In dieser Hausarbeit wird sich mit der diachronen Sprachbetrachtung von Jugendsprache beschäftigt. Als Datenkorpus wurden SchülerInnenzitate aus Abiturzeitschriften miteinander verglichen und gemäß den wissenschaftlichen Standards einer empirischen, linguistischen Arbeit analysiert.
Die Untersuchung des Phänomens Jugendsprache weist kein über Jahrhunderte hinweg andauerndes Interesse in der linguistischen Forschung auf. Doch bildete die Untersuchung der damaligen Studenten- und Schülersprache den Anfang. Mit lexikologischen Untersuchungen und der Sammlung von jugendlichen Wortschätzen sollte die Jugendsprache greifbar gemacht werden. Diese Herangehensweise setzte sich zum Teil auch mit der Etymologie der jugendsprachlichen Wörter auseinander. Betrachtet man den datierten Jugendsprachwortschatz jener Zeit so wird deutlich, dass sich die Jugendsprache wandelt. Ebenso wie ein Sprachwandel der deutschen Sprache vernommen werden kann, so kann auch ein Sprachwandel der deutschen Jugendsprache verzeichnet werden, der sich noch schneller vollzieht als der Sprachwandel der deutschen Sprache selbst. Wörter werden obsolet und durch neue ersetzt, Körpersprache und Kleidung spielen zunehmend eine Rolle, neue Praktiken in der jugendsprachlichen Kommunikation treten auf, Trends erscheinen und verschwinden und auch im öffentlichen Diskurs wird der Wandel der Jugendsprache durch die Ernennung des Jugendwortes des Jahres thematisiert. Aus diesem Grund erscheint es wichtig, sich mit dem Wandel der Jugendsprache auseinanderzusetzen. Vorangegangene Forschungen und Untersuchungen waren zu zentriert auf den konkreten Wortschatz der Jugend und ließen dabei außersprachliche Faktoren wie den Kontext, in dem Jugendsprache auftritt, außer Acht. So macht es einen Unterschied, ob Jugendliche sich in ihrem Sportverein austauschen, in ihrer Clique/Peergroup oder mit ihren Eltern und Verwandten kommunizieren, aber auch ihre Sprache in sozialen Medien wie Whatsapp, Instagram, Tiktok, Facebook, SnapChat, Discord, Chats im Online-Gaming, Telegram, per Sms und viele weitere sind kontextuale Parameter, die bei der Analyse von Jugendsprache unbedingt hinzugezogen werden sollten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Beginn und Entwicklung der Jugendsprachforschung
- 3. Empirischer Untersuchungsgegenstand
- 4. Methodik
- 5. Analyse
- 5.1. Gruppe
- 5.2. Jugendsprache im Kontext Schule
- 5.3. Jugendsprache im Jahrgang 1999
- 5.4. Jugendsprache im Abiturjahrgang 2019
- 6. Schluss und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Wandel der Jugendsprache im Kontext Schule anhand einer diachronen Analyse zweier Abiturzeitschriften aus den Jahren 1999 und 2019. Ziel ist es, zu erforschen, ob und wie sich Merkmale der Jugendsprache in diesem Kontext über einen Zeitraum von 20 Jahren verändert haben. Dabei werden außersprachliche Faktoren, wie der Kontext der Kommunikation, berücksichtigt.
- Wandel der Jugendsprache im Laufe der Zeit
- Jugendsprache im schulischen Kontext
- Einfluss außersprachlicher Faktoren auf die Jugendsprache
- Vergleichende Analyse von Abiturzeitschriften
- Diachrone Sprachbetrachtung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Jugendsprachforschung ein und betont den dynamischen Wandel der Jugendsprache. Sie kritisiert frühere Forschungsansätze, die sich zu stark auf den Wortschatz konzentrierten und außersprachliche Faktoren vernachlässigten. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse von Abiturzeitschriften aus den Jahren 1999 und 2019, um den Wandel der Jugendsprache im Kontext Schule diachron zu untersuchen. Die Wahl dieses Korpus wird als reliabler als Interviews oder Fragebögen begründet.
2. Beginn und Entwicklung der Jugendsprachforschung: Dieses Kapitel beleuchtet die Geschichte der Jugendsprachforschung, beginnend mit Untersuchungen der Studenten- und Schülersprache im 18. und 19. Jahrhundert. Es werden wichtige Autoren und deren Arbeiten erwähnt, sowie Forschungslücken, insbesondere im Zeitraum von 1930-1960, aufgezeigt. Das Kapitel betont den stetigen Wandel der Jugendsprache und die Notwendigkeit, neben dem lexikalischen Aspekt auch semantische und kontextuelle Faktoren zu berücksichtigen. Die Arbeit von Manthei (1941) wird als Beispiel für zeitlose Erkenntnisse über den Einfluss externer Faktoren auf die Jugendsprache herangezogen.
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in dieser Sprachanalyse?
Diese Sprachanalyse befasst sich mit der Jugendsprache im Kontext Schule, indem sie eine diachrone Analyse von zwei Abiturzeitschriften aus den Jahren 1999 und 2019 durchführt. Ziel ist es, Veränderungen in der Jugendsprache über einen Zeitraum von 20 Jahren zu untersuchen und dabei auch außersprachliche Faktoren zu berücksichtigen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf folgende Themenschwerpunkte: den Wandel der Jugendsprache im Laufe der Zeit, die Jugendsprache im schulischen Kontext, den Einfluss außersprachlicher Faktoren auf die Jugendsprache, die vergleichende Analyse von Abiturzeitschriften und die diachrone Sprachbetrachtung.
Was ist das Ziel der Analyse?
Das Ziel ist es zu erforschen, ob und wie sich Merkmale der Jugendsprache im schulischen Kontext über einen Zeitraum von 20 Jahren verändert haben.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in folgende Kapitel unterteilt: Einleitung, Beginn und Entwicklung der Jugendsprachforschung, Empirischer Untersuchungsgegenstand, Methodik, Analyse (mit Unterpunkten zu Gruppe, Jugendsprache im Kontext Schule, Jugendsprache im Jahrgang 1999, Jugendsprache im Abiturjahrgang 2019), Schluss und Ausblick.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung führt in das Thema der Jugendsprachforschung ein, betont den dynamischen Wandel der Jugendsprache und kritisiert frühere Forschungsansätze, die sich zu stark auf den Wortschatz konzentrierten. Sie begründet die Wahl von Abiturzeitschriften als Korpus für die Analyse.
Was behandelt das Kapitel zur Entwicklung der Jugendsprachforschung?
Dieses Kapitel beleuchtet die Geschichte der Jugendsprachforschung, beginnend mit Untersuchungen der Studenten- und Schülersprache im 18. und 19. Jahrhundert. Es werden wichtige Autoren und deren Arbeiten erwähnt sowie Forschungslücken aufgezeigt. Es wird betont, dass neben dem lexikalischen Aspekt auch semantische und kontextuelle Faktoren berücksichtigt werden müssen.
Welchen Zeitraum betrachtet die Analyse?
Die Analyse betrachtet einen Zeitraum von 20 Jahren, indem sie Abiturzeitschriften aus den Jahren 1999 und 2019 vergleicht.
Welche Faktoren werden bei der Analyse berücksichtigt?
Neben sprachlichen Aspekten werden auch außersprachliche Faktoren, wie der Kontext der Kommunikation, berücksichtigt.
Warum werden Abiturzeitschriften als Korpus verwendet?
Die Wahl dieses Korpus wird als reliabler als Interviews oder Fragebögen begründet.
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- Claus Kern (Author), 2023, Jugendsprache im historischem Wandel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1600006