Die Intention für den Ersten Kreuzzug war die Rückeroberung des Heiligen Grabes in Jerusalem aus den Händen der Sarazenen,die durch die Predigt Bernhards von Clairvaux auf dem Konzil von Clermont 1096 und den Kreuzzugsaufruf Papst Urbans II. im selben Jahr, welche Könige, Ritter und Edelleute davon überzeugte, in das Heilige Land zu ziehen und die wohl wichtigste Stätte des Katholizismus, Jerusalem, aus den Händen der Sarazenen zu befreien, losgetreten wurde.
Die folgende Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Aufbau der lateinischen Hierarchie in den Kreuzfahrerstaaten. Zuerst wird ein kurzer Überblick über die Forschungsgeschichte und den Forschungsstand der lateinischen Kirche in den Kreuzfahrerstaaten gegeben. Danach werden die wichtigsten Quellen genannt und eine der wichtigsten, die "Historica rerum in partibus transmarinis gestarum" des Wilhelm von Tyrus, vorgestellt, kurz kritisch betrachtet und auch seine Biografie erzählt.
Der dritte Abschnitt befasst sich mit den Patriarchaten Jerusalem und Antiochia in der Kreuzfahrerzeit, wobei der Schwerpunkt in den ersten Jahrzehnten, den Zeiten der Etablierung der lateinischen Hierarchie, liegen wird, aber aufgrund der Dauer gewisser Konflikte und Entwicklungen manchmal auch ein längerer Zeitraum miteinbezogen werden muss. Kurz wird die historische Entwicklung von den Stadtgründungen über die Erhebung zum Patriarchat hin zu der
Ausgangssituation vor dem Ersten Kreuzzug betrachtet. Weiterhin wird die hierarchische Einordnung und der hierarchische Aufbau der Patriarchate dargestellt, mit den jeweiligen über-,
aber vor allem untergeordneten Ebenen wie Erzdiözesen, Bistümer, Abteien etc. Die Errichtung und Erhebung von Erzbistümern wie Nazareth und Bistümern wie Askalon und Bethlehem werden dargestellt, wobei hier der Fokus aufgrund der Quellenlage auf dem Patriarchat Jerusalem liegen wird. Aber auch zwei wichtige Streitpunkte Antiochias, nämlich die Auseinandersetzung zwischen den Patriarchaten von Jerusalem und Antiochia um das Erzbistum Tyrus und der Konflikt des Patriarchats Antiochia mit dem Byzantinischen Reich, welches durchgehend Anspruch auf die Gebiete der Kreuzfahrerstaaten erhebt und versucht, den Einfluss der griechisch-orthodoxen Kirche dort wiederherzustellen, werden beleuchtet.
Die Schlussbetrachtung wird die Darstellung und die Ergebnisse über den Aufbau der lateinischen Hierarchie in den Kreuzfahrerstaaten noch einmal zusammenfassen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Forschungsgeschichte und -stand
- 3. Quellen und Quellenkritik
- 4. Die Patriarchate von Jerusalem und Antiochia
- 4.1. Historische Entwicklung
- 4.2. Hierarchie Aufbau, Konflikte und Entwicklung
- 4.2.1. Patriarchat Jerusalem
- 4.2.2. Bistum Bethlehem
- 4.2.3. Erzbistum Nazareth
- 4.2.4. Bistum Askalon
- 4.2.5. Konflikte des Patriarchats Antiochia
- 5. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Aufbau der lateinischen Kirchenhierarchie in den Kreuzfahrerstaaten. Der Fokus liegt auf den ersten Jahrzehnten nach der Etablierung dieser Hierarchie, mit besonderem Augenmerk auf die Patriarchate von Jerusalem und Antiochia. Die Arbeit beleuchtet die historische Entwicklung, den hierarchischen Aufbau und Konflikte innerhalb und zwischen den Patriarchaten.
- Historische Entwicklung der lateinischen Kirchenhierarchie in den Kreuzfahrerstaaten
- Hierarchischer Aufbau der Patriarchate von Jerusalem und Antiochia
- Konflikte und Auseinandersetzungen innerhalb und zwischen den Patriarchaten
- Analyse der Quellenlage und deren Kritik
- Forschungsstand und -geschichte zur lateinischen Kirche in den Kreuzfahrerstaaten
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Intention des Ersten Kreuzzugs – die Rückeroberung Jerusalems – und den damit verbundenen Aufruf Papst Urbans II. Sie hebt die zunehmende wissenschaftliche Beachtung der lateinischen Kirche in den Kreuzfahrerstaaten hervor und umreißt den Fokus der vorliegenden Arbeit: den Aufbau der lateinischen Hierarchie in diesen Staaten.
2. Forschungsgeschichte und -stand: Dieses Kapitel beleuchtet die Forschungsgeschichte zum Thema der lateinischen Kirche in den Kreuzfahrerstaaten. Es zeigt auf, dass diese Thematik lange vernachlässigt wurde und erst in den 1970er Jahren durch Werke wie das von Hans Eberhard Mayer und Bernard Hamilton eine verstärkte wissenschaftliche Auseinandersetzung erfuhr. Frühere Arbeiten werden kritisch betrachtet, wobei ihre Defizite und der damit verbundene Mangel an Einzeluntersuchungen hervorgehoben werden. Der Mangel an intensiver Beschäftigung mit der Thematik in großen Werken zur Kreuzzugsgeschichte wird thematisiert.
3. Quellen und Quellenkritik: Dieses Kapitel beschreibt die dürftige Quellenlage zur lateinischen Kirche in den Kreuzfahrerstaaten, die durch die Zerstörung vieler Archive in den Kämpfen zwischen Christen und Muslimen bedingt ist. Als Hauptquellen werden die „Historica rerum in partibus transmarinis gestarum“ von Wilhelm von Tyrus und die „Papsturkunden für Kirchen im Heiligen Lande“ von Rudolf Hiestand genannt und kurz erläutert. Weitere Quellen wie Albert von Aachen oder Fulcher von Chartres werden als ergänzende Quellen erwähnt.
4. Die Patriarchate von Jerusalem und Antiochia: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Patriarchate von Jerusalem und Antiochia während der Kreuzfahrerzeit, insbesondere auf die ersten Jahrzehnte der Etablierung der lateinischen Hierarchie. Es beschreibt die historische Entwicklung, den hierarchischen Aufbau mit über- und untergeordneten Ebenen (Erzbistümer, Bistümer, Abteien etc.) und wichtige Konflikte. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Patriarchat Jerusalem, wobei auch Konflikte Antiochias (z.B. Auseinandersetzungen um das Erzbistum Tyrus und der Konflikt mit dem Byzantinischen Reich) erörtert werden.
Schlüsselwörter
Lateinische Kirche, Kreuzfahrerstaaten, Patriarchate Jerusalem und Antiochia, Hierarchie, Konflikte, Quellenkritik, Wilhelm von Tyrus, Forschungsgeschichte, Erzbistümer, Bistümer.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: "Der Aufbau der lateinischen Kirchenhierarchie in den Kreuzfahrerstaaten"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Aufbau der lateinischen Kirchenhierarchie in den Kreuzfahrerstaaten, insbesondere in den ersten Jahrzehnten nach deren Etablierung. Der Fokus liegt auf den Patriarchaten von Jerusalem und Antiochia.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die historische Entwicklung der lateinischen Kirchenhierarchie, den hierarchischen Aufbau der Patriarchate von Jerusalem und Antiochia (inklusive Erzbistümer und Bistümer), Konflikte innerhalb und zwischen den Patriarchaten, die Quellenlage und deren Kritik, sowie die Forschungsgeschichte zum Thema.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die Quellenlage wird als dürftig beschrieben, bedingt durch die Zerstörung vieler Archive. Hauptquellen sind die „Historica rerum in partibus transmarinis gestarum“ von Wilhelm von Tyrus und die „Papsturkunden für Kirchen im Heiligen Lande“ von Rudolf Hiestand. Zusätzlich werden Albert von Aachen und Fulcher von Chartres als ergänzende Quellen genannt.
Wie wird die Quellenlage bewertet?
Die Arbeit geht ausführlich auf die dürftige Quellenlage ein und erläutert die damit verbundenen Herausforderungen für die Forschung. Die vorhandenen Quellen werden kritisch bewertet.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Forschungsgeschichte und -stand, Quellen und Quellenkritik, Die Patriarchate von Jerusalem und Antiochia (mit Unterkapiteln zur historischen Entwicklung, Hierarchie und Konflikten), und Schlussbetrachtung.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, den Aufbau der lateinischen Kirchenhierarchie in den Kreuzfahrerstaaten zu untersuchen und die historische Entwicklung, den hierarchischen Aufbau und die Konflikte innerhalb und zwischen den Patriarchaten von Jerusalem und Antiochia zu beleuchten.
Welche konkreten Aspekte der Patriarchate werden untersucht?
Im Fokus stehen die historische Entwicklung, der hierarchische Aufbau (mit Betrachtung von Erzbistümern und Bistümern wie Bethlehem, Nazareth, Askalon etc.) und die Konflikte innerhalb und zwischen den Patriarchaten von Jerusalem und Antiochia (z.B. Konflikte Antiochias mit dem Erzbistum Tyrus und dem Byzantinischen Reich).
Wie wird die Forschungsgeschichte behandelt?
Das Kapitel zur Forschungsgeschichte zeigt auf, dass das Thema lange vernachlässigt wurde und erst seit den 1970er Jahren verstärkt wissenschaftlich bearbeitet wird. Es werden frühere Arbeiten kritisch bewertet und deren Defizite aufgezeigt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Lateinische Kirche, Kreuzfahrerstaaten, Patriarchate Jerusalem und Antiochia, Hierarchie, Konflikte, Quellenkritik, Wilhelm von Tyrus, Forschungsgeschichte, Erzbistümer, Bistümer.
- Quote paper
- Fabian Fuchs (Author), 2010, Der Aufbau der lateinischen Hierarchie in den Kreuzfahrerstaaten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/160038