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Warum hört der seit 2022 in der Ukraine tobende Krieg nicht auf?

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Die Kombination aus einem langanhaltenden Abnutzungskrieg, den verhärteten politischen und strategischen Standpunkten beider Konfliktparteien, den weitreichenden internationalen Einflussnahmen sowie dem Fehlen tragfähiger Verhandlungsansätze sorgt dafür, dass der Ukraine-Krieg nicht einfach endet.
Ein weiterer interessanter Aspekt ist, wie sich wirtschaftliche Faktoren und interne politische Dynamiken in beiden Ländern – etwa der wachsende Widerstand in Russland gegen die langwierigen militärischen Engagements oder der zunehmende gesellschaftliche Druck in der Ukraine – langfristig entwickeln könnten. Es lohnt sich auch, zukünftig verstärkt über neue diplomatische Ansätze und innovative Sicherheitskonzepte nachzudenken, die die jeweiligen Kerninteressen auf unerwartete Weise verbinden könnten.
Die tieferen Gründe und Hintergründe des Konflikts sind damit aber keineswegs vollständig klargelegt. Hierzu müssen vor allem die Erklärungen Putins einerseits und Selenskyjs andererseits berücksichtigt und bewertet werden.

Excerpt


Klaus Robra

Warum hört der seit 2022 in der Ukraine tobende Krieg nicht auf?

Eine simple Antwort auf die Frage lautet: weil Putin es nicht will! Trotz oder wegen des Verlustes von – bislang – ca. 1 Million russischer Soldaten? Doch dies sind natürlich keines-wegs die einzigen Hinweise, die in den Medien zu finden sind. Einen raschen Überblick hierüber vermittelt eine Verlautbarung, die in der KI-Suchmaschine Microsoft-Copilot am 23.06.2025 bereitgestellt wurde. Man beruft sich darin auf relativ wenige Quellen, die aber wesentliche Fakten und Analysen zusammenfassen, die zumeist auch in den übrigen Medien anzutreffen sind. Hier der Wortlaut der Verlautbarung:

„Der Ukraine-Krieg hält aus mehreren miteinander verflochtenen Gründen an:

1. Langwieriger Abnutzungskrieg
Seit Beginn des Konflikts hat sich gezeigt, dass es weniger um den schnellen territorialen Gewinn als vielmehr um einen strategischen Abnutzungskrieg geht. Beide Seiten – die ukrainischen Streitkräfte, die durch starke westliche Unterstützung gestärkt werden, und die russische Armee, die trotz signifikanter Rückschläge auf ihre Reserven und Material setzt – zielen darauf ab, die Kampfkraft des jeweils anderen über einen langen Zeitraum zu erschöpfen. Das führt zu einer Situation, in der ein rascher militärischer Durchbruch kaum möglich ist und die Erschöpfung der Ressourcen allmählich den Ausgang bestimmt [2][6].
2. Tief verwurzelte politische und strategische Interessen
Der Konflikt ist weit mehr als ein rein militärisches Kräftemessen. Beide Seiten verfolgen tief verwurzelte politische Ziele: Russland will seinen Einflussbereich behaupten und den als existenzbedrohend empfundenen Einfluss des Westens, insbesondere der NATO-Erweiterung, eindämmen. Auf der anderen Seite kämpft die Ukraine für ihre Unabhängigkeit und ihr Selbstbestimmungsrecht, unterstützt durch ein Bündnis, das geopolitische und sicherheits-politische Interessen verfolgt. Diese divergierenden Zielsetzungen führen dazu, dass beide Seiten keine für beide tragbare Kompromisslösung sehen – und somit ein vorzeitiges Ende des Konflikts nicht in Sicht ist [3][6].
3. Externe Einflüsse und geopolitische Rivalitäten
Internationale Akteure spielen eine maßgebliche Rolle: Westliche Staaten liefern der Ukraine militärische Unterstützung und wirtschaftliche Hilfen, während Russland, trotz internationaler
Sanktionen und Kritik, weiterhin seine strategischen Interessen verfolgt. Die globale Ausein-andersetzung zwischen westlichen Mächten und Russland steigert den Druck auf beide Seiten, nicht nur kurzfristige militärische Erfolge, sondern auch langfristige geopolitische Vorteile zu erzielen. Diese geopolitische Verstrickung macht auch Verhandlungsansätze schwieriger – beide Lager wollen in erster Linie ihre eigenen Interessen verteidigen, anstatt Kompromisse einzugehen [3][7].
4. Fehlende Verhandlungsperspektiven
Obwohl Experten häufig betonen, dass ein verhandelter Frieden langfristig unausweichlich sein könnte, fehlt es bislang an Initiativen, die beide Seiten ernsthaft an einen Tisch bringen. Die grundlegenden Sicherheitsbedenken und ideologischen Differenzen, vor allem hinsichtlich der NATO-Erweiterung oder der territorialen Fragen, verhindern bislang, dass eine für Ukraine und Russland akzeptable Lösung in Sicht gerückt wird. Ohne verbindliche Verhandlungsergebnisse bleiben beide Seiten in einem fortwährenden Zustand der Konfrontation gefangen [8].

Die Kombination aus einem langanhaltenden Abnutzungskrieg, den verhärteten politischen und strategischen Standpunkten beider Konfliktparteien, den weitreichenden internationalen Einflussnahmen sowie dem Fehlen tragfähiger Verhandlungsansätze sorgt also dafür, dass der Ukraine-Krieg nicht einfach endet.

Ein weiterer interessanter Aspekt ist, wie sich wirtschaftliche Faktoren und interne politische Dynamiken in beiden Ländern – etwa der wachsende Widerstand in Russland gegen die langwierigen militärischen Engagements oder der zunehmende gesellschaftliche Druck in der Ukraine – langfristig entwickeln könnten. Es lohnt sich auch, zukünftig verstärkt über neue diplomatische Ansätze und innovative Sicherheitskonzepte nachzudenken, die die jeweiligen Kerninteressen auf unerwartete Weise verbinden könnten.“

Die tieferen Gründe und Hintergründe des Konflikts sind damit aber keineswegs vollständig klargelegt. Hierzu müssen vor allem die Erklärungen Putins einerseits und Selenskyjs ande-rerseits berücksichtigt und bewertet werden.

Putins Beweggründe

Am 24.02.2022, dem Tag des Einmarsches der russischen Truppen, gab Putin eine Erklärung ab, in der er die Invasion hauptsächlich mit zwei Argumenten zu rechtfertigen versuchte:

1. Die Ukraine sei ein „Naziland“ und müsse entnazifiziert werden, 2. die Ukraine wolle der NATO beitreten und damit die Bedrohung Russlands durch die „unzulässige“ NATO-Osterweiterung erheblich verstärken. Hier der Wortlaut der Rede Putins:

„Sehr geehrte Bürger Russlands! Liebe Freunde!

Heute halte ich es erneut für notwendig, auf die tragischen Ereignisse im Donbass und die zentralen Fragen der Gewährleistung der eigenen Sicherheit Russlands zurückzukommen. Ich möchte mit dem beginnen, was ich in meiner Rede vom 21. Februar dieses Jahres gesagt habe. Es geht darum, was uns besonders beunruhigt und besorgt, um diese fundamentalen Bedrohungen, die Jahr für Jahr, Schritt für Schritt grob und ungeniert von unverantwortlichen Politikern im Westen gegen unser Land gerichtet werden. Ich meine damit die Ausdehnung des Nato-Blocks nach Osten, die Annäherung seiner militärischen Infrastruktur an die Grenze Russlands.

Es ist bekannt, dass wir in den vergangenen 30 Jahren beharrlich und geduldig versucht haben, mit den führenden Nato-Ländern eine Einigung über die Grundsätze der gleichen und unteilbaren Sicherheit in Europa zu erzielen. Als Antwort auf unsere Vorschläge sind wir immer wieder entweder auf zynischen Betrug und Lüge oder auf Druck- und Erpressungsversuche gestoßen, während sich das Nordatlantische Bündnis trotz all unserer Proteste und Bedenken immer weiter ausdehnt. Die Kriegsmaschinerie ist in Bewegung, und, ich wiederhole, sie nähert sich unseren Grenzen

Warum geschieht das alles? Warum diese unverschämte Art, aus einer Position der eigenen Besonderheit, der Unfehlbarkeit und der Freizügigkeit heraus zu sprechen? Woher kommt diese nachlässige, verächtliche Haltung gegenüber unseren Interessen und absolut berech-tigten Forderungen? Die Antwort ist klar, verständlich und offensichtlich. Die Sowjetunion wurde Ende der 1980er Jahre schwach und brach dann völlig zusammen...

Generell hat man den Eindruck, dass fast überall, in vielen Regionen der Welt, wo die USA hingehen, um ihre Ordnung durchzusetzen, blutige, nicht heilende Wunden, Eiterbeulen des internationalen Terrorismus und Extremismus zurückbleiben...

Dazu gehören auch die Versprechen an unser Land, die Nato nicht einen Zoll weiter nach Osten zu erweitern. Ich wiederhole: Sie haben uns getäuscht, oder, um es im Volksmund zu sagen, einfach abserviert...

Übrigens: Auch amerikanische Politiker, Politologen und Journalisten selbst schreiben und sagen, dass in den letzten Jahren in den USA ein regelrechtes «Lügenimperium» geschaffen wurde. Es ist schwer, dem nicht zuzustimmen – denn genau so ist es...

Was den militärischen Bereich betrifft, so ist das moderne Russland sogar nach dem Zusammenbruch der UdSSR und dem Verlust eines Großteils seines Potenzials heute eine der mächtigsten Nuklearmächte der Welt und verfügt darüber hinaus über bestimmte Vorteile bei einer Reihe modernster Waffensysteme. Es sollte daher kein Zweifel daran bestehen, dass ein direkter Angriff auf unser Land zu einer Niederlage und schlimmen Konsequenzen für jeden potenziellen Angreifer führen würde...

Das Problem besteht darin, dass auf den an uns angrenzenden Gebieten – ich betone, auf unseren eigenen historischen Gebieten – ein uns feindlich gesinntes «Anti-Russland» geschaffen wird, das unter vollständige Kontrolle von außen gestellt wurde, von den Streitkräften der Nato-Länder intensiv besiedelt und mit den neuesten Waffen vollgepumpt wird.

Für die USA und ihre Verbündeten ist dies eine sogenannte Politik der Eindämmung Russlands, eine offensichtliche geopolitische Dividende. Für unser Land ist es jedoch letztlich eine Frage von Leben und Tod, eine Frage unserer historischen Zukunft als Nation...

Die führenden Nato-Länder unterstützen zum Erreichen ihrer eigenen Ziele extreme Nationalisten und Neonazis in der Ukraine, die ihrerseits den Bewohnern der Krim und Sewastopols ihre freie Entscheidung für die Wiedervereinigung mit Russland nie verzeihen werden...

Sie werden natürlich auf die Krim gehen, so wie sie es im Donbass getan haben, mit Krieg, um zu töten, so wie die Strafkommandos der Banden ukrainischer Nationalisten, Hitlers Kollaborateure während des Großen Vaterländischen Krieges, wehrlose Menschen töteten. Sie erheben auch unverhohlen Anspruch auf eine ganze Reihe anderer russischer Gebiete...

Man hat uns einfach keine andere Möglichkeit gelassen, Russland und unser Volk zu verteidigen, als die, zu der wir heute greifen müssen. Die Umstände verlangen von uns entschlossenes und sofortiges Handeln. Die Volksrepubliken des Donbass haben Russland um Hilfe gebeten. In diesem Zusammenhang habe ich gemäß Kapitel 7 Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen mit Zustimmung des russischen Föderationsrates und in Umsetzung der von der Föderalen Versammlung am 22. Februar dieses Jahres ratifizierten Verträge über Freundschaft und gegenseitigen Beistand mit der Volksrepublik Donezk und der Volks-republik Luhansk die Entscheidung getroffen, eine Sonder-Militäroperation durchzuführen.

Ihr Ziel ist der Schutz der Menschen, die seit acht Jahren Misshandlung und Genozid ausgesetzt sind. Und zu diesem Zweck werden wir uns um die Entmilitarisierung und Entnazifizierung der Ukraine bemühen und diejenigen vor Gericht stellen, die zahlreiche blutige Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung, einschließlich der Bürger der Russischen Föderation, begangen haben...

Jetzt ein paar wichtige, sehr wichtige Worte für diejenigen, bei denen die Versuchung aufkommen könnte, sich von der Seite in das Geschehen einzumischen. Wer auch immer versucht, uns zu behindern, geschweige denn eine Bedrohung für unser Land und unser Volk zu schaffen, muss wissen, dass die Antwort Russlands sofort erfolgen und zu Konsequenzen führen wird, die Sie in Ihrer Geschichte noch nie erlebt haben. Wir sind auf jede Entwicklung der Ereignisse vorbereitet. Alle notwendigen Entscheidungen wurden in dieser Hinsicht getroffen. Ich hoffe, dass ich gehört werde.“1

In den Folgejahren wiederholte Putin diese Behauptungen ganz oder teilweise, so auch in einer Rede, die er im Juni 2025 vor dem St. Petersburger Wirtschaftsforum gehalten hat. Darin erklärte er u.a.:

"Wohin ein russischer Soldat seinen Fuß setzt, das gehört uns."2

Dazu ein neutraler Kommentar:

„Der russische Präsident stellt regelmäßig das Existenzrecht einer souveränen Ukraine infrage und bezeichnete sie bereits mehrfach als "künstlichen" Staat. In dem mehr als drei Jahre andauernden Angriffskrieg hat Russland bisher die ukrainischen Gebiete Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson annektiert, bis auf Luhansk allerdings keines der annektierten Gebiete vollständig erobert. Zuletzt drohte Russland damit, dass weitere Regionen folgen könnten, wenn die Ukraine nicht den russischen Maximalforderungen für ein Kriegsende zustimme.“ (a.a.O.)

Eine kritische Zusammenfassung der Äußerungen Putins findet sich in einer Verlautbarung der KI-Suchmaschine Microsoft-Copilot vom 22.06.2025, wo es heißt:

„Wladimir Putin hat seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine mit einer Reihe von ideologischen, historischen und sicherheitspolitischen Argumenten zu rechtfertigen versucht – viele davon sind international stark umstritten oder nachweislich falsch.

Hier sind die zentralen Begründungen, die er öffentlich geäußert hat:

1. „Russen und Ukrainer seien ein Volk“: Putin behauptet, die Ukraine sei historisch gesehen kein eigenständiger Staat, sondern Teil eines gemeinsamen russischen Kulturraums. Beim Wirtschaftsforum in St. Petersburg sagte er: „Und in diesem Sinne gehört die ganze Ukraine uns“.
2. NATO-Osterweiterung als Bedrohung: Putin führt an, dass die Ausdehnung der NATO nach Osten eine Bedrohung für Russland darstelle. Er behauptet, Russland müsse sich gegen eine militärische Einkreisung verteidigen.
3. „Entnazifizierung“ der Ukraine: Putin spricht von einer angeblichen Notwendigkeit, die Ukraine von „Nazis“ zu befreien. Diese Behauptung wird von Historikern und internationalen Beobachtern als Propaganda eingestuft, zumal der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj selbst jüdischer Herkunft ist.
4. Schutz russischsprachiger Bevölkerung: Russland behauptet, russischsprachige Menschen in der Ukraine würden unterdrückt oder bedroht. Auch diese Behauptung konnte bislang nicht unabhängig belegt werden und wird von internationalen Organisationen wie der OSZE nicht gestützt.
5. Präventivschlag gegen angebliche ukrainische Aggression: Putin stellte den Angriff als vorbeugende Maßnahme dar, um einem angeblich geplanten Angriff der Ukraine zuvorzukommen. Auch hierfür gibt es keine glaubwürdigen Belege.

Diese Narrative richten sich sowohl an die russische Bevölkerung als auch an die inter-nationale Öffentlichkeit. Viele dieser Aussagen wurden von Historikern, Völkerrechtlern und internationalen Institutionen als irreführend oder falsch eingeordnet.“

Hinzufügen kann man weitere Analysen renommierter Experten, so z.B. diejenigen von:

Sarah Werner, 4.12.2022:

„Warum es Putin von Anfang an nur um Machterhalt ging

Immer wieder betont Wladimir Putin seine vermeintlichen Motive für die russische Invasion in der Ukraine. Doch einige Indizien sprechen dafür, dass es Russlands Präsident von Anfang an nur um den Machterhalt seines Regimes ging.

Die Motive für Putins Invasion der Ukraine sind bekannt: Als Gründe gibt er die Bedrohung durch die Nato an und sein Vorhaben, die „Einheit der russischen Welt“ wiederherzustellen. Außerdem führt der Kreml-Chef noch einen angeblichen Genozid in der Ukraine als Motiv an.

Für François Bonnet, Mitgründer und Chefredakteur des französischen Printmagazins „Revue du Crieur“, sind dies nur vorgeschobene Gründe, um das wahre Motiv Putins zu verbergen. Bonnet zufolge sei Putin viel mehr der Chef einer kriminellen „Familie“, für die Krieg ein Mittel bilde, das eigene Dasein und das geschaffene System zu sichern. Zu Putins-Regime würden demnach seine engsten Vertrauten gehören. Ging es Putin also nur um sein Regime bei dem Angriffskrieg auf die Ukraine?

Putins kriminelles System

Korruption, Morde und die ökonomische Ausbeutung des Landes: Putin und seine engsten Vertrauten hätten ein System von Bestechungen, Schutzgelderpressungen und betrügerischer Verkäufe von Exportlizenzen kreiert, so Bonnet. Seine kriminellen Machenschaften würden aber vom Westen größtenteils unbeachtet bleiben.

Das ganze Putin-Regime könne nur noch als „einfallsreiches Banditentum“ bezeichnet werden, sagt auch der Historiker Yaroslav Shimov vom Institut für Slawische und Balkanstudien der Russischen Akademie der Wissenschaft gegenüber dem „Bayrischen Rundfunk“. Die Bestimmung von Putins Regime sei es lediglich, sich selbst zu erhalten und sich zu reproduzieren, so Shimov.

Putins Regime als organisierte kriminelle Gruppe

Dies würde auch die Übertragung von Macht und Eigentum an die nächste Generation von Clanmitgliedern implizieren. Darüber hinaus sagt der Historiker, dass Putins Familie wie jede organisierte kriminelle Gruppe undurchschaubar sei. Doch innerhalb des Putin-Regime weiß jeder, wie viel Blut an den Händen des anderen klebt.

Weiter erklärt Shimov: „Eine organisierte kriminelle Gruppe überlebt nur so lange, wie sie in der Lage ist, Ressourcen aus dem System zu saugen, das sie mit Hilfe von Gewalt, Angst und Erpressung ausplündert, seien es Alkohol- und Zigarettenhandel oder ein riesiges Land." Dabei stehe für Putins „Familie“ vor allem der Kampf um Macht im Vordergrund.

Damals nur Lokalkonflikt

Und genau diese Argumentation führt auch Bonnet an: Er sieht vier Argumente, warum Putins als „Krimineller im Politiker-Kostüm“ nur an sein Dasein und seine kriminelle „Familie“ bei dem Krieg in der Ukraine denken würde. Das erste Indiz sei für Bonnet, dass der Krieg gegen die Ukraine bereits 2014 begann.

Lesen Sie auch: Nach Verteidigungsminister-Treffen - Experte schließt belarussischen Eintritt in Ukraine-Krieg nicht aus

Denn mit der Annexion der Krim und der Ausweitung des Konflikts auf die „separatistischen“ Gebieten begann der Konflikt zwischen den beiden Ländern. Damals wurde dies noch als Lokalkonflikt im Donbass abgetan und weniger als neoimperalistisches Vorgehen Putins. Denn für Putin sei vor allem die Sicherung von Sewastopol als Heimathafen der russischen Schwarzmeerflotte wichtig gewesen.

…

Russische Elite trägt Invasionsentscheidung nicht mit

Als zweiten Grund führt Bonnet an, dass der Beginn der russischen Invasion im Februar vor allem eine Entscheidung Putins und seiner Vertrauter gewesen sei. Für Bonnet sei es zweifelhaft, ob die politische und gesellschaftliche russische Elite geschlossen dahinterstand. Schließlich sind Protestaktionen aus Russland immer wieder an die Öffentlichkeit gedrungen.

Und noch ein Indiz sieht Bonnet: „Putins Argumente für die „Eliminierung des Nazi-Drecks in Kiew“, seien inkonsistent, sodass manche seine geistige Gesundheit anzweifeln würden. Demnach könnte dies nur ein Versuch sein, das wahre Motiv des Krieges zu verbergen, so Bonnet. Da es keine rechtsextremen Parteien im ukrainischen Parlament gibt, sei dieses Argument auch für die Öffentlichkeit schwer ernst zu nehmen.

…

Militäraktionen erfolgen aus innenpolitischen Gründen

Und auch ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass Krieg für Putin und seine Vertrauten von vornherein ein Mittel zur Machtetablierung war. Der Ukrainekrieg reiht sich laut Bonnet ein in eine Reihe von Militäraktionen, die primär aus innenpolitischen Gründen geführt wurden.

Man denke an die Zeit vor dem zweiten Tschetschenien-Krieg. Es häuften sich Indizien, dass der damalige Chef des russischen Inlandsgeheimdienstes, Putin-Vertraute und heutige Sekretär des Sicherheitsrates Nikolaj Patruschew hinter der Serie von Anschlägen im Herbst 1999 auf Wohnhäuser gesteckt haben soll

Somit war auch der Tod von hunderten Zivilisten in Kauf genommen worden. Indem Tschetschenien für die Anschläge verantwortlich gemacht wurde, konnte Putins Vorgehen im zweiten Tschetschenien-Krieg gerechtfertigt werden. Auch Putins Wahl zum Präsidenten wurde dadurch überhaupt erst möglich.

Blitzkrieg in Georgien führte zu steigenden Umfragewerten

Am Ende von Putins zweiten Vierjahresmandats sah es für Putin gar nicht gut aus: Politische Morde, fehlende Rechtsstaatlichkeit und Korruption ließen seine Umfragewarte sinken. Putins Maßnahmen waren schon da den Westen zum Feind erklären und einen Blitzkrieg in Georgien zu führen. Schnell stiegen Putins Umfragewarte wieder, so Bonnet. Auch der Krieg in der Ukraine war als Blitzkrieg gedacht.

Darüber hinaus seien auch Russlands Annexion der Krim Putins Beliebtheitswerte hochgeschossen. Demnach könnte Putin den Krieg aus Hoffnung auf eine steigende Beliebtheit in Russland angefangen haben.

Putin hat Angst vor Reformdruck

Doch ein weiterer Aspekt zeigt, dass für Putin sein Machterhalt im Vordergrund steht. Putin habe Angst vor der Entstehung einer florierenden Demokratie an der Grenze zu Russland, so Geschichtsprofessor Schulze Wessel gegenüber dem „Bayrischen Rundfunk“. Denn eine solche Demokratie in der Ukraine hätte auch einen gesellschaftlichen Einfluss auf Russland.

Wenn die Bürgerinnen und Bürger deutlich vor Augen geführt bekämen, wie die Lebensbedingungen in einer westlich orientierten und wirtschaftlich prosperierenden Demokratie aussähen, könnte ein Reformdruck entstehen, so Wessel.

Machterhalt wird für Putin immer wichtiger

Ob Putins bekannte Kriegsmotive nur vorgeschoben sind, bleibt offen. Doch feststeht, dass es für den Kreml-Chef immer wichtiger wird seine Macht im Kreml zu bewahren. Denn angesichts der fehlenden russischen Erfolge auf dem Schlachtfeld, sei die Zustimmung in der Bevölkerung stark gesunken, heißt es in dem Geheimdienst-Update des Verteidigungs-ministeriums in London.“3

Aber auch diese Analysen reichen offenbar nicht aus, um Putins tatsächliche Beweggründe zu erforschen. Jedenfalls sieht der Journalist Patrick Diekmann (2023) den „wahren Grund“ anderswo, nämlich in der seit einiger Zeit merklich sinkenden Bevölkerungsanzahl der Russi-schen Föderation:

„Das ist der wahre Grund für Putins Krieg

Der russische Präsident versuchte, das Demografieproblem zu bekämpfen. Ab 2018 bekommen Familien bereits für das Erstgeborene bis zum 18. Lebensmonat monatlich umgerechnet 150 Euro Kindergeld – gerade auf dem Land ist das viel Geld. Aber auch das hatte bisher keinen Erfolg.

…

Auch deshalb zielt er nun auf die Ukraine und auf die "Ressource Mensch". Russland entführt Ukrainerinnen und Ukrainer und vor allem auch Kinder. Für den Kreml-Chef ist das die Beute in diesem Krieg, denn Putin ärgert es, dass viele ethnische Russinnen und Russen in fremden Ländern leben. Schon Belarus hat er politisch unter seine Kontrolle gebracht. Aber in der Ukraine hat er es offenbar unterschätzt, dass eine deutliche Mehrheit in der ukrainischen Bevölkerung ihre staatliche Souveränität verteidigen möchte.“4

Darüber hinaus verfügt die Ukraine über weitere, enorme natürliche Ressourcen, darunter Bodenschätze wie Lithium, Seltene Erden u.a.m. Hierzu heißt es in einem Internet-Artikel von Thomas Sabin (2022)

„Mit Annexionen bekommt Putin gigantische Rohstoffvorkommen

Mit Scheinreferenden hat Putin die vier russisch kontrollierten Gebiete in der Ukraine an sich gerissen. „Ich will, dass die Regierung in Kiew und ihre Herren mich hören“, sagte er am Freitag während einer Rede im Kreml. „Die Menschen, die in den Volksrepubliken Donezk und Luhansk, Cherson und Saporischschja leben, werden unsere Bürger. Für immer.“

Als Grundlage für die Referenden führte Putin stets den hohen Anteil der russischsprachigen Bevölkerung in diesen Regionen an. Was er jedoch wirklich will, schlummert unter der Erdoberfläche. Er schielt auf die gigantischen Rohstoffvorkommen des Landes. Für die Ukrainer wäre der Verlust dieser Regionen fatal. Denn dort schlägt das wirtschaftliche Herz des Landes. Etwa zwei Drittel ihrer Rohstoffvorkommen sind derzeit von Russland besetzt.

…

Putin greift nach den riesigen Rohstoffvorkommen der Ukraine

Es sind die Bausteine der Zukunft der Ukraine, die im Osten und Süden unter der Erde liegen: Öl, Gas, Kohle und Metalle. Hinzu kommen die riesigen Agrarflächen in den umkämpften Regionen. Trotz der vergleichsweise geringen Landgewinne Russlands – etwa ein Fünftel des ukrainischen Territoriums konnten erobert werden – ist dieser Verlust bereits enorm.

Seit Beginn der Invasion im Februar dieses Jahres hat Russland bereits beträchtliche Teile der ukrainischen Wirtschaftsleistung okkupiert und das Land um Jahre zurückgeworfen. Nach Angaben von SecDev und ukrainischen Führungskräften der Bergbau- und Stahlindustrie sind das:

41 Kohlefelder

27 Erdgaslagerstätten

14 Propangaslagerstätten

9 Ölfelder

6 Eisenerzlagerstätten

2 Titanerzlagerstätten

2 Zirkoniumerzlagerstätten

eine Strontiumlagerstätte

eine Lithiumlagerstätte

eine Uranlagerstätte

eine Goldlagerstätte

einen Kalksteinbruch

Insgesamt wurden,

63 Prozent der Kohlevorkommen des Landes elf Prozent der Erdölvorkommen

20 Prozent der Erdgasvorkommen

42 Prozent der Metalle und

33 Prozent der Vorkommen an Seltenen Erden sowie anderen wichtigen Mineralien, wie beispielsweise Lithium von russischen Truppen besetzt, schreibt die „Washington Post“. Allein die Steinkohle-vorkommen von rund 30 Milliarden Tonnen in den von Russland besetzten Gebieten haben nach Schätzungen von SecDev einen Handelswert von insgesamt 11,9 Billionen Dollar.

Verlust von Infrastruktur und Investitionen wiegt schwer

Die Besetzung wichtiger ukrainischer Häfen und eine Blockade des Schwarzen Meeres schmerzt der Ukraine zusätzlich. Einige Experten halten den Verlust Seetransitwege sogar für bedeutender als verlorene Mineralienreserven. Anders Aslund, ein Wirtschaftswissenschaft-ler, der sich seit langem mit der Ukraine beschäftigt, sagte der „Washington Post“: „Wenn die Ukraine diese Häfen nicht mehr hätte, müsste sie eine völlig neue Infrastruktur für den Export aufbauen.“ Die gesamte Exportwirtschaft des Landes ist auf sie ausgerichtet. Wird die Ukraine vom Zugang zur See abgetrennt, wird das einen bleibenden wirtschaftlichen Schaden verursachen.“5

Festzuhalten bleiben mindestens drei Hauptgründe: 1. Putins Insistieren auf dem eigenen Machterhalt, 2. Putins Bestreben, das eigene Demografie-Problem auf Kosten der Ukraine zu lösen, 3. Putins Übergriff auf die Rohstoffe der Ukraine. Um diese Gründe einordnen zu können, bedarf es weiterer Nachforschungen, darunter zunächst die Reaktionen Selenskyj s, nach dem Motto: ‚ audiatur et altera pars‘, auch die Gegenseite muss angehört werden.

Selenskyjs Beweggründe

Hierzu heißt es in einem ZEIT-Online-Artikel vom Februar 2022:

„Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich nach Beginn der Kriegshandlungen durch Russland mehrfach in Videobotschaften an die Öffentlichkeit gewandt. Dabei richtete er sich auch an den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Lesen Sie hier einige Auszüge aus den Reden des Präsidenten im Wortlaut:

Zur Verhängung des Ausnahmezustands wenige Stunden vor Beginn des Krieges

"Dieser Schritt kann der Beginn eines großen Krieges auf dem europäischen Kontinent werden."

"Wollen die Russen Krieg? Die Antwort hängt nur von ihnen ab, den Bürgern der Russischen Föderation!"

"Wenn ihr angreift, dann werdet ihr unsere Gesichter sehen, nicht unsere Rücken!"

"Die Sicherheit der Ukraine ist verbunden mit der Sicherheit ihrer Nachbarn. Deshalb müssen wir heute über die Sicherheit in ganz Europa sprechen. Das ist unser Hauptziel – der Frieden in der Ukraine und die Sicherheit unserer Bürger. Dafür sind wir bereit, mit allen und auch mit Ihnen (Putin) zu reden. In verschiedenen Formaten und an jedem beliebigen Ort."

Nach dem Start der russischen Invasion in die Ukraine

"Sehr geehrte Bürger der Ukraine, heute Morgen hat Präsident Putin die Durchführung einer Sondermilitäroperation im Donbass erklärt. Russland hat auf unsere Militärinfrastruktur und unsere Grenzsicherheitstruppen einen Angriff ausgeführt. In vielen Städten waren Explosionen zu hören. Wir führen den Kriegszustand ein auf dem gesamten Territorium unseres Staates. Vor einer Minute habe ich ein Gespräch mit Präsident Biden geführt. Die USA haben schon angefangen, internationale Unterstützung zu organisieren.

Heute ist von Ihnen – von jedem von Ihnen – Fassung nötig, wenn möglich, bleiben Sie bitte zu Hause. Wir arbeiten, die Armee arbeitet, der ganze Verteidigungs- und Sicherheitsbereich arbeitet. In ständiger Verbindung mit Ihnen bleibe ich, bleibt der Nationale Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine und das Ministerkabinett der Ukraine. Demnächst werde ich mich wieder melden. Keine Panik! Wir sind stark und auf alles gefasst. Wir werden alle besiegen, denn wir sind die Ukraine. Ruhm der Ukraine!"

Die bisher aktuellste Botschaft

"Meine lieben Ukrainer,

wie versprochen melde ich mich wieder. Ich werde euch stündlich aktuelle und zuverlässige Informationen mitteilen. Wir werden jetzt nicht nur von Bomben, sondern auch von Fakes angegriffen. Es ist wichtig, die Wahrheit aus offiziellen Quellen zu erhalten.

Heute hat Russland einen Einmarsch begonnen, Putin hat einen Krieg mit der Ukraine, mit der ganzen demokratischen Welt begonnen. Er will meinen Staat vernichten. Er will unseren Staat vernichten – alles, was wir aufgebaut haben, wofür wir leben. Ich wende mich an alle Ukrainer, vor allem an alle Militärs, die sich schon dem ersten Angriff des Feindes stellen mussten und ihn gebührend zurückweisen: Ihr seid mutig, ihr seid ungebrochen, denn ihr seid Ukrainer.

Ich wende mich an jeden Ukrainer, der sich jetzt auf unserem Boden aufhält: Wir sollen nicht in Panik geraten, wir sollen alles Nötige tun, um das Militär der Ukraine zu unterstützen. Ich wende mich an alle Ukrainer, die sich jetzt im Ausland aufhalten: Wir brauchen auch eure Unterstützung, ihr seid eine starke, vereinigte Kraft und ihr habt es auch schon mehrmals bewiesen, wir brauchen euch jetzt.

Ich habe mit Biden, Johnson, Charles Michel, Duda, Nausda gesprochen – wir beginnen eine Anti-Putin-Koalition zu bilden. Wir haben die Weltführer aufgerufen, alle möglichen Sanktionen gegen Putin zu betätigen, eine massive Verteidigungsunterstützung in die Wege zu leiten, den Luftraum über der Ukraine für den Aggressor zu schließen. Gemeinsam müssen wir die Ukraine retten, die demokratische Welt retten – und wir werden es tun. Ruhm der Ukraine!"6

Im Juni 2024 sprach Selenskyi erstmals seit Kriegsbeginn im Deutschen Bundestag. Dazu heißt es in einem T-Online-Bericht:

„Selenskyj hat zum ersten Mal seit Kriegsbeginn persönlich im Bundestag gesprochen. Hauptthema war der russische Angriffskrieg in der Ukraine.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Dienstagnachmittag im Bundestag gesprochen. In seiner Rede bedankte er sich ausgiebig für die deutsche Unterstützung seines Landes und mahnte in Bezug auf Russland: "Die Zeit für Kompromisse ist vorbei."

Die BSW-Fraktion sowie ein Großteil der AfD-Abgeordneten waren der Rede ferngeblieben. Die Köpfe der AfD-Fraktion, Tino Chrupalla und Alice Weidel, versandten während Selenskyjs Rede eine Mitteilung, in der sie ihm die Legitimität als Präsident absprachen.

In seiner Rede hob Selenskyj Deutschlands Engagement für die Ukraine hervor. "Jeder spürt, dass der Krieg nicht richtig ist. Der Krieg ist ein Verbrechen gegen das Leben. Ich möchte mich bei Ihnen bedanken, dass die Menschlichkeit in Ihren Herzen obsiegt. Deutschland ist angesichts des Leidens der Ukraine nicht von unserer Seite gewichen. Ich danke dir, Deutschland."

Er erinnerte dazu auch an die deutsche Geschichte in einem geteilten Europa. "Sie können uns verstehen, warum wir uns wehren gegen Versuche Russlands, uns zu teilen. Wir werden nicht zulassen, dass man eine Mauer zwischen uns baut. Kein Land soll verurteilt werden dazu, dass Stacheldraht seinen Körper für Jahrzehnte zerreißt."

Zu einem Ende des Krieges in seinem Land sagte Selenskyj: "Gibt es ein anderes Ziel für uns als Frieden? Nein! Haben wir andere Verpflichtungen als den Schutz unserer Völker? Nein! Russland hat andere Ziele, andere Träume."

"Es ist unser gemeinsames Interesse"

Selenskyj forderte Härte gegenüber Russland: "Die russische Armee hinterlässt Dutzende neuer Friedhöfe. Die Zeit für Kompromisse ist vorbei!" Russland müsse die volle Verantwortung übernehmen "für den fürchterlichen Krieg. Russland muss bezahlen für den Schaden, für unsere Ruinen. Es ist unser gemeinsames Interesse, dass Putin persönlich diesen Krieg verliert. Wir müssen das normale Leben wieder aufbauen."

Europa sei ein Kontinent des Friedens, so Selenskyj. "Wird es Sicherheit und Frieden geben? Ich bin sicher, dass wir die richtige Antwort finden und das Ende dieses Krieges erreichen." Er beendete seine Rede mit einem weiteren Dank an Deutschland und dem Ausruf "Slava Ukraini!" – "Ruhm für die Ukraine". Die Zuhörer im Bundestag applaudierten dem ukraini-schen Präsidenten fast zwei Minuten lang.“7

In der Folgezeit präsentierte Selenskyj mehrfach seinen sogenannten „Siegesplan“, durch den der Krieg beendet werden könne:

„Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seinen bislang unveröffentlichten "Siegesplan" im Verteidigungskrieg gegen Russland im Parlament vorgestellt. Ein zentraler Punkt sei eine Einladung der Nato für einen Beitritt der Ukraine, "und zwar jetzt", sagte Selenskyj in einer Rede vor den Abgeordneten in Kiew.

Russland habe mit seinem Krieg gegen die Ukraine die europäische Sicherheit untergraben, weil das Land nicht Mitglied des westlichen Militärbündnisses sei. Der Krieg gegen Russland könnte bei Umsetzung seines "Siegesplans" spätestens im nächsten Jahr beendet werden.

Das Ziel sei es laut Selenskyj, "stark genug zu sein, um den Krieg zu beenden". Eine Abtretung ukrainischer Gebiete an Russland sowie ein "Einfrieren" des Konflikts schloss Selenskyj aus. Russland müsse "den Krieg gegen die Ukraine verlieren. Russland soll an einem Friedensgipfel teilnehmen und bereit sein, den Krieg zu beenden, erklärte der ukrainische Präsident.

Selenskyj sprach sich außerdem für "ein umfassendes Paket nicht-nuklearer strategischer Abschreckungsmaßnahmen" auf ukrainischem Gebiet aus, "um die Ukraine vor jeglicher militärischer Bedrohung durch Russland zu schützen".

In seiner Rede im Parlament rief Selenskyj die Verbündeten der Ukraine auf, "die Beschränkungen für den Einsatz von Langstreckenwaffen" bei Angriffen auf die russisch besetzten Gebiete sowie Ziele in Russland aufzuheben.

Gleichzeitig will Selenskyj den westlichen Verbündeten Zugriff auf wertvolle Rohstoffe seines Landes anbieten. Als Beispiele nannte er Uran, Titan, Lithium und Graphit. Die Ukraine verfüge über wertvolle Rohstoffe "im Wert von Billionen US-Dollar", sagte Selenskyj. Die Frage sei, ob diese Ressourcen im globalen Wettbewerb an Russland und dessen Verbündete fielen oder bei der Ukraine und der demokratischen Welt verblieben.

Russland wies Selenskyjs "Siegesplan" zurück. "Der einzige Friedensplan, den es geben kann, besteht darin, dass das Kiewer Regime die Sinnlosigkeit seiner Politik erkennt und begreift, dass es nüchtern werden muss", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau.

Den Siegesplan sieht Peskow als ein Diktat der USA. Dahinter stehe nichts anderes als die amerikanische Absicht, den Krieg weiterzuführen und "bis zum letzten Ukrainer gegen uns zu kämpfen", sagte er.“8

Dagegen betont Selenskyj, dass sein Land ohne die Hilfe der Vereinigten Staaten im Verteidigungskampf gegen Russland nicht bestehen könne. »Wir werden nur eine geringe Chance haben, ohne die Unterstützung der Vereinigten Staaten zu überleben«, sagt Selenskyj in einem Interview mit dem US-Fernsehsender NBC.9

Dabei hatte sich Selenskyj wiederholt bereit erklärt, mit Russland über ein mögliches Ende des Krieges zu sprechen, stellte für solche Verhandlungen allerdings klare Bedingungen und forderte »Sicherheitsgarantien«.

„Selenskyj möchte zunächst eine Einigung zwischen der Ukraine und ihren Verbündeten. Erst, wenn man einen Plan zur Beendigung des Krieges entwickelt habe, werde er sich auf ein Treffen einlassen. Mit wem zu sprechen er dann bereit sei, grenzte der ukrainische Staatschef ebenfalls ein. »Ich werde mich mit den Russen treffen – mit nur einem Russen, mit Putin«, sagte er und fuhr fort: »Und wir werden mit Putin zusammensitzen und den Krieg beenden.«

Russlands Machthaber Wladimir Putin hatte bisher direkte Gespräche mit Selenskyj ausgeschlossen, mit der Begründung, der ukrainische Präsident sei illegitim im Amt. Die Ukraine hatte wegen des geltenden Kriegsrechts darauf verzichtet, im Jahr 2024 Präsidentschaftswahlen abzuhalten. …

Der ukrainische Präsident forderte … außerdem, es dürften keine Entscheidungen über die Ukraine getroffen werden, ohne das Land zu beteiligen. Er rief dazu auf, dass die USA sein Land gemeinsam mit Europa unterstützen.“ (a.a.O.)

Kritik an Selenskyj

In einem Artikel der ‚Berliner Zeitung‘ vom 29.08.2022 heißt es dazu:

„Die bekannte Dramatikerin Kateryna Babkina wirft Selenskyj vor, die Ukrainer nicht auf den bevorstehenden Krieg vorbereitet zu haben. „Das ist kein Versehen, kein Fehler, kein unglückliches Missverständnis, keine strategische Fehleinschätzung – das ist ein Verbrechen“, wird sie in einem aktuellen Bericht des Handelsblatts zitiert.

Sewgil Musajewa, Chefredakteurin der Zeitung Ukrainska Prawda, beschuldigt Selenskyj der gezielten Desinformation. Der Präsident habe vor dem Krieg das Ausmaß der Bedrohung verschwiegen und die Bevölkerung nicht ernst genommen. Er habe geradezu „Zweifel an der geistigen Kapazität von Millionen von Ukrainern aufkommen lassen“. …

Die Abgeordnete Iryna Geraschenko wirft der Staatsführung um Selenskyj vor, falsche Prioritäten gesetzt zu haben. Statt das Land auf die russische Invasion vorzubereiten und „die Kollaborateure auszusortieren“, habe der Geheimdienst SBU den Ex-Präsidenten Petro Poroschenko „gejagt“.

Selenskyj rechtfertigt sich: Wir wollten Panik vermeiden

Selenskyj selbst hat den Verzicht auf offene Kriegsvorbereitungen jüngst damit begründet, dass er sein Land nicht in Panik versetzen wollte. Die USA hätten ihn ab Herbst 2021 vor einer russischen Invasion gewarnt, so Selenskyj gegenüber der Washington Post. Seine Führung habe einen Wirtschaftskollaps vermeiden und die Bevölkerung im Land halten wollen.“10

Und in einem Beitrag von ZDF-heute wird festgestellt:

„Selenskyj hat seinen Platz in der Geschichte sicher

Gleich zu Beginn seiner Präsidentschaft verkündete Selenskyj, dass er Frieden bringen möchte, dass er die epidemische Korruption bekämpfen und nach einer Amtszeit abtreten werde. Keines dieser Ziele ist erreicht. Trotzdem hat Selenskyj seinen Platz in der ukrai-nischen und europäischen Geschichte sicher. Dass es die Ukraine heute noch als Staat gibt und beim russischen Einmarsch nicht zusammenbrach, ist ihm zu verdanken. Seiner Ent-schlossenheit - und Fähigkeit zur Kommunikation.

"Ich brauche keine Mitfahrgelegenheit - ich brauche Waffen!", mit diesem Satz machte Selenskyj nicht nur den amerikanischen Vorschlag, er solle aus dem sicheren Exil regieren publik, sondern stellte den Westen vor die Wahl, entweder Selenskyjs Untergang beizuwohnen oder eben Waffen zu liefern. Noch größer war die Wirkung auf die ukrainische Bevölkerung, auf die Soldaten. Ihr Staatsoberhaupt, der belächelte Komödiant, blieb in Kiew. Und tut es noch.

Wirkung der täglichen Videobotschaften nutzt ab Gerade im Mai wurde ein weiterer, der inzwischen zwölfte Mordversuch durch vermutlich russische Geheimdienste vereitelt. Der Mordkomplott reichte bis in die Reihen von Selenskyjs Personenschützer. Der erste Anschlag sei noch interessant gewesen, so Selenskyj, "danach ist es nur noch wie Covid". Selenskyj erreicht durch klare Sätze immer auch die kleinen Leute. Im dritten Kriegsjahr kommt Selenskyj noch immer auf über 60 Prozent Zustimmung, sagen Kiewer Meinungsforscher. Doch inzwischen nutzt sich die Wirkung seiner täglichen Videobotschaften ab.

Auch der seit Kriegsbeginn im TV laufende, regierungsunkritische Nachrichtenmarathon verliert merklich an Zuschauern. Lange durften beispielsweise keine Zahlen von gefallenen ukrainischen Soldaten genannt werden, obwohl die frischen Gräber auf den Friedhöfen unübersehbar waren. Die von Selenskyj veröffentlichte Zahl von circa 31.000 toten, ukrainischen Soldaten erscheint vielen Ukrainern als zu niedrig.

Vorwürfe und Kritik an Selenskyj

Insbesondere die Entlassung des von Selenskyj 2021 ernannten und im Krieg zum Volksheld aufgestiegenen Oberbefehlshaber Saluschnyj kratzte am Image des Präsidenten. Dieser forderte eine große Mobilisierung von Soldaten. Selenskyj lehnte ab, um jetzt, Monate später, doch einem allgemeinen Mobilisierungsgesetz zuzustimmen. Hinzu kommen Vorwürfe, Selenskyj mische sich zu sehr in militärische Entscheidungen ein. Führende Militärs bevorzugten einen früheren Rückzug aus Bachmut oder Awdijiwka, um Verluste zu verringern, heißt es. Selenskyjs Durchhaltewillen und sein Mut zeigt sich in solchen Entscheidungen. Doch waren sie richtig?

Auch aus dem Parlament und den Ministerien häufen sich Beschwerden über eine autoritärer werdende Amtsführung des Präsidialamtes und das verhängte Kriegsrecht weitet die Kompetenzen des Präsidenten deutlich aus. Und trotzdem fällt die Kritik selbst aus Oppositionskreisen ausgenommen zahm aus. Denn die Existenz des ukrainischen Staates steht weiter auf dem Spiel. Und solange wird Selenskyj wohl weiter dem Volk dienen. Als Präsident. “11

Kritik an Putin

Der US-amerikanische Verteidigungs- und Geheimdienst gab im Jahr 2025 die folgende Einschätzung heraus:

„Der russische Präsident Wladimir Putin betrachtet den Krieg in der Ukraine als einen existenziellen Kampf gegen den Westen, der Russlands Stellung in der Welt, Putins Macht-erhalt und sein historisches Erbe bestimmen wird. Putin ist weiterhin vom endgültigen Sieg Russlands in der Ukraine überzeugt und bereit, mindestens bis 2025 militärische Gewalt anzuwenden. Putin hält auch an seiner Forderung fest, der Ukraine den Beitritt zur NATO dauerhaft zu verbieten und gleichzeitig darauf zu bestehen, dass Kiew alle seine Streitkräfte aus den Oblasten Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson abzieht. Trotz der westlichen Hilfeleistung für die Ukraine versucht Russland mit ziemlicher Sicherheit, einen direkten Konflikt mit der NATO zu vermeiden, da es eine konventionelle militärische Konfrontation mit dem Bündnis für nicht gewinnbar hält. Moskau ist jedoch weiterhin in der Lage, asymmetrische Fähigkeiten gegen die USA und ihre Verbündeten einzusetzen, darunter Cyber- und Informationskampagnen, und verfügt mit seinen strategischen Nuklear-streitkräften, die das US-amerikanische Heimatland erreichen können, über eine existenzielle Bedrohungslage. Der Krieg in der Ukraine ist Teil von Putins umfassenderen Zielen, das Prestige und den globalen Einfluss zurückzugewinnen, die Russland seiner Meinung nach mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 verloren hat, und die Kontrolle über die ehema-ligen Sowjetstaaten auszuüben. Russland strebt einen starken Einfluss auf die Außen-, Innen- und Wirtschaftspolitik dieser Staaten an und begrenzt gleichzeitig die Einflussnahme rivalisierender ausländischer Mächte.“12

Die Analysen des russischen Philosophen Nikolai Karpizki,

die dieser in seiner Ende 2024 verfassten Studie ‚Warum Russland die Sterbewilligen nicht ausgehen‘ 13 vorgelegt hat, legen tiefer liegende Ursachen und Gründe des Krieges frei. Ursachen und Gründe bewirken neue Gründe. Der Krieg ist zugleich Ursache, Wirkung und Grund.

Die Sicht des Westens auf diesen Krieg ist, wie Karpizki erklärt, durch enttäuschte Erwar-tungen getrübt. Schon 2022 erwartete man, dass Russland sich wegen seiner hohen Verluste zurückziehen würde, was aber nicht geschah. „2024 erwartete man dann, dass den Russen wegen riesiger Verluste die kampffähigen Soldaten ausgehen würden. Auch das hat sich nicht erfüllt.“ (Karpizki a.a.O.)

Die solcherart enttäuschten Erwartungen veranlassen den Autor zu einer Reihe von Fragen, mit denen er u.a. Putins wahren Motiven auf die Spur kommen will. Die Fragen:

„Wie kann die russische Führung ohne Rücksicht auf Verluste ihre Soldaten ver-heizen?

Wo findet die russische Armee immer neue Vertragssoldaten, obwohl sie bekanntermaßen oft in selbstmörderische Angriffe geschickt werden?

Warum machen Russlands Soldaten keinen Aufstand oder ergeben sich in [ukraini-sche] Kriegsgefangenschaft?

Wieso steht die russische Gesellschaft den enormen militärischen Verlusten scheinbar so gleichgültig gegenüber und unterstützt weiterhin den Krieg?“

Den Hauptgrund hierfür sieht Karpizki in der Tatsache, dass es in Russland sogar Akzeptanz für sinnlosen Tod gebe. Für diese Akzeptanz nennt er zwei Ursachen: 1. Im Laufe der Ge-schichte sei es den Russen immer wieder gelungen, „Kriegssiege durch Masse“ zu erringen, d.h. die eigene, großenteils unter Armut und Rechtlosigkeit leidende Bevölkerung als „Ver-brauchsmaterial“ zu benutzen. So z.B. schon im Zarenreich. Gesteigert im heutigen Russland, in dem man einen „Todesstaat“ bzw. ein „Antisystem“ errichtet habe. „Todesstaat“ oder „Ökonomie des Todes“: Einnahmen aus Öl und Gas sichern „den pekuniären Wohlstand für Familienangehörige der gefallenen Soldaten“ (a.a.O.). Dabei sei eine Unterstützergruppe ent-standen, die angeblich 10mal größer als die Anzahl der in der Ukraine eingesetzten russischen Soldaten sei. Und davon profitierten erstmals auch die ärmeren Schichten, die im Gegenzug den ständigen Zustrom von Freiwilligen an die Front sichern, was für diese Freiwilligen oft die einzige Möglichkeit sei, sich vor dem völligen sozialen Abstieg und Ruin zu retten. Durch all dies werde in Russland jeglichem Protest gegen den Krieg die Grundlage entzogen.

Soldaten in den Tod zu schicken, wird somit für viele zum profitablen Geschäft. Man schickt Soldaten rücksichtslos in überaus gefährliche (Nahkampf-)Aktionen bzw. in den sicheren Tod, um damit Geld zu verdienen! Das bedeutet: „Je häufiger die Truppen erneuert werden, desto mehr Möglichkeiten gibt es, an ihnen zu verdienen. So entsteht ein System, in dem die Armee zunächst ihre eigenen Soldaten und erst danach die Soldaten des Feindes eliminiert. Außerdem gibt es in der russischen Bevölkerung kaum Mitleid mit den Freiwilligen, das macht die Gesellschaft unempfindlich gegenüber militärischen Verlusten. Und für den Staat bedeutet der Tod von Soldaten an der Front niedrigere soziale Kosten. Denn Tote brauchen keine medizinische Versorgung und keine soziale Unterstützung.“ (a.a.O.)

2. Eine zweite Ursache für den „Krieg als Selbstzweck“ sieht Karpizki in einer in Russland vorherrschenden, besonderen Haltung zu Leben und Tod; beruhend auf einem Weltbild, „in dem alles, was geschieht, durch die Anwesenheit eines Feindes erklärt wird, der das Ur-Böse verkörpere“. Womit man auch jedes an Feinden verübte Verbrechen rechtfertige. Nicht mehr Moral, sondern Amoralität werde zur Tugend.

Dem entsprechen in Russland seit altersher zwei unterschiedliche Weltbilder, die des Mani-chäismus und des Gnostizismus. Im ersten geht es um den andauernden Kampf zwischen Gut und Böse, im zweiten um das Postulat der völligen Sinnlosigkeit allen Seins, da das Ganze durch einen „bösen Gott“ entstanden und daher wertlos sei. Auch im orthodoxen Christentum führte der Manichäismus zu Diskrepanzen und Exzessen, wie z.B. in kollektiven Selbstver-brennungen.

Im Bolschewismus verbanden sich Manichäismus und Klassenkampf, was einerseits sogar zur Rechtfertigung des Stalinismus, andererseits zum utopischen Traum von absoluter kommuni-stischer Freiheit beitrug. Inzwischen sei der Manichäismus allgemein durch den Gnostizismus abgelöst worden; und dies, obwohl es auch im heutigen Russland selbstverständlich noch un-terschiedliche Weltanschauungen und Denkweisen gibt. Aber: Durch den Gnostizismus wird alles bedeutungslos und sinnlos; und nur dies sei anzuerkennen, folglich auch das sinnlose Sterben.

Dennoch ist zu fragen, warum sich Russen weiterhin freiwillig zum Kriegseinsatz in der Ukraine melden. Grund, laut Karpizki: Wer in bitterer Armut und ständiger Frustration lebt, nichts mehr zu verlieren hat, nimmt auch den Tod nicht mehr als Übel wahr. Die Stimmung wird „nekrophil“, dem Tod freundlich gesonnen. Volle Wertschätzung gewinnt, wer bereit ist, im Krieg zu sterben. Und da es in Russland Millionen solcher Leute gebe, ende nie der Zu-strom sterbewilliger Freiwilliger.

Wenn sich soziale Nekrophilie mit gnostischem Fatalismus verbindet, entsteht der sogenannte „russische Fatalismus“. Und: „Genau dieser Fatalismus führt dazu, dass russische Soldaten in sinnlosen Angriffen in den Tod gehen, anstatt sich gegen ihre Kommandeure aufzulehnen, die von ihrem Tod profitieren.“ (a.a.O. S. 8)

Eher kurz und knapp behandelt Karpizki schließlich die Frage, wie die russische Armee in der Ukraine wirksam bekämpft bzw. aufgehalten werden könne. Der Nachteil der Ukraine und des sie unterstützenden Westens: Man verfüge nicht über die nekrophilen Mobilisierungs-mechanismen der Russen. Hinzu komme die Gefahr, dass eines Tages „die besseren Waffen der NATO aufgebraucht sind und die russische Armee weiter mit neuen Freiwilligen kämpfen kann“ (ebd.). Schon deswegen komme es darauf an, neue Militärstrategien gegen Russland zu entwickeln, so z.B. durch den Einsatz von „Drohnen, Robotern und künstlicher Intelligenz“ (ebd.). Dann könnten die ukrainischen Soldaten „an der Front zunehmend technisch ersetzt werden“ und „Russland seinen einzigen Vorteil gegenüber zivilisierten Ländern verlieren.“ Karpizkis Schlusssatz: „Und bis dahin muss der Ukraine dabei geholfen werden, diese gefährlichste Zeit zu überstehen und Europa vor einer russischen Invasion zu schützen.“ (ebd.)

Karpizkis Analysen lassen sich in folgenden Kernsätzen zusammenfassen:

1. Enttäuschte Erwartungen des Westens: Russland zieht sich trotz enormer Verluste nicht zurück.
2. In Russland gibt es Akzeptanz für sinnlosen Tod.
3. In Russland hat man einen „Todesstaat“ bzw. ein „Anti-System“ etabliert.
4. „Dabei sei eine Unterstützergruppe entstanden, die angeblich 10mal größer als die Anzahl der in der Ukraine eingesetzten russischen Soldaten sei.“
5. „Soldaten in den Tod zu schicken, wird … für viele zum profitablen Geschäft.“
6. „Nicht mehr Moral, sondern Amoralität werde zur Tugend.“
7. „Durch den Gnostizismus wird alles bedeutungslos und sinnlos; und nur dies sei anzuerkennen, folglich auch das sinnlose Sterben.“
8. „Volle Wertschätzung gewinnt, wer bereit ist, im Krieg zu sterben. Und da es in Russland Millionen solcher Leute gebe, ende nie der Zustrom sterbewilliger Frei-williger.“
9. „Wenn sich soziale Nekrophilie mit gnostischem Fatalismus verbindet, entsteht der sogenannte »russische Fatalismus«.“
10. Es komme darauf an, gegen Russland neue Militärstrategien zu entwickeln, so z.B. durch den Einsatz von „Drohnen, Robotern und künstlicher Intelligenz“.

Rückblick und Ausblick

Um die tieferen Ursachen, Gründe und Motive der Entwicklung zu erforschen, wäre es erfor-derlich, die Gesamtheit der Geschichte der Beziehungen zwischen der Ukraine und Russland seit dem Mittelalter zu berücksichtigen. Dies würde jedoch den Rahmen der vorliegenden Ab-handlung sprengen. Unbedingt zu beachten ist aber Folgendes: Seit der Christianisierung der ‚Kiewer Rus‘ am Ende des 10. Jahrhunderts gilt Kiew als Geburtsstätte der russisch-orthodo-xen Kirche. Dies erklärt wohl, zumindest teilweise, die Unterstützung, die Putin seitens der russisch-orthodoxen Kirche erfährt. Denn Putin hierauf beruft sich u.a. auf die Kiewer Rus, wenn er behauptet, Russland und Ukraine seien immer schon ein einziges, zusammen-gehörendes Volk gewesen, so dass sein im Februar 2022 begonnener Krieg gegen die Ukraine gerechtfertigt sei (s.u.); was aber Selenskyj und mehrere renommierte Historiker entschieden zurückgewiesen haben.14 Mehr Klarheit ermöglicht die folgende

„Chronologie des russischen Überfalls auf die Ukraine

Diese Übersicht ist eine Chronologie des russischen Überfalls auf die Ukraine ab dem 24. Februar 2022. Sie informiert über die wichtigsten Ereignisse im Vorfeld und seit dem Über-fall durch Russland. Sie ersetzt keine eigentliche Darstellung und kann nicht vollständig sein. Ziel ist es vielmehr, einen knappen Überblick zu ermöglichen.

Inhaltsverzeichnis

1 Vorgeschichte
1.1 Bis 2014
1.2 Krimkrise und Kämpfe in der Ostukraine ab 2014
1.3 Auf dem Weg zum Aufmarsch 2021/2022
2 Überfall
2.1 Tag des Überfalls
2.2 25. Februar bis 2. März 2022
3 Belege

Vorgeschichte

Bis 2014

1. Dezember 1991: Laut Referendum über die Unabhängigkeit der Ukraine wollen 92,3 Prozent der Abstimmenden die Unabhängigkeit der Ukraine.

21. Dezember 1991: Die Anführer der einzelnen Sowjetrepubliken unterzeichnen den Vertrag zur Auflösung der Sowjetunion.

5. Dezember 1994: Auf einer KSZE-Konferenz unterschreiben Russland, die USA und Großbritannien das Budapester Memorandum. Sie verpflichten sich, die bestehenden Grenzen und die Souveränität Kasachstans, Belarus' und der Ukraine zu achten. Im Gegenzug verzichten diese Länder auf Nuklearwaffen. Krimkrise und Kämpfe in der Ostukraine ab 2014

20. Februar bis 2. Mai 2014: Gegner der ukrainischen Regierung bzw. Anhänger Russlands protestieren im Osten der Ukraine im Nachklang der Euromaidan-Bewegung.

18. März 2014: Russland annektiert die ukrainische Halbinsel Krim. Dies macht bereits einen Bruch des Budapester Memorandums aus.

7. April 2014: Prorussische Kämpfer überfallen die Büros des ukrainischen Sicherheitsdienstes in Donetsk und Luhansk. In der Folge gründen Separatisten die „Volks-republik Donezk“ und die „Volksrepublik Luhansk“. Sie werden von keinem Land der Erde anerkannt. (Erst am 21. Februar 2022 folgt die Anerkennung durch Russland.)

11. Mai 2014: Prorussische Separatisten organisieren ein illegales Referendum im Osten der Ukraine. Die Organisatoren gaben Ergebnisse mit hoher Zustimmung bekannt. Die Ergebnisse wurden allerdings von keiner Regierung anerkannt, auch nicht von Russland.

Ca. 13. Juni 2014: Die Separatisten verfügen über Kampfpanzer, die mutmaßlich aus Russland stammen.

5. September 2014: In der belarussischen Hauptstadt Minsk wird das Minsker Protokoll unterzeichnet: Ein Waffenstillstand soll sofort eintreten und von der OSZE überwacht werden. Unterzeichner sind Vertreter jeweils der Separatisten-Gebiete, der OSZE, der Ukraine und Russlands.

12. Februar 2015: In Minsk wird das Maßnahmenpaket Minsk II beschlossen. Im wesent-lichen wiederholt es die Forderungen des Minsker Abkommens. Die Kämpfe im Osten der Ukraine flackern jedoch immer wieder auf.

23. Dezember 2015: Ein Hackerangriff führt zu einem Stromausfall in der Region Iwano-Frankiwsk in der westlichen Ukraine.[1]

25. November 2018: Russische Schiffe der Grenztruppen beschießen Schiffe der ukrainischen Marine. Russland begründet diesen Zwischenfall vor der Krim damit, dass die Ukraine in territoriale Gewässer Russlands eingedrungen sei. Die Ukraine und viele Wissenschaftler verweisen auf Abkommen, die der Ukraine die Durchfahrt erlauben.[2]

Auf dem Weg zum Aufmarsch 2021/2022

Juni 2019: Russland beginnt damit, ukrainischen Bürgern im Separatistengebiet russische Pässe auszustellen.[3]

April 2021: Russland lässt bis zu 100.000 Soldaten an der Grenze zur Ukraine auf-marschieren.[4] Drei Wochen später, nach westlichen Protesten, endet die Aktion.

12. Juli 2021: Wladimir Putin veröffentlicht den Essay „Zur historischen Einheit von Russen und Ukrainern“. Seiner Auffassung nach sind die Ukrainer kein eigenständiges Volk und das Gebiet der Ukraine gehöre historisch zu Russland.[5]

28. November 2021: Die Ukraine meldet russische Soldaten an der Grenze.[6]

Januar 2022: Russische Söldner der kremlnahen Gruppe Wagner dringen verdeckt und in zivil mit etwa 300 Mann in die Enklaven Donezk und Luhansk ein,[7] sowie mit etwa 400 Mann über Belarus nach Kiew, um strategische Vorbereitungen für den Krieg und für eine Machtübernahme durch Russland auszuführen.[8] Nach ukrainischen Erkenntnissen war dabei auch die Ermordung von Präsident Zelenskyi und weiteren hochrangigen Führungskräften vorgesehen.

9. Februar 2022: Der französische Staatspräsident Macron, der deutsche Bundeskanzler Scholz und der polnische Staatspräsident Duda erklärten gemeinsam, dass sie konstruktive Gespräche über Sicherheitsfragen führen möchten. Gleichzeitig warnten sie Russland vor einer weiteren militärischen Aggression gegen die Ukraine.[9]

14. Februar 2022: Die USA sagen, dass laut Geheimdienstinformationen Russland am 16. Februar die Ukraine angreifen werde.[10]

21. Februar 2022: Präsident Putin hält eine Fernsehansprache. Die Ukraine werde von einer Marionetten-Regierung beherrscht, die Atomwaffen entwickeln wolle und einen Völkermord an Russen in der Ostukraine verübe. Die NATO umzingele Russland.[11]

22. Februar 2022: Russland erkennt die Separatisten-Gebiete in der Ukraine an.[12] Putin fordert in einer Pressekonferenz, dass die Ukraine niemals der NATO beitritt, die Waffen, die sie aus dem Westen habe, nicht einsetzt und sich demilitarisiere.[13]

Überfall

Tag des Überfalls

24. Februar 2022: In der Nacht zu diesem Donnerstag spricht Putin im Fernsehen von einer militärischen Spezialaktion gegen die Ukraine, die nötig geworden sei. Russland greife ein, um Russen zu schützen. Die Ukraine wolle er demilitarisieren und denazifieren.[14]

24. Februar 2022: Russische Militärfahrzeuge fahren um vier Uhr morgens in die Ukraine. Vorher war die Ukraine schon mit russischen Fernwaffen beschossen worden.[15]

25. Februar bis 2. März 2022

25. Februar 2022: Der ukrainische Staatspräsident Wolodymyr Selenskyj ordnet am Morgen eine allgemeine Mobilmachung an. Männer zwischen 18 und 60 Jahre dürfen das Land nicht verlassen.[16]

25. Februar 2022: Am Mittag werden Kämpfe im Stadtgebiet von Kiew gemeldet.[17]

26. Februar: Die russischen Truppen nehmen als erste größere Stadt Melitopol ein.[18]

27. Februar: Die Ukraine klagt Russland am Internationalen Gerichtshof in Den Haag an.[19]

27. Februar: Putin setzt die russischen Abschreckungskräfte, zu denen auch die Atomwaffen gehören, in Alarmbereitschaft.[20]

27. Februar: In Belarus endet eine Volksabstimmung. Laut offiziellen Angaben stimmen 65 Prozent der Abstimmenden einer Verfassungsänderung zu. Demzufolge soll Belarus unter anderem keine atomwaffenfreie Zone mehr sein.[21]

28. Februar: Vertreter der Ukraine und Russlands gelangen zu einem Ort an der Grenze zu Belarus für Verhandlungen.[22]

2. März: Die UNO-Vollversammlung ächtet den Einmarsch und fordert, dass Russland seine Truppen abzieht.[23]“15

An Hand dieser historischen Fakten ist es möglich, die oben dargestellten Gründe und Motive Putins und Selenskyjs besser einzuordnen. Dabei ergibt sich folgende Zusammenfasung:

Putins Hauptgründe und -motive für den Ukraine-Krieg scheinen zu sein:

1. Sein persönlicher Machterhalt, darüber hinaus desjenigen der mit ihm verbündeten Machteliten.
2. Die enormen natürlichen Ressourcen der Ukraine.
3. Das russische Demografie-Problem.

Weniger bedeutsam erscheint alles andere, darunter auch Karpizkis Analyse der russischen „Sterbewilligen“.

Zu 1.): Wie Sarah Werner im Anschluss an François Bonnet ausführt (s.o. S. 7 ff.), sind Putins Rechtfertigungen des Krieges (z.B. als „Eliminierung des Nazi-Drecks“ der Ukraine) nicht glaubwürdig. Vielmehr gehe es ihm vorrangig um die Absicherung seines „krimi-nellen“ Machtapparates, angefangen 2014 mit der Annexion der Krim, wobei militärisch-geopolitische Überlegungen eine wesentliche Rolle spielten. Militärische Gewaltanwendung sei für Putin immer schon ein probates Mittel seiner Politik gewesen, so schon in den Kriegen in Tschetschenien und Georgien. Ein weiteres Motiv: Putins Angst vor einer „florierenden Demokratie“ in der Ukraine, die seine eigene Machtstellung in Russland gefährden könnte.

Zu 2.): Als erster Beweis dienen die neugegründeten russischen „Volksrepubliken“ im rohstoffreichen Osten der Ukraine (Donezk, Luhansk usw.). Mittlerweile besetzen die Russen Gebiete mit ca. zwei Dritteln der Rohstoff-Ressourcen der Ukraine, darunter z.B. Lithium und Seltene Erden.

Zu 3.): Putin hofft, durch die Eroberung der gesamten Ukraine das eigene russische Demo-grafie-Problem zu lösen, beachtet dabei jedoch nicht, dass auch die ukrainische Bevöl-kerungszahl schrumpft. Davon abgesehen: Möglicherweise will Putin durch die Einverleibung der Ukraine mit ihren fast 40 Millionen Bewohnern sogar den katastrophalen Verlust von nahezu 1 Million gefallener, verletzter oder in Gefangenschaft geratener russischer Soldaten kompensieren bzw. seinem Volk auch diesen Verlust als Grund für die Weiterführung des Krieges plausibel machen. –

Als einen Hauptgrund für Putins Weigerung, den Ukraine-Krieg vor der Erreichung seiner Kriegsziele zu beenden, nennt Karpizki die russischen „Sterbewilligen“; ein Phänomen, das er u.a. auf die angebliche Ablösung des manichäistischen Weltbildes durch das gnostische in ganz Russland zurückführt, obwohl er weiß, dass es auch in Russland noch einen Pluralismus von Meinungen, Weltanschauungen und Glaubensüberzeugungen gibt. Diesen Widerspruch löst Karpizki nicht auf. Ebenso wenig den Widerspruch zwischen den Tatsachen, dass einerseits sogar die Ärmsten der Armen von den staatlichen Entschädigungen für die Familien von Gefangenen profitieren, während andererseits diese Entschädigungen den russischen Staatshaushalt zusätzlich belasten.

Zu Selenskyj

Er hat sich zweifellos einen Namen gemacht und bleibende Verdienste erworben dadurch, dass er sein Volk zu entschlossenem, heldenhaftem Widerstand gegen die russische Invasion motiviert hat. – Zweifel gibt es jedoch an seinem „Siegesplan“, der nicht zu funktionieren scheint. Nur vorübergehend konnte auch die ukrainische Armee Geländegewinne erzielen, so im russischen Kursk-Gebiet. Unübersehbar ist aber der „Vorteil“, den die Russen u.a. durch den anhaltenden Zustrom von „Sterbewilligen“ haben. Fraglich scheint, ob die Ukraine – personell und materiell – auf die Dauer gegenüber der russischen Groß-und Übermacht Stand halten kann. Wenn Karpizki „Drohnen, Roboter und Künstliche Intelligenz“ als probate, langfristig wirkende Gegenmittel empfiehlt, übersieht er den Umstand, dass selbstverständlich auch die russische Gegenseite über solche Mittel verfügt.

Alternative Prognosen abzugeben oder Empfehlungen auszusprechen, scheint kaum möglich zu sein, zumal unklar ist, wie Trump und „der Westen“ in Zukunft (re-)agieren werden. Auch mit meiner vorliegenden Situationsbeschreibung kann natürlich keine Vollständigkeit oder Maßgeblichkeit beansprucht werden. Ohne Beschreibungen dieser Art würde aber jegliche Grundlage für weitreichende Entscheidungen fehlen. Für sinnvoll halte ich jedenfalls auch den folgenden Zusatz (Juni 2025):

Warum die aktuelle Weltlage so bedrohlich ist

In der Weltgeschichte bahnt sich gegenwärtig eine katastrophale, höchst gefährliche Fehlent-wicklung an, die in den Medien anscheinend (noch?) übersehen wird: Durch die weltweite Hochrüstung, in Sonderheit des Westens, wird erneut eine – im Grunde unnötige – Konfron-tation aufgebaut, die in Vielem an den Kalten Krieg des vorigen Jahrhunderts erinnert, den man für längst überwunden hielt. Schon bald wird der Westen die Hochrüstung so weit trei-ben, dass Putin sie dem eigenen Volk gegenüber als akute existenzielle Bedrohung darstellen kann. Die NATO-Entscheidungen hierüber werden demnächst getroffen werden. Zumindest bis dahin wird Putin, wie ich meine, den Ukraine-Krieg auf jeden Fall fortsetzen, einen Krieg, mit dem er voll und ganz schon jetzt das erreicht hat, was wohl als die wichtigste Zielsetzung und Triebfeder seines Verhaltens anzusehen ist: die eigene autokratische Macht – und die der ihm ergebenen Machteliten – langfristig bis endgültig abzusichern.

Warum dies eine katastrophale Fehlentwicklung der Weltgeschichte ist, liegt auf der Hand: Statt der eigentlich notwendigen Verständigung zwischen den Großmächten – bzw. sowohl untereinander als auch mit allen anderen Akteuren – wird eine neue Dauerkrise, ein neuer, brandgefährlicher Kalter Krieg etabliert. Das ist leider die bittere Realität, der sich auch die Scharfmacher und Rüstungslobbyisten nicht entziehen können.

Um diese Fehlentwicklung zu korrigieren, wären außergewöhnliche diplomatische Bemühun-gen erforderlich, die bisher allenfalls ansatzweise stattfinden. Dringend erforderlich ist nicht politische und militärische Konfrontation, sondern der Wille zur Verständigung. – Abgesehen von der ungeheuren Geld- und Ressourcenverschwendung, die mit der Hochrüstung verbun-den ist, verschlimmert diese Verschwendung weltweit und in blamabler Weise die ohnehin prekäre Situation, die durch den globalisierten neoliberalen Kapitalismus entstanden ist: Die zunehmende Verschärfung der sozialen Ungleichheiten und Gegensätze führt – insbesondere in Verbindung mit den Umwelt- und Klima-Krisen – zu immer größerem Elend, immer bedrohlicher werdenden Flüchtlingsströmen, kaum noch lösbaren Problemen.

Wann endlich schrillen die Alarmglocken des Friedens und der Verständigung? Wann endlich wird den furchtbaren Fehlentwicklungen massiver, wirksamer Widerstand entgegengesetzt?

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Literaturhinweise

Chronologie des russischen Überfalls auf die Ukraine, in: https://de.everybodywiki.com/Chronologie_des_russischen_%C3%9Cberfalls_auf_die_Ukraine

Cöln, Christoph: Moskau meldet Einnahme einer ganzen Region, in: https://www.t-online.de/nachrichten/ukraine/id_100798578/eroberung-von-luhansk-das-waere-fuer-putin-ein-riesen-erfolg.html

Hassanzadeh, Dara: Der "Diener des Volkes" dient weiter, in: https://www.zdfheute.de/politik/ausland/selenskyj-praesidentschaft-ukraine-krieg-russland-100.html

Karpizki, Nikolai: Warum Russland die Sterbewilligen nicht ausgehen, in: https://www. dekoder.org/de/article/russland-krieg-freiwillige-kultur. Hierzu auch: Wie Russlands Krieg Soldaten und Hinterbliebene reich macht. (ARTE.de), in: www.youtube.com/watch?v=mk7GxczPOuY

Putin bezeichnet "ganze Ukraine" als russischen Besitz, in: https: // www. zeit.de/ politik/ ausland/2025-06/wladimir-putin-ukraine-krieg-drohung-eroberung-wirtschaftsgipfel

Putin in: https://www.deutschlandfunk.de/putin-rede-ukraine-100.html

Sabin, Thomas: Mit Annexionen reißt sich Putin die Schatztruhe der Ukraine unter den Nagel, in: https://www.focus.de/finanzen/krieg-um-rohstoffe-mit-annexionen-reisst-sich-putin-die-schatztruhe-der ukraine-unter-den-nagel_id_156496237.html

Selenskyj: Die Videobotschaften von Wolodymyr Selenskyj im Wortlaut, https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-02/ukraine-wolodymyr-selenskyj-russland-krieg-videobotschaften

Selenskyj präsentiert seinen Plan für Ukraine, in: https://www.zdfheute.de/politik/ausland/selenskyj-siegesplan-ukraine-krieg-russland-100.html

Selenskyj sieht nur geringe Überlebenschance ohne Hilfe der USA, in: https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-wolodymyr-selenskyj-sieht-nur-geringe-ueberlebenschance-ohne-hilfe-der-usa-a-100bf92c-4d1d-4d91-8427-43c6116e1a87

Selenskyj spricht im Bundestag: "Russland muss bezahlen", in: https://www.t-online.de/nachrichten/ukraine/id_100424982/ukraine-krieg-selenskyjs-rede-im-bundestag-zusammengefasst.html (11.06.2024)

Werner, Sarah: Warum es Putin von Anfang an nur um Machterhalt ging, in: https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/krimineller-im-politiker-kostuem-warum-es-putin-von-anfang-an-nur-um-machterhalt-ging_id_180428205.htm

Wilms, Mike: Ukraine: Hat Selenskyj sein Volk gezielt getäuscht und belogen? www.berliner-zeitung.de › news › das-ist-ein-verbrechen

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1 Putin in: https://www.deutschlandfunk.de/putin-rede-ukraine-100.html

2 In: https://www.zeit.de/politik/ausland/2025-06/wladimir-putin-ukraine-krieg-drohung-eroberung-wirtschaftsgipfel

3 S. Werner in: https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/krimineller-im-politiker-kostuem-warum-es-putin-von-anfang-an-nur-um-machterhalt-ging_id_180428205.htm

4 In: www.t-online.de › nachrichten › ausland

5 In: https://www.focus.de/finanzen/krieg-um-rohstoffe-mit-annexionen-reisst-sich-putin-die-schatztruhe-der ukraine-unter-den-nagel_id_156496237.html

6 Selenskyj in: https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-02/ukraine-wolodymyr-selenskyj-russland-krieg-videobotschaften

7 https://www.t-online.de/nachrichten/ukraine/id_100424982/ukraine-krieg-selenskyjs-rede-im-bundestag-zusammengefasst.html (11.06.2024)

8 In: https://www.zdfheute.de/politik/ausland/selenskyj-siegesplan-ukraine-krieg-russland-100.html

9 Vgl. https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-wolodymyr-selenskyj-sieht-nur-geringe-ueberlebenschance-ohne-hilfe-der-usa-a-100bf92c-4d1d-4d91-8427-43c6116e1a87

10 In: www.berliner-zeitung.de › news › das-ist-ein-verbrechen

11 In: https://www.zdfheute.de/politik/ausland/selenskyj-praesidentschaft-ukraine-krieg-russland-100.html

12 In: https://armedservices.house.gov/uploadedfiles/2025_dia_statement_for_the_record.pdf

13 In: https://www.dekoder.org/de/article/russland-krieg-freiwillige-kultur Hierzu auch: Wie Russlands Krieg Soldaten und Hinterbliebene reich macht. (ARTE.de), in: www.youtube.com/watch?v=mk7GxczPOuY

14 Hierzu auch: https://www.t-online.de/nachrichten/ukraine/id_100798578/eroberung-von-luhansk-das-waere-fuer-putin-ein-riesenerfolg.html

15 In: https://de.everybodywiki.com/Chronologie_des_russischen_%C3%9Cberfalls_auf_die_Ukraine Ergänzung: Am 17.03.2023 hat der Internationale Strafgerichtshof gegen Putin und eine weitere russische Person einen Internationalen Haftbefehl erlassen, und zwar wegen der mutmaßlichen Entführung ukrainischer Kinder nach Russland. Vgl. <https://de.wikipedia.org/wiki/Haftbefehl_gegen_Wladimir_Putin>

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Title: Warum hört der seit 2022 in der Ukraine tobende Krieg nicht auf?

Scientific Study , 30 Pages

Autor:in: Klaus Robra (Author)

Philosophy - Miscellaneous
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Details

Title
Warum hört der seit 2022 in der Ukraine tobende Krieg nicht auf?
Author
Klaus Robra (Author)
Pages
30
Catalog Number
V1599880
ISBN (PDF)
9783389141274
ISBN (Book)
9783389141281
Language
German
Tags
warum ukraine krieg
Product Safety
GRIN Publishing GmbH
Quote paper
Klaus Robra (Author), Warum hört der seit 2022 in der Ukraine tobende Krieg nicht auf?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1599880
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