Kennzahl dafür ist das ISS-ESG- Rating (vgl. Audi AG Nachhaltigkeitsbericht, 2023, S.124), dies ist eine Agentur, welche die Wichtigen Themenfelder analysiert (vgl. Audi AG Nachhaltigkeitsbericht, 2023, S.123).
5 Nachhaltigkeitskennzahlen in der Lebensmittelbranche
5.1 Allgemeines zum Thema Nachhaltigkeit innerhalb der Lebensmittelbranche
Das Thema Nachhaltigkeit ist für die Lebensmittelindustrie zur heutigen Zeit essenziell und unverzichtbar. Damit sich ein Unternehmen aus der Lebensmittelindustrie im Wettbewerb halten kann müssen die ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekte mit einbezogen werden. Daneben müssen auch ständig die Ansprüche der Kunden im Auge behalten werden (vgl. Kohl/ Sabet, 2020, S.2). Zu den Ökonomischen Faktoren gehört die Anfertigung einer Wesentlichkeitsanalyse, wodurch die Chancen, Risiken und Herausforderungen (vgl. Kohl/ Sabet, 2020, S.2) festgestellt werden „und aufgrund sich stetig wandelnder Rahmenbedingungen an den Märkten weiterentwickelt werden [müssen].“ (Kohl/ Sabet, 2020, S.2). Das Thema Nachhaltigkeit muss in allen Bereichen eines Lebensmittelunternehmens integriert sein. Auch ist entscheidend Richtlinien, Abläufe und Kennzahlen mit einzusetzen, um die Nachhaltigkeitsziele in Zusammenarbeit mit den Beschäftigten zu erzielen (vgl. ebd.). In Bezug auf die ökologischen Faktoren „spielen vor allem der Umgang mit Ressourcen wie Agrarrohstoffen, Energie, Wasser sowie klimarelevante Emissionen eine wichtige Rolle.“ (Kohl/ Sabet, 2020, S.2). Wie die Umsetzung des Umweltschutzes durchgeführt wird, hängt von dem jeweiligen Unternehmen und seinen Zielen sowie Herausforderungen ab. Ein Unternehmen was sich zum Beispiel um Tierprodukte kümmert, muss die Standards des Tierschutzes einhalten. Ein anderes Unternehmen welche Produkte produziert, die eine genaue Kühlkette einhalten müssen, hat sich mit der Effizienz von Energie zu beschäftigen. Aber ein Punkt, welcher jedoch jede Art von Unternehmen in der Lebensmittelbranche betrifft, ist die Reduzierung von Nahrungsmittelverluste (vgl. ebd.). Zu den Sozialen Punkten zählen Inhalte „wie Arbeitnehmerrechte, Compliance, Chancengerechtigkeit, Gesundheit oder Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Rolle der Unternehmen in der Region sowie „Menschenrechte in der Lieferkette“.“(ebd.). Diese aufgeführten Aspekte aus den Bereichen Ökonomie, Ökologie und Soziales können jedoch auch in einem Interessenkonflikt stehen und dies stellt eine Hürde für die Betriebe innerhalb der Lebensmittelindustrie dar (vgl. Kohl/ Sabet, 2020, S.3).
Zu den wichtigsten Nachhaltigkeitskennzahlen aus der Lebensmittelbranche zählen der CO2- sowie der Wasser Verbrauch und die chemische Verunreinigung in Ökosystemen. Auch wird der Abfall angegeben, der durch die Herstellung angefallen ist und der Abfall, der an Nahrungsmittel angefallen ist (vgl. Kramer, 2023). Tatsächlich verwendete Kennahlen aus der Praxis werden im folgenden Punkt anhand eines großen Unternehmens aus der Lebensmittelbranche dargestellt.
5.2 Nachhaltigkeit und die dazugehörigen Kennzahlen innerhalb der Nestle AG
Der Lebensmittelhersteller Nestle zählt „zu den umsatzstärksten Lebensmittelkonzernen weltweit“ (Ahrens, 2024). Der Umsatz liegt bei ca. 93 Milliarden Schweizer Franken. Zu den gängigsten von Nestle produzierten und verkauften Produktgruppen gehören Getränke, welche flüssigförmig oder pulverförmig sind, Tierzubehör, Nahrungsergänzungsmittel, Instantgerichte, Laktoseprodukte, Eis, Süßigkeiten sowie Wasser (vgl. Ahrens, 2024). Bei Nestle arbeiten über 273.000 Mitarbeiter weltweit. Es wird in 81 Ländern und 376 Fabriken produziert. Mit dem Hauptsitz in Frankfurt und den weiteren zwölf Standorten sind bei Nestle 8.450 Mitarbeiter innerhalb Deutschlands beschäftigt. Täglich werden ca. 1 Milliarde Produkte von Nestle verkauft (vgl. Nestle Deutschland AG, o. J a).
Nestle beschäftigt sich sehr mit dem Thema Nachhaltigkeit, was aus der umfangreichen Homepage hervorgeht. Zu den aufgeführten Nachhaltigkeitszielen zählt die CO2- Neutralität, eine Lieferkette, welche ohne Abholzungen funktioniert sowie die Unterstützung einer erneuerbaren Landwirtschaft. Auch geht hervor, dass Nestle sich für einen wertschätzende Handhabung mit Wasser, dem weiter ausbauen von nachhaltigeren Verpackungsmaterialien sowie der Abbau von Benachteiligungen von jüngeren Menschen einsetzt (vgl. Nestle Deutschland AG, o. J b).
Nestle teilt ihre wichtigsten Aufgabenbereiche zum Thema Nachhaltigkeit in drei Sparten ein (vgl. Nestle Deutschland AG, o. J c). Diese sind „für Menschen, Familien und Haustiere, für Menschen und unseren Planeten [und] für unsere Gemeinschaften.“ (Nestle Deutschland AG, o. J c).
Zu den benannten Kennzahlen aus dem Bereich Einzelne und Familie hat Nestle den Umsatz von Produkten, bei denen der Nutri- Score angewendet wird, sowie den Umsatz von Produkten, welche eine kompaktere und klarere Zutatenliste hat, ausgewählt. Auch werden die Zugriffe auf das Nestle Ernährungsstudio angegeben (vgl. Nestle Deutschland AG, o. J c).
Für den Punkt Gemeinschaft werden Kennzahlen zur Menge von verifizierten Kaffee, Kakao sowie Palmöl angegeben. Zudem wird die gesamte Mitarbeiterzahl und der Anteil an Frauen in Leitendenden Funktionen aufgeführt. Zusätzlich werden auch die Kennzahlen über die Fluktuation von den Beschäftigten angegeben (vgl. Nestle Deutschland AG, o. J c).
Kennzahlen, welche zum Aspekt Planeten angegeben werden, ist die Wasserentnahme, die Wassereinsparungen und der Konsum von Wasser. Darüber hinaus wird auch die Freisetzung von Abwasser in das Ökosystem aufgezeigt. Ferner wird der Energieverbrauch aber auch die Beschaffung von Strom aus nachhaltigen Quellen. Daneben wird der Verbrauch von Treibhausgasemissionen und dem Produktionsvolumen als KPls aufgezeigt (vgl. Nestle Deutschland AG, o. J c).
Aus dem veröffentlichten Nachhaltigkeitsbericht von 2023 werden diese genannten Kennzahlen noch ausführlicher dargestellt. Zusätzlich gehen aus dem Bericht noch Kennzahlen zum verursachten Abfall (vgl. Nestle AG, 2023, S.80) sowie der Verpackungen (vgl. ebd., S.83- 84) hervor. Auch die Lebensmittelsicherheit- und Qualität wird zum Beispiel anhand der Zahl der Lebensmittelrückrufe dargestellt (vgl. ebd., S.84). Des Weiteren wird für die Diverse und integrative Kultur von Nestle einige Kennzahlen aufgeführt, darunter die Anzahl der Ausbildungsplätze, das Geschlechterverhältnis und die flexible Arbeitspolitik (vgl. ebd., S. 85). Nestle setzt sich zudem sehr für die Chance junger Angestellter ein, Kennzahlen hierfür sind die Zahl der Mitarbeiter, die unter 30 Jahren sind und die Zahl der jungen Unternehmer, die einen Nutzen aus Nestle gezogen haben (vgl. ebd., S. 86). Auch die Anzahl der Unfälle, Todesfälle, Krankheitsquote werden angegeben (vgl. ebd., S. 86- 87). Daneben werden die Gesamtzahlen der Angestellten Arbeitnehmer nach Geschlecht und der Herkunft angegeben (vgl. ebd., S. 87). Zudem werden die Zahlen der Finanziellen Hilfen sowie Produktspenden aufgeführt (vgl. ebd., S. 89).
6 Gegenüberstellung
Die Audi AG und die Nestle AG sind beide führende Unternehmen in deren jeweiliger Branche, zeigen aber einige unterschiedliche Ansätze sowie Schwerpunkte im Thema Nachhaltigkeit und der Kennzahlen auf.
Der deutsche Automobilhersteller Audi mit seinem Sitz in Ingolstadt beschäftigt über 87.000 Mitarbeiter in 21 Werken auf 12 Länder verteilt. Die jährlichen Auslieferungen liegen bei mehr als 1.9 Millionen Autos (vgl. Audi AG, o. J a). Nestle hingegen ist ein weltweit führendes Unternehmen aus der Lebensmittelbranche und beschäftigt über 273.000 Mitarbeiter in 81 Ländern. Es werden täglich etwa eine Milliarde Produkte produziert (vgl. Nestle Deutschland AG, o. J a). Somit unterscheiden sich die zwei Unternehmen hinsichtlich ihrer Branche, Mitarbeiterzahl sowie ausgelieferten beziehungsweise produzierten Produkten.
Die Nachhaltigkeitsziele der beiden Unternehmen unterscheiden sich ebenfalls in ihren Schwerpunkten. Audi verfolgt das Ziel bis zum Jahr 2025 CO2- Neutral an allen Werken an denen produziert wird zu sein. Auch wird geplant bis 2033 vollständig auf batterieelektrische Fahrzeuge umzustellen (vgl. Audi AG, o. J b) und bis 2050 soll das gesamte Unternehmen CO2 Neutral handeln (vgl. Audi AG Nachhaltigkeitsbericht, 2023, S.66). Im Gegensatz dazu setzt Nestle auf eine nachhaltige Lieferkette, welche ohne Abholzung auskommt, sowie auf eine erneuerbare Landwirtschaft und umweltfreundliche Verpackungsmaterialien (vgl. Nestle Deutschland AG, o. J b).
Obwohl sich die Ziele unterscheiden, werden aber die ökologischen Kennzahlen wie der Energieverbrauch, die Emissionen, der Wasserverbrauch sowie das Abfallaufkommen im Punkt Environmental von beiden Unternehmen genannt und vertreten.
In den sozialen Aspekten zeigen sich dagegen Unterschiede zwischen den beiden Unternehmen. Audi legt Wert auf faire Arbeitsbedingungen, den Gesundheitsschutz der Beschäftigten, sowie auf eine vielfältige und integrative Unternehmenskultur (vgl. Audi AG Nachhaltigkeitsbericht, 2023, S.95 ff.). Nestle dagegen legt sehr viel Wert auf die Unterstützung von Familien und Gemeinschaften, sowie die Förderung einer diversen und integrativen Unternehmenskultur (vgl. Nestle Deutschland AG, 2023, S. 85). Die sozialen Kennzahlen unterscheiden sich teilweise zwischen Audi und Nestle. Kennzahlen, welche von beiden Unternehmen vertreten werden, ist das Auftreten von Unfällen sowie die Krankheitsquote aber auch die Zahl der Ausbildungsplätze und die Fluktuationsrate. Auch wird von beiden Unternehmen der Frauenanteil sowie Beschäftigte mit anderer Nationalität anhand von Kennzahlen dargestellt. Zu den Kennzahlen, welche nur Audi angibt, gehört die Arbeitszufriedenheit, die Qualifizierungszeiten der Mitarbeiter sowie die Beschäftigten in Teil- oder Elternzeit (vgl. Audi AG Nachhaltigkeitsbericht, 2023, S. 95 ff.). Kennzahlen von Nestle sind die Angaben über eine flexible Arbeitspolitik und die Zahl, der unter 30-jährigen Beschäftigten, welche einen Nutzen aus Nestle gezogen haben (vgl. Nestle AG, 2023, S. 85f.)
Neben den unterschiedlichen Kennzahlen des sozialen Aspektes gibt Nestle außerdem Auskunft über den Nutri- Score, welcher bei Audi nicht zu finden ist, da dieser nur in der Lebensmittelbranche verwendet wird. Zudem werden Kennzahlen über die Anzahl von bestimmten Kaffee, Kakao und Palmöl angegeben (vgl. Nestle Deutschland, o. J c). Audi dagegen veröffentlicht Kennzahlen über das ISS-ESG- Rating (vgl. Audi AG Nachhaltigkeitsbericht, 2023, S. 124). Trotz dieser genannten Unterschiede kommt deutlich hervor, dass beide Unternehmen sowohl Audi als auch Nestle sich für die Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele einsetzen.
7 Fazit
Zusammenfassend lasst sich sagen, dass das Nachhaltigkeitscontrolling ein sehr bedeutender Teil innerhalb eines Unternehmens ist. Es unterstützt dabei die sozialen, ökologischen und ökonomischen Ziele zu erreichen. Wahrend in der Automobilbranche, am Beispiel von dem Automobilhersteller Audi, enorm auf die CO2- Reduzierung und Elekt- romobilitat geachtet wird, hat die Lebensmittelbranche, hier vertreten durch Nestle, einen Fokus auf nachhaltige Lieferketten, sorgfältiger Umgang mit Wasser sowie Energie und die Reduzierung des Abfallaufkommens gesetzt. Innerhalb beider Branchen ist das Thema Nachhaltigkeit sehr präsent aber auch Notwendig um auf lange Sicht am Markt mithalten zu können, denn das Interesse am Nachhaltigen Wirtschaften von außen wird in Zukunft nicht abnehmen.
Durch das Vergleichen der Nachhaltigkeitskennzahlen der beiden Branchen wird aufgezeigt, dass es eindeutige Abweichungen sowie Unterschiedliche Kennzahlen gibt, welche von den verschiedenen Herausforderungen und Schwerpunkten der jeweiligen Branche abzuleiten sind. Aber genauso auf die verschiedenen Branchen zurückzuführen sind. Dennoch gibt es auch überschneidende Aspekte der Kennzahlen innerhalb der Automobil- und Lebensmittelbranche. Dazu gehören die Reduktion von Emissionen sowie die Optimierung der gesellschaftlichen Verhältnisse. Somit ist davon auszugehen, dass sich die Kennzahlen innerhalb unterschiedlicher Branchen, aufgrund unterschiedlicher Ziele, größtenteils voneinander unterscheiden. Es aber trotzdem einige gängige Kennzahlen gibt welche Branchenunabhangig vertreten sind.
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- Anonym (Author), 2024, Nachhaltigkeitscontrolling und Kennzahlen in Unternehmen im Vergleich. Eine Analyse der Automobil- und Lebensmittelbranche, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1599850