Diese Examensarbeit beleuchtet die Paradoxie zwischen individueller Schuldzuschreibung und systemischer Diskriminierung im Bildungssystem, exemplarisch dargestellt am Förderschwerpunkt emotional-soziale Entwicklung. Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass auffälliges Verhalten häufig als individuelles Defizit diagnostiziert wird, während systembedingte Ursachen, wie institutionelle Strukturen, Schulnormen oder soziale Ungleichheit, aus dem Blick geraten.
Die theoretische Rahmung erfolgt durch zentrale Konzepte von Niklas Luhmann (Systemtheorie) und Pierre Bourdieu (Kapital- und Habitus-Theorie). Die Arbeit zeigt, wie pädagogisches Handeln und schulische Förderpraxis in einem Spannungsfeld zwischen individueller Verantwortung und struktureller Reproduktion von Ungleichheit stehen.
Sie richtet sich an Förderschullehrkräfte, Regelschullehrkräfte, Studierende und bildungspolitisch Interessierte, die das Bildungssystem nicht nur als pädagogischen, sondern als gesellschaftlichen Ort kritisch reflektieren wollen.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2021, Systemische Perspektiven im Förderschwerpunkt emotional-soziale Entwicklung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1602147