Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit Kinderfreundschaften. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die Fragen danach, welche Bedeutung Kinder Freundschaften beimessen und wie Kinderfreundschaften entstehen, genauer: Nach welchen Kriterien Kinder ihre Freunde/-innen auswählen. Diesen Fragen wird sowohl auf theoretischer als auch auf empirischer Ebene systematisch nachgegangen. Im Rahmen der Masterarbeit wurden vier Freundespaare zu dieser Thematik mit der Methode des dialoggestützten Interviews befragt und so Einsicht in ihre Erfahrungs- und Erlebniswelt gewonnen. Auf der Grundlage der dokumentarischen Methode wurden diese vier Interviews einer umfassenden Auswertung unterzogen und für die Interpretation solche Vergleiche herausgearbeitet, welche Antworten auf die Forschungsfragen lieferten.
Die Auswertung der qualitativen Interviews zeigt, dass Freund/-innen eine besondere Stellung im Leben der Kinder einnehmen. Zwar seien sich enge Freund/-innen in Bezug auf Alter, Geschlecht, Herkunft und soziale Schicht ähnlich, so ein verbreiteter empirischer Standpunkt. Die befragten Kinder sehen eine solche Ähnlichkeit jedoch nicht als zentrales Kriterium zum Schließen von Freundschaften an. Eine freundschaftliche Beziehung gehen Kinder vielmehr zu solchen Kindern ein, die im Besitz guter Charaktereigenschaften sind und infolgedessen ihre Freund/-innen gut behandeln. Als ein weiteres Kriterium stellt sich die Freude am selben Gegenstand heraus.
- Quote paper
- Kader Öztürk (Author), 2023, Kinder und die Wahl ihrer Freunde, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1604122