Diese Arbeit widmet sich der Untersuchung, inwiefern die "Euthanasieprogramme" eine Vorstufe und einen integralen Bestandteil des Holocaust bildete, und welche Parallelen sowie Kontinuitäten sich zwischen den nationalsozialistischen Krankenmorden und dem Holocaust identifizieren lassen. Diese Arbeit konzentriert sich voran auf die Verbindungen zwischen der "Aktion T4" und der "Aktion Reinhardt". Hinsichtlich dessen lässt sich die These aufstellen, dass die systematischen Krankenmorde im nationalsozialistischen Deutschland in einem engen Zusammenhang mit dem systematischen Massenmord an den europäischen Juden stehen. Obwohl sie nicht als gezielter Vorläufer für den Holocaust angesehen werden können, teilen sie doch mehrere gemeinsame Elemente, die auf der rassistischen Ideologie des Nationalsozialismus basierten. Die Organisationen, die für die "Euthanasieprogramme" verantwortlich waren, teilten oft dasselbe Personal mit den Organisationen, die später den Holocaust durchführten. Zudem wurden Techniken und Methoden der "Euthanasieprogramme" später in den Konzentrationslagern des Holocausts angewendet und ausgebaut, um effizientere Massentötungen durchzuführen. Sowohl die "Euthanasieprogramme" als auch der Holocaust zielten darauf ab, als "lebensunwert" betrachtete Bevölkerungsgruppen zu verfolgen, und können als zwei aufeinanderfolgende Phasen desselben rassistischen und menschenverachtenden Programms betrachtet werden, das auf der Auslöschung bestimmter als "unerwünscht" betrachteter Bevölkerungsgruppen basierte.
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- Anonym (Author), 2024, Die Verflechtung von "Euthanasie" und Holocaust. Parallelen und Kontinuitäten in der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1603974