Diese Hausarbeit widmet sich einem hochaktuellen Thema der linguistischen Pragmatik: dem komplexen Zusammenspiel von Sprecherintentionen und Hörerreaktionen in kommunikativen Alltags- und Spezialkontexten. Basierend auf der Sprechakttheorie von Austin und Searle werden zunächst die grundlegenden Begriffe wie illokutionärer und perlokutionärer Akt sowie die Rolle der Kontextindikatoren erläutert. Der Fokus liegt dabei auf der Unterscheidung zwischen direkten und indirekten Sprechakten, deren Identifikation und Klassifikation in der gesprochenen Sprache besondere Herausforderungen birgt. Die Hausarbeit greift die zentrale Fragestellung auf, ob und wie der intendierte illokutionäre Akt eines Sprechers für die Hörer erkennbar ist und welche Reaktionen daraus resultieren können.
Im methodischen Teil erfolgt eine detaillierte Korpusrecherche in der Datenbank für gesprochenes Deutsch (DGD), um authentische Kommunikationssituationen zu analysieren. Dabei werden gängige Satzstrukturen wie „Kannst du…?“ und „Könntest du…?“ gezielt untersucht, um konventionalisierte und nicht konventionalisierte indirekte Sprechakte aufzuspüren und deren Interpretationsmechanismen sowie Reaktionsmuster sichtbar zu machen. Anhand exemplarischer Transkriptausschnitte werden die Prozesse der Erkennung und Verarbeitung indirekter Sprachhandlungen im Gesprächskontext nachvollziehbar gemacht.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Methodik
- 2.1. Vorgehensweise bei der Korpusrecherche
- 2.2. Begriffsbestimmungen und Analyse-Werkzeug
- 3. Ergebnisse
- 4. Diskussion und Schlussfolgerung
- 5. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Interpretation und Reaktion von Hörern auf indirekte Sprechakte. Ziel ist es, herauszufinden, ob der intendierte Illokutionsakt des Sprechers für den Hörer erkennbar ist und wie dieser darauf reagiert. Die Untersuchung basiert auf einer Korpusrecherche in der Datenbank für gesprochenes Deutsch.
- Indirekte Sprechakte und ihre Interpretation
- Analyse von Hörer-Reaktionen auf indirekte Sprechakte
- Verwendung von Korpora in der pragmatischen Forschung
- Methodische Vorgehensweise bei der Analyse von Sprechakten
- Konventionalisierte vs. nicht-konventionalisierte indirekte Sprechakte
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Sprechhandlungstheorie ein, fokussiert auf die Unterscheidung zwischen „tun“ und „sprechen“ und beleuchtet die Arbeit von Austin und Searle zur Illokution und Perlokution. Sie definiert indirekte Sprechakte als Fälle, in denen die erwartete Interpretation einer Äußerung nicht eintritt und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Erkennbarkeit des intendierten Illokutionsakts für den Hörer und dessen Reaktion darauf. Die Einleitung skizziert den methodischen Ansatz der Arbeit, der auf einer Korpusrecherche in der Datenbank für gesprochenes Deutsch basiert, um exemplarisch indirekte Sprechakte zu analysieren.
2. Methodik: Dieses Kapitel beschreibt die methodische Vorgehensweise der Arbeit. Es begründet die Wahl der Datenbank für gesprochenes Deutsch als Korpus aufgrund des Fokus auf Hörer-Reaktionen und erläutert die Strategie der Volltextsuche mit Wildcards (z.B. „Kannst du%“, „Hättest du%“) zur Identifizierung potentieller indirekter Sprechakte in Fragesätzen. Die Wahl der Suchbegriffe wird mit Bezug auf die einschlägige Literatur begründet, und die Herausforderungen bei der Suche nach relevanten Beispielen werden angesprochen, wie beispielsweise die Notwendigkeit, die Suchbegriffe um "mir" zu erweitern, um eine höhere Trefferquote im Kontext zu erzielen.
Schlüsselwörter
Indirekte Sprechakte, Sprechhandlungstheorie, Illokution, Perlokution, Hörerinterpretation, Korpusrecherche, Datenbank für gesprochenes Deutsch, pragmatische Analyse, Searle, Austin.
Häufig gestellte Fragen
Was ist das Ziel der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Interpretation und Reaktion von Hörern auf indirekte Sprechakte. Ziel ist es, herauszufinden, ob der intendierte Illokutionsakt des Sprechers für den Hörer erkennbar ist und wie dieser darauf reagiert. Die Untersuchung basiert auf einer Korpusrecherche in der Datenbank für gesprochenes Deutsch.
Welche Themenschwerpunkte werden in der Arbeit behandelt?
Die Themenschwerpunkte umfassen indirekte Sprechakte und ihre Interpretation, die Analyse von Hörer-Reaktionen auf indirekte Sprechakte, die Verwendung von Korpora in der pragmatischen Forschung, die methodische Vorgehensweise bei der Analyse von Sprechakten sowie konventionalisierte vs. nicht-konventionalisierte indirekte Sprechakte.
Was beinhaltet das Kapitel "Einleitung"?
Die Einleitung führt in die Thematik der Sprechhandlungstheorie ein, fokussiert auf die Unterscheidung zwischen „tun“ und „sprechen“ und beleuchtet die Arbeit von Austin und Searle zur Illokution und Perlokution. Sie definiert indirekte Sprechakte und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Erkennbarkeit des intendierten Illokutionsakts für den Hörer und dessen Reaktion darauf. Die Einleitung skizziert den methodischen Ansatz der Arbeit, der auf einer Korpusrecherche in der Datenbank für gesprochenes Deutsch basiert.
Was wird im Kapitel "Methodik" beschrieben?
Dieses Kapitel beschreibt die methodische Vorgehensweise der Arbeit. Es begründet die Wahl der Datenbank für gesprochenes Deutsch als Korpus, erläutert die Strategie der Volltextsuche mit Wildcards zur Identifizierung potentieller indirekter Sprechakte in Fragesätzen, begründet die Wahl der Suchbegriffe und spricht die Herausforderungen bei der Suche nach relevanten Beispielen an.
Welche Schlüsselwörter sind für diese Arbeit relevant?
Relevante Schlüsselwörter sind indirekte Sprechakte, Sprechhandlungstheorie, Illokution, Perlokution, Hörerinterpretation, Korpusrecherche, Datenbank für gesprochenes Deutsch, pragmatische Analyse, Searle und Austin.
Wie wurde die Korpusrecherche durchgeführt?
Die Korpusrecherche wurde in der Datenbank für gesprochenes Deutsch durchgeführt. Es wurde eine Volltextsuche mit Wildcards (z.B. „Kannst du%“, „Hättest du%“) verwendet, um potentielle indirekte Sprechakte in Fragesätzen zu identifizieren.
Welche Datenbank wurde für die Korpusrecherche verwendet und warum?
Die Datenbank für gesprochenes Deutsch wurde verwendet, weil sie den Fokus auf Hörer-Reaktionen legt, was für die Untersuchung der Interpretation indirekter Sprechakte wichtig ist.
- Quote paper
- Claus Richard Kern (Author), 2021, Indirekte Sprechakte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1604049