Grin logo
en de es fr
Shop
GRIN Website
Publish your texts - enjoy our full service for authors
Go to shop › PoeticPulse: Poetry & Essays

Fondue für die Seele

Philosophische Fragen aus der Schweiz

Title: Fondue für die Seele

No Entry , 2025 , 197 Pages

Autor:in: Stefan Ruchti (Author)

PoeticPulse: Poetry & Essays
Excerpt & Details   Look inside the ebook
Summary Excerpt Details

Haben Sie sich schon einmal gefragt, ob das Universum einen Plan hat – oder ob es uns genauso ratlos anstarrt wie eine Kuh eine neue Toranlage? Stürzt Ihr Kopf manchmal in ein philosophisches Chaos, so voller Löcher wie ein reifer Emmentaler?

Dann ist dieses Buch Ihr perfektes «Chuchichäschtli» für den Geist! Autor Stefan Ruchti, von Beruf Elektriker und IT-Projektleiter und im Herzen ein unverschämt neugieriger Hobby-Philosoph, nimmt Sie mit auf eine rasante Gedankenfahrt durch die grössten Fragen des Lebens.

Mit einer grossen Portion Schweizer Humor und erfrischender Selbstironie wagt er sich an die ganz grossen Brocken: Gott & der Urknall: Wer hat hier eigentlich den Stecker eingesteckt? Ein Blind Date zwischen Physik, Metaphysik und Theologie – und der Autor mixt als Barkeeper die wildesten Theorien.

Der Sinn des Lebens: Was tun, wenn das Universum auf unsere tiefsten Fragen nur mit einem verständnislosen Blick reagiert? Eine Anleitung, wie man im absurden Theater des Lebens lauter lacht als der Witz selbst.

Mensch & Maschine: Die KI klopft an die Tür – und will nicht nur unseren Job, sondern vielleicht sogar unsere Einzigartigkeit. Eine persönliche Auseinandersetzung mit der Angst vor der Ablösung.

Freier Wille: Bin ich der Regisseur meines Lebens oder ist meine Entscheidung für das Käsefondue heute Abend längst von Algorithmen vorherbestimmt?

"Fondue für die Seele" ist keine trockene Abhandlung, sondern eine Einladung, die eigene geistige Komfortzone zu verlassen. Es ist ein Plädoyer für das Staunen, das Zweifeln und die Erkenntnis, dass wir uns selbst vielleicht nicht ganz so ernst nehmen sollten – das Universum tut es schliesslich auch nicht!

Ein Buch für alle, die Lust haben, die richtig guten Fragen zu stellen – auch wenn die einzige Antwort manchmal nur ein herzhaftes Lachen ist.

Excerpt


Vorwort

 

Meine sehr verehrten Leser,

 

Puh, mein Kopf ist jetzt schon ein Schweizer Bergkäse, so viele Löcher haben die Fragen hineingebohrt! Und genau darum geht's in diesen kleinen Essays, diese ich hier verfasse. Es ist kein geschliffenes philosophisches Monument für das Regal neben Kant und Nietzsche (die stehen wahrscheinlich schmunzelnd daneben und schütteln den Kopf über mein Chaos!), sondern das Ergebnis unzähliger schlafloser Nächte, hartnäckiger Kopfschmerzen (Gott, wo ist die Aspirin?), und der zwanghaften Lust, mich immer wieder mit Fragen auseinanderzusetzen, die sich wohl nie endgültig klären lassen – und dennoch ständig um meinen Kopf kreisen wie nervige Mücken im Sommer am Murtensee.

 

Was Sie hier nicht finden werden, sind trockene Lehrsätze oder der Anspruch, bereits alle Antworten zu besitzen. Ich bin kein Professor – Gott bewahre! Habe ursprünglich mal Elektriker gelernt zwei Masterabschlüsse und einen Technischen Kaufmann absolviert –, vielmehr präsentiere ich Gedankenfetzen, gewagte Spekulationen, Aha- und „Hä?“-Momente (ja, die habe ich öfter, als mir lieb ist!) sowie einen Haufen offener Fragen.

 

Entstanden ist dieses Konglomerat aus dem Studium schlauer Bücher, die mich zum Staunen brachten (manchmal auch zum Gähnen, gebe ich zu!), endlosen Gedankenspaziergängen (oft beim Spazieren hier in den Schweizer Bergen mit dem Schweizer Alpenclup (SAC), wo die Ideen manchmal einfach so den Hang herunterkullern) und purem Erstaunen darüber, wie verrückt und wunderbar das Leben sein kann. Viele meiner Überlegungen stecken noch im Beta-Stadium, tastend wie ein Murmeltier im Dunkeln und ebenso fragmentarisch wie die Reste einer Geburtstagstorte nach der Party. Aber genau darin liegt die Ehrlichkeit: Die Wirklichkeit lässt sich nicht in ein fertiges Weltbild pressen – sie ist viel zu eigensinnig dafür. Mein Ziel ist nicht, Ihnen eine Gebrauchsanweisung für das Universum zu liefern (die suche ich ja selbst noch!), sondern Ihnen neue Blickwinkel zu eröffnen und Sie zu ermutigen, Ihren ganz eigenen, verschlungenen Weg zu diesen Fragen zu finden.

 

Und vergessen wir dabei eines nicht: Nehmen wir uns selbst nicht zu ernst – das Universum tut es auch nicht verdammt! Das ist mein persönliches Mantra, wenn ich wieder mal im philosophischen Morast stecke.

 

Mein Antrieb: Die freche Neugier eines Hobby-Philosophen

 

Okay, halten Sie sich fest: Was Sie hier lesen werden, wenn Sie Lust haben, ist keineswegs das Ergebnis endloser Vorlesungen oder nächtelanger Bibliotheksmarathons. Okay, ich habe einiges gelesen, aber ob ich es richtig verstanden habe, keine Ahnung. Ich habe keine feierlichen Philosophie-Zertifikate an der Wand, die belegen würden, dass ich in den Tiefen des Seins ein Profi bin ich bin einfach ein IT-Projektleiter, der sich einfach seine Gedanken macht. Mein Antrieb ist viel simpler – und, um ehrlich zu sein, ziemlich keck: eine unverschämte Neugier, die mich packt und nicht mehr loslässt! Das ist wie ein Schweizer Sackmesser für den Geist – vielseitig und immer bereit, neue Dosen zu öffnen.

 

Man könnte sagen, ich bin ein Hobby-Philosoph auf Höchsttouren. Das Knirschen der Zahnräder der Pilatus-Bahn im Kopf, das Zerpflücken vermeintlich offensichtlicher Wahrheiten und das Aufspüren winziger «Sinn-Brösmeli» – das ist mein Treibstoff. Ehe ich mich versehe, sitze ich wieder da und grüble über die Ur-Fragen: Wer oder was zum Teufel soll Gott sein? Gab es einen allerersten Dominostein im Universum? Und wie bändigen wir dieses ganze Chaos namens Kosmos? Da hilft dann auch kein Zwieback mehr!

 

Das Blind Date: Physik trifft Metaphysik (und ich bin der Barkeeper)

 

Dabei geht es mir nicht um einen bärtigen Herrn auf einer Wolke. Viel spannender finde ich die Frage: Was meinen wir überhaupt, wenn wir “Gott” sagen? Können wir dieses Wort losgelöst von Dogmen, Glaubenszwängen oder der Brille reiner Naturwissenschaft betrachten? Ein bisschen wie ein Blind Date zwischen Physik und Metaphysik, Kosmologie, Theologie und moderner Bewusstseinsforschung – ein wahres Abenteuerland für neugierige Geister! Ich bin der Barkeeper, der die wildesten Theorien mixt und dabei schmunzelt.

 

Ich lade Sie ein, mit mir gemeinsam ins Kaninchenloch zu springen – aber Vorsicht: Ich habe keine Gebrauchsanleitung fürs Universum im Gepäck. Mein Plan ist vielmehr, zusammen die richtig guten Fragen zu stellen. Die, die uns aus unserer geistigen Komfortzone katapultieren und echtes Nachdenken auslösen. Keine Angst, es gibt immer einen Weg zurück (hoffentlich)!

 

Meine persönliche Schnitzeljagd nach dem Sinn

 

Was Sie hier finden, sind meine ganz persönlichen Gedankensplitter zu den grossen Themen: Gibt es einen Gott? Wozu dieses ganze Leben? Und die Königsfrage: Welchen Sinn könnte mein Leben – oder überhaupt das Leben – haben?

 

Diese Zeilen entspringen keiner ausgeklügelten Systematik, sondern meiner privaten Schnitzeljagd. Manchmal stolpere ich über meine eigenen Gedanken, manchmal wirbele ich wild durch sie hindurch, wie ein Föhnwind im Schweizer Rhônetal im Wallis – doch stets begleitet mich der Drang, dem Geheimnis des Daseins ein kleines Stückchen näherzukommen. Vielleicht entdecken Sie hier den einen oder anderen Funken, der Sie zum Schmunzeln und Nachdenken bringt! Das wäre schon die halbe Miete!

 

Das Absurde am Ganzen: Das Universum ist ein stummer Kieselstein!

 

Und jetzt kommt der Witz an der ganzen Sache, das Absurde: Ich bin auf dieser Welt gelandet – und mein Kopf brodelt vor Fragen: Warum existiere ich überhaupt? Gibt es einen geheimen Plan oder zumindest einen Hinweis, was als Nächstes passiert? Doch das Universum reagiert nur mit einem verständnislosen Blick, so als wäre es ein grosser, stummer Kieselstein und wollte sagen: „Frag woanders nach!“ Es ist weder feindselig noch hinterhältig, sondern schlicht indifferent gegenüber meinen existenziellen Dramen. Das ist ja wie ein schlechter Witz, bei dem die Pointe fehlt!

 

Genau in dieser Diskrepanz liegt das Absurde: Meine unermüdliche Sinnsuche prallt auf eine gähnende Leere, in der keine Gebrauchsanweisung für das Leben zu finden ist. Stattdessen hält das Leben mir ein leeres Blatt hin. Na toll!

 

Meine Comedy-Show im Chaos: Sisyphos als mein Actionheld

 

Was tue ich also, wenn diese absurde „Comedy-Show“ scheinbar keinen Sinn macht? Ich gerate nicht in Panik, stürze mich nicht in das Klischee des hingeworfenen „Alles ist sinnlos!“. Stattdessen umarme ich das Chaos, tanze im Regen der Sinnlosigkeit und schalte meine eigene Playlist an – selbst wenn der Soundtrack nur aus statischem Rauschen besteht. Ich erfinde eigene Pointen, schreibe meine ganz persönliche Sitcom und unterstütze die anderen Darsteller auf der Bühne der Welt. Vielleicht ist das Leben nicht dafür gemacht, ihm einen Sinn zu geben, sondern dass ich ihm einen verleihe – allein für mich und meine Mit-Chaoten. Das ist doch ein viel besserer Plan, oder?

 

In Erinnerung an Sisyphos, den König von Korinth, der in der griechischen Mythologie dazu verdammt ist, einen Stein immer wieder den Berg hinaufzuwälzen, nur damit er wieder herunterrollt, finde ich Trost: Albert Camus rät, sich vorzustellen, wie Sisyphos mit einem schalkhaften Grinsen weiterarbeitet, weil er sich von einem dummen Felsbrocken nicht besiegen lässt. Er ist der Actionheld der Absurdität. Das ist mal ein Vorbild!

 

Kurzum: Das Absurde ist der Streich, den das Universum mir spielt. Meine Aufgabe besteht darin, lauter zu lachen als der Witz selbst. Und das tue ich – hier in der Schweiz, mit hoffentlich weiterhin viel Lärm im Kopf und einem Lächeln auf den Lippen!

Danksagung

 

Mein besonderer Dank gilt all jenen Denkerinnen und Denkern – ob lebendig oder vergangen –, deren Worte mir Wegweiser wurden: Precht, Aristoteles, Thomas von Aquin, Spinoza, Kant, Schopenhauer, Nietzsche, Whitehead, Jung, Daniel Dennett und vielen anderen. Auch den Naturwissenschaftlern, Mystikern und Dichtern, die ihre Gedanken und Zweifel mit uns geteilt haben, schulde ich Inspiration.

 

Danken möchte ich ebenso den Menschen in meinem Umfeld, die mich durch Gespräche, Hinweise oder einfach durch ihr Dasein zum Nachdenken angeregt haben – und jenen, die bereit sind, diese Zeilen mit offenem Geist und Herzen zu lesen.

Kapitel I - In der Leere wächst die Freiheit: Das Erkennen der eigenen Wahrheit

 

Das Universum und ich: Mein Drehbuch zwischen Code und Schicksal!

 

Also stehe ich erneut hier als Mensch und IT-Projektleiter und starre ins unendliche Dunkel da draussen. Dieses Universum – so unfassbar gewaltig und dabei so gnadenlos gleichgültig –, und ich frage mich: Spielt mein kleiner Planet mit seinem winzigen Bewohner in der Schweiz da überhaupt eine Rolle, oder ist mein Drehbuch längst fertig geschrieben? Das ist fast wie bei einem Projektplan, den jemand anderes schon vor dem Kick-off fertiggestellt hat – und ich muss ihn nur noch abnicken!

 

Dieses ewige Hin und Her zwischen „freier Wille“ und „Schicksal“ lässt mich einfach nicht los. Manchmal fühlt sich jeder Gedanke, jeder Schritt an wie ein kleines Zahnrad in einem Schweizer-Uhrwerk, das sich seit Anbeginn der Zeit unaufhaltsam dreht. Das ist fast beängstigend präzise! Als IT-Projektleiter bin ich ja gewohnt, dass alles nach Algorithmen läuft, aber wenn sogar meine Lebensentscheidungen vorprogrammiert sind, dann ist das doch ein bisschen langweilig, gell? Und doch erwacht in mir immer wieder der freche Impuls, ganz selbstbestimmt zu handeln – und in diesen Momenten erscheint mir die Überzeugung unerschütterlich. Das ist dann, wie der "Go-Live"-Moment im Projekt, wo man einfach auf den Knopf drückt und weiss: Das war meine Entscheidung! Und ich hoffe, es ist nicht nur ein Bug in der Matrix!

 

Naturgesetze: Die haargenaue Programmierung des Kosmos (und meine frustrierende Morgenroutine!)

 

Und dann sind da diese Naturgesetze! Ist es nicht merkwürdig, dass die Lichtgeschwindigkeit so haargenau festgelegt ist? Das ist wie ein fixes Release-Datum, das man nicht verschieben kann! Hat die Schwerkraft seit dem Urknall tatsächlich keine winzige Abweichung erlebt? Ich meine, die müsste doch auch mal einen Bad Hair Day gehabt haben, gell?

 

Wenn ich daran denke, dass ein paar magische Zahlen darüber entscheiden, ob sich Atome formen, ob Sterne aufleuchten oder ob ich hier sitzen und grübeln kann, verheddern sich meine Synapsen. Das ist wie ein komplizierter Algorithmus, den ich nicht debuggen kann! Warum ausgerechnet diese Parameter und nicht ein Hauch mehr Gravitation, damit mein Morgenmarsch zur Kaffeemaschine gemütlicher ausfällt? Dann würde mein Kaffee ja fast von allein zu mir schweben! Das wäre doch mal ein Feature, das das Leben einfacher macht, finde ich.

 

Das anthropische Prinzip: Hat das Universum für mich optimiert – oder bin ich einfach ein Glückspilz? Kaum habe ich das gefragt, taucht das anthropische Prinzip auf und flötet mir zu: „Natürlich bist du hier – ohne diese Bedingungen gäbe es dich gar nicht!“ Das klingt ja so vernünftig wie selbstgefällig. Fast so, als würde der Zauberer nur jene Karte zeigen, die ihm passt, während alle anderen heimlich im Hut bleiben. Das ist ja wie ein Software-Hersteller, der nur die Features präsentiert, die funktionieren, und die Bugs unter den Teppich kehrt!

 

Bedeutet das wirklich, es existieren unendlich viele Universen, und wir haben zufällig das Los gezogen, in dem alles perfekt für uns geregelt ist? Das ist ja wie ein Lottogewinn, nur eben für die Existenz! Oder steckt hinter dieser einen Wirklichkeit doch mehr als nur ein gigantischer Zufall? Ich meine, so viel Glück kann man doch gar nicht haben, gell? Zufall oder Schicksal: Der Schweizer Balanceakt meiner Existenz Manchmal bin ich fest davon überzeugt, dass es kein blosser Zufall sein kann, dass die Werte so feinjustiert sind. Das ist ja wie ein präzises Schweizer Uhrwerk, da muss doch jemand die Rädchen eingestellt haben! Und im nächsten Augenblick zweifle ich wieder: Bin ich nur das Endprodukt einer kosmischen Kettenreaktion, oder besitzt mein Dasein eine Bedeutung, die über „Kohlenstoff + Wasser + Zeit = Ich“ hinausgeht? Das ist wie eine Formel, die nicht alles erklären kann!

 

Dann kommt dieses einschneidende Paradoxon: Das Universum kümmert sich keinen Scheiss um mein Glück oder Unglück. Es zieht stur sein Programm durch, gleichgültig gegenüber meinem Lachen oder Weinen. Mein Verstand, mein Herz, meine Seele – sie brüllen nach Sinn und rufen verzweifelt „Warum?“, doch das kosmische Schweigen schlägt ohrenbetäubend zurück. Das ist wie ein Tritt in die Magengegend.

 

Wenn ich mir – rein hypothetisch und keineswegs ernst gemeint – vorstelle, mein Leben von jetzt auf gleich zu beenden (bitte also kein Angebot zur Dargebotenen Hand oder den Rat zum Psychiater!), dann weiss ich eines ganz genau: Das Universum bliebe stumm. Materie und Energie in mir würden sich ganz einfach nach dem ersten Hauptsatz der Thermodynamik ineinander umwandeln.

 

"Energie kann weder erzeugt noch vernichtet werden." - "Sie kann nur von einer Form in eine andere umgewandelt oder von einem System auf ein anderes übertragen werden."

 

Es bliebe zwar eine Form von „Unsterblichkeit“ erhalten, aber eher wie ein altes T-Shirt oder Socke, diese man danach nur noch als Putzlappen benutzt. Nicht die Art Unsterblichkeit, die mein bewusstes Erleben bewahrt! Genau das tut weh: Mein inneres Kino könnte jederzeit ohne Vorwarnung erlöschen. Ich betrachte mein Bewusstsein als meine Superkraft – mit seiner Hilfe plane ich, verstehe ich und halte ich mich am Leben. Doch gerade diese Gabe macht mir gleichzeitig meine Vergänglichkeit bewusst, den Abgrund des Nichts. So stehe ich hier in einem Universum, dem ich völlig egal bin, und muss mir meinen Lebenssinn selbst zusammenzimmern. Eine Bedienungsanleitung von „da oben“ gibt es nicht. Also Ärmel hoch und los!

 

Der Sinn meines Daseins: Warum mein Leben kein Bug ist (hoffentlich!)

 

Seit ich nicht mehr in die Hosen scheisse und keine Windeln mehr trage, schleife ich einen riesigen Sack voller unbeantworteter Fragen mit mir herum. So ein Klotz, dass ich mir fast den Rücken verrenke! Worum geht’s? Um den Sinn des Ganzen (gibt’s den bei MediaMarkt oder Digitec?), um meinen Platz in diesem verrückten Universum (bitte nicht in der Wäschetonne!) und vor allem um die Frage: Wer bin ich eigentlich, wenn ich all die Etiketten abstreife – den Morgenmuffel, den Dauersitzer im Bürostuhl, den Sport süchtigen? Je länger ich darüber nachdenke, desto deutlicher wird: Selbsterkenntnis ist kein nettes Nebenhobby wie Briefmarkensammeln. Im Gegenteil, sie könnte die ultimative Antwort auf die Frage nach unserem Dasein sein – so etwas wie ein goldenes Ticket für den Einlass ins Leben. Besonders Psychologie und Philosophie haben mich gepackt. Für mich sind sie wie die Bauanleitung zum ultimativen Schweizer Taschenmesser für die Seele. Sie zeigen mir, wie ich die innere Leere nicht als grosses „Da fehlt doch was!“ begreife, sondern als VIP-Lounge für Freiheit, Wandel und schonungslose Wahrheiten. Keine Sorge, wir landen nicht im Esoterik-Sumpf – aber so viel sei verraten: Mein Kopf ist mein genialstes (und ab und zu nervigstes) Spielzeug!

 

Prechts Philosophie für Eilige: Ein Schnellimbiss für den Kopf – ohne ewige Nachwirkungen!

 

Also gut, letztens habe ich mir Richard David Prechts „Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?“ vorgenommen. Und ehrlich gesagt fühlt sich das Buch an wie das Philosophie-Pendant zu einer Schnellimbiss-Mahlzeit: Es ist ruckzuck verschlungen, macht kurzfristig zufrieden, aber erleuchtet zurücklässt es einen eher nicht. Immerhin hat man hinterher das gute Gefühl, mal was Geistreiches konsumiert zu haben. Das ist fast wie ein schnelles Birchermüesli am Morgen – macht satt, aber nicht unbedingt weise!

 

Precht nahm mich mit auf eine rasante Tour durch die Geschichte der Philosophie und die Forschungsergebnisse der Neurowissenschaften. Sein Ziel scheint: Die grossen Fragen, die schon Kant & Co. beschäftigt haben, so weit zu komprimieren, dass auch Leute ohne akademischen Hintergrund wie ich nicht sofort überfordert werden. Das ist fast wie eine Bedienungsanleitung für ein komplexes IT-System, die endlich mal verständlich ist! Er gliedert das Buch in drei Kapitel, die lose an Kants Leitfragen angelehnt sind:

 

„Was kann ich wissen?“ Hier dreht sich alles um unser Gehirn, um Denken und Wahrheit – oder wenigstens um unsere Vorstellung davon. Precht erklärt, wie neuronale Prozesse unser Verhalten steuern und was Bewusstsein überhaupt bedeutet. (Kritischer Einwand: Manchmal wirkt das eher wie ein sanftes Anklopfen an die Tür tiefgründiger Erkenntnisse als wie ein richtiger Zugang dazu.)

 

„Was soll ich tun?“ In diesem Teil geht es um Moral: Warum wir uns sozial verhalten, wo unsere Wertvorstellungen herkommen und wie wir ethische Dilemmata lösen – sei es die Parkplatz-Lüge oder die Frage, ob Roboter Gefühle haben können. (Kritik: Die Erklärungen bleiben gelegentlich an der Oberfläche und verkleinern die Komplexität menschlicher Motive ein wenig zu sehr.)

 

„Worauf kann ich hoffen?“ Jetzt kommen Themen wie Glück, Liebe, Gott und der Sinn des Lebens auf den Tisch. Precht stellt sie kurzweilig zur Diskussion und regt an, über die Tiefe dieser Fragen nachzudenken. (Kritischer Hinweis: Hier neigt das Buch zu „Pop-Philosophie“ – unterhaltsam, aber nicht immer ausreichend, wenn man wirklich ins philosophische Detail eintauchen möchte.) Mein Fazit: Precht ist der sympathische Philosoph, der einem eine intellektuelle Cocktail-Mischung kredenzt. Man bekommt komplexe Ideen in mundgerechten Portionen und mit einem Augenzwinkern serviert. Nach der Lektüre ist man nicht zwingend ein erleuchteter Denker, aber man kann bei der nächsten Gelegenheit mit ein paar cleveren Anmerkungen punkten. Eine echte Gourmet-Menü-Erfahrung sollte man hier allerdings nicht erwarten – eher einen Appetitanreger, der Lust auf mehr Philosophisches macht, auch wenn die wirklich gehaltvollen Häppchen woanders warten. Doch ich möchte nicht nur Kritik üben, sondern Herrn Precht auch mein Lob aussprechen, denn er hat mich häufig inspiriert und mir gezeigt, dass es weitere Denker gibt, die sich mit diesen Fragen auseinandersetzen – was mich sehr beruhigt. Ich bin keineswegs der einzige Spinner auf dieser Welt.

 

Und jetzt kommt der Clou: Ich habe die leise Vermutung, dass all das gedankliche Gerede – meine vermeintlich tiefgründige Sicht auf mein Leben, den Sinn meines Daseins und das ewige „Wer bin ich eigentlich?“ – mein gesamtes Denken auf den Kopf stellen könnte. Irgendetwas fühlt sich seltsam an, als hätte ich mich in ein Kleid gezwängt, das mir früher perfekt passte, jetzt aber kratzt und nur noch, wie ein Basler-Fastnachtskostüm (eines "Waggis", einer "Alti Tante" oder "Blätzlibajass") wirkt. Diese tiefe Entfremdung gleicht einem Software-Fehler: Mein altes Betriebssystem Windows lädt nicht mehr richtig, und die vertraute Welt erscheint mir fremd. Ich denke ich installiere Linux.

 

Es beunruhigt mich, als hätte sich mein Lieblings-IKEA-Regal, das ich stolz selbst zusammengebaut habe, von jetzt auf gleich in seine Einzelteile aufgelöst und eine gähnende Leere dort hinterlassen, wo einst meine Bücher standen. Doch vielleicht ist dieses Chaos nicht das Ende, sondern der Vorhang, der sich hebt für eine neue, noch verrücktere Vorstellung. Möglicherweise beginnt hier etwas viel Tieferes, das ich nur noch nicht erkenne. Anscheinend ist mein GA- SBB Abo für „gewohnte Bedeutung“ ausgelaufen. Was mich früher morgens aus dem Bett katapultierte – abgesehen von der Jura Kaffeemaschine geworben von Roger Federer, die immer noch tut, was sie soll – wirkt heute belanglos. Beziehungen fühlen sich an wie hauchdünne Servietten, und Ziele, für die ich früher brannte, haben ihre Strahlkraft verloren. Aber anstatt dies als Versagen zu sehen, lese ich es als kosmische Aufforderung: „Bitte installiere eine tiefere Version deiner selbst – Update erforderlich!“ Meine bisherigen Ich-Bilder lösen sich auf und schaffen Raum für eine authentischere Version, die vermutlich noch grösseren Unsinn anstellen wird.

 

Lange Zeit hatte ich ein verlässliches Fenster zur Welt – immer derselbe, gemütliche Blick wie im Schrebergarten. Plötzlich aber ist das Fenster verschwunden, und mit ihm jede Begrenzung. Vor mir tut sich ein unermesslicher Horizont auf, der mich fast erschlägt. Ich stehe da wie der Esel vorm Berg, ohne Plan, weil alles Vertraute nun fremd ist. Doch diese Entfremdung ist kein Bug, sondern ein Feature – eine Brücke zum wahren Selbst. Ich habe bereits dieses „Erwachen“ erlebt, voller Klarheit und Begeisterung. Aber niemand erklärt, was danach kommt, wenn die Anfangseuphorie nachlässt und man in einer riesigen Leere steht und sich fragt: „Und jetzt? Kaffeemaschine anwerfen oder das Leben komplett neu erfinden?“ Genau hier beginnt mein Leben, sich von innen heraus neu zusammenzuschustern. Und glauben Sie mir: Der Mensch, der ich einst war, macht gerade Platz für etwas ganz Neues.

 

Haltet euch fest, jetzt startet meine persönliche Fahrt durch die existenzielle „Föhnsturm-Phase“! Diese Entfremdung, die ich gerade erlebe, ist für mich keine technische Panne à la wackelnder WLAN-Router. Vielmehr fühlt es sich an, als ob das Universum selbst anruft und sagt: „Schmeiss all den Kram raus, der dir nicht mehr entspricht! Das ist keine Laune, das ist eine Haltung!“ Alles loszuwerden, was mir nicht mehr dient, gleicht einem gewaltigen Frühjahrsputz im Kopf – nur dass statt Putzlappen eine regelrechte Staubwolke aufwirbelt. Den Ballast der Vergangenheit abzuwerfen und sich selbst zu erlauben, einen neuen Weg einzuschlagen, erfordert ordentlich Mut. Mein Gehirn, dieses eingefleischte Gewohnheitstier, fleht nach Stabilität und Gewohntem. Aber wage ich es tatsächlich, mich kopfüber in die Leere und Ungewissheit zu stürzen, dann knacken plötzlich alle Antworten, die ich mein Leben lang gesucht habe. Wie wenn man vergeblich unter dem Sofa nach den Hausschlüsseln tastet – und sie die ganze Zeit heimlich in der eigenen Jackentasche steckten.

 

Ich stelle mir das vor wie meine Katze im Frühling: Sie verliert ihre dicken Winterflusen nicht, weil sie krank wäre, sondern weil das alte Fell dem neuen Sommerpelz Platz machen muss. Genauso verabschiede ich mich gerade von einer alten Identität, die nicht mehr zur Weite dessen passt, was ich noch werden will. Dieses Update ist zwar notwendig, fühlt sich aber nicht immer so komfortabel an wie das Einschalten einer neuen Serie – manchmal eher wie eine Wurzelbehandlung ohne Betäubung.

 

Ja, ich habe Angst. Ich kenne es nicht anders, als dass mein Wert über das definiert wird, was andere in mir sehen: Freundschaften, Erfolge, regelmässige Abläufe. Wenn all diese Anker plötzlich entfallen, stehe ich da – nackt und unverstellt. Bevor ich mich ins Unbekannte stürze, mache ich erst mal eine Bestandsaufnahme: Welche Bereiche in meinem Leben riechen schon wie abgelaufener Joghurt? Welche Freundschaften nähren mich nicht mehr? Welche Jobs, Überzeugungen oder Gewohnheiten schleife ich mit, obwohl sie nicht mehr zu meiner inneren DNA passen? Die Leere, die ich dann spüre, ist keine Strafe – kein universeller Fingerzeig, dass ich versagt habe. Nö, das ist ein Geschenk! Sozusagen die ultimative Gelegenheit, alles aus dem Fenster zu werfen, was nicht zu mir gehört, und mein Leben von Grund auf neu zu erfinden. Und zwar authentisch, vom Fundament bis zur Deko! Dafür braucht's Mut, Leute: Den Mut, mal nach innen zu gucken und zu klären, wer ich eigentlich bin, wenn ich mal all die Masken und Namensschilder weglasse. Viele finden diese Phase ja völlig verloren, weil unsere Gesellschaft solche Momente der Entfremdung nicht kapiert. Da heisst es immer: "Sei beschäftigt! Setz dir Ziele! Mach was! Händle das! Hol dir einen Cappuccino!" Aber ich sage: Manchmal ist das Beste, was man tun kann, einfach mal still sein und die alten Haare verlieren. Das neue Fell kommt von allein, und es wird fantastisch!

 

Man sagt immer, echte Veränderung komme nur, wenn man sich richtig ins Zeug legt, schwitzend und lautstark. Aber Pustekuchen! Das tiefgreifendste Umschwungs Moment geschieht im Flüsterton, in jenen Augenblicken, in denen die Welt auf „Pause“ steht. Während man nur noch das leise Brummen des Kühlschranks hört, meldet sich plötzlich die Stimme des inneren Ichs – ungefähr so kratzig und geheimnisvoll wie ein Detektiv aus einem alten Schwarz-Weiss-Film: „Hey, du Träumer! Ich habe dich längst durchschaut – du warst nur zu sehr mit deinem eigenen Drama beschäftigt!“ Ich stelle mir das vor wie einen Tatort mitten im Winterwald: Kahl und still ragen die Äste gen Himmel, alles wirkt tot und verlassen. Ein Fall für die Gerichtsmedizin! Doch dieser Schein trügt. Unter der Erde arbeiten die Wurzeln emsig, sammeln Nährstoffe wie fleissige Buchhalter und planen den grossen Coup: den Frühling! Ein überraschendes Erwachen des Lebens, mit dem keiner rechnet.

 

Genauso fühlt sich gerade meine Entfremdung an – ein frostiger Prolog auf etwas Bedeutendes, ein Masterplan, der sich noch im Dunkeln abspielt. Jedes Mal erinnere ich mich daran: Das ist kein Scheitern! Diese Leere, dieses Gefühl, auf der falschen Party gelandet zu sein, ist kein Defekt, sondern eine Einladung des Universums, endlich loszulassen. Das Steuer abzugeben, die Hände zu heben und zu sagen: „Okay, Kosmos, zeig mir, was du draufhast!“ Denn irgendwo schreibt der unsichtbare Drehbuchautor an einer Story, die zu meinem Besten ausgeht – auch wenn ich das Happy End noch nicht auf Netflix finde. Es geht nicht darum, mein altes Leben wiederzubeleben – das wäre, als wollte man eine Leiche reanimieren: gruselig und sinnlos. Vielmehr geht es darum, etwas vollkommen Neues zu zimmern, ein Leben, das im Einklang steht mit meinen tiefsten Wahrheiten. Sozusagen mein Alibi für das fantastische Ich, das noch kommt. Und nun die Frage, die mich mitten in der Nacht wachhält: Wie durchschreite ich diese Leere? Ist das ein Minenfeld? Ein Hindernisparcours? Oder gibt es irgendwo einen geheimen Pfad, den nur ich finden kann? Die Spannung ist kaum auszuhalten!

Excerpt out of 197 pages  - scroll top

Details

Title
Fondue für die Seele
Subtitle
Philosophische Fragen aus der Schweiz
Author
Stefan Ruchti (Author)
Publication Year
2025
Pages
197
Catalog Number
V1602981
ISBN (eBook)
9783389144268
ISBN (Book)
9783389144275
Language
German
Tags
foundue seele philosophische fragen schweiz
Product Safety
GRIN Publishing GmbH
Quote paper
Stefan Ruchti (Author), 2025, Fondue für die Seele, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1602981
Look inside the ebook
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
Excerpt from  197  pages
Grin logo
  • Grin.com
  • Payment & Shipping
  • Contact
  • Privacy
  • Terms
  • Imprint