In der Forschung galt Decius lange als der erste römische Kaiser, der eine systematische Verfolgung der Christen initiierte. In der vorliegenden Arbeit wird diese Annahme kritisch untersucht: Welche Argumente stützen diese These, und welche sprechen dagegen? Ein zentrales Augenmerk liegt dabei auf den Quellen Cyprians sowie auf den sogenannten libelli, jenen offiziellen Dokumenten des römischen Staates. Beide Quellenarten werden im historischen und religiösen Kontext eingeordnet und auf ihren Aussagewert hin analysiert. Darüber hinaus werden Decius‘ biografischer Hintergrund sowie die zeitgenössischen Ansichten innerhalb des Römischen Reiches und seiner Religionspolitik genauer beleuchtet, um die Intentionen hinter dem erlassenen Opferedikt besser einordnen zu können. Ziel ist es, zu klären, ob dieses Edikt vorrangig als Maßnahme gegen Christen zu verstehen war oder Teil einer umfassenderen innenpolitischen Strategie darstellte.
- Arbeit zitieren
- Ellen A. Korei (Autor:in), 2012, Die Christenverfolgung unter Decius. Wie kam es zu den Verfolgungen, und worauf zielten sie ab?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1603983