Die Thematik des „Demografischen Wandels“ ist allgegenwärtig, sei es auf Tagungen, in den Tageszeitungen, in Fachzeitschriften, im Internet oder in den Fernsehnachrichten. Nicht selten trifft man in diesem Zusammenhang auf den Begriff des Fachkräftemangels. Mit ihm verbunden sind oftmals Aussagen wie: „400 000 Fachkräfte fehlen: Der Fachkräftemangel nimmt nach Einschätzung des DIHK (Deutsche Industrie- und Handelskammer; Anmerkung der Autorin) ein bedrohliches Ausmaß an“ (Focus online, 2007), Fachkräfte fehlen: Bald droht Arbeitskräftemangel in Deutschland. Die deutsche Wirtschaft könnte bald stärker unter einem Personalmangel leiden als gedacht. Schon 2015 sollen dem Arbeitsmarkt fast drei Millionen Kräfte fehlen.“ (Tagesspiegel online, 2009).
Sie signalisieren, dass die Arbeitsmarktsituation in Deutschland angespannt ist und bereits heute Fachkräfte fehlen. Das führt an dieser Stelle zu mehreren Fragen: Was ist unter der Begrifflichkeit des „Demografischer Wandels" zu verstehen? Was wird man in der Zukunft wirklich von den demografischen Entwicklungen zu erwarten haben? Fällt der Mangel an Arbeitskräften tatsächlich so stark aus wie die Prognosen vermuten lassen? Besteht ein Handlungsbedarf? Welche Maßnahmen können helfen, den demografischen Entwicklungen entgegenzuwirken? Die vorliegende Arbeit versucht Antworten zu finden.
Ostdeutschland wird den Prognosen zufolge besonders stark von den zukünftigen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen betroffen sein. Vor allem der Fachkräftemangel und die dennoch hohe Arbeitslosigkeit werden für die Wirtschaft immer mehr zum Problem. Aus diesem Grund beschäftigt sich diese Arbeit insbesondere mit den ostdeutschen Veränderungen und hier besonders mit den Herausforderungen des Wandels im Land Sachsen-Anhalt, die Weiterbildungen und Nachqualifizierungen immer mehr an Bedeutung gewinnen lassen. Es gibt bereits zahlreiche Varianten in der Erwachsenenbildung, mit denen versucht wird, der Demografie entgegen zu wirken. Ein Instrument sind so genannte Beschäftigungsprojekte, die der Integration von Arbeitslosengeld II-Empfängern (kurz: ALG II-Empfängern) auf dem ersten Arbeitsmarkt dienen sollen. Ob die Integration mittels solcher Projekte erfolgreich ist, ist jedoch umstritten. Ziel der vorliegenden Bachelorarbeit wird es daher sein, die Nachhaltigkeit solcher Projekte zu untersuchen und neue Ansätze zum Umgang mit dem „Demografischen Wandel“ zu präsentieren.
Inhaltsverzeichnis
- Ausgangssituation und Zielsetzung
- Die demografische Entwicklung in Ostdeutschland
- Der „Demografische Wandel“ im Überblick
- Der „Demografische Wandel“ im Osten
- Ursachenanalyse
- Konsequenzen für den Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt
- Analyse der Fachkräfteentwicklung in Sachsen-Anhalt
- Analyse der Fachkräftesituation im Landkreis Harz
- Lösungsansätze zur Behebung des Fachkräftemangels
- Die Bedeutung der Erwachsenenbildung
- Einordnung der Erwachsenenbildung in das Bildungssystem
- Betriebliche Weiterbildungsmaßnahmen für Geringqualifizierte
- Kritik an der Erwachsenenbildung
- Beschäftigungsprojekte im Allgemeinen
- Definition und Zielsetzung von Beschäftigungsprojekten
- Erfolgsanalyse
- Kritische Beurteilung
- Das Beschäftigungsprojekt „Kleiner Harz“ in Wernigerode
- Vorstellung „Kleiner Harz“
- Ziele und Erfolge des „Kleinen Harz“
- Beurteilung der Projektteilnehmer
- Kritische Auseinandersetzung und Verbesserungsvorschläge
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Nachhaltigkeit von Beschäftigungsprojekten zur Bekämpfung des Fachkräftemangels. Am Beispiel des Projekts „Kleiner Harz“ in Wernigerode wird untersucht, inwieweit diese Projekte langfristige positive Effekte auf die berufliche Situation der Teilnehmer haben und somit zur Lösung des Fachkräftemangels beitragen können.
- Der demografische Wandel in Ostdeutschland und seine Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt
- Die Rolle der Erwachsenenbildung in der Bekämpfung des Fachkräftemangels
- Definition und Zielsetzung von Beschäftigungsprojekten
- Erfolgsfaktoren und Herausforderungen bei der Umsetzung von Beschäftigungsprojekten
- Analyse der Nachhaltigkeit des Projekts „Kleiner Harz“ in Wernigerode
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Darstellung der Ausgangssituation und Zielsetzung. Anschließend wird die demografische Entwicklung in Ostdeutschland beleuchtet, wobei der Fokus auf den „Demografischen Wandel“ im Überblick, dessen Auswirkungen im Osten sowie auf die Ursachenanalyse gelegt wird.
Das dritte Kapitel befasst sich mit den Konsequenzen des demografischen Wandels für den Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt. Hier werden die Fachkräfteentwicklung im Bundesland, die Situation im Landkreis Harz und mögliche Lösungsansätze zur Behebung des Fachkräftemangels analysiert.
In Kapitel 4 wird die Bedeutung der Erwachsenenbildung im Kontext des Fachkräftemangels erörtert. Hierbei werden die Einordnung der Erwachsenenbildung in das Bildungssystem, betriebliche Weiterbildungsmaßnahmen für Geringqualifizierte sowie Kritikpunkte an der Erwachsenenbildung beleuchtet.
Das fünfte Kapitel widmet sich Beschäftigungsprojekten im Allgemeinen, indem Definition und Zielsetzung, Erfolgsanalyse und kritische Beurteilung dieser Projekte dargestellt werden.
Im sechsten Kapitel wird das Beschäftigungsprojekt „Kleiner Harz“ in Wernigerode vorgestellt. Hier werden die Ziele und Erfolge des Projekts sowie die Beurteilung der Projektteilnehmer näher betrachtet.
Abschließend werden im siebten Kapitel kritische Auseinandersetzungen mit dem Projekt „Kleiner Harz“ geführt und Verbesserungsvorschläge erarbeitet.
Schlüsselwörter
Fachkräftemangel, demografischer Wandel, Erwachsenenbildung, Beschäftigungsprojekte, Nachhaltigkeit, „Kleiner Harz“, Wernigerode, Ostdeutschland, Sachsen-Anhalt
- Arbeit zitieren
- Sandra Giereth (Autor:in), 2010, Die Nachhaltigkeit von Beschäftigungsprojekten zur Bekämpfung des Fachkräftemangels am Beispiel des "Kleinen Harz" in Wernigerode, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/160485