Aus der Einleitung:
Universalchroniken sollten alles Wissenswerte vom Anbeginn der biblischen Zeit bis zur jeweiligen eigenen Gegenwart des Autors bzw. Kompilators zusammenstellen. Die Aufgabe eines Weltchronisten war es dabei, die Geschichte dieses Zeitraums linear geordnet nachzuerzählen, wobei Weltgeschichte für den mittelalterlichen Schreiber immer Heilsgeschichte war. Trotzdem wurden mit solchen Werken auch andere Interessen verfolgt. Zur Untersuchung der mir vorliegenden Verse, werde ich diese zuerst übersetzen, um dann zu versuchen den Textausschnitt zeitlich und geographisch zu verorten. Die Identität des Schreibers, bzw. des Autors, und die Zugehörigkeit des Schriftstücks zu einem bestimmten Werk können wichtige Hinweise auf eine eventuelle politische Rolle der vorliegenden Verse geben. Besonders auch dann, wenn sich ein Auftraggeber oder Mäzen nennen lässt. Auch eine Widmung würde diesbezüglich weitere Einblicke gewähren. Sollte eine solche Person existiert haben, dann werde ich näher auf diese eingehen. Da in den von mir zu übersetzenden Versen ein Hauptakteur genannt wird, werde ich auch diese Figur näher beleuchten. Weiterhin wäre es interessant zu sehen, ob und wie diese Verse in ein größeres Ganzes eingebunden wurden, oder, ob sie anderorts in unterschiedlicher Ausführung vorliegen. Bei der Lektüre meiner Übersetzung bitte ich zu beachten, dass ich es, zur besseren Verständlichkeit im Nhd., teilweise für sinnvoll erachte Satzgefüge aufzutrennen, oder Satzteile umzustellen. Wenn ich freier übersetze, werde ich dies durch Fußnoten erläutern. Darüber hinaus werde ich an Stellen, an denen sich verschiedene Übersetzungsmöglichkeiten des betreffenden Vokabulars anbieten, diese aufzeigen. Ungeachtet der mhd. Vorliebe für den Gebrauch von Füllwörtern kann es dazu kommen, dass sich diese Verdopplungen im Nhd. Text nicht wiederfinden. Zur leichteren Orientierung werde ich die Übersetzung so gestalten, dass die Zeilennummerierung des Versanfangs vorangeht. Was die Schreibweise der Personen- oder Ortsnamen angeht, übernehme ich wissentlich nicht die des Mittelhochdeutschen, sondern halte mich an die Schreibweise Neuhochdeutscher Bibelübersetzungen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Übersetzung
- Allgemeines zur Weltchronik
- Einordnung des Textes
- Die biblische Figur Simson
- Kurzer Ausblick über die politische Situation Konrad IV.
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Textausschnitt aus der Weltchronik Rudolfs von Ems beschäftigt sich mit der Figur des Simson und seiner Einordnung in die biblische Geschichte. Der Autor beleuchtet dabei insbesondere die Kindheit und Jugend des Helden und verfolgt, inwiefern diese Phase seine spätere Rolle als Prophet und Verfechter Gottes prägt.
- Die Darstellung der biblischen Figur Simson im Kontext der Weltchronik
- Die Bedeutung der frühen Jahre für die Entwicklung der Persönlichkeit und des Charakters
- Die politische Situation zur Zeit des Autors und ihre möglichen Auswirkungen auf die Interpretation der Geschichte
- Die Rolle von Simson als Prophet und Gottesverfechter
- Die Frage nach der Einordnung des Textes in ein größeres Ganzes
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt den Leser in den Text ein und erläutert die Bedeutung von Universalchroniken im Mittelalter. Die Übersetzung präsentiert den Textausschnitt aus Rudolfs von Ems Weltchronik in einer modernen deutschen Fassung. Im Kapitel über das Allgemeine zur Weltchronik wird der Kontext der vorliegenden Verse im Rahmen der mittelalterlichen Geschichtsschreibung beleuchtet.
Das Kapitel Einordnung des Textes befasst sich mit der biblischen Figur Simson und skizziert die politische Situation zur Zeit des Autors.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter und Themen des Textes umfassen die Weltchronik, die biblische Figur Simson, die Jugend und Kindheit, die Rolle des Propheten, die politische Situation im Mittelalter, die Heilsgeschichte und die Interpretation historischer Texte.
- Quote paper
- Monja Braun (Author), 2009, Simson als Kind und junger Erwachsener, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/160536