Die Arbeit gibt einen Überblick darüber, wie der Nahostkonflikt in Hamburger Oberstufenkursen exemplarisch unterrichtet wird - in den Fächern PGW und Geschichte. Sie zeigt Lernwege, Beliefs der Lehrkräfte, Methoden, Ideen, Kontroversen und Schwierigkeiten bei einem der komplexesten Unterrichtsthemen.
Politikdidaktische Lehrerhandbücher, Modelle oder Theorien, die sich explizit mit dem Unterrichtsthema „Nahostkonflikt“ beschäftigen, liegen bisher fragmentarisch vor. Beispielhaft zu nennen sind Rosa Favas „Irritationen“ und Mirko Niehoffs "Nahostkonflikt kontrovers. Perspektiven für die politische Bildung". Empirische Untersuchungen bezüglich der Didaktik des Nahostkonflikt existieren bisher nicht. Die vorliegende Arbeit nimmt sich dieses Forschungsdesiderats an. Für die Untersuchung der unterrichtlichen Praxis zum Thema Nahostkonflikt wurden teilnarrative Experteninterviews mit Lehrkräften geführt, die den Nahostkonflikt unterrichtet haben. Die Studie beschränkt sich auf das Bundesland Hamburg und die gymnasiale Oberstufe, inkludiert aber die Fächer Politik/Gesellschaft/Wirtschaft (PGW) und Geschichte, um die Unterrichtsrealität abzubilden.
Die vier befragten Lehrkräfte berichteten von insgesamt 6 Unterrichtsreihen, die sie durchgeführt haben. An mitgebrachten unterrichtlichen Artefakten gewähren die Lehrkräfte Einblicke in den Verlauf ihrer Unterrichtsreihen, in ihre Materialien, Methoden und Quellen. Sie erläutern mithilfe von persönlichen, pädagogischen und fachdidaktischen Argumenten, weshalb sie den komplexen „Nahostkonflikt“ als Unterrichtsthema schätzen. Ein Vergleich der Unterrichtsreihen führt zu einem Potpourri sowohl von singulären als auch mehrmals vorkommenden Impulsen für die Didaktik des Nahostkonflikts.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Fachdidaktischer und sozialwissenschaftlicher Rahmen
- 2.1 Fachwissenschaftliche Aspekte
- 2.1.1 Wo liegt der „Nahe Osten“?
- 2.1.2 Warum ist der Nahostkonflikt komplex?
- 2.2 Fachdidaktik Sozialwissenschaften
- 2.2.1 Irritationen
- 2.2.2 Auswahlkriterien für Unterrichtsmaterialien nach Niehoff (2016)
- 2.2.3 Prüffragen im Praktikumsbericht
- 2.2.4 Extremismus-Prävention als Teil der Politischen Bildung
- 2.2.5 Unterrichtsmaterialien
- 2.2.6 Der Nahostkonflikt in Schulbüchern
- 2.2.7 Der Nahostkonflikt im PGW- und Geschichtsrahmenlehrplan
- 2.3 Eigenes Referenzunterrichtsprojekt
- 2.4 Offene Fragen in der Didaktik-Forschung / Zwischenfazit
- 3. Untersuchungsmethode
- 3.1 Gewinnung von Expertise
- 3.2 Erläuterung des Expertenstatus
- 3.3 Konzeption des Leitfadens und Vorbereitung der Interviews
- 3.4 Verhalten im Gespräch – Lessons learned
- 3.5 Dokumentations- und Auswertungshinweise
- 3.6 Kritik der Methode
- 4. Forschungsergebnisse
- 4.1 Auswertung der Hypothesen
- 4.1.1 Auswertung H1
- 4.1.2 Auswertung H2
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die unterrichtliche Praxis des Nahostkonflikts in Hamburger Gymnasien. Ziel ist es, das Forschungsdesiderat an empirischen Untersuchungen in diesem Bereich zu adressieren. Die Studie analysiert die Erfahrungen von Lehrkräften, die den Nahostkonflikt im Unterricht behandelt haben, und identifiziert Impulse für die Didaktik dieses komplexen Themas.
- Unterrichtliche Praxis des Nahostkonflikts an Hamburger Gymnasien
- Analyse von Lehrkräfterfahrungen und -methoden
- Identifizierung von didaktischen Impulsen für den Umgang mit dem Nahostkonflikt
- Behandlung des Themas in den Fächern Politik/Gesellschaftslehre/Wirtschaft (PGW) und Geschichte
- Bewertung von Unterrichtsmaterialien und -quellen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Masterarbeit ein und beschreibt das Forschungsdesiderat: den Mangel an empirischen Studien zur Didaktik des Nahostkonflikts im Unterricht. Sie begründet die Relevanz der Untersuchung und skizziert den methodischen Ansatz, der auf teilnarrativen Experteninterviews mit Hamburger Lehrkräften basiert.
2. Fachdidaktischer und sozialwissenschaftlicher Rahmen: Dieses Kapitel legt den fachlichen und fachdidaktischen Grundstein der Arbeit. Es beleuchtet sowohl fachwissenschaftliche Aspekte des Nahostkonflikts (z.B. die geographische Definition des „Nahen Ostens“ und die Komplexität des Konflikts) als auch relevante Ansätze der Fachdidaktik Sozialwissenschaften. Hier werden bestehende Lehrerhandbücher und didaktische Modelle kritisch betrachtet und Auswahlkriterien für Unterrichtsmaterialien diskutiert. Weiterhin wird der Nahostkonflikt im Kontext von Extremismusprävention und in Schulbüchern sowie Lehrplänen eingeordnet. Schließlich werden offene Fragen der Didaktik-Forschung zusammengefasst und als Grundlage für die eigene empirische Untersuchung genutzt.
3. Untersuchungsmethode: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die angewandte Methode der teilnarrativen Experteninterviews. Es erklärt die Auswahl der befragten Lehrkräfte, die Konzeption des Interviewleitfadens, den Ablauf der Interviews und die anschließende Dokumentation und Auswertung der Daten. Die Stärken und Schwächen des gewählten methodischen Ansatzes werden kritisch reflektiert, um die Ergebnisse der Studie entsprechend einzuordnen.
4. Forschungsergebnisse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Auswertung der Experteninterviews. Es analysiert die gesammelten Daten im Hinblick auf die formulierten Hypothesen und beschreibt die gewonnenen Erkenntnisse über die unterrichtliche Praxis im Umgang mit dem Nahostkonflikt in Hamburger Gymnasien. Die Ergebnisse werden detailliert erläutert und interpretiert, um ein umfassendes Bild der Unterrichtsrealität zu zeichnen.
Schlüsselwörter
Nahostkonflikt, Didaktik, politische Bildung, Geschichtsunterricht, Sozialwissenschaften, Experteninterviews, Hamburg, gymnasiale Oberstufe, Unterrichtspraxis, Lehrmaterialien, Komplexität, Extremismusprävention.
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in dieser Textsammlung?
Diese Textsammlung bietet einen umfassenden Überblick über eine Masterarbeit zum Thema Nahostkonflikt im Unterricht. Sie beinhaltet Inhaltsverzeichnis, Zielsetzung, Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter.
Was beinhaltet das Inhaltsverzeichnis?
Das Inhaltsverzeichnis gliedert sich in Einleitung, fachdidaktischen und sozialwissenschaftlichen Rahmen, Untersuchungsmethode und Forschungsergebnisse. Der fachdidaktische Rahmen behandelt Aspekte wie die Definition des "Nahen Ostens", die Komplexität des Konflikts, fachdidaktische Prinzipien, Unterrichtsmaterialien, die Rolle des Konflikts in Schulbüchern und Lehrplänen sowie Extremismusprävention. Die Untersuchungsmethode beschreibt die Gewinnung von Expertise, die Konzeption von Leitfadeninterviews und die Auswertung der Daten.
Welche Zielsetzung und Themenschwerpunkte werden in der Masterarbeit verfolgt?
Die Masterarbeit untersucht die unterrichtliche Praxis des Nahostkonflikts an Hamburger Gymnasien. Ziel ist es, die Erfahrungen von Lehrkräften zu analysieren und Impulse für die Didaktik dieses Themas zu identifizieren. Die Arbeit behandelt den Konflikt in Fächern wie PGW und Geschichte und bewertet Unterrichtsmaterialien.
Was beinhalten die Kapitelzusammenfassungen?
Die Kapitelzusammenfassungen geben einen Überblick über den Inhalt jedes Kapitels. Die Einleitung beschreibt das Forschungsdesiderat und den methodischen Ansatz. Der fachdidaktische Rahmen legt den fachlichen Grundstein und beleuchtet fachwissenschaftliche Aspekte und didaktische Modelle. Die Untersuchungsmethode beschreibt die angewandte Methode der teilnarrativen Experteninterviews. Die Forschungsergebnisse präsentieren die Ergebnisse der Auswertung der Experteninterviews.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Thematik?
Relevante Schlüsselwörter sind Nahostkonflikt, Didaktik, politische Bildung, Geschichtsunterricht, Sozialwissenschaften, Experteninterviews, Hamburg, gymnasiale Oberstufe, Unterrichtspraxis, Lehrmaterialien, Komplexität und Extremismusprävention.
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- Tabea Mahler (Author), 2023, Didaktik des Nahostkonflikts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1602281