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Bürgerrecht und Bischofsrecht

Zur Relevanz von Rechtsbegriff und Rechtsverständnis im Konflikt zwischen Arnold von Selenhofen und der Stadt Mainz

Titel: Bürgerrecht und Bischofsrecht

Hausarbeit , 2024 , 21 Seiten , Note: 1,0

Autor:in: Konrad Klamann (Autor:in)

Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit
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Zusammenfassung Leseprobe Details

Die Ermordung des Erzbischofs Arnold von Selenhofen durch die Bürger der Stadt Mainz am 24. Juni 1160 und der vorangehende Konflikt zwischen Arnold, der Stadt und den Mainzer Ministerialen erfreut sich eines gewissen Forschungsinteresses: Der Rekonstruktion des Ablaufs des Konfliktes sowie eskalativ wirkender Divergenzen in den Rechtauffassungen der bürgerlich-ministerialen bzw. der episkopalen Partei widmet sich etwa Stefan Weinfurter, ebenso der Nachwirkung des Konfliktes in der memoria des Erzbischofs. Gleichsam stellt Knut Görich die Frage nach der Wirkung von Ehrempfinden und Satisfaktionsstreben bei der Eskalation des Konfliktes. Nicht zuletzt ordnet Dieter Demand den Konflikt in den Kontext des zunehmend formalisierten Rechtsverhältnis zwischen Stadt und Bistum ein.

Verschiedentlich ist im Diskurs besonders auf die Frage der Bedeutung des Rechtsverständnisses Arnolds bzw. der Mainzer eingegangen worden. Grund hierfür ist nicht nur die Tendenz zur Formalisierung von Gewohnheitsrecht im Spätmittelalter, sondern wesentlich auch der Stil der Vita Arnoldi, die sich, so Weinfurter, durch die Einstreuung zahlreicher Rechtsquellen auszeichne. Dies lässt Weinfurter an anderer Stelle zu dem Schluss kommen, dass Arnold in der Auseinandersetzung mit den Mainzern eine positiv-kanonische Rechtauslegung vertreten habe, die im Widerspruch zur konsensual-gewohnheitsrechtlichen Herangehensweise der Bürger gestanden habe. Diese Diskrepanz habe eine einvernehmlichen Konfliktlösung im Wege gestanden.

Mit der Frage der Bedeutung des Rechtsverständnisses im Konflikt zwischen Stadt und Erzbischof soll sich auch diese Hausarbeit befassen. Insbesondere soll untersucht werden, welche Bedeutung diesem in der Argumentation beider Konfliktparteien zukommt, inwieweit ihre Rechtsauffassungen divergieren und ob sich anhand dessen Weinfurters These zur eskalativen Wirkung unterschiedlicher Auffassungen über die normative Geltung formellen Rechtes, insbesondere in Abgrenzung zum Gewohnheitsrecht, bestätigt.

Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung
  • Zum Rechtsbegriff des Mittelalters
    • Ehre und Recht als kommensurable Gesellschaftsordnungen
    • Arnold als Rechtsgelehrter
  • Der Konflikt als eskalierender Rechtsstreit
    • Die verfassungsrechtliche Dimension des Konfliktes
    • Die lehnsrechtliche Dimension des Konfliktes
    • Die steuerrechtliche Dimension des Konfliktes
      • Der Streit um die Heeressteuer
      • Der Versuch der prozessualen Konfliktlösung
  • Schlussbetrachtungen

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Hausarbeit untersucht die Bedeutung des Rechtsverständnisses im Konflikt zwischen Erzbischof Arnold von Selenhofen und der Stadt Mainz im Jahr 1160. Die Arbeit analysiert die divergierenden Rechtsauffassungen beider Konfliktparteien und prüft, ob sich Weinfurters These zur eskalativen Wirkung unterschiedlicher Auffassungen über die normative Geltung formellen und Gewohnheitsrechts bestätigt.

  • Das mittelalterliche Rechtsverständnis und die Unterscheidung zwischen Gewohnheitsrecht und positivem Recht.
  • Die Rolle von Ehre und Recht als miteinander verbundene Gesellschaftsordnungen.
  • Die verfassungsrechtlichen, lehnsrechtlichen und steuerrechtlichen Aspekte des Konflikts.
  • Die divergierenden Rechtsauffassungen von Arnold und den Mainzern.
  • Die Eskalation des Konflikts und die gescheiterte Konfliktlösung.

Zusammenfassung der Kapitel

Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Konflikts zwischen Erzbischof Arnold von Selenhofen und der Stadt Mainz im Jahr 1160 ein. Sie verweist auf bereits bestehende Forschungsliteratur, die sich mit dem Ablauf des Konflikts, den unterschiedlichen Rechtsauffassungen und der Rolle von Ehre und Satisfaktion befasst. Die Arbeit kündigt die Untersuchung der Bedeutung des Rechtsverständnisses in der Argumentation beider Konfliktparteien an und prüft die These von Weinfurter zur eskalativen Wirkung unterschiedlicher Rechtsauffassungen.

Zum Rechtsbegriff des Mittelalters: Dieses Kapitel analysiert das mittelalterliche Rechtsverständnis, das im Gegensatz zum modernen Verständnis keine strikte Trennung zwischen Gewohnheitsrecht und positivem Recht kannte. Es beschreibt die Dominanz des „ungelernten Rechts“ und die Bedeutung des Konsenses der „Rechtsgenossen“ im Prozess der Rechtsfindung. Das Kapitel beleuchtet die Entwicklungen des 12. Jahrhunderts, die mit dem Aufstieg des gelehrten Juristenstandes und der zunehmenden Verschriftlichung des Rechts einhergingen, und die allmähliche Verschiebung vom Konsens hin zur Autorität schriftlicher Rechtsquellen. Die Bedeutung des gelehrten Kirchenrechts, das auf der römischen Rechtstradition aufbaute, wird hervorgehoben.

Zum Rechtsbegriff des Mittelalters (1.1. Ehre und Recht als kommensurable Gesellschaftsordnungen): Dieses Unterkapitel untersucht die enge Verknüpfung von Ehre und Recht im Mittelalter. Es betont, dass die Erfüllung von Ehransprüchen die Anerkennung bestehender Machtverhältnisse und sozialer Positionen implizierte und dass Ehre und Recht als konvergente Ordnungsstrukturen verstanden wurden. Die Arbeit verweist auf die gleichbedeutende Verwendung des lateinischen Wortes „honor“ für sowohl „Ehre“ als auch „Recht“ und kündigt an, auf eine detaillierte Analyse der Interaktion zwischen Ehre und Recht im Konflikt zu verzichten, da dies bereits von anderer Forschung abgedeckt wurde.

Der Konflikt als eskalierender Rechtsstreit: Dieses Kapitel beschreibt den Konflikt zwischen Erzbischof Arnold und der Stadt Mainz als eskalierenden Rechtsstreit. Es wird analysiert, wie sich unterschiedliche verfassungsrechtliche, lehnsrechtliche und steuerrechtliche Auffassungen auf die Eskalation auswirkten. Es wird der Streit um die Heeressteuer im Detail beleuchtet, und die Versuche einer prozessualen Konfliktlösung werden untersucht. Es ist zu erwarten, dass der Fokus auf dem Zusammenspiel rechtlicher und politischer Strategien beider Seiten liegt, um die Dynamik der Eskalation und ihr Scheitern zu erklären.

Schlüsselwörter

Arnold von Selenhofen, Mainz, Hochmittelalter, Rechtsverständnis, Gewohnheitsrecht, positives Recht, Kirchenrecht, Konflikt, Ehre, Verfassungsrecht, Lehnsrecht, Steuerrecht, Stadt, Bistum, Eskalation, Konfliktlösung.

Häufig gestellte Fragen zu: Inhaltsverzeichnis, Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter

Worum geht es in diesem Dokument?

Dieses Dokument ist eine umfassende Sprachvorschau, die einen Titel, ein Inhaltsverzeichnis, Zielsetzungen und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter enthält.

Was beinhaltet das Inhaltsverzeichnis?

Das Inhaltsverzeichnis umfasst die Einleitung, den Rechtsbegriff des Mittelalters (mit Unterpunkten zu Ehre und Recht sowie Arnold als Rechtsgelehrter), den Konflikt als eskalierenden Rechtsstreit (mit Unterpunkten zu verfassungsrechtlichen, lehnsrechtlichen und steuerrechtlichen Dimensionen, inklusive des Streits um die Heeressteuer und dem Versuch der prozessualen Konfliktlösung) und Schlussbetrachtungen.

Welche Zielsetzung und Themenschwerpunkte werden in diesem Dokument verfolgt?

Die Hausarbeit untersucht die Bedeutung des Rechtsverständnisses im Konflikt zwischen Erzbischof Arnold von Selenhofen und der Stadt Mainz im Jahr 1160. Sie analysiert die divergierenden Rechtsauffassungen beider Konfliktparteien und prüft, ob sich Weinfurters These zur eskalativen Wirkung unterschiedlicher Auffassungen über die normative Geltung formellen und Gewohnheitsrechts bestätigt. Zu den Themenschwerpunkten gehören das mittelalterliche Rechtsverständnis, die Rolle von Ehre und Recht, die verfassungsrechtlichen, lehnsrechtlichen und steuerrechtlichen Aspekte des Konflikts, die divergierenden Rechtsauffassungen und die Eskalation des Konflikts.

Was wird in der Einleitung behandelt?

Die Einleitung führt in den Konflikt zwischen Erzbischof Arnold von Selenhofen und der Stadt Mainz im Jahr 1160 ein, verweist auf bestehende Forschungsliteratur und kündigt die Untersuchung der Bedeutung des Rechtsverständnisses an. Sie prüft die These von Weinfurter zur eskalativen Wirkung unterschiedlicher Rechtsauffassungen.

Was wird im Kapitel "Zum Rechtsbegriff des Mittelalters" analysiert?

Dieses Kapitel analysiert das mittelalterliche Rechtsverständnis, das keine strikte Trennung zwischen Gewohnheitsrecht und positivem Recht kannte. Es beschreibt die Dominanz des „ungelernten Rechts“, die Bedeutung des Konsenses der „Rechtsgenossen“ und die Entwicklungen des 12. Jahrhunderts mit dem Aufstieg des gelehrten Juristenstandes.

Was wird im Unterkapitel "Ehre und Recht als kommensurable Gesellschaftsordnungen" untersucht?

Dieses Unterkapitel untersucht die enge Verknüpfung von Ehre und Recht im Mittelalter und betont, dass die Erfüllung von Ehransprüchen die Anerkennung bestehender Machtverhältnisse implizierte.

Was wird im Kapitel "Der Konflikt als eskalierender Rechtsstreit" beschrieben?

Dieses Kapitel beschreibt den Konflikt zwischen Erzbischof Arnold und der Stadt Mainz als eskalierenden Rechtsstreit und analysiert, wie sich unterschiedliche verfassungsrechtliche, lehnsrechtliche und steuerrechtliche Auffassungen auf die Eskalation auswirkten.

Welche Schlüsselwörter sind relevant für dieses Dokument?

Die relevanten Schlüsselwörter sind: Arnold von Selenhofen, Mainz, Hochmittelalter, Rechtsverständnis, Gewohnheitsrecht, positives Recht, Kirchenrecht, Konflikt, Ehre, Verfassungsrecht, Lehnsrecht, Steuerrecht, Stadt, Bistum, Eskalation, Konfliktlösung.

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Details

Titel
Bürgerrecht und Bischofsrecht
Untertitel
Zur Relevanz von Rechtsbegriff und Rechtsverständnis im Konflikt zwischen Arnold von Selenhofen und der Stadt Mainz
Hochschule
Humboldt-Universität zu Berlin  (Institut für Philosophie)
Veranstaltung
Epochenmodul Mittelalterliche Geschichte
Note
1,0
Autor
Konrad Klamann (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2024
Seiten
21
Katalognummer
V1600428
ISBN (PDF)
9783389148426
ISBN (Buch)
9783389148433
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Rechtsgeschichte Arnold von Selenhofen Mainz 12. Jahrhundert
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
Konrad Klamann (Autor:in), 2024, Bürgerrecht und Bischofsrecht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1600428
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Leseprobe aus  21  Seiten
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